Antalya ist heute die achtgrößte Stadt der Türkei und sie wächst rasant weiter an. Die ältesten Spuren, die Menschen in der Region hinterlassen haben, stammen aus der Steinzeit. Erste Siedlungen entstanden vermutlich im 12. Jahrhundert v.u.Z., als sich mykenische Griechen in der fruchtbaren Gegend niederließen. Die Stadt Antalya wurde um 159 v.u.Z. von dem Pergamon-König Attalos gegründet. Ihre erste Blütezeit erlebte sie unter römischer Herrschaft. Es wurden Stadtmauern gebaut und der Hafen wurde zum bedeutendsten der Region.
In den darauffolgenden Jahrhunderten prägten wechselnde Machtverhältnisse das Leben in der Stadt, bis sie 1426 an das osmanische Reich fiel. Nach dem ersten Weltkrieg wurden einige Teile Antalyas Italien zugesprochen. Nach der Gründung der türkischen Republik einige Jahre später, wurde der Zuspruch des Gebietsbesitzes wieder aufgehoben. Zu diesem Zeitpunkt war Antalya eine kleine bis mittelgroße Stadt. Erst in den 1950er-Jahren setzte ein stetig zunehmendes Bevölkerungswachstum ein. Die Millionengrenze war 2010 erreicht und nur drei Jahre später zählte Antalya bereits zwei Millionen Einwohner*innen.
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Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region ist der Tourismus, der sich ab den 1960er Jahren zu entwickeln begann. Besonders die von Antalya aus erreichbaren Strände der türkischen Riviera ziehen jedes Jahr unzählige Tourist*innen an und haben die Region auch international bekannt gemacht. In Antalya gibt es aber deutlich mehr zu sehen. In diesem Artikel wollen wir dir die Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer näheren Umgebung vorstellen.
Kaleiçi: Die historische Altstadt von Antalya und ihre Sehenswürdigkeiten
Die historische Altstadt von Antalya liegt im Herzen des Zentrums direkt am Meer. Das türkische Wort „Kaleiçi“ bedeutet so viel wie „innerhalb der Festung“; denn einst umgab eine hufeisenförmige Stadtmauer mit 80 Wachtürmen die Siedlung. Ursprünglich wurde sie von den Römern errichtet, später von den Byzantinern und Seldschuken ausgebaut. Heute sind nur noch wenige Mauerreste sowie einige der Türme erhalten.
Kaleiçi lässt sich sehr gut bei einem entspannten Spaziergang zu Fuß erkunden. In den kleinen verwinkelten Gassen trifft man auf so manch ein schönes, historisches Gebäude, gemütliche Cafés und kleine Geschäfte. Im Norden der Altstadt befindet sich das alte Basar-Viertel, in dem Lebensmittel, Kleidung und Handwerksprodukte angeboten werden.
Hadrian Kapisi – Das Hadrianstor
Viele Besucher*innen beginnen ihre Tour durch Kaleiçi am Hadrianstor. Das fast zweitausend Jahre alte Tor ist der einzige aus der Antike erhaltene Zugang zur Altstadt. Es setzt sich aus drei Bögen und zwei Wachtürmen zusammen. Erbaut wurde es zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian, der zwischen 121 und 125 u.Z. sowie zwischen 128 und 132 u.Z. Kleinasien bereiste und dabei auch mindestens einmal die Stadt Attaleia, wie Antalya damals hieß, besuchte.
Yivli-Minare-Moschee
Die Moschee steht auf dem höchsten Punkt der Altstadt. Ihr namensgebendes gerilltes Minarett ist 38 Meter hoch und auch aus größerer Entfernung gut zu sehen. Aus diesem Grund diente es Seefahrern lange Zeit als Orientierungspunkt und wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett stammt aus dem 13. Jahrhundert und gehörte zu einer Moschee, die im 14. Jahrhundert weitestgehend zerstört wurde. Der Bau der heute noch erhaltenen Moschee begann laut einer Inschrift bereits 1373. In ihrem Innern sind noch 12 Säulen des ursprünglichen Bauwerks erhalten.

Moscheen gehören auch zu den wichtigsten Wahrzeichen von Istanbul und den bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Alanya.
Saat Kulesi – Der Uhrturm
Von dem ehemaligen Haupttor der Altstadt sind heute nur noch Überreste vorhanden, die als Fundament für spätere Bauten gedient haben. Der Uhrturm wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter dem Sultan Abdulhamid II errichtet. Der Platz vor dem Turm ist heute nicht nur eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Antalyas, sondern auch ein bekannter Treffpunkt für alle, die sich zu einer Tour durch Kaleiçi treffen wollen.
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Das Mevlevihane-Kloster
Mitten in der Altstadt befindet sich einer der ältesten Gebäudekomplexe Antalyas, der mehrfach restauriert wurde: ein Kloster des Mevlevi-Derwisch-Ordens, der bekanntesten Sufi-Bruderschaft. Im Innern gibt es mehr als eine beeindruckende Architektur zu bestaunen. Das einliegende Mevlevihane-Museum stellt von Derwischen verwendete Gegenstände aus und zeigt Animationen der tanzenden Derwische. Im Kloster finden auch weiterhin noch spirituelle Rituale, Sufi-Konzerte sowie Seminare statt.
Der Yacht-Hafen von Antalya
Der alte Hafen in der malerischen Felsbucht von Antalya war als Flottenstützpunkt im ersten Jahrhundert u.Z. einer der wichtigsten Häfen der Umgebung. Unter den Seldschuken wurde er im 13. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelshafen ausgebaut. Heute lädt er als Yacht-Hafen zum Bummeln ein und dient als Ausgangspunkt für kürzere Ausflüge oder längere Touren auf dem Meer.
Schöne Häfen und beeindruckende Strände gibt es auch an türkischen Schwarzmeer-Küste, rund um den Urlaubsort Kuşadası oder in der Umgebung von Kemer.
Sehenswürdigkeiten, die Antalyas Geschichte erzählen
In Antalya kommen alle Geschichtsinteressierten auf ihre Kosten. In verschiedensten Museen werden unterschiedliche Epochen oder Facetten der Kultur beleuchtet und in unmittelbarer Nähe zur Stadt lassen sich historische Stätten und Ausgrabungsstellen besichtigen. Die meisten Ausflüge können wahlweise auf eigene Faust oder als organisierte Touren durchgeführt werden.
Archäologisches Museum Antalya
Das archäologische Museum von Antalya ist mit 14 Ausstellungssälen und einer Open-Air-Galerie eines der größten Museen der Türkei. Gegründet wurde es 1922 von dem Lehrer Süleyman Fikri Erten, mit dem Ziel historische Artefakte zu schützen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In chronologischer Reihenfolge lässt sich hier die Geschichte der Region anhand von Ausgrabungsfunden nachvollziehen.
Karain-Höhle
Ungefähr 7 Kilometer von Dösemealti, einem Stadtteil der Metropolprovinz Antalya, entfernt, liegt die Karain-Höhle. Die Tropfsteinhöhle mit ihren drei Kammern ist aber deutlich mehr als nur ein Naturspektakel. In ihrem Innern wurden archäologische Funde aus verschiedenen Epochen gemacht. Die ältesten davon weisen darauf hin, dass die Karain-Höhle bereits vor 400.000 Jahren von Menschen bewohnt wurde.
Die Ruinen von Perge
Die antike Stadt Perge liegt etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum von Antalya entfernt. Die ältesten Siedlungsspuren verweisen auf das 4. Jahrtausend v.u.Z.; eine erste namentliche Erwähnung der Stadt ist für 1235 v.u.Z. nachgewiesen. In Perge können die Ruinen der hinter einer Befestigungsmauer liegenden Stadt, ihrem Tempel und ihren Thermen sowie ein großes Stadion und eines der größten antiken Theater besichtigt werden.
Die antike Stadt Termessos
Eine der besterhaltenen antiken Städte der ganzen Türkei ist Termessos, die ungefähr 30 Kilometer nordwestlich von Antalya liegt. Die Ruinen liegen auf 1000 Metern Höhe und bieten einen atemberaubenden Ausblick über die umliegenden Berge. Die Stätte kann nicht direkt mit dem Auto erreicht werden; für die Termessos-Tour sollten also die Wanderschuhe nicht vergessen werden.
Ausflugsziele, Touren und Aktivitäten in und um Antalya
Nicht nur wer sich für Geschichte interessiert oder gerne durch die Altstadt bummelt, kommt in Antalya auf seine Kosten. Die Stadt und das nähere Umland haben auch für alle, die die Natur lieben oder sich gerne aufregenden Aktivitäten widmen, vieles zu bieten.
Düden-Wasserfälle
Der Fluss Düden entspringt im Taurus-Gebirge und endet nach 30 Kilometern in einem 40 Meter hohen Wasserfall an der Küste von Antalya, der sich über die Felsklippen ins Meer hinabstürzt. Direkt oberhalb befindet sich eine Parkanlage, von der aus man das Naturschauspiel bewundern kann. Vom Yachthafen ausgehend werden auch Touren angeboten, die einen Blick vom Meer aus ermöglichen. Ungefähr in der Hälfte des Flusslaufs gibt es einen zweiten Wasserfall zu bestaunen. Der Obere Düden-Wasserfall ist 10 Meter hoch und liegt inmitten eines ruhigen Parks mit Picknickplatz.
Karaalioğlu-Park
Mitten in der Stadt, südlich von Kaleiçi, liegt der Karaalioğlu-Park. Er wurde nach dem Vorbild der antiken Stadt Perge entworfen und bietet einen einzigartigen Ausblick über das Meer. Verschiedenste Blumen, Bäume und Pflanzenarten, unzählige Vögel und in den 70er-Jahren errichtete Skulpturen prägen das Bild des 14 Hektare großen Parks.
Tünektepe Teliferik
Im Stadtteil Konyaaltı liegt die Talstation einer Seilbahn, die auf den 605 Meter hohen Berg Tünektepe führt. Nach ungefähr 8,5 Minuten Fahrt erreicht die Seilbahn die Bergstation, wo sich ein einzigartiges Panorama über die Stadt und ihr Umland eröffnet.
Köprülü-Canyon Nationalpark
Rund 90 Kilometer nordöstlich von Antalya liegt der 366 km² große Köprülü-Canyon Nationalpark. In dem Park kann man neben der heimischen Flora und Fauna auch römische Brücken bewundern, die sich über den Fluss erstrecken. Der Canyon ist auch eines der beliebtesten Ausflugsziele für alle, die im Urlaub gerne neue Aktivitäten ausprobieren. Ausgehend von Antalya werden Touren angeboten, die Canyoning, eine Quad-Tour oder Buggy-Safari im Canyon enthalten.
Antalya: Welches Meer ist zu empfehlen?
Türkei-Urlaub ist für viele gleichbedeutend mit Bade-Ferien. Auch in dieser Hinsicht kann Antalya punkten. Die Stadt liegt direkt am Mittelmeer und gilt als Tor zur türkischen Riviera, die sich nach Westen über Belek und Side, bis Alanya erstreckt.
Für einen Strand-Tag direkt vor Ort bieten sich die beiden Hauptstrände der Stadt an: Der 12 Kilometer lange Lara Strand im Nordosten der Stadt liegt in direkter Nähe zum Düden-Wasserfall. Am östlichen Ende des Strandes befindet sich das Sandland, in dem spektakuläre Skulpturen aus Sand bewundert werden können. Westlich der Altstadt liegt der 13 Kilometer lange Konyaaltı Strand, über dem die Gipfel des Taurus-Gebirges thronen.
Wer einen längeren Türkei-Urlaub plant und die Strände der türkischen Riviera bereits kennt, kann auch über einen mehrtägigen Abstecher in die Ägäis-Region nachdenken. Das Mittelmeer und die Ägäis treffen ungefähr 300 Kilometer östlich von Antalya zwischen der türkischen Stadt Marmaris und der griechischen Insel Rhodos aufeinander. Die türkische Ägäis-Küste begeistert ihre Besucher*innen vor allem mit kleinen Buchten zwischen felsigen Klippen.
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