Die naturwissenschaftliche Disziplin der Physik beschäftigt sich mit Naturphänomenen und sucht Erklärungen für diese. Schwingungen, Materie, Optik, Mechanik oder Dynamik, das sind nur einige der Themen, mit denen sich Physiker an einem Institut oder an der Universität beschäftigen.
Als methodischer Teilbereich beschäftigt sich die Experimentalphysik, wie ihr Name schon sagt, mit Experimenten und Messungen, um physikalische Vorgänge und Naturerscheinungen sowie Zusammenhänge zu erforschen.
Einige naturwissenschaftliche Bereiche nutzen als Methode fast ausschließlich Beobachtungen, wie etwa die Astronomie. Auch in der Meteorologie spielen Beobachtungen eine große Rolle.
Anders ist das in der Experimentalphysik, die sich ausschließlich mit Experimenten und deren Aufbau, Durchführung und Interpretation beschäftigen.
In diesem Artikel erklären wir dir, was genau die Experimentalphysik ist und an welchen Universitäten du dich damit beschäftigen kannst.
Was ist die Experimentalphysik?
In diesem methodischen Teilbereich steht der Entwurf, der Aufbau, die Durchführung und die Auswertung von Experimenten im Mittelpunkt. Mithilfe dieser Experimente wollen Forscher Gesetzmäßigkeiten in der Natur oder in Teilbereichen wie der Optik, Mechanik oder Dynamik.
Ein Experiment ist hier ein planmäßig durchgeführter wissenschaftlicher Versuch, der unter immer gleichen reproduzierbaren Bedingungen stattfindet. Diese Reproduzierbarkeit ist von besonderer Wichtigkeit, da nur so eine objektive Aussage getroffen werden kann.
Mithilfe physikalischer Experimente können Forscher qualitative und quantitative Aussagen über bestimmte Phänomene treffen.

Diese Gesetzmäßigkeiten sollen mithilfe von empirischen Modellen beschrieben werden. Dieses Vorgehen dient dazu, neue physikalische Erkenntnisse zu finden und die von der theoretischen Physik gemachten Vorhersagen zu überprüfen.
Ergebnisse, die in den Experimenten gewonnen werden, werden dann in der theoretischen Physik weiterverarbeitet. Andererseits werden die in der theoretischen Physik formulierten Theorien in der Experimentalphysik überprüft.
Der Teilbereich ist also eng mit anderen Bereichen in der Disziplin verknüpft.
Um ein Experiment durchführen zu können, muss zunächst ein Versuch konzipiert werden, der zu den Anforderungen passt. Dann wird das Versuchsfeld vorbereitet und schließlich erfolgt die eigentliche Messung sowie Interpretation der Ergebnisse.
Was gibt es bei einem Experiment zu beachten?
Naturwissenschaften wie die Physik oder Chemie verwenden zur Gewinnung einer Erkenntnis sehr häufig Experimente, da man diese unter gleichen Bedingungen reproduzieren kann und sich so die Ergebnisse bestätigten lassen.
Zur Reproduzierbarkeit zählt auch, dass ein anderer Forscher an einem anderen Tag und einem anderen Ort zum gleichen Ergebnis kommen muss. Es gibt allerdings verschiedene Eigenschaften und Größen, die bei einem Experiment eine Rolle spielen.
Unabhängige Varianten beschreiben Größen, die man in einem Versuch verändert und deren Veränderung zu einer Änderung der abhängigen Variablen führen. Größen, die man nicht verändern kann, nennt man Parameter oder auch Einflussgröße.
Sei es in der technischen Physik oder in der Mechanik, Experimente spielen in vielen physikalischen Bereichen eine Rolle.
Dabei trifft ein Experiment nur eine unmittelbare Aussage über die spezifische Versuchssituation. Diese Aussagen lassen sich dann zwar verallgemeinern, brauchen aber immer wieder eine Bestätigung durch einen erneuten Versuch.

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Im Zentrum eines Experiments steht die Messung, also der Vergleich zweier Größen, die durch eine Maßeinheit beschrieben werden. Die Messgeräte müssen auf diese Maßeinheiten, die in bestimmten Standards vorliegen, kalibriert sein.
Innerhalb eines Versuchs werden bestimmte störende Einflüsse unterdrückt, um die messbaren Eindrücke messen zu können. Größen, die für einen gemessenen Zusammenhang keine Relevanz haben, kommen dann auch nicht in einer physikalischen Formel vor.
Bevor man einen Versuch durchführt, stellen die Forscher eine Hypothese, also eine Vermutung auf, wie sich bestimmte Größen zueinander verhalten. Diese Hypothese gilt es dann zu überprüfen. Aufbauend auf diesen Hypothesen wird dann das Experiment aufgebaut.
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So beschäftigst du dich mit Experimentalphysik
Jeder, der in der Schule Physikunterricht hatte, wird sich an das ein oder andere Experiment erinnern können. Die Experimental Physik ist einfach eine Vertiefung dieser Grundlagen, die man in der Schule gelernt hat.
Um sich intensiver mit Experimental Physics zu beschäftigen, gibt es viele Möglichkeiten: Lernplattformen, Videos, Online-Kurse, Schülerlabore oder Studiengänge.
Die Universität Jena bietet vom Institut für Optik und Quantenelektronik lehrreiche und interessante Videos zu verschiedenen Themen dieses Teilbereiches bei YouTube an. Diese Videos bauen auf den Vorlesungen zu diversen Themen auf und eignen sich als gute Begleitung neben dem Studium.
Sei es zu den Grundlagen oder zur Dynamik von Massenpunkten, bei YouTube findest du viele hilfreiche Videos. Mit Massenpunkten beschreibt man übrigens die Bewegung eines Körpers. Wenn du dafür ein tieferes Verständnis entwickeln möchtest, schau dir einfach mal die Videos an.

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Lernplattformen wie LEIFIphysik oder Edukatio bieten dir ebenfalls die Möglichkeit, dich selbstständig mit physikalischen Themen auseinanderzusetzen. Zu den verschiedenen Themenbereichen findest du auf solchen Plattformen Erklärungen, Übungsaufgaben und Videos, die dir beim Verständnis helfen.
Eine weitere tolle Option, sich mit verschiedenen Themen aus der Welt der Physik zu beschäftigen, sind die DESY-Schülerlabore, die in Hamburg und Zeuthen bei Berlin angeboten werden. DESY, das steht für „Deutsches Elektronen-Synchrotron“, und ist der Name des Forschungszentrums für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Helmholtz-Gemeinschaft.
Ausgerichtet vom DESY werden jährlich Experimentiertage für Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen physikalischen Bereichen angeboten. Während dieser Experimentiertage werden die Schüler und Schülerinnen beim Experimentieren unterstützt und sollen so in die Welt der Naturwissenschaft eintauchen.
Auch die mathematische Physik bietet viele interessante Unterthemen.
Wo kann man Experimentalphysik studieren?
Wenn du nach der Schule merkst, dass dich physikalische Vorgänge sehr interessieren, dann besteht die Möglichkeit, dein Wissen in einem Studium an einer deutschen Universität zu vertiefen.
Aber kann man Experimentalphysik studieren?
Die Antwort ist einfach: ja, kann man, allerdings nur an einer Universität und zwar an der Ludwigs-Maximilian-Universität in München. Mit einem großen naturwissenschaftlichen Fokus ist die LMU eine sehr gute Adresse, um deinem Interesse nachzugehen.
Der Experimental Physics Studiengang ist ein Bachelor-Studiengang, der in München jährlich im Wintersemester angeboten wird. Es handelt sich um einen sehr speziellen Studiengang, der sich mit den methodischen und empirischen Inhalten beschäftigt.
Es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Studiengänge, die physikalische Themen behandeln und die man an deutschen Hochschulen und Universitäten studieren kann. Der Master Computational Science eignet sich beispielsweise gut, wenn man sich mit Computerphysik beschäftigen möchte.
Es gibt auch die Option, ganz klassisch Physik zu studieren. Wir stellen auch einige Unis vor, an denen ihr sowohl einen Bachelor als auch als einen Master of Physics machen könnt.

Wie wäre es mit Nachhilfe Physik?
An diesen Unis könnt ihr einen Bachelor of Science in Physics machen:
- Uni Saale
- Uni Duisburg-Essen (auch Master of Science)
- Uni Gießen (auch Master of Science)
- RWTH Aachen (auch Master of Science)
- TU Berlin (auch Master of Science)
- Uni Bonn (auch Master of Science)
- Uni Bremen (auch Master of Science)
- Uni Greifswald (auch Master of Science)
- Uni Hamburg (auch Master of Science)
- Uni Heidelberg (auch Master of Science)
- Uni Jena (auch Master of Science)
- KIT Karlsruhe (auch Master of Science)
- Uni Köln (auch Master of Science)
- Uni Konstanz (auch Master of Science)
- Uni Leipzig (auch Master of Science)
Aktuell gibt es auch an der Wien Universität einen Studiengang in Physics.
Themen wie die statistische Physik, Mechanik oder Optik gehören in jeden Studiengang, egal an welcher Uni du studierst.
Diese Bücher vertiefen dein Wissen
Neben der Uni gibt es noch einen weiteren hilfreichen und sinnvollen Weg, sich mit bestimmten Themen auseinander zu setzen: Lehrbücher. Ob als gebundenes Exemplar oder als Ebook Ausgabe, Lehrbücher helfen enorm bei der Prüfungsvorbereitung oder einfach zum Verständnis eines Themas.
Sei es eine Definition von Massenpunkten oder die Vertiefung von Mechanik und Schwingungen, Lehrbücher haben meistens übersichtliche Zusammenfassungen einzelner Themen und oft auch Übungsaufgaben mit Lösungen.
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Wir stellen dir einige hilfreiche Bücher für die Experimentalphysik vor:
- Experimentalphysik von Wolfgang Demtröder: dieses Buch ist eigentlich eine Reihe von vier zusammenhängenden Lehrbüchern rund um das Thema der experimentellen Vorgänge. Im 1. Band werden die Themen Mechanik und Wärme behandelt, der 2. beschäftigt sich mit Elektrizität und Optik, der 3. befasst sich mit Atomen, Molekülen und Festkörpern und der 4. Band dann die Kern-, Teilchen- und Astrophysik. Die Bücher sind alle im Springer Verlag erschienen.
- Lehrbuch zur Experimentalphysik von Joachim Heintze: auch dieses Lehrbuch ist Teil einer Reihe, die im Springer Verlag erschienen ist. Diese Reihe teilt sich ebenfalls auf in Mechanik, Thermodynamik, Elektrizität und Optik.
- Repetitorium Experimentalphysik von Ernst-Wilhelm Otten: das ebenfalls im Springer Verlag erschienene Lehrbuch ist ein gutes Übungsbuch zur Vorbereitung auf das Examen, das alle relevanten Themen übersichtlich in verschiedenen Kapiteln behandelt. Neben Abbildungen und Tabellen findest du auch zahlreiche Anwendungsbeispiele und Versuche, die dem Verständnis der Theorie helfen.
Viele Universitäten bieten auf ihren Webseiten weitere Literaturempfehlungen zu bestimmten physikalischen Themen. Klick dich gerne durch die Auswahl.
Zu den verschiedenen Methoden der Physik gibt es viele Bücher, Studiengänge und Material, es lohnt sich, mal einen Blick rein zu werfen.