Du interessierst dich schon länger für die koreanische Sprache und Kultur? Du bist auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Destination für ein Auslandsjahr weit weg von Europa oder den USA? Dann hast du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht für ein paar Monate oder sogar ein ganzes Jahr nach Südkorea zu reisen und dort deinen Schul- oder Universitätsalltag zu bestreiten.
Ein Auslandssemester oder -jahr organisiert sich nicht von heute auf morgen und schon gar nicht von selbst. Insbesondere wenn die Reise dich in ein Land wie Korea führen soll, gilt es einiges zu beachten und früh genug mit der Vorbereitung anzufangen. Um auf der sicheren Seite zu sein, kannst du bereits anderthalb Jahre vor der geplanten Abreise anfangen, dich gründlich zu informieren und die ersten Schritte einzuleiten.
In diesem Artikel wollen wir allen, die darüber nachdenken, ein Auslandsjahr in Korea zu verbringen einige Tipps geben, worauf sie bei der Vorbereitung achten können und was es so alles im Voraus zu bedenken gilt.
Das richtige Programm finden: Schüleraustausch oder Auslandsjahr an der Universität?
In einem ersten Schritt der Vorbereitung geht es darum, das passende Programm zu finden. Die richtige Wahl hängt von deinem Alter und deiner Ausbildungsstufe ab. Bereits Schüler*innen haben die Möglichkeit im Rahmen eines Schüleraustauschs ein Auslandsjahr oder -Semester in Korea zu verbringen.
Wer älter als 18 ist und über die allgemeine Hochschulreife verfügt, kann den Auslandsaufenthalt in Korea im Rahmen des Hochschulstudiums stattfinden lassen. Hier gilt es zwischen, einen von der Heimat-Universität organisierten Austausch mit einer ausländischen Partneruni und einem selbstorganisierten Aufenthalt zu unterscheiden.
Schüleraustausch in Südkorea
Ein Schüleraustausch ermöglicht schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen einen längeren Sprachaufenthalt in einem anderen Land, bei dem sie zur Schule gehen und den Alltag erleben wie einheimische Gleichaltrige. Um eine gute Betreuung der Minderjährigen sicherzustellen und ihnen das vollständige Eintauchen in die Kultur und die Sprache zu ermöglichen, werden sie in einer Gastfamilie untergebracht.
Während des Aufenthalts besuchen sie eine normale Schule in der Nähe ihres Wohnorts. Da es schwieriger ist, dem Unterricht in der Fremdsprache zu folgen und die Lehrpläne sich von Land zu Land unterscheiden, wird vor allem bei mehrmonatigen Auslandsaufenthalten, bei der Rückkehr nach Deutschland das Schuljahr, das man verpasst hat, wiederholt.
Die Organisation eines Schüleraustausches überlässt man in der Regel einer darauf spezialisierten Institution, die sich um den Platz in einer Gastfamilie, die Anmeldung an der Schule, sowie die Bewerbung auf ein Visum kümmert. Sie wird dir zudem alle wichtigen Informationen zur Beurlaubung an deiner Schule und notwendigen Impfungen geben.
Über ein Austauschprogramm zu einer Partner-Universität
Der einfachste Weg für Student*innen, ein Auslandsjahr zu organisieren, führt über ein Austauschprogramm ihrer Universität. Die meisten deutschen Unis haben Verträge mit verschiedenen Hochschulen auf der ganzen Welt, um ihren Studierenden eine internationale Erfahrung zu ermöglichen.
Der Vorteil eines solchen Programms ist, dass deine Hochschule dich bei der Organisation unterstützt und häufig sogar die Studiengebühren an der ausländischen Uni entfallen. Auch das Anrechnen lassen der im Ausland erworbenen Credit-Punkte ist in der Regel unkompliziert möglich.
Die Bedingungen für die Bewerbung auf einen Austauschplatz regeln die Universitäten in Deutschland unterschiedlich und hängen von den Verträgen, die sie mit der Partner-University haben, ab. Während manche Universitäten ausschließlich Student*innen nach Korea schicken, die Koranisch oder Ostasienstudien studieren, ermöglichen andere auch Austausche in anderen Studiengängen. In diesem Fall werden in Korea hauptsächlich Kurse besucht, die in Englisch abgehalten werden. So kann sichergestellt werden, dass die Inhalte auch wirklich verstanden werden.
Informiere dich am besten direkt bei deiner Hochschule nach den Möglichkeiten und Voraussetzungen für ein Auslandsjahr oder -semester an einer koranischen Universität. Wenn du konkrete Fragen hast, kannst du dich zu einem Beratungsgespräch an der jeweiligen Stelle anmelden. Allgemeine Informationen erhältst du bei regelmäßig stattfindenden Info-Veranstaltungen, die im Vorlesungsverzeichnis ausgeschrieben sind.
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Als Freemover in Korea studieren
Unter Freemover versteht an Studierende, die ein Auslandssemester oder -jahr absolvieren, das nicht über das Austauschprogramm ihrer Heimat-Universität organisiert wird. Diese Option kann für dich aus zwei Gründen in Frage kommen:
- Deine Universität verfügt über keine Partnerschaft mit einer Uni in Korea.
- Es gibt für deinen Wunsch-Zeitraum keine freien Plätze in dem Austauschprogramm mehr.
Wenn du als Freemover an einer Universität in Korea studieren willst, musst du dich für den entsprechenden Zeitraum vom Studium beurlauben lassen und dich direkt an der von dir gewählten Uni auf einen Platz bewerben. Zudem musst du dich auch um alle weiteren Formalitäten, wie das Anrechnen deiner Punkte, selbst kümmern. Auch die Kosten für den Aufenthalt sind in diesem Fall deutlich höher, da du für die koreanischen Studiengebühren selbst aufkommen musst. Denke also früh genug darüber nach, die auf ein Stipendium oder für Auslands-BAföG zu bewerben.
Freemover haben den Vorteil, dass sie eine größere Auswahl an Destinationen und Universitäten haben und auch die Dauer ihres Auslandaufenthalts selbst wählen können, da sie nicht an die Verträge zwischen den Unis gebunden sind.
Erfahre alles, was du über ein Auslandsjahr an der staatlichen Seoul National University wissen musst.
Die Bewerbung: Welche Voraussetzungen müssen für ein Studium in Korea erfüllt sein?
Wie bereits hängen die Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Austauschprogramm der Uni von den hochschulinternen Bestimmungen und Regelungen ab. Freemover bewerben sich eigenständig an der Universität ihrer Wahl auf einen Platz als Gast-Student*in. Die grundlegende Voraussetzung für die Aufnahme ist ein Nachweis über die allgemeine Hochschulreife in Deutschland. Diese entspricht dem koreanischen Schulabschluss, der zum Studium befähigt und wird auch in Korea anerkannt.
Ausländische Studierende müssen zudem ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen können. Dabei kann es sich um einen Nachweis über einen erfolgreich absolvierten TOEFL- oder IELTS-Test handeln, wenn du dich für einen Studiengang auf Englisch entschieden hast oder ein TOPIK-Diplom, das deine Koreanisch-Kenntnisse bescheinigt, wenn du in der Landessprache studieren möchtest.
Manche Universitäten verlangen zudem einen Nachweis darüber, dass du während des Aufenthalts finanziell abgesichert bist. Trage alle Informationen über die Zulassungsvoraussetzungen an deiner Wunsch-Uni sorgfältig zusammen und achte darauf, die Nachweise vollständig und fristgerecht einzureichen.
Beginne früh genug mit den Recherchen zur Anmeldung und Bewerbung auf dein Auslandsjahr. Egal, ob du als Freemover oder im Rahmen eines Programms nach Korea reisen willst, gilt es Bewerbungsfristen einzuhalten und alle angeforderten Dokumente rechtzeitig abzugeben.
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Ein Visum für Korea beantragen
Deutsche Staatsbürger*innen können ohne Visum nach Südkorea einreisen und bis zu 90 Tagen als Touristen im Land bleiben. Wenn du aber länger bleiben und oder studieren möchtest, musst du ein D2-Visum beantragen. Da die Bearbeitung mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann, wendest du dich am besten so früh wie möglich an die Botschaft der Republik Korea in Berlin, ihre Außenstelle in Bonn oder das Generalkonsulat der Republik Korea in Hamburg oder Frankfurt am Main.
Das D2-Visum wird ausschließlich Studierenden einer koreanischen Hochschule ausgestellt. Dem schriftlichen Antrag musst du deinen Zulassungsbescheid von der Uni sowie einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel für den Aufenthaltszeitraum beilegen.
Nach deiner Ankunft in Südkorea musst du dich beim lokalen Immigration Office melden. Dieses stellt dir dann eine Alien Registration Card aus, die du beispielsweise brauchst, um einen Handyvertrag abschließen zu können.
Auslandssemester Korea: Kosten
Die Kosten für ein Auslandssemester in Südkorea setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Liste alle Punkte sorgfältig auf, um dir einen Überblick zu verschaffen und hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben.
- Studiengebühren an der koreanischen Universität
- Reise-Kosten
- Miete für die Unterkunft
- Lebenshaltungskosten in Südkorea
- Auslands-Krankenversicherung
- Gebühren für die Nutzung der Bankkarte im Ausland
- Taschengeld
Die konkrete Summe hängt am Ende von verschiedenen Faktoren ab, die es bei der Berechnung zu berücksichtigen gilt. Die Studiengebühren können sich je nach Studiengang erheblich unterscheiden. Ein Studium der Geisteswissenschaften kostet in der Regel deutlich weniger als ein Medizin-Studiengang; an einer privaten Universität sind die Kosten höher als an einer staatlichen Uni. So ergibt sich eine Spanne, die von 1.500 EUR bis zu 20.000 EUR pro Studienjahr reichen kann.
Wenn du dein Auslandsjahr über das Partnerprogramm deiner Uni organisierst, werden diese Kosten teilweise oder sogar ganz übernommen. Freemover müssen sich hingegen selbst um die Finanzierung ihres Studiums kümmern. Damit sie nicht alleine auf den Kosten sitzenbleiben, gibt es verschiedene Stipendien und Fördermöglichkeiten (bspw. Auslands-BAföG oder Förderprogramme des DAAD).
Informiere dich rechtzeitig in der Beratungsstelle deiner Uni oder auf den Datenbanken des DAAD und mystipendium über die verschiedenen Möglichkeiten und Bedingungen der öffentlichen Institutionen sowie verschiedenen Stiftungen.
Auslandsjahr in Südkorea: Was gilt es sonst noch zu beachten?
Die Lebenshaltungskosten sind in großen Städten wie Seoul durchschnittlich etwas höher als in Deutschland. Damit die Kosten für deinen Aufenthalt in Südkorea nicht ins Unermessliche laufen, solltest du dich also schon früh um eine möglichst kostengünstige Unterkunft kümmern. Ein Wohnheim direkt auf dem Campus ist in der Regel die billigste Alternative und hat zudem den Vorteil, dass du schnell Anschluss an deine Kommiliton*innen finden wirst.
Kontaktiere früh genug deine Krankenkasse, um dich zum Abschluss einer Auslandsversicherung beraten zu lassen. So stellst du sicher, dass deine gesundheitliche Versorgung auch in Südkorea sichergestellt ist.
Grundsätzlich werden für eine Reise nach Südkorea alle Standard-Impfungen sowie die Impfung gegen Hepatitis A und B, Japanische Enzephalitis und Tollwut empfohlen. Achte darauf, dass dein Impfschutz vor der Abreise aktuelle und vollständig ist. Zurzeit ist es zusätzlich empfehlenswert, sich vor der Abreise regelmäßig über die momentanen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 zu informieren.
Stelle zudem sicher, dass du in Südkorea ausreichend Geld zur Verfügung hast. In einer Großstadt wie Seoul wirst du zwar in der Regel keine Probleme mit einer ausländischen Kreditkarte haben, jedoch kann dir deine Bank in Deutschland für die Nutzung in Asien unter Umständen hohe Gebühren berechnen. Informiere dich also auch diesbezüglich früh genug zu Zahlungsmitteln wie Auslandskreditkarten zu günstigen Konditionen oder Travel-Checks. Bei einem längeren Aufenthalt ist es oft am einfachsten, direkt vor Ort ein Konto zu eröffnen.
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