Krone auf dem Kopf, aber die Politik macht jemand anders? Genau das ist die parlamentarische Monarchie. Hier ist der Monarch oder die Monarchin vor allem Symbol des Staates: repräsentieren, Reden halten, Gesetze formell unterschreiben. Regiert wird aber von der gewählten Regierung, die sich auf eine Mehrheit im Parlament stützt. Kurz: Tradition bleibt, aber die Macht liegt beim Volk.

Warum das für dich spannend ist? Weil viele aktuelle News so erst Sinn ergeben: Wer entscheidet in Großbritannien, Spanien, Schweden, den Niederlanden oder Japan wirklich? Was darf die Krone und was nicht? In diesem Artikel klären wir die Definition, zeigen Unterschiede zu absoluter und konstitutioneller Monarchie und erklären mit Beispielen, wie das System im Alltag funktioniert.

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Definition: parlamentarische Monarchie

In einer parlamentarischen Monarchie ist der Monarch oder die Monarchin nicht mehr politisch mächtig, sondern vor allem repräsentativ. Die eigentliche Regierungsarbeit übernehmen Parlament und Regierung, die direkt oder indirekt vom Volk gewählt werden.

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Parlamentarische Monarchie kurz erklärt

👑 Staatsoberhaupt: Monarchin, repräsentativ, ohne politische Entscheidungsgewalt.
🏛️ Regierungschef: Premierministerin, wird aus der Parlamentsmehrheit bestimmt.
⚖️ Kernprinzip: Ministerverantwortung gegenüber dem Parlament, kein Vetorecht der Krone.

Entscheidend ist dabei: Die Regierung bleibt nur so lange im Amt, wie sie das Vertrauen des Parlaments besitzt. Wird dieses Vertrauen entzogen, kann sie durch ein Misstrauensvotum abgesetzt werden, die Krone darf hier nicht eingreifen.

Abgrenzung der Monarchieformen

Damit du die parlamentarische Monarchie besser einordnen kannst, lohnt sich ein Blick auf ihre beiden „Verwandten“. Hier siehst du, wie sich absolute, konstitutionelle und parlamentarische Monarchie in Machtverteilung und Aufgaben der Krone unterscheiden:

Absolute
Monarchie

  • Der Monarch hat uneingeschränkte Macht.
  • Keine wirksame Verfassung oder Kontrolle durch das Parlament.
  • Gesetze, Steuern und Regierung werden allein vom Herrscher bestimmt.
  • Beispiel: Ludwig XIV. („Der Staat bin ich“).
  • Kernidee: Herrschaft ohne Grenzen.

Konstitutionelle Monarchie

  • Die Macht des Monarchen ist durch eine Verfassung begrenzt.
    Krone und Parlament teilen sich die Staatsgewalt.
    Der Monarch hat noch Gestaltungsspielraum, etwa bei Regierungsbildung oder Gesetzgebung.
    Beispiel: Deutsches Kaiserreich (1871–1918).
    Kernidee: Macht mit Regeln.

Parlamentarische Monarchie

  • Der Monarch ist hauptsächlich Repräsentant, nicht Herrscher.
  • Die Regierung wird vom Parlament gewählt und kontrolliert.
  • Kein Vetorecht der Krone – politische Macht liegt bei Parlament & Regierung.
  • Beispiele: Großbritannien, Schweden, Spanien.
  • Kernidee: Die Regierung regiert, das Parlament kontrolliert.

Bausteine der parlamentarischen Monarchie

Damit eine parlamentarische Monarchie funktioniert, braucht es klare Regeln, Zuständigkeiten und ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Krone, Regierung und Parlament. Die wichtigsten Bausteine siehst du hier:

Gewaltenteilung

Wie in jeder modernen Demokratie sorgt auch in der parlamentarischen Monarchie die Gewaltenteilung dafür, dass Macht kontrolliert bleibt.

  • Legislative: Das Parlament beschließt Gesetze und kontrolliert die Regierung.
  • Exekutive: Die Regierung führt Gesetze aus und leitet die tägliche Politik.
  • Judikative: Unabhängige Gerichte überwachen, dass alles im Rahmen der Verfassung bleibt.

Diese Aufteilung verhindert, dass eine einzelne Person – selbst der Monarch – alle Macht in der Hand hat.

Rolle des Parlaments & der Regierung

Das Parlament ist das Herzstück der parlamentarischen Monarchie. Seine Mitglieder werden gewählt und bestimmen über Gesetze, Finanzen und die politische Richtung.
Die Regierung wird in der Regel von der stärksten Parlamentsfraktion gestellt.

Ein Foto vom Westminster in London in abendlicher Stimmung.
Das Westminster in London ist Parlament und politisches Regierungszentrum. | Credits: Deniz Fuchidzhiev

Der oder die Premierminister*in wird vom Monarchen ernannt, bleibt aber nur so lange im Amt, wie er oder sie das Vertrauen des Parlaments besitzt.

Verliert die Regierung dieses Vertrauen, kann das Parlament durch ein Misstrauensvotum die Regierung absetzen. So liegt die politische Verantwortung klar beim Volk über seine gewählten Vertreter.

Rolle des Monarchen

In der parlamentarischen Monarchie ist der Monarch kein aktiver Politiker mehr, sondern ein repräsentatives Staatsoberhaupt.

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Wie wird man Monarch?

👑 In fast allen heutigen Monarchien gilt die Erbfolge, das heißt: Der Titel des Königs, der Kaiserin oder des Fürsten wird innerhalb einer Familie weitergegeben.
🩶 Früher spielte oft auch das Geschlecht eine Rolle, doch viele Staaten, wie Schweden oder die Niederlande, haben die Regeln modernisiert: Männer und Frauen sind gleichberechtigt.
🗳️ In wenigen Fällen, etwa in Malaysia oder im Vatikan, handelt es sich um eine Wahlmonarchie: Das Staatsoberhaupt wird auf Zeit oder Lebenszeit gewählt.


Zu seinen Aufgaben gehören etwa:

  • die formelle Ernennung der Regierung,
  • die Unterzeichnung von Gesetzen,
  • das Halten von Reden oder die Teilnahme an staatlichen Zeremonien.

Er erfüllt damit eine wichtige symbolische Funktion: Er steht über den Parteien und soll das Land nach außen würdevoll vertreten. Politische Entscheidungen trifft aber das Parlament, der Monarch darf kein Veto einlegen oder Gesetze blockieren.

Ministerverantwortung und Gegenzeichnung (Contraseign)

Jemand unterschreibt einen Vertrag.

Ein zentrales Prinzip der parlamentarischen Monarchie ist die Ministerverantwortung.1 Jeder offizielle Akt des Monarchen, etwa die Ernennung eines Ministers oder die Unterzeichnung eines Gesetzes, muss von einem Mitglied der Regierung mitunterzeichnet werden.

Diese zweite Unterschrift nennt man Gegenzeichnung oder Contraseign.
Damit wird klar: Der Monarch handelt nicht eigenständig, sondern auf Vorschlag und Verantwortung der Regierung.

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Historische Entwicklung der parlamentarischen Monarchie

Die parlamentarische Monarchie ist das Ergebnis eines langen politischen Wandels. Ursprünglich herrschten in Europa vor allem absolute Monarchien, in denen der König allein entschied. Doch schon im 17. Jahrhundert begann in England ein tiefgreifender Reformprozess: Mit der Bill of Rights (1689) wurde die Macht der Krone begrenzt und das Parlamentarismus-Prinzip eingeführt.2

Von nun an mussten Gesetze und Steuern durch die Volksvertretung genehmigt werden. Das war ein entscheidender Schritt hin zu einer modernen Staatsform.

1689

Bill of Rights (England)

Beginn der konstitutionellen Herrschaft

19. Jh.

Demokratische Reformen in Europa

Aufstieg des Parlamentarismus

Frühes 20. Jh.

Ende vieler Monarchien, Stärkung der Republik

Macht beim Parlament

1974

Schweden: neue Verfassung

König verliert politische Funktion

1978

Spanien: demokratische Verfassung

Monarchie wird parlamentarisch

Heute

Großbritannien, Belgien, Japan u. a.

Symbolische Krone, aktive Volksvertretung

Im 19. Jahrhundert breitete sich das Modell in vielen europäischen Staaten aus. Besonders in den deutschen Monarchien und in Frankreich führte der Druck nach mehr Rechten und Mitbestimmung zu konstitutionellen Reformen.

Aus den einst konstitutionellen Monarchien entwickelten sich parlamentarische Systeme, in denen Minister nicht mehr dem Monarchen, sondern dem Parlament verantwortlich waren.

Im 20. Jahrhundert setzte sich dieser Trend fort. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwanden viele Königreiche, andere wandelten sich weiter zu demokratischen Systemen.3 Schweden (1974) und Spanien (1978) wurden zu klar parlamentarischen Monarchien. Heute verbinden sie Tradition mit Demokratie: Das Staatsoberhaupt repräsentiert, die Abgeordneten bestimmen.

Parlamentarische Monarchien von Heute

Die parlamentarische Monarchie zeigt sich in verschiedenen Staaten der Welt – mit jeweils eigenen Regeln, Traditionen und Formen der Herrschaft. Was sie verbindet: Die Krone repräsentiert, aber die Volksvertretung entscheidet. Hier einige bekannte Beispiele:

Vereinigtes Königreich 🇬🇧

Das Vereinigte Königreich gilt als Mutterland des Parlamentarismus. Schon im 17. Jahrhundert wurde die Macht des Königs durch die Bill of Rights (1689) stark eingeschränkt. Seitdem bestimmen Abgeordnete und Regierung die Politik, die Monarchin oder der Monarch bleibt neutral.

Obwohl es keine geschriebene Verfassung gibt, hat sich ein stabiles System entwickelt: Das Gewohnheitsrecht und jahrhundertealte Traditionen regeln die Abläufe. Heute führt der Premierminister das Land, während die Krone nur noch repräsentative Aufgaben übernimmt.

Spanien und Belgien 🇪🇸 🇧🇪

In Spanien wurde mit der Verfassung von 1978 die Monarchie nach der Franco-Diktatur als parlamentarische Staatsform wieder eingeführt.4 Der König vermittelt zwischen den politischen Kräften, darf aber nicht in die Regierungsgeschäfte eingreifen.

In Belgien basiert das System auf der Verfassung von 1831, die mehrfach reformiert wurde. Die Krone hat hier vor allem symbolische und formelle Funktionen. Minister tragen die politische Verantwortung und müssen alle königlichen Akte gegenzeichnen, ein klassisches Merkmal des modernen Parlamentarismus.

Schweden und Niederlande 🇸🇪 🇳🇱

Schweden wandelte sich 1974 endgültig zur parlamentarischen Monarchie. Der König ist Staatsoberhaupt, aber ohne politische Macht. Ähnlich ist es in den Niederlanden, wo der Monarch zwar Gesetze unterzeichnet, aber keine eigenen Entscheidungen treffen darf. Die Regierung ist dem Parlament rechenschaftspflichtig, nicht der Krone.

Japan 🇯🇵

Japan ist die älteste noch bestehende Monarchie der Welt – und seit 1947 eine parlamentarische Republikform mit kaiserlichem Symbolcharakter. Der Kaiser (Tennō) ist laut Verfassung das „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“, ohne jede politische Funktion. Das Kabinett und die gewählte Volksvertretung führen alle Staatsgeschäfte.

Parlamentarische Monarchie: So läuft’s im Alltag

Im politischen Alltag funktioniert die parlamentarische Monarchie fast wie eine Republik, nur mit einem symbolischen Staatsoberhaupt an der Spitze. Nach einer Wahl wird die Regierung meist aus der stärksten Fraktion im Parlament gebildet.

Der Monarch ernennt den oder die Premierminister*in formell, folgt dabei aber immer dem Ergebnis der Volksvertretung.

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Mini-Glossar

Ministerverantwortung: Regierung haftet für Entscheidungen, nicht der Monarch.
Misstrauensvotum: Parlament kann die Regierung absetzen.
Gegenzeichnung: Kein königlicher Akt ohne Unterschrift eines Ministers.
Symbolisches Staatsoberhaupt: Monarch repräsentiert das Land, regiert aber nicht.

Bleibt die Mehrheit hinter der Regierung, kann das Parlament eine Vertrauensfrage oder ein Misstrauensvotum stellen.

Wird das Vertrauen entzogen, muss das Kabinett zurücktreten oder Neuwahlen werden angesetzt. In einigen Ländern (z.B. Großbritannien oder Spanien) kann auch das Parlament aufgelöst werden, meist auf Vorschlag der Regierung und mit Zustimmung des Staatsoberhaupts.

So sorgt das System für politische Stabilität, klare Verantwortlichkeiten und einen regelmäßigen Machtwechsel nach demokratischen Regeln. Die Krone wacht dabei still über die Kontinuität – sie steht für die Tradition, während das Parlament den Kurs bestimmt.

Referenzen

  1. Adolf Samuely: Das Prinzip der Ministerverantwortlichkeit in der constitutionellen Monarchie. Eine staatsrechtliche Abhandlung, Verlag von Julius Springer, Berlin 1869, S. 1.
  2. The National Archives. (2025, June 16). Glorious Revolution - Source 4C - The National Archives. https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/glorious-revolution/glorious-revolution-source-4c/
  3. Neitzel, S. (2022, January 19). Wie die Weltkriege endeten | Zeitalter der Weltkriege | bpb.de. bpb.de. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/zeitalter-der-weltkriege-321/183887/wie-die-weltkriege-endeten/
  4. Amt, A. (n.d.). Spanien: politisches Porträt. Auswärtiges Amt. https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/spanien-node/politisches-portraet-210610

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Lea

Ich liebe die Naturwissenschaften, meine große Leidenschaft ist das Meer. Das Schreiben und die Kreativität habe ich schon als Kind geliebt.