Die Physik ist eine der grundlegenden Naturwissenschaften, die sich mit Phänomenen in der Natur beschäftigt und Erklärungen für diese sucht. Anhand von Theorien, Methoden, Experimenten und Berechnungen versuchen Physiker Erklärungen für ganz alltägliche Naturvorgänge zu finden.
In der Disziplin geht es aber nicht nur darum, Erklärungen zu finden, sondern auch darum, möglichst präzise Vorhersagen zu treffen. Sei es bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels oder in Bezug auf das Verhalten von Schwarzen Löcher, Vorhersagen sind in der Welt der Physik äußerst wichtig.
Noch praktischer ist die technische Physik als Bereich, der sich it der praktischen Anwendung physikalischer Erkenntnisse in der Technik auseinandersetzt. In diesem Artikel erklären wir dir, welche Inhalte unter diesen physikalischen Teilbereich fallen, welche Uni sich für ein Studium anbieten und was man damit später machen kann.
Hier kommt der Guide zur technischen Physik!
Worum geht es in diesem Teilbereich?
Wie der Name schon sagt beschäftigt sich dieser forschungs- und entwicklungsnahe Teilbereich mit dem technischen Aspekt der physikalischen Welt. Es geht also um physikalischer Grundwissen innerhalb technischer und ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen.
Ein ähnlicher Bereich ist die angewandte Physik, die gegebene physikalische Phänomene immer vor dem Hintergrund einer technischen Frage oder eines Problems behandelt. Die Welt der Physics wird genutzt, um innovative Technologien zu entwickeln, die unser Leben vereinfachen sollen.
Ob technische oder angewandte Physik, es geht in beiden Teilbereichen um die Schnittstelle zwischen physikalischen Grundlagen und technischen Entwicklungen. Dieser zukunftsorientierte Bereich forscht nach immer neuen Innovationen und Entwicklungen.

Dabei spielen moderne Technologien eine große Rolle. Dazu zählt die Halbleitertechnik, die Lasertechnik, die Oberflächenentwicklung, die Energietechnik und die Umwelttechnik.
Wer in diesem Bereich arbeitet, der ist nicht nur Physiker, sondern auch Ingenieur in einem. Die Forscher verwenden physikalische und physikalisch-chemische Messmethoden, um wissenschaftliche, technische Probleme zu analysieren und zu lösen.
Dabei werden die Messdaten mithilfe bestimmter Software und Geräte erfasst, verarbeitet und ausgewertet, um sie dann weiterverwenden zu können.
Als Ingenieurwissenschaft arbeitet auch die Elektrotechnik mit technischen Konzepten. Diese bauen oft auf den Erkenntnissen der theoretischen Physik auf.
Welche Teilbereiche gibt es in der technischen Physik?
Neben den Grundlagen er Physik spielen auch Engineering, Elektrotechnik und andere Ingenieurwissenschaften eine große Rolle für die technische und angewandte Physik.
Neben Überschneidungen mit der Mathematik, Chemie und Informatik gibt es in diesem Teilbereich folgende Spezialisierungen:
- Konstruktionslehre: hier geht es um die Vernetzung physikalischer Grundlagen mit wesentlichen Maschinenelementen diverser Geräte und Maschinen. Die Konstruktion von Geräten mit physikalischem Know-How steht im Fokus. In der Konstruktionslehre spielen die Erkenntnisse auf Thermodynamik, Werkstoffkunde sowie Mechanik eine wichtige Rolle.
- Elektrotechnik: dieser Bereich setzt sich mit der Forschung, Entwicklung und Produktion elektronischer Geräte auseinander. Von Maschinen über Bauelemente bis hin zu Schaltungen werden diverse Einzelteile entwickelt. Dieser Bereich liefert wichtige Entwicklungen für die Rechnertechnik, Messtechnik, Energietechnik oder Nachrichtentechnik.
- Umweltphysik: Umweltphysiker setzen sich mit physikalischen Prozessen in der Umwelt auseinander. Dazu gehören verschiedene Umweltsysteme wie die Erdatmosphäre, Meere, Flora und Fauna oder Eis und Gletscher. Hier kommen physikalische Methoden wie die Spektroskopie, die Massenspektrometrie oder die Radiometrie zum Einsatz.
- Molekülphysik: Forscher befassen sich hier mit der Untersuchung chemischer Strukturen und Eigenschaften von Molekülen. Diese spielen in der Entwicklung von Quantenmechanik eine große Rolle.
- Computersimulation: hier geht es um die Durchführung einer Simulation mithilfe eines Computers. Diese Simulationen kommen in der Umweltforschung, der Vorhersage von Naturkatastrophen oder auch bei Arbeitsabläufen in der Produktion zum Einsatz.
Mithilfe von Methoden aus der Experimentalphysik entwickeln Forscher immer neue Innovationen in den Teilbereichen.
Der Studiengang Technische Physik
Wer sich für Experimente und Naturwissenschaften interessiert, aber gleichzeitig gerne an neuen Geräten tüftelt und einen Erfindergeist in sich hat, der kann diese Interessen im Bachelor-Studium „Technische Physik“ vertiefen.
Neben dem klassischen Physikstudium gibt es an zahlreichen Unis und Hochschulen die Möglichkeit, Technische Physik als gesonderten Studiengang zu studieren. Dabei handelt es sich um einen Bachelorstudiengang über sechs Semester, nach dem man dann einen speziellen Master machen kann.
Auch einen Bachelor in Angewandter Physik können Interessierte machen und an der Hochschule Bremen gibt es sogar einen kombinierten Studiengang: Technische und Angewandte Physik, Bachelor of Science.
Wie wäre es mit Nachhilfe Physik?

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Der praxisbezogene Ingenieurstudiengang vermittelt physikalische Grundkenntnisse aus der Experimental- und theoretischen Physik sowie technische Inhalte der Ingenieurwissenschaften.
Weiterhin spielen Inhalte der Elektrotechnik, Informatik und des Maschinenbaus eine Rolle. Es geht im Studium darum, dass die Studenten lernen, physikalische Erkenntnisse in nutzbringende Verfahren und Produkte umzusetzen.
Auch die Mathematische Physik wird im Studiengang als Thema behandelt.
Zu den Studieninhalten gehören neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Physik, Mathematik, Chemie und Informatik folgende Bereiche:
- Mathematisch physikalische Methoden
- Experimentalphysik
- Mechanik
- Quantenmechanik
- Thermodynamik
- Elektrodynamik
- Schwingungen, Wellen und Felder
- Elektrizität
- Optik
- Atome
- Festkörperphysik
- Oberflächenphysik
- Biophysik
- Elektrotechnik
- Maschinenbau
In diesem Studium treffen ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse und Kompetenzen auf physikalisches Fachwissen. Neben dieser Theorie kannst du deine gewonnenen Kenntnisse anwendungs- und praxisnah in die Tat umsetzen.
Im Master kannst du dich dann weiter spezialisieren und beispielsweise in die Welt der physikalischen Technologien oder die Computerphysik eintauchen.
Wo kann man technische Physik studieren?
Neben dem genannten Kombistudiengang an der Fachhochschule Bremen gibt es deutschlandweit zahlreiche Unis und Hochschulen, die einen Bachelor of Physics anbieten.
Wenn du dich für Mathematik, Physik, Informatik und Chemie interessiert und auch den technischen Aspekt spannend findest, dann ist der Studiengang genau das Richtige für dich. Um das Studium erfolgreich zu absolvieren, brauchst du Fähigkeiten im mathematisch-naturwissenschaftlichen und logisch-analytischem Denken.
An diesen Universitäten und Hochschulen kann man den Studiengang studieren:
- Hochschule München
- Hochschule Coburg
- Universität Linz
- Fachhochschule Aachen
- TU Ilmenau
- TU Kaiserslautern
- Universität Oldenburg
Nach dem Bachelor-Abschluss gibt es die Möglichkeit, einen spezielleren Master zu machen, der einem gute Jobmöglichkeiten garantiert.
Zu den Mastern, die man aufbauen auf dem Bachelor-Abschluss machen kann, zählen folgende Studiengänge:
- Universität Graz (Master of Science in Technical Physics)
- Uni Oldenburg (Master of Science in Engineering Physics)
- TU Ilmenau (Master of Science in Technische Physik)
- TU Wien (Master of Science in Technische Physik)
- TU München (Master of Science in Quantum Science and Technology)
Suchst du Physik Nachhilfe in Hamburg?
Wo kann man mit dem Abschluss in technischer Physik arbeiten?
Nach dem Studium hat man als technischer Physiker die Qual der Wahl, was den Arbeitsbereich angeht. Dabei ist Arbeitslosenquote unter Physikern sehr gering und auf dich wartet ein gutes Gehalt, gleich zwei Gründe, die für ein Studium in dem Bereich sprechen.

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Als Absolvent einer Universität gehen viele Physiker in die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung. Sie bleiben also im universitären Kosmos oder forschen für ein Institut oder ein Unternehmen.
Auch die Energiewirtschaft, Umweltsystemtechnik und Umwelttechnik finden viele Absolventen einen Job. Der gesamte Energiesektor ist immer wieder auf der Suche nach neuen Arbeitskräften mit innovativen Ideen.
Aber nicht nur der Bereich der Umwelt bietet einen spannenden Arbeitsbereich. Auch in der Medizin, Medizintechnik oder Pharmaindustrie werden Absolventen fündig.
Technische Physiker sind auch in der Chemiebranche oder in der Automobilindustrie sehr gefragt, da sie interdisziplinäre Fähigkeiten mitbringen, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen können.
Vielleicht lohnt sich auch ein Blick in die Inhalte der statistischen Physik!
Mit diesen Lehrbüchern lernt es sich am besten
Ob als Begleitung neben dem Studium oder zur Vorbereitung auf eine Prüfung, es gibt viele Lehrbücher zum Thema der technischen Physics. Wir stellen euch die bekanntesten vor.
Das Lehrbuch "Technische Physik: Lehr- und Aufgabenbuch Gesamtband“ von Ewald Bach kann man online zum Bestellen finden. Es bietet eine gute Vernetzung zwischen physikalischen Gesetzen und zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Ingenieurwissenschaft und modernen Technik.
Neben der Mechanik fester Körper, der Wärmelehre, der Wellenlehre und der Optik behandelt das Buch auch Themen der Elektrizitätslehre, erneuerbarer Energien sowie der Atom- und Kernphysik.
Anschauliche Erklärungen helfen ebenso beim Verständnis viel zahlreiche Muster- und Vertiefungsaufgaben mit ihren jeweiligen Lösungen.
Im Lehrbuch „Physik: Basiswissen für Studierende technischer Fachrichtungen“ von Rainer Dohlus werden die klassischen physikalischen Kernthemen ebenso behandelt wie mathematische Hilfestellungen und Zusammenhänge. Das Buch eignet sich gut für ein begleitendes Selbststudium und bietet zahlreiche Beispiel und Übungsaufgaben mit ausführlichen Lösungen.

Ähnlich aufgebaut ist das Lehrbuch „Physik: für Studierende der Naturwissenschaften und Technik“ von Peter Kersten. Hier finden die Studierenden verständliche Darstellungen physikalischer Inhalte mit über 480 Schritt-für-Schritt gerechneten Beispiel- und Übungsaufgaben. In den Zusammenfassungen findet man die wichtigsten Gesetze und Formeln. Außerdem bietet das Buch Kurzbeiträge von Forschern zu aktuellen Themen.
Das Lehrbuch „Physik für Ingenieure“ von Ekbert Hering veranschaulicht komplexe Zusammenhänge mithilfe von zahlreichen Abbildungen, Berechnungsbeispielen und Übungsaufgaben mit Lösungen. In diesem Buch findet man außerdem eine übersichtliche Zusammenstellung wichtiger physikalischer Naturkonstanten, eine Tabelle zur Umrechnung von Energieäquivalenten sowie eine Liste SI konformer Maßeinheiten.
Schließlich können wir das Buch „Physik für Techniker: Mit Versuchen, Beispielen, Aufgaben“ von Fritz Heywang empfehlen. Anhand klare strukturierter Erklärungen werden den Studenten Gesetze, Einheiten und Zusammenhänge nährgebracht. Immer wieder im Buch werden Querverbindungen zu anderen Bereichen getätigt.
Es gibt viele Optionen, um sich mit den verschiedenen Methoden der Physik zu beschäftigen.