Improvisation, Rhythmik und außergewöhnliche Harmonien machen Jazz Songs zu einem musikalischen Erlebnis - das lernst du nicht erst im Jazz Studium. Das Genre bietet eine breite Palette an verschiedenen Instrumentierungen und große musikalische Vielfalt, da es keine klaren Regeln gibt. Um dir einen Einblick in die spannende Welt des Jazz zu bieten, werfen wir im Folgenden einen Blick auf einige Standards, also Songs, die in Vergangenheit große Bekanntheit erlangt und nicht nur die Stilentwicklung, sondern auch den Übergang in andere Genres überstanden haben.
Unsere Top 5
- "All The Things You Are" von Jerome Kern und Oscar Hammerstein II
- "Fly Me To The Moon" von Bart Howard
- "My Funny Valentine" von Richard Rodgers und Lorenz Hart
- "The Girl From Ipanema" von Antonio Carlos Jobim und Vinicus de Moraes
- "There Is No Greater Love" von Isham Jones und Marty Symes
Viele davon sind Kompositionen aus Musicals oder Filmen und gewannen durch Sänger wie Fred Astaire oder Frank Sinatra an Beliebtheit. Sie wurden über die Jahre immer wieder neu interpretiert, was in der Jazzmusik nicht unüblich ist. Neugierig zu sein, zu experimentieren und verschiedene Versionen eines Jazz Songs zu entdecken, machen das Ganze zu etwas Besonderem.
"All of Me" von Gerald Marks und Seymour Simons
Schon nach den ersten Tönen ist zu erkennen: Dieser Jazz Song hatte seine Hochzeit während der Swing-Ära. Er wurde von Gerald Marks und Seymour Simons geschrieben und von einer Reihe an Künstlern eingesungen. Die berühmteste Version des Standards stammt von Billie Holiday. Die amerikanische Musikproduzentin nahm den Song 1941 auf und ihrem Beispiel folgten zahlreiche weitere Sänger.
Weitere Versionen: Louis Armstrong (1931), Frank Sinatra (1944), Dinah Washington (1956) und Michael Bublé (2009).

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"All The Things You Are" von Jerome Kern und Oscar Hammerstein II
"All The Things You Are" ist definitiv eine der wichtigsten Melodien, wenn es darum geht, Jazz zu lernen. Jerome Kern und Oscar Hammerstein II schrieben ihn während der Bebop-Ära im Jahr 1939, als viele Musiker das Stück in schnellerem Tempo spielten als die Gesangsversionen.
Die Melodie bewegt sich größtenteils in Quarten und das Stück experimentiert auch mit verschiedenen Tonarten. Es bietet also die perfekte Grundlage für neue Interpretationen - sowohl gesanglich als auch instrumental. Wie zum Beispiel vom Quartet bestehend Art Tatum, Ben Webster, Red Callender und Bill Douglass (1956), deren Version einen eher ruhigen Charakter hat. Die bekannteste Version kommt von Ella Fitzgerald und Nelson Riddle (1961).
Weitere Versionen: Frank Sinatra (1944), Barbra Streisand (1967) und Michael Jackson (1973).
Darüber hinaus gibt es schöne Instrumental-Versionen des Stücks, beispielsweise von Charlie Parker (1950), Dave Brubeck (1974), Bill Evans (1968), Chet Baker und Russ Freeman (1953), Joe Pass (1973) auf der Gitarre und Louis Armstrong - auch bekannt als Erfinder des Scat Gesangs - auf seiner Trompete.
"Autumn Leaves" von Johnny Mercer
Der Text des Songs entstand 1945 ursprünglich als Gedicht, geschrieben vom französischen Drehbuchautor und Intellektuellen Jacques Prévert. Zwei Jahre darauf vertonte der Filmkomponist Joseph Cosma das Stück und 1950 übersetzte Johnny Mercer den Text schließlich ins Englische. Die bekannteste Version des Songs stammt von Nat Cole King (1950). Und auch die französische Sängerin Édith Piaf nahm das Stück im selben Jahr in ihr Repertoire auf.
Das Lied gehört zu den berühmtesten Kompositionen des Jazz und wurde während der Hard-Bop-Ära bekannt. Besonders eingängig ist der 16-taktige Refrain. Wie in der Jazzmusik üblich, gaben sich auch eine Reihe anderer Künstler die Ehre, "Autumn Leaves" neu zu interpretieren. Darunter auch Musiker wie Duke Ellington (1958), Louis Armstrong (1959, Live) und John Coltrane (1962, Live in Österreich) mit ihren Instrumental-Versionen.
Weitere Versionen: Doris Day (1956), Frank Sinatra (1957) und Eva Cassidy (1996).
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"Fly Me To The Moon" von Bart Howard
Unumstritten zu den bekanntesten Jazz-Klassikern gehört das Lied "Fly Me To The Moon", 1954 von Bart Howard geschrieben und 10 Jahre später durch Frank Sinatra weltberühmt gemacht. Seine Version begleitete die Raumfahrtmission Apollo 10 im Jahr 1969 zum Mond. Auch das Duke Ellington Orchester (2010) und Cy Coleman (1987), der beispielsweise für den Song "The best is yet to come" bekannt ist, haben ihre eigenen Instrumental-Versionen des Stücks aufgenommen.
Eine der jüngeren Versionen wurde tatsächlich erst 2021 veröffentlicht: die der australischen Sängerin und Songschreiberin Sia. Das ist der Beweis dafür, dass Standards selbst nach Jahrzehnten noch sehr beliebt sind und auch den Übergang in andere Genres überstehen - in diesem Fall von Jazz zu Electropop. Doch es gibt auch weitere Aufnahmen berühmter Jazz Sänger und Sängerinnen.
Weitere Versionen: Julie London (1963), Doris Day (19964), Tony Bennett (1965), Bobby Womack (1969), Michael Bublé (2004), Joseph Vincent (2021) und Sia (2021).
"My Funny Valentine" von Richard Rodgers und Lorenz Hart
Dank der zarten Melodie und des humorvollen Texts ist "My Funny Valentine", geschrieben von Richard Rodgers und Lorenz Hart, die perfekte Basis für Sänger und Instrumentalisten gleichermaßen. Der Song entstand 1937 und ist eine Ballade aus dem Broadway-Musical "Babes in Arms".
You look so laughable
Rodgers & Hart
Unphotographable
Yet, you're my favorite work of art
Die wohl bekannteste Version des Klassikers stammt von Chet Baker (1956). Wer Interesse an einer Instrumental-Version hat, der kann sich Miles Davis' Version des Stücks oder Keith Jarrett (1988) auf dem Piano anhören.
Weitere Versionen: Charlie Parker (1954), Ella Fitzgerald (1956), Duke Ellington (1958), Chaka Khan (1995), Kenny Rogers (1996) und Michael Bublé (2004).
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"Night and Day" von Cole Porter
Das Liebeslied mit dem Titel "Night and Day" ist eines der bekanntesten Stücke von Cole Porter. Er hat es im Jahr 1932 für das Broadway-Musical "Gay Divorce" mit Fred Astaire und Ginger Rogers (1934) geschrieben. Doch erst etwa 10 Jahre nach der Prämiere gewann der Jazz Song rasant an Bekanntheit im Swing und Bop.
Besonders die hypnotische Melodie, die komplexe Struktur und gleichzeitig die harmonischen Verläufe, machen das Lied so interessant. Es eignet sich bestens zum erkunden und üben. Dies nahmen auch einige Künstler zum Anlass, ihre eigenen Versionen zu kreieren. Zu den berühmtesten gehört ohne Frage die von Frank Sinatra (1962).
Weitere Versionen: Fred Astaire (1934), Ella Fitzgerald (1956), The Temptations (1995) sowie Tony Bennett und Lady Gaga (2014).
"On Green Dolphin Street" von Bronisław Kaper und Ned Washington
Dieser Klassiker entstand 1947 aus der Zusammenarbeit zwischen dem polnischen Komponisten Bronisław Kaper und dem amerikanischen Liedtexter Ned Washington. Er zeigt auf hervorragende Weise den Wechsel von einer kleinen Terz zu einer neuen Dur-Tonart, was sicher auch in anderen Standards zu finden ist.
Doch die einzigartige Struktur, die swingende Melodie und der harmonische Wechsel zwischen Dur- und Moll-Tonarten begeistern zahlreiche Jazz-Fans auf der ganzen Welt. Zudem bietet sich dadurch eine spannende Möglichkeit für Improvisationen. Die wohl bekannteste Aufnahme des Songs ist die von Ella Fitzgerald und Joe Pass (1987). Aber auch einige Musiker wie Miles Davis (1958), Barney Kessel und Ray Brown (1957) haben ihre eigenen Instrumental-Fassungen des Stücks entwickelt.
Weitere Versionen: George Shearing (1961), Nancy Wilson (1961) und Seth MacFarlane (2022).
"Stella By Starlight" von Victor Young und Ned Washington
Die Komposition von Victor Young und Ned Washington entstand bereits im Jahr 1944. Als Titelmelodie für den Film "Der unheimliche Gast" ist der Song nicht nur für seine eingängige Melodie, sondern auch seine komplexe harmonische Entfaltung. Denn er verbindet diatonische und nicht-diatonische Harmonien.
My heart and I agree
Young & Washington
She's everything on this earth to me
Stella By Starlight" ist eine der am meisten verehrten Japp-Standards und eignet sich bestens für kreative und gefühlvolle Improvisationen. Über die Jahre wurde das Stück mehrmals neu interpretiert. Zu den berühmtesten Interpretationen gehört der Song von Frank Sinatra (1947).
Weitere Versionen: Ella Fitzgerald (1961), Inge Brandenburg, Tony Bennett (1961) und Ray Charles (1961).
"The Girl From Ipanema" von Antonio Carlos und Vinicius de Moraes
Dieses Stück aus dem Jahr 1962 trug maßgebend dazu bei, die brasilianische Musikwelle voranzutreiben und gehört auch heute noch zu den bekanntesten Bossa-Nova-Klassikern. Der Song wurde von Antonio Carlos Jobim und Vinicius de Moraes geschrieben. Die Übersetzung ins Englische übernahm Norman Gimbel. Auch hier stammt eine der bekanntesten Versionen von Frank Sinatra (1967).
Besonders die sinnliche Melodie und der entspannte Groove sorgen für die große Beliebtheit. Dazu kommt, dass durch den Welterfolg des Titels die stilistischen Eigenheiten des Bossa-Nova-Gesangs international bekannt wurden. Dabei kam es vor allem darauf an, die Botschaft des Interpreten in den Mittelpunkt zu stellen und daher setzte man auf einen betont leisen Gesangsstil.
Weitere Versionen: Astrud Gilberto (1963), Jonny Blu (1964), Nat King Cole (1963), Amy Winehouse (2011).
"There Is No Greater Love" von Isham Jones und Marty Symes
Dieser Jazz-Klassiker wurde schon im Jahr 1936 von Isham Jones komponiert. Der Text dazu stammt aus der Feder von Marty Symes. "There Is No Greater Love" wird als Ballade, in mittlerem Tempo, aber auch in schnellerem Tempo vorgetragen und entwickelte sich so zum Standard. Die 32-taktige Komposition ist in erster Linie aufgrund der einfachen, aber effektiven Akkordwechsel beliebt.
There is no greater love
Jones & Symes
than what I feel for you
No sweeter song
No heart so true
Aber auch die liebliche Melodie und Romantik machen das Stück so ansprechend. Zudem bietet es eine hervorragende Plattform für lyrische und swingende Improvisationen. So wurde das Lied zahlreiche Male von verschiedenen Musikern neu interpretiert. Und trotz dessen, zählt eine der neueren Fassungen zu den beliebtesten: Amy Winehouse (2003) aus ihrem Album "Frank".
Weitere Versionen: Billie Holiday (1947), Dinah Washington (1954), Jimmy Scott (1962), das Ray Brown Trio (1995) und Lyambiko (2017).