Biografie
Marcus Porcius Cato Uticensis, genannt Cato der Jüngere (lat.: Cato Minor), war römischer Feldherr und Staatsmann. Er ist 95/92 v. Chr. in Rom geboren und gestorben ist er durch Selbstmord 46 v. Chr. in Utica bei Karthago im heutigen Tunesien. Cato der Jüngere war der Urenkel von Cato dem Älteren; er hatte bereits in jungen Jahren Mutter und Vater verloren. Sein Aufstieg in der Politik ergab sich durch seine Reise nach Makedonien im Jahr 72 v. Chr. Dort unterstützte er seinen Halbbruder Quintus Servilius Caepio, dieser wird später der Adoptivvater von Marcus Iunius Brutus, dem späteren Caesarmörder. Quintus diente im Spartakuskrieg als Militärtribun. Fünf Jahre danach, 67 v. Chr., wurde Cato selbst Militärtribun und erhielt sogar eine eigene Legion. Dies erklärt sich zu einem guten Teil auch daraus, dass es einen Mangel an Legaten gab.
Afrika
Während sich Caesar seiner Liebesbeziehung mit Kleopatra hingab, bildete sich ein neues Senatsheer in Africa. Im April 46 v. Chr. wurde es bei Thapsus zwar vernichtet, aber einer seiner Führer, Cato der Jüngere, gab ein Beispiel für die Ewigkeit ab. Diese Affäre wurde für Caesar zum Verhängnis. Nach dem Untergang des Pompeius fanden seine Feinde Zeit, erneut ihre Kräfte zu sammeln. Vor allem in der Provinz Africa (heutiges Tunesien), konnte die Senatspartei mit ihrem Anführer Marcus Portius Cato (Cato der Jüngere) eine herausragende Armee zusammenstellen.

Marcus Portius Cato war Caesars wichtigster Gegenspieler, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Großvater „der Jüngere“ genannt. Moralisch integer und seit Langem ein Gegner Caesars, hätten ihn sich viele als Oberbefehlshaber der Senatsarmee gewünscht. Aber da er bis dahin nur Praetor gewesen war und noch nicht das Amt des Konsuls bekleidet hatte, übernahm mit dem Pompeianer Metellus Scipio ein Konsul das Oberkommando.
Herkunft und Stammbaum
Catos Urgroßvater ist Marcus Porcius Cato Censorius, genannt Cato der Ältere. Er ist bekannt für seine Werke Origines (das erste überlieferte Werk in lateinischer Sprache) und De Agri cultura. Er war Feldherr, Geschichtsschreiber, Schriftsteller und Staatsmann. Dieser hat zwei Söhne: Marcus Porcius Cato Salonianus und Marcus Porcius Cato Licinianus. Beide waren römische Politiker.
Marcus Porcius Cato Salonianus bringt einen Sohn hervor, der genauso heißt. Er heiratete nach einer geschiedenen Ehe 98 v. Chr. Livia, die geschiedene Frau des Quintus Servilius Caepio und Schwester des Volkstribuns Marcus Livius Drusus. Mit ihr hatte er einen Sohn, Cato Uticensis, und eine Tochter, Porcia. Cato Uticensis ist der offizielle Name von Cato dem Jüngeren.
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Die Feinde Caesar und Cato
Als Cato Senator war, vertrat er im Rahmen der Catilinarischen Verschwörung Ende 63 v. Chr. die Anklage und forderte in einer turbulenten Senatssitzung am 5. Dezember 63 v. Chr. den Tod der Angeklagten, nachdem es Gaius Iulius Caesar fast gelungen war, den Senat zur Milde umzustimmen. Er argumentierte dabei mit seiner Pflicht und der der Senatoren, den Staat vor solcherlei Gefahr unbedingt schützen zu müssen. Es gelang ihm, das Todesurteil trotz rechtlicher Bedenken durchzusetzen.

Im Juni 60 v. Chr. geriet Cato zum zweiten Mal in einen Konflikt mit Caesar. Dieser wollte sich um das Consulat bewerben, konnte aber nicht die römische Stadtgrenze (das pomerium) überschreiten, ohne sein Imperium zu verlieren. Deshalb ließ er im Senat um eine Kandidatur in Abwesenheit (in absentia) ersuchen. Da Cato ein entschiedener Gegner solcher Privilegien war und nur noch ein Sitzungstag übrig blieb, griff er zum Mittel der Dauerrede, um dem Antrag, der sonst von einer Mehrheit bewilligt worden wäre, keine Chance zu lassen.
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Da die Erfolgsaussichten für die Wahl gut standen, zögerte Caesar jedoch nicht, überschritt das pomerium und bewarb sich um das Amt des Consuls durch Korruption. Die Optimaten reagierten, indem sie für ihren Kandidaten Marcus Calpurnius Bibulus eine Kasse anlegten und selbst Bestechungsgelder zahlten. Cato rechtfertigte diese Maßnahme, die ja eigentlich seinen Grundsätzen zuwider lief, damit, dass sie im Interesse der Republik sei (e re publica fieri). Es gelang ihm, in kürzester Zeit die Stimmung im Senat gegen Caesar zu wenden, so dass dieser sich nach anderen Verbündeten umsah und mit ihnen das erste Triumvirat bildete. Dies geschah weniger aus persönlicher Neigung denn vielmehr aus Notwendigkeit.
Caesar forderte direkt nach Amtsantritt Cato und die Optimaten mit der Vorlage eines Ackergesetzes heraus, ein so einmaliger Vorgang, dass es die Senatoren ablehnten, überhaupt inhaltlich über das Gesetz zu diskutieren. Es kam schließlich zu einer Machtprobe, als Cato zu einer Dauerrede ansetzen wollte, Caesar die Nerven verlor und ihn in den carcer (Kerker) werfen ließ. Jedoch folgten die Senatoren Cato geschlossen dorthin und Caesar musste ihn freilassen. Er setzte sein Gesetz dennoch mit Gewalt durch, vor allem, weil er auf die Unterstützung durch Pompeius vertraute und der Senat einen Bürgerkrieg fürchtete. Dieser Vorgang ist bezeichnend für Caesars Consulat, der in der Folge weiterhin vom Triumvirat beschlossene Gesetze mit Gewalt durchbrachte und Catos legalen Standpunkt komplett unterdrückte.
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Catos Tod
Zunächst bekämpfte Cato die Ambitionen Caesars und des Pompeius, der ebenfalls eine dominierende Stellung im Staat zu erlangen versuchte, mit politischen Mitteln. Als jedoch Caesar 49 v. Chr. militärisch gegen den Senat rebellierte und den Bürgerkrieg begann, verbündeten sich die Optimaten notgedrungen mit Pompeius, der als bewährter Feldherr nun zur Hauptstütze der Republik wurde. Nach der Niederlage des Pompeius, der Caesar in der entscheidenden Schlacht von Pharsalos unterlag, zog sich Cato mit einem Teil der restlichen republikanischen Streitmacht nach Nordafrika zurück. Dort war er maßgeblich an der Organisation des weiteren Widerstands gegen Caesar beteiligt, weigerte sich aber, den Oberbefehl zu übernehmen. Am 6. April 46 v. Chr. wurde das Heer der Republikaner in der Schlacht bei Thapsus vernichtend geschlagen. Darauf nahm sich Cato das Leben, um der Gefangennahme zu entgehen.
Weltanschauung
Cato war Anhänger der Stoa. Deren Grundzüge lassen sich folgendermaßen charakterisieren: Weisheit besteht nach Ansicht der Stoiker darin, den Platz zu akzeptieren, der einem im Universum zugewiesen ist, und in Harmonie mit der Natur zu leben. Dies sei durch die Ausübung von Tugend und die Zurückweisung von Leidenschaften möglich, in dem man sich um seinen Körper und seine Seele kümmere.

Noch in der heutigen Sprache gibt es mit „Ertrage und enthalte dich“ (lat. sustine et abstine) und „Gerate durch nichts aus der Fassung" (nihil mirari): Formulierungen, die diese Weisheit zusammenfassen und den Geist der Stoiker erhalten. Stoiker glauben auch an das Schicksal im Gegensatz zu den Epikureern (Vertreter: Lukrez zum Beispiel). Seinen Höhepunkt erreicht der Stoizismus in Rom mit Cicero und später, zur Kaiserzeit, mit Lucius Annaeus Seneca, Epiktet und dem Kaiser Marcus Aurelius.
Schon gewusst? Die Annahme, dass Stoiker nicht politisch aktiv sein können oder wollen, ist nicht korrekt. Den Stoikern ging es von Anfang an darum, die für sie bestmögliche Gesellschaft aufzubauen. Die Stoa hat dazu einen klaren moralischen Auftrag. Das höchste Ziel ist Tugendhaftigkeit und moralische Integrität. Stoizismus ist insofern immer auch eine Philosophie des sozialen Engagements gewesen. Denn es ist nicht tugendhaft, Ungerechtigkeiten oder unmoralischem Verhalten untätig zuzusehen. Daher besteht nur eine scheinbare Widersprüchlichkeit zwischen der Konzentration auf die eigenen Gedanken und der sozialen Dimension des Stoizismus. Für politisch aktive Stoiker wie Cato oder Mark Aurel waren die Lehren der Stoa nie Selbstzweck, sondern Anleitung zum Handeln und Richtschnur für ihr gesellschaftspolitisches Engagement.
Augustinus von Hippo hat einen interessanten Standpunkt zu Tugendhaftigkeit und Krieg, quasi wie Religion und Krieg vereinbar sind. Schau doch mal vorbei!
Literaturvorschläge
Du möchtest mehr über Marcus Porcius Cato Uticensis erfahren? Dann schau dir folgende Literatur an:
- Elke Stein-Hölkeskamp: Marcus Porcius Cato – der stoische Streiter für die verlorene Republik. In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. Beck-Verlag. ISBN 978-3-406-61203-9
- Matthias Gelzer: Cato Uticensis. In: Matthias Gelzer: Kleine Schriften.
- Franz Miltner, Walter Hatto Gross: M. Porcius Cato Uticensis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE)
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