Noch eine Woche bis Monatsende, aber das Geld ist schon alle? In dieser Situation hat sich vermutlich jeder von uns schon einmal befunden. Um das zu vermeiden und den Umgang mit Geld zu lernen, setzen viele auf das klassische Haushaltsbuch. Warum es so wichtig ist, welche Arten es gibt und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den einfachen Start geben wir dir im folgenden Ratgeber an die Hand.
In 5 Schritten zum Haushaltsbuch
- Regelmäßige Einnahmen notieren
- Regelmäßige Ausgaben notieren
- Variable Ausgaben notieren
- Budget für variable Ausgaben erstellen
- Monatlich Bilanz ziehen
Warum sollte ich ein Haushaltsbuch führen?
In erster Linie hilft ein Haushaltsbuch, einen Überblick über die eigenen Finanzen - dazu zählen regelmäßige Einnahmen und Ausgaben - zu erhalten und so das eigene Konsumverhalten zu beobachten und zu reflektieren. Denn über die Zeit können sich negative Konsumgewohnheiten unbemerkt einschleichen. Mit einem Haushaltsbuch kannst du diese ausfindig machen und ablegen. Entsprechend kann ein Haushaltsbuch die Lösung sein, wenn es darum geht, Geld zu sparen.
Arten von Haushaltsbüchern - Digital vs. Analog
Welche Art von Haushaltsbuch du für dich wählst, hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab. Hier gibt es kein richtig oder falsch und keine Pauschallösung, die für jedermann ideal ist. Bist du dir unsicher, kannst du auch verschiedene Varianten über einen bestimmten Zeitraum testen und dich dann für die passende Alternative entscheiden. Zu den drei beliebtesten Methoden gehören:
- Papier und Stift - der Klassiker: Diese Variante eignet sich besonders für Personen, die wenig technikaffin sind, Papier und Stift bevorzugen und lieber selbst rechnen möchten.
- Excel-Tabelle: Die Tabelle in Excel lässts ich flexibel an die eigenen Bedürfnisse anpassen, doch die Einarbeitung in die Software sowie die Erstellung der Übersicht kann unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen. Dafür kannst du ganz einfach deine Daten eintragen und im Blick behalten.
- Haushaltsbuch App: Hier gibt es eine große Auswahl an verfügbaren Anwendungen, mit denen sich Einnahmen und Ausgaben schnell und nebenbei festhalten lassen. Je nach App ist auch die Verknüpfung mit dem Bankkonto möglich, was den gesamten Prozess wiederum bequemer und schneller gestaltet. Lediglich die Einrichtung könnte etwas aufwendiger sein.

Haushaltsbuch führen einfach gemacht: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Es gibt zwar verschiedene Arten von Haushaltsbüchern, doch egal, für welche du dich entscheidest und wie du es auch nennen magst - Haushaltsbuch, Budgetplaner oder Einnahmen-Ausgaben-Übersicht - die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Durchlaufe dafür einfach die folgenden Schritte:
1. Regelmäßige Einnahmen notieren
Im ersten Schritt notierst du dir eine regelmäßigen Einnahmen, also alle Beträge, die zu bestimmten Zeitpunkten im Monat auf dein Konto gutgeschrieben werden. Dazu gehören neben dem Lohn auch beispielsweise Kindergeld, Rente, Wohngeld oder Arbeitslosengeld. Einnahmen, die nicht regelmäßig verzeichnet werden, darunter Weihnachtsgeld, Geburtstagsgeschenke oder ähnliches, werden hier nicht berücksichtigt.
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2. Regelmäßige Ausgaben notieren
Im nächsten Schritt geht es um die Ausgaben. Notiere dir also alle Beträge, die dein Konto regelmäßig verlassen - also die Fixkosten. Zu dieser Kategorie gehören Miete, Energiekosten, Telefon, Versicherungen, Steuern, Mitgliedsbeiträge, Rundfunkbeitrag, Kredite, Abonnements und so weiter.
Ausgaben, die nur wenige Male im Jahr anfallen, werden auf einen Monat umgerechnet. Das umfasst beispielsweise Kfz-Steuern, die nur einmal jährlich gezahlt werden. Indem du die Summe auf einen Monat umrechnest, hast du jeden Monat denselben, festen Euro-Betrag und kannst diesen als Rücklage zur Seite legen.
Bereits bei der Analyse deiner Fixkosten kannst du Mitgliedschaften oder Verträge ausfindig machen, die überflüssig sind oder reduziert werden können. Das ist besonders dann notwendig wenn bereits deine Fixkosten das monatlichen Einkommen übersteigen.
3. Variable Ausgaben notieren
Nun widmen wir uns den variablen Ausgaben. Dabei handelt es sich um die sonstigen Kosten, die Monat für Monat anfallen, aber nicht fix sind. Darunter Ausgaben für Essen und Trinken, Kleidung, Geschenke und Ausflüge. Beobachte dein Konsumverhalten am besten ein bis drei Monate lang, notiere dir dabei auch kleine Beträge und bewahre Einkaufsbelege auf, um am Ende auch den korrekten Wert zu ermitteln.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, einmal die Woche einen Blick auf deine veränderlichen Ausgaben zu werfen und sie in das Haushaltsbuch einzutragen. Schon hier kannst du die Beträge verschiedenen Kategorien zuordnen, um einen besseren Überblick über deine Finanzen zu wahren und die besten Voraussetzungen zu schaffen, Geld im Alltag zu sparen. Zum Beispiel die folgenden:
- Lebensmittel
- Kleidung
- Geschenke
- Drogerie
- Mobilität
- Haushalt
- Freizeit

4. Budget für variable Ausgaben erstellen
Anschließend gilt es, ein Budget für deine variablen Ausgaben zu erstellen. Dies ist nämlich der Faktor, der sich am einfachsten beeinflussen lässt. Das verfügbare Budget ergibt sich aus dem Betrag der Einnahmen abzüglich der fixen Ausgaben, die wir uns oben angeschaut haben. Übrig bleibt im Prinzip "das Geld zum Leben". Teilst du diesen Betrag durch vier, weißt du, wie viel Euro du pro Woche ausgeben kannst, ohne ins Minus zu gelangen.
5. Monatlich Bilanz ziehen
Nun hast du deine Einnahmen und Ausgaben notiert sowie ein Budget erstellt. Doch das ist erst die halbe Miete. Genauso relevant wie die oben aufgezeigten Schritte ist es, monatlich Bilanz zu ziehen. Schaue dir dafür das festgelegte Budget wie auch die tatsächlichen variablen Ausgaben an und vergleiche beide Werte miteinander.
Ist das Budget größer als die Ausgaben, hast du das Ziel erreicht und kannst das überschüssige Geld zum Sparen, für die Vorsorge oder Anschaffungen zurücklegen. Übersteigen hingegen die Ausgaben dein Budget, solltest du dir überlegen, an welcher Stelle du den ein oder anderen Euro einsparen könntest.
Hier erweist sich die Einteilung der Ausgaben in Kategorien als nützlich. Denn so hast du alle Daten auf einen Blick ersichtlich. Womöglich gibst du mehr Geld für Kleidung, Mobilität oder in der Drogerie aus, als dir bewusst war und du bist bereit, daran etwas zu ändern. Der nächste Versuch wartet im kommenden Monat auf dich!
Häufige Fehler beim Haushaltsbuch führen
- Ausgaben nicht kategorisieren: Grundlegend bei der Erstellung eines Budgets und der Ermittlung der Ausgaben ist die Einteilung in verschiedene Kategorien. Insbesondere, wenn das Ziel ist, die Sparrate zu erhöhen, ist es wichtig zu sehen, wohin das Geld fließt. Wie solltest du denn sonst analysieren und entscheiden, welche Ausgaben du fortan kürzen möchtest? Schließlich lassen sich die Ausgaben für den Wocheneinkauf nicht mit den Kosten einer neuen Jacke vergleichen. Das ist, als addiere man Äpfel und Birnen.
- Fehlende Konsistenz: Weiter ist es wichtig, die eigenen Finanzen langfristig im Blick zu behalten und nicht frühzeitig aufzuhören. Manch einer mag glauben, ein oder zwei Monate würden ausreichen, um einen aussagekräftigen Überblick zu erhalten. Doch dem ist nicht so! Ein Monat ist nicht wie der andere. Womöglich hast du gerade in diesem Monat einen Bonus erhalten und entsprechend ein höheres Einkommen. Oder du hast höhere Ausgaben als sonst, da Weihnachten vor der Tür steht und einige Geschenke auf der Liste stehen. Lass das Haushaltsbuch-Führen zur Gewohnheit werden.
- Geld komplett verplanen: Obwohl das Führen des Haushaltsbuches in den meisten Fällen helfen soll, die Sparrate zu erhöhen, gibt es einige Kandidaten, die das Budget - also das "Geld zum Leben" - Monat für Monat ausreizen. Das ist nicht optimal! Stattdessen gilt es immer einen Teil des Ersparten zur Seite zu legen, um jederzeit auf Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein. Zum Beispiele ein kaputte Waschmaschine oder eine Reparatur am Auto.