Du kennst sicher Schneewittchen, Hänsel und Gretel oder Aschenputtel, aber weißt du auch, wer diese Geschichten so berühmt gemacht hat? Genau: die Brüder Grimm. Jacob und Wilhelm waren nicht einfach nur Märchen-Onkel, sondern echte Sprach-Nerds, die vor über 200 Jahren angefangen haben, Erzählungen zu sammeln, zu vergleichen und aufzuschreiben.

In diesem Artikel geht’s weniger um die Märchen selbst und mehr um die Story hinter der Sammlung: Wie sind die Kinder- und Hausmärchen entstanden? Wer hat den Brüdern die Geschichten erzählt? Warum wurden die Märchen erst kritisch beäugt, dann weltweit gefeiert und was hat das alles bis heute mit Schule, Film und Popkultur zu tun? Wenn du am Ende sagen kannst: „Ich checke, wie die Sammlung entstanden ist und warum sie so einflussreich wurde“, dann haben wir unser Ziel erreicht. Los geht’s!

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Und los geht's

Wer waren die Brüder Grimm?

Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) waren zwei Brüder aus Hanau, die mit ihrer Leidenschaft für Sprache und Geschichten Weltgeschichte geschrieben haben. Schon früh verloren sie ihren Vater und mussten Verantwortung für die Familie übernehmen.

Trotzdem schafften sie es, in Marburg zu studieren – ursprünglich Rechtswissenschaften, aber schnell packte sie das Interesse an Literatur, Geschichte und Sprache.

1785 / 1786

Geburt der Brüder

Jacob (1785) und Wilhelm (1786) Grimm werden in Hanau geboren.

1798

Umzug nach Kassel

Nach dem frühen Tod des Vaters ziehen die Brüder zu einer Tante und besuchen dort das Friedrichsgymnasium.

1802 / 1803

Studium in Marburg

Jacob beginnt 1802 sein Jurastudium, Wilhelm folgt 1803. Dort entdecken beide ihre Leidenschaft für Sprache und Literatur.

1806

Beginn der Märchensammlung

Auf Anregung von Achim von Arnim und Clemens Brentano fangen sie an, Märchen aus mündlicher Überlieferung aufzuschreiben.

1812

Erster Band der Kinder- und Hausmärchen

Die Brüder veröffentlichen 86 Märchen und legen damit den Grundstein für ihren Welterfolg.

1815

Zweiter Band der Märchen

Ein weiterer Band mit über 70 Geschichten erscheint und erweitert die Sammlung.

1819

Deutsche Grammatik

Jacob Grimm veröffentlicht die erste Fassung der Deutschen Grammatik, ein Meilenstein der Sprachforschung.

1825

„Kleine Ausgabe“ der Märchen

Eine gekürzte Version der Sammlung macht die Märchen für Kinder und Familien besonders populär.

1835

Deutsche Mythologie

Jacob untersucht alte Glaubensvorstellungen und Mythen – ein Standardwerk bis heute.

1838

Deutsches Wörterbuch

Die Brüder beginnen mit der Arbeit am größten Wörterbuchprojekt der deutschen Sprache.

1859 / 1863

Tod der Brüder

Wilhelm stirbt 1859, Jacob 1863. Beide werden in Berlin beigesetzt.

Bekannt sind sie heute vor allem für ihre Märchensammlung, doch ihr Wirken ging weit darüber hinaus. Jacob schrieb die bahnbrechende Deutsche Grammatik, in der er Regeln und Entwicklungen der Sprache erforschte. Wilhelm beschäftigte sich besonders mit Literatur und war an der sprachlichen Gestaltung der Märchen beteiligt.

Eine Zeno Fotografie von Jacob Grimm (links) und Wilhelm Grimm (rechts).

Gemeinsam veröffentlichten sie außerdem die Deutsche Mythologie und begannen mit dem gigantischen Projekt des Deutschen Wörterbuchs, das erst über 100 Jahre nach ihrem Tod fertiggestellt wurde.

Obwohl Jacob als ernster, ordnender Geist und Wilhelm als geselligerer Familienmensch beschrieben wurden, waren sie ein eingespieltes Team. Ihre Lebenswege verliefen fast immer parallel und genau dieses enge Miteinander machte die Brüder Grimm so einzigartig.

Aber was macht ein Märchen eigentlich zu einem Märchen?

Entstehung der Märchensammlung der Gebrüder Grimm

Vielleicht erinnerst du dich noch aus dem Deutschunterricht: Anfang des 19. Jahrhunderts war die Romantik in Deutschland auf dem Höhepunkt. Dichter wie Clemens Brentano und Achim von Arnim wollten das „wahre Volksgut“ sammeln und bewahren.

In diesem Umfeld begannen auch Jacob und Wilhelm Grimm ihre Arbeit. Inspiriert von ihrem Lehrer Friedrich Carl von Savigny und den Gesprächen mit anderen jungen Gelehrten, machten sie sich in Kassel daran, alte Geschichten aufzuschreiben.

Quellen und Erzähltraditionen

Wichtig ist: Die Brüder haben die Märchen nicht erfunden, sondern gesammelt. Sie hörten genau zu, wenn Freunde, Bekannte oder Nachbarn Geschichten erzählten und schrieben diese nieder. Besonders berühmt ist Dorothea Viehmann, eine Schneiderin aus Niederzwehren bei Kassel, die viele Märchen beitrug.

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Wissenschaft vs. Kinderbuch

📚 Wissenschaftliche Sammlung
Die Märchen wurden möglichst originalgetreu festgehalten.
Mit Anmerkungen und Vergleichen zu anderen Sprachen & Quellen.
Die Sammlung diente zunächst der Forschung und sollte zeigen, wie Märchen in Europa erzählt wurden.

👶 Kinder- und Hausmärchen (spätere Ausgaben)
Die Geschichten wurden gekürzt, sprachlich geglättet oder weniger grausam gemacht.
Mehr christliche Moral, klare Gut-Böse-Trennung.
Das Ziel war klar eine Familienlektüre, also Bücher, die man Kindern vorlesen konnte.

Auch die Familien Hassenpflug und Wild lieferten wertvolles Material. Oft waren es junge Frauen aus bürgerlichen Kreisen, die die Märchen weitergaben und nicht immer einfache Bauersleute, wie man lange glaubte.

Erste Ausgaben: Kinder- und Hausmärchen

1812 erschien der erste Band der Kinder- und Hausmärchen mit 86 Texten. Zwei Jahre später folgte ein zweiter Band.

Die Sammlung war zunächst gar kein großer Erfolg, doch die Brüder gaben nicht auf. Später, 1825, erschien die „Kleine Ausgabe“ und die Märchen wurden zu einem echten Hit. Ab da sprach man überall von den Grimms.

Überarbeitungen und Anpassungen

Spannend ist, dass die Brüder die Texte immer wieder bearbeiteten. Ursprünglich war die Sammlung eher für die Wissenschaften gedacht: ein Beitrag zur Erforschung der deutschen Sprachen und Traditionen. Mit den Jahren aber wurden die Märchen familienfreundlicher gestaltet, weniger brutal, kindgerechter, manchmal auch stärker moralisch gefärbt. Trotzdem blieben sie nah an der mündlichen Überlieferung. Wilhelm Grimm war besonders dafür bekannt, den Texten einen flüssigen, poetischen Stil zu geben.

In Märchen werden dabei immer typische Märchenfiguren gegenübergestellt: Gut gegen böse, klein gegen groß etc.

Ein Werk für die Ewigkeit

So wurde aus der Arbeit von Jacob und Wilhelm Grimm nicht nur ein literarisches Werk, sondern ein Kulturerbe. Heute gelten die Märchen als das am weitesten verbreitete Buch der deutschen Literatur – übersetzt in über 160 Sprachen, von Frankfurt bis nach Japan.

Dass die Brüder Grimm später auch an der Universität lehrten, Briefe mit großen Gelehrten ihrer Zeit austauschten und das Deutsche Wörterbuch begannen, zeigt: Sie waren mehr als Märchensammler. Aber genau mit den Märchen haben sie einen Preis der Unsterblichkeit gewonnen und die Stadt Kassel gilt bis heute als Zentrum ihrer Arbeit.

Rezeption der Märchen im 19. Jahrhundert

Als die Brüder Grimm 1812 ihre erste Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen veröffentlichten, war der Erfolg zunächst überschaubar. Viele in Kassel und anderswo hielten die Texte für zu roh oder gar zu grausam für Kinder.

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🌍 Grimms Märchen weltweit 🌍

📖 Übersetzungen: Die Kinder- und Hausmärchen wurden in über 160 Sprachen übersetzt, von Englisch bis Chinesisch.
🎬 Verfilmungen: Viele Geschichten, etwa Schneewittchen oder Hänsel und Gretel, wurden mehrfach verfilmt – von alten Stummfilmen bis zu Disney.
🏆 UNESCO-Erbe: Seit 2005 gehören die Handexemplare der Brüder Grimm zum Weltdokumentenerbe.
🎭 Kultur: In vielen Ländern sind Märchenstoffe Teil von Theaterstücken, Opern und sogar Videospielen.
🌆 Erinnerung: Städte wie Kassel oder Hanau nennen sich „Grimm-Städte“ und feiern die Brüder bis heute mit Museen und Festivals.

Doch schon bald änderte sich das Bild: Durch Überarbeitungen – mit mehr christlicher Moral, klareren Gut-Böse-Gegensätzen und weniger drastischen Szenen – wurden die Märchen familienfreundlicher. Wilhelm war dabei derjenige, der sprachlich glättete, während Jacob stärker den wissenschaftlichen Anspruch im Blick behielt.

Ein entscheidender Schritt für die internationale Popularität war die Übersetzung ins Englische im Jahr 1823. Von dort aus verbreiteten sich die Märchen schnell in viele andere Sprachen und wurden in ganz Europa und schließlich weltweit bekannt. So entstand ein Werk, das nicht nur die deutschen Leser begeisterte, sondern auch in Berlin, Frankfurt und weit darüber hinaus Aufmerksamkeit fand.

„Großmutter, warum hast Du so ein riesig großes Maul? “ Daraufhin antwortete der Wolf: „Damit ich Dich besser fressen kann! “

Rotkäppchen

Auch die wissenschaftliche Welt interessierte sich zunehmend für die Sammlung. Volkskundler, Universitäten und Akademien erkannten in den Märchen ein wertvolles Material zur Erforschung von Kultur und Literatur. Für Familien hingegen wurden sie zur gemütlichen Abendlektüre – ein doppelter Erfolg, der das Werk der Brüder Grimm so einzigartig machte.

Wirkung und Einfluss von Grims Märchensammlung

Wenn du heute an Märchen denkst, dann haben die Brüder Grimm fast sicher ihren Anteil daran. Ihre Sammlung ist längst nicht nur ein Buch, sondern ein echtes Kulturgut geworden. Viele Deutsche verbinden mit den Grimms Märchen ein Stück Kindheit und sogar ein Stück nationaler Identität.

Auch international ist der Einfluss riesig: Die Märchen gehören zu den meistverbreiteten Werken der Weltliteratur. Ob in Europa, Asien oder Amerika: Figuren wie Schneewittchen, Hänsel und Gretel oder Rotkäppchen sind fast überall bekannt.

2005 wurden die Original-Handexemplare der Brüder Grimm von der UNESCO als Weltdokumentenerbe ausgezeichnet. Damit sind sie offiziell Teil des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit.

Die Wirkung spürst du bis heute in ganz unterschiedlichen Bereichen: Schriftstellerinnen und Schriftsteller ließen sich von den Geschichten inspirieren, Pädagog*innen nutzen Märchen, um Kinder an Werte und Sprache heranzuführen, und im Theater oder in Opern gibt es bis heute Bearbeitungen. Selbst in Filmen, Serien oder Games tauchen die klassischen Motive immer wieder auf. Märchen sind also nicht nur alte Geschichten, sie leben ständig weiter.

Wir haben dir auch eine Liste mit den schönsten Märchen zum Stöbern zusammengestellt.

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Lea

Ich liebe die Naturwissenschaften, meine große Leidenschaft ist das Meer. Das Schreiben und die Kreativität habe ich schon als Kind geliebt.