Es gibt viele gute Gründe dafür, einem Kind Nachhilfeunterricht zu ermöglichen. Es hat mehr Zeit, zum Lernen, Verstehen und Üben und kann Fragen stellen, wenn im Schulunterricht etwas nicht verstanden wurde. Im Einzelunterricht oder in Kleingruppen fällt es insbesondere Kindern, die Hemmungen haben sich in der Klasse zu Wort zu melden leichter, sich aktiv einzubringen.
So können mit Nachhilfe nicht nur die Noten verbessert, sondern auch positive Lernerfahrungen ermöglicht und Lernstrategien erarbeitet werden, die sich auch auf andere Fächer und die gesamte weitere Schullaufbahn auswirken können.
Die Corona-Pandemie hat den Bedarf an Nachhilfeunterricht deutlich erhöht. Der für alle Beteiligten ungewohnte Fernunterricht konnte nicht dasselbe leisten wie Präsenzunterricht in der Schule. Zusätzlich kam es auch immer wieder zum totalen Unterrichtsausfall. Bei vielen Schüler*innen, die normalerwiese gut mithalten können, haben sich dadurch Lücken aufgetan, die nicht so einfach wieder zu schließen sind. So wurde sogar von Regierungsseite her das Thema Nachhilfe immer wieder angesprochen, damit die betroffenen Jahrgänge das Verpasste aufholen können.
Klassischerweise findet Nachhilfe parallel zum Schulunterricht statt. Durchschnittlich einmal pro Woche wird eine Stunde besucht und an den aktuell in der Schule behandelten Lerninhalten gearbeitet. Das kann für manche Schüler*innen neben dem sowieso schon recht vollen Schulalltag zu einer großen Belastung werden; vor allem dann, wenn der Stützunterricht in mehr als einem Fach benötigt wird.
Eine mögliche Alternative, um in kurzer Zeit möglichst viel aufzuholen und sich wieder auf Kurs zu bringen, ist ein intensiver Nachhilfe Kurs während der Schulferien. Aber ist das wirklich die Ideallösung? In diesem Artikel schauen wir uns die Vor- und Nachteile von Nachhilfeunterricht in der schulfreien Zeit an und stellen dir einige Möglichkeiten vor, wo und wie du einen entsprechenden Kurs finden kannst.
Bessere Noten dank Nachhilfe Stunden statt Urlaub? – Pro und Contra
Das Schuljahr ist so eingeteilt, dass es immer wieder kleine Verschnaufpausen gibt, in denen die Schüler*innen sich erholen und Zeit mit ihrer Familie verbringen können. Während der Sommerferien fahren viele Familien gerne in Urlaub und lassen den Alltag weit hinter sich. Macht es Sinn die schulfreie Zeit auch zum Lernen zu verwenden oder sollte einfach mal Pause gemacht werden?
Was bringt Nachhilfe in den Ferien?
Nachhilfe während der Schulferien findet als Intensivkurs statt. Das heißt, dass der Unterricht über ein bis zwei Wochen hinweg täglich besucht wird. Dies ermöglicht den Lehrer*innen und Schüler*innen kontinuierlich an einem Thema zu arbeiten und auch wirklich in die Tiefe zu gehen. Zwischen den einzelnen Unterrichtseinheiten kommen keine neuen Inputs durch den Schulunterricht hinzu, die die Schüler*innen verwirren könnten, weil bereits wieder ein anderes Themenfeld angesprochen wird.
Lernen braucht Konstanz. Gerade nach den langen Sommerferien beklagen viele Lehrer*innen, dass sie auf einem weit tieferen Niveau ansetzen müssen, als sie es zum Ende des Schuljahres machen mussten. Wenn in der schulfreien Zeit nicht weiter geübt und das Gelernte gefestigt wird, geht viele wieder verloren und kann sich nicht nachhaltig setzen. Die Nachhilfe in den Ferien kann dem entgegenwirken, da die Unterbrechung kürzer ausfällt.

Ferienkurse sind im Endeffekt auch weniger teuer als kontinuierlicher Nachhilfeunterricht über das ganze Schuljahr hinweg. Es muss zwar ein größerer Betrag auf einmal entrichtet werden, aber der Stützunterricht wird nicht zu einer ständigen Belastung des Monatsbudgets. Dies kann insbesondere auch Kindern auch einkommensschwächeren Familien die Nachhilfe zugänglicher machen.
In der Nachhilfe in den Ferien sind andere Lernformate möglich als im Schulunterricht oder einer wöchentlichen Nachhilfestunde pro Fach. Lehrer*innen und Schüler*innen verbringen über einen kurzen Zeitraum hinweg sehr viel Zeit miteinander und können sich gut kennenlernen. So kann schnell das ideale Lernkonzept für jedes Kind gefunden werden.
Das Wichtigste in der Nachhilfe sind die Erfolgserlebnisse der Schüler*innen. Diese sind motivierend und machen Lust aufs Weiterlernen. Gerade ein Nachhilfekurs in den Sommerferien kann so einem Kind den bestmöglichen Start in das neue Schuljahr ermöglichen. Feriennachhilfe in den Osterferien hingegen kann hilfreich sein, um gut auf den Endspurt vor der Zeugnisvergabe vorbereitet zu sein und vielleicht doch noch im einen oder anderen Fach die Noten etwas aufzubessern.
Immer mehr Kinder bedienen sich des Internets, um sich eigenständig weiterzubilden oder Informationen zu Inhalten zu suchen, die im Schulunterricht nicht verstanden wurden. Diese Selbstständigkeit ist natürlich absolut begrüßenswert, birgt aber auch einige Gefahren. Für Kinder ist es nicht immer leicht zu beurteilen, welche Quellen auch wirklich seriös sind und korrekte Informationen enthalten. Selbstständiges Lernen mit unzuverlässigen Materialien kann leider auch kontraproduktiv sein. In einem Nachhilfekurs kannst du dir immer sicher sein, dass die Lehrkraft das notwendige Fachwissen hat, um die Schüler*innen auch wirklich effizient voranzubringen.
Was spricht gegen Nachhilfeunterricht in der schulfreien Zeit?
Die Schulferien wurden nicht umsonst ins Leben gerufen. Der tägliche Unterricht an fünf Wochentagen, an denen dann immer auch noch mehrere Fächer direkt hintereinander unterrichtet werden, ist für Kinder und Jugendliche sehr anstrengend. Sie brauchen zwischendurch eine Verschnaufpause, während der sie abschalten können.

Regelmäßige Regenerationsphasen sind wichtig, damit man voller Motivation und Kraft ins neue Schuljahr starten kann. Kinder, die auch während der Ferien ständig lernen müssen, sind schnell überfordert und können dadurch unter Umständen voll und ganz die Lust an der Schule verlieren.
Zudem erlauben die Pausen vom Unterricht auch, das Gelernte zu verarbeiten. Das menschliche Gehirn lernt durch Verknüpfen von neuen mit bekannten Inhalten, regelmäßige Wiederholung und Regeneration. Wird nach Abschluss eines Themas gleich zum nächsten gesprungen, kann es sein, dass von dem ersten vieles wieder vergessen wird. Eine kleine Verschnaufpause ermöglicht dem Gehirn, das Gelernte auch wirklich nachhaltig abzuspeichern.
Auch aus psychologischer Sicht haben die Schulferien einen hohen Stellenwert. Zum einen werden sie oft als Familienzeit genutzt, während der man gemeinsame Erlebnisse fern des Alltags teilen kann. Für Kinder sind solche Momente mit den Eltern und Geschwistern enorm wichtig, um den Zusammenhalt zu spüren und sich geborgen zu fühlen. Viele Jugendliche wollen zwar nicht mehr mit den Eltern, aber mit Gleichaltrigen eine Ferienreise unternehmen. Auch solche Erlebnisse sind wichtig, um Abstand vom Schulalltag zu gewinnen.
Zum anderen markieren die Sommerferien den Schnitt zwischen zwei Schuljahren. Eine Klasse ist geschafft und man hat sich eine längere Pause verdient. Die Ferien dienen unter anderem auch dazu, mit dem vergangenen Jahr, mit allen seinen Höhen und Tiefen, abzuschließen und sich emotional auf den Neubeginn einzustimmen. Wird der Unterricht während der Sommerferien in Form von Nachhilfe fortgesetzt, fällt dieser Prozess weg.
Fazit
| pro | contra |
|---|---|
| Intensivkurse erlauben fokussiertes Arbeiten | Pausen sind wichtig für die Motivation |
| Schüler*innen starten gut vorbereitet ins neue Schuljahr | Sommerferien markieren einen Schnitt zwischen zwei Schuljahren |
| Bereits Gelerntes geht in den Ferien nicht sofort wieder verloren | Das Gehirn braucht Regenerationsphasen, um das Gelernte nachhaltig abzuspeichern |
| Es können neue Lernformate ausprobiert werden | Schulferien sind auch Familienzeit |
Es ist nicht einfach, die Vor- und Nachteile von Nachhilfe in den Ferien gegeneinander abzuwägen. Schlussendlich kommt es auch auf die konkrete Situation und das Kind an, das den Unterricht besuchen soll.
Wenn das Kind sich dagegen sträubt, ist die Gefahr groß, dass die Ergebnisse eines Ferienkurses ernüchternd ausfallen werden. Entscheiden sich Eltern und Kinder gemeinsam für Nachhilfe in den Ferien, sollte darauf geachtet werden, dass dieser wohldosiert stattfindet. Das heißt, dass er sich nicht über die ganzen Ferien hinweg hinziehen sollten, sondern eben auch die wichtige Regenerationszeit ermöglicht werden soll.
Zudem sollte er ohne Druck vonstattengehen. Leistungen müssen im Laufe des Schuljahres schon genügend erbracht werden. In der Nachhilfe während der Ferien geht es in erster Linie um positive und motivierende Lernerfahrungen, die das Kind bestmöglich auf das neue Schuljahr vorbereiten.
Schüler*innen, die gerne in den Ferien weiter lernen und doch etwas Abstand zum Schulstoff gewinnen möchten, können sich zu einem Ferienkurs auf ihrem Interessengebiet anmelden.
Angebote für Ferien Nachhilfe
Die Bundesregierung hat im Jahr 2021 beschlossen, Nachhilfeunterricht in Deutschland gezielt zu fördern und finanziell zu unterstützen. Bei dieser Entscheidung ging es in erster Linie darum, dass betroffene Schüler*innen durch die Pandemie entstandenen Lernlücken schließen und im Vergleich zu früheren Generationen wieder aufholen können. Betroffen sind zunächst die Kernfächer Deutsch, Mathe und Englisch.

Die meisten Anbieter von Feriennachhilfe haben verschiedene Programme im Angebot:
- Intensivkurse: sehr kurzer Zeitraum, mehrere Stunden pro Tag
- Ferienkurse: ein bis zwei Wochen, mehrere Lektionen pro Tag ausgewogen verteilt
- Feriencamps: zum Lernen mit einer Gruppe in den Urlaub fahren
- private Nachhilfe: das Programm und die Zeiteinteilung werden individuell abgesprochen
Neben diesen konkret auf schulische Nachhilfe ausgerichteten Angeboten, gibt es auch viele Angebote für Sommercamps, bei denen es um die gemeinsamen Erlebnisse in einer unbekannten Region geht. Es muss halt nicht immer um Unterricht zu Hause mit der Nachhilfe Berlin oder Nachhilfe München gehen.
Wenn du konkret auf der Suche nach Nachhilfekursen in den Ferien bist, kannst du entsprechende Angebote bei allen bekannten Anbietern von Nachhilfe und Stützunterricht finden. Das sind unter anderem:
- Nachhilfe-Team
- Studienkreis
- Schülerhilfe
- Juvigo (auf Lerncamps und Sprachreisen spezialisiert)
- Lernwerk
- die Hauslehrer
- Superprof
Auf Superprof findest du eine große Auswahl an privaten Nachhilfelehrer*innen für alle Fächer (Mathematik, Englisch, Deutsch, Spanisch, Biologie usw.). Du kannst sie direkt über die Plattform kontaktieren und deinen ganz individuellen Stundeplan zusammenstellen.
Wer gerne Nachhilfe und Urlaub mit der Familie verbinden möchte, hat die Möglichkeit, sich für online Nachhilfe über Webcam anzumelden. Alles, was man dazu braucht, ist ein Handy, Tablet oder Laptop mit Kamera sowie eine stabile Internetverbindung. So sind auch online Mathe Nachhilfe mit Blick aufs Meer oder ein Ferienkurs in Englisch von der Terrasse eines Landhauses aus möglich.





