Häufig müssen wir in der Schule Fächer und Themen lernen, bei denen wir uns fragen, wofür wir das erworbene Wissen eigentlich je wieder brauchen sollten. In der Tat gibt es aber für fast alles Berufsfelder, in denen dieses vorausgesetzt wird. Gerade Mathematiker sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und in vielen verschiedenen Bereichen tätig.
So auch bei der Geometrie. Die Geometrie ist ein Teilbereich der Mathematik und befasst sich mit der Berechnung und Gesetzmäßigkeiten von Linien, Flächen und räumlichen Körpern.
Letztendlich besteht unser gesamtes Leben aus reiner Geometrie - vom Boden, auf dem wir laufen, über die Tische, an denen wir sitzen, den Raum, durch den wir uns bewegen bis hin zur Strecke, die wir zurücklegen. Sämtliche Materie ist im Prinzip nichts anderes als eine geometrische Form. So wird dir die Geometrie im Alltag häufig begegnen, auch wenn du dort nicht unbedingt detaillierte Berechnungen durchführen wirst.
Die benötigst du stattdessen in einigen Berufen. Wenn dich die Geometrie fasziniert und du gerne eine Karriere auf deinen geometrischen Kenntnissen aufbauen möchtest, stöbere einmal durch diesen Artikel. Wir haben sowohl Ausbildungsberufe als auch Berufe mit Studium gesammelt, in denen Geometrie vorausgesetzt und/oder angewandt wird und falls du Hilfe brauchst, schau doch mal bei der Mathematik Nachhilfe vorbei.
Ausbildungsberufe mit Geometrie
Für diese Auswahl an Berufen kannst du in Deutschland eine berufliche Ausbildung absolvieren. Diese sind von der IHK oder dem öffentlichen Dienst anerkannt. Bei vielen der Berufe handelt es sich um ein Handwerk oder eine Technik.
Geomatiker*in
Als Geomatiker oder Geomatikerin beschäftigst du dich mit dem Erfassen und Verarbeiten von geografischen Daten. Diese werden zum Beispiel für Wanderkarten, GPS-Systeme wie Navigationssysteme und andere Karten benötigt.
Der reguläre Arbeitsort ist zwar ein Büro, wo du mithilfe von speziellen Computerprogrammen Datenbanken erstellst und pflegst sowie Berechnungen durchführst und Karten erstellst. Allerdings wirst du auch regelmäßig Messungen im Freien durchführen und kennst dich für diese Aufgaben bestens mit diversen Messinstrumenten und Messverfahren aus. Die Messungen können auch Erdschichten, Niederschlagsmengen oder die Sozialstruktur vor Ort betreffen.
Die Ausbildung zum Geomatiker ist eine duale Ausbildung, das heißt neben einem schulischen Teil sammelst du in einem Ausbildungsbetrieb praktische Arbeitserfahrung. Die Ausbildung dauert regulär 3 Jahre und endet mit einem staatlich anerkannten Abschluss.
Wichtige Inhalte der Ausbildung sind neben der Geometrie auch Kartenherstellung und Typografie.

Bauzeichner*in
Die Aufgabe eines Bauzeichners oder einer Bauzeichnerin ist es, für verschiedene Bauwerke (zum Beispiel Gebäude, Straßen oder Brücken) die benötigten bautechnischen Zeichnungen anzufertigen. Dazu zählen Grundrisse oder Detailzeichnungen. In Auftrag gegeben werden diese Zeichnungen oft von Architekten oder Bauingenieuren. Auch wenn es um die benötigten Baustoffe geht oder den allgemeinen Planungsprozess des Bauvorhabens, bist du beteiligt.
Deine Arbeit wirst du sowohl am Schreibtisch als auch auf der Baustelle ausführen. Auf der Baustelle führst du Vermessungen durch und fertigst dann mithilfe von CAD-Programmen am Computer die maßstabgetreuen Zeichnungen an.
Arbeitgeber für Bauzeichner sind Architektenbüros, Bauingenieurbüros, große Bauunternehmen oder öffentliche Bauämter. Es handelt sich um eine duale, also betriebliche Ausbildung. In der Schule lernst du die Theorie und in der Praxis wendest du das Gelernte gleich an. Die Dauer der Ausbildung zum Bauzeichner beträgt 3 Jahre, eine Verkürzung kann möglich sein. Ähnlich zu diesem Beruf ist der Technische Zeichner.
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Vermessungstechniker*in
Als Vermessungstechniker oder Vermessungstechnikerin bist du damit beschäftigt, verschiedene Geländearten zu vermessen. Diese Geländevermessungen sind zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben oder dem Ziehen von Grundstücksgrenzen relevant.
Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich, da du für deine Aufgaben sowohl im Innendienst als auch im Außendienst tätig bist. Im Büro verarbeitest du gesammelte Geodaten, kombinierst diese mit bereits vorhandenen Daten und Karten und erstellst daraus die geforderten Materialien wie 3D-Darstellungen oder Planungsunterlagen. Im Außendienst führst du gemeinsam mit deinen Kollegen und Kolleginnen Messungen durch, insbesondere Höhen- und Lagevermessungen.
Wie du dir denken kannst, spielt die Geometrie bei der Vermessung und Abbildung der Messdaten eine große Rolle. Du vermisst Gelände, welches letztlich nichts als eine geometrische Form ist. Bei der teils komplexen Berechnung und Analyse helfen dir aber diverse Computerprogramme.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und wird sowohl an der Berufsschule als auch in einem Ausbildungsbetrieb durchgeführt. Es handelt sich also ebenfalls um eine duale Ausbildung. Der Vorteil an diesen dualen Ausbildungen ist übrigens auch, dass du so schon während der Lehre dein eigenes Geld verdienst.
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Berufe mit Studium im Bereich der Geometrie
Es gibt auch Berufe mit Geometrie, für die du studieren musst. Ob ein Bachelor ausreichend ist oder auch ein Masterstudium empfehlenswert ist, hängt vom Beruf sowie deinen Ambitionen ab. Wir stellen dir hier eine kleine Auswahl an passenden Berufen, für die in Deutschland ein Studium Voraussetzung ist, vor.
Architekt*in
Wer einen Beruf mit Geometrie sucht, sollte auf jeden Fall die Arbeit als Architekt oder Architektin in Erwägung ziehen. Denn in diesem Job tust du letztlich nichts anderes, als neue geometrische Gebilde zu kreieren - in Form von Gebäuden oder anderen Bauwerken.
Damit diese auch tatsächlich gebaut werden können (und stehen bleiben), bedarf es neben Kreativität und künstlerischen Fähigkeiten auch naturwissenschaftliche, insbesondere physikalische und mathematische bzw. geometrische Kenntnisse. Mathe und Physik sollten daher nicht deine größten Hassfächer sein. Schließlich muss ein Bauwerk auch statisch und physikalisch funktionieren und nicht nur ansprechend aussehen.
Die Bauplanung ist also die Hauptaufgabe als Architekt. Nachdem diese abgeschlossen ist, obliegt dir aber auch die Überwachung des Bauvorhabens. Um diesen Beruf ausführen zu können, musst du ein Architekturstudium absolvieren.
Dieses wird sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen angeboten. Für eine vollständige Berufsqualifikation benötigst du sowohl den Bachelor als auch den Master-Abschluss. Du kannst klassisch Architektur studieren, oder dich zum Beispiel auf Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung spezialisieren.
Um in die Architektenkammer deines Bundeslands aufgenommen zu werden, brauchst du nach dem Master noch eine zweijährige Berufspraxis. Erst dann dürftest du auch als freier Architekt bzw. freie Architektin arbeiten.
Angeboten wird das Architekturstudium zum Beispiel an diesen Hochschulen:
- Universität Stuttgart
- TU München
- Hochschule Konstanz
- TH Nürnberg
- RWTH Aachen
- TU Dresden (Landschaftsarchitektur)
- TU Berlin (Landschaftsarchitektur)
- TH Köln
- Hochschule Bremen
- etc.

Bauingenieur*in
Auch als Bauingenieur oder als Bauingenieurin wendest du Geometrie im alltäglichen Berufsleben an - wissend oder unwissend. Auch in diesem Beruf erschaffst du geometrische Körper in Form von Bauvorhaben. Deine Arbeit ergänzt die Arbeit eines Architekten, denn du kümmerst dich konkret um die Bauplanung.
Das bedeutet, dass du bauliche Berechnungen durchführst wie zum Beispiel zum Tragwerk und der Statik, du wählst die passenden Baustoffe und Materialien aus und übernimmst die Bauleitung. Damit dieser Job für dich in Frage kommt, solltest du keine Scheu vor Mathematik und mathematischen Berechnungen haben und dich gerne auf Baustellen aufhalten.
Um Bauingenieur zu werden, musst du ein einschlägiges Studium durchlaufen. Zwar brauchst du nicht für jeden Job einen Masterabschluss, er wird deine Karrierechancen und damit auch dein Gehalt aber definitiv verbessern. Im Studium kannst du dich auch auf einzelne Bereiche spezialisieren, zum Beispiel Tiefbau, Hochbau, ökologischer Bau oder Sanierung.
Der Studiengang nennt sich an den meisten Hochschulen Bauingenieurswesen oder "Bauingenieurswesen und Geodäsie". In Frage kommen unter anderem diese Fachhochschulen und Universitäten:
- TH Köln
- RWTH Aachen
- KIT Karlsruhe
- TU München
- TU Darmstadt

Raumplaner*in
Starke Verbindungen zur Geometrie hat auch der Beruf als Raumplaner oder Raumplanerin. Aber auch Fächer wie Geografie, Geoinformatik, Architektur und Vermessungslehre spielen hier eine Rolle.
Als Raumplaner gestaltest du den öffentlichen Raum und erstellst Planungen und Vorschläge für Bebauungsvorhaben, Straßenkonzepte, Erschließungen und Parzellierung. Dazu lernst du dein Planungsgebiet mithilfe diverser Analysen kennen und entwickelst basierend auf politischen Zielen Pläne zur Stadtentwicklung und Infrastruktur.
Da du eng mit den öffentlichen Ämtern zusammenarbeitest bzw. oft sogar dort angestellt bist, musst du dich im öffentlichen Recht, insbesondere dem Bodennutzungsrecht, dem Verkehrsrecht und dem Wegenetz, gut auskennen. Du arbeitest eng mit Entscheidungsträgern aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und trägst zur Weiterentwicklung des Lebensraumes bei. Dabei berücksichtigst du die verschiedenen und manchmal widersprüchlichen Ansprüche einzelner gesellschaftlicher Gruppen am öffentlichen Raum und erarbeitest sinnvolle Konzepte.
Um in diesem Beruf arbeiten zu können, ist ein Studium notwendig. Es gibt wenige einschlägige (Bachelor-)Studiengänge zur Raumplanung. Häufig absolvieren Raumplaner bzw. Raumplanerinnen aber ein spezialisiertes und teils interdisziplinäres Masterstudium, nachdem sie zum Beispiel einen Bachelorabschluss in Geografie oder Architektur erworben haben.
Spezielle Studiengänge zur Raumplanung, hauptsächlich im Master, werden zum Beispiel hier angeboten:
- Westfälische Wilhelmsuniversität Münster (Master: Humangeographie - Raumkonflikte, Raumplanung, Raumentwicklung)
- Hochschule Wismar (Master: Integrative StadtLand Entwicklung)
- TU Dortmund (Bachelor und Master: Raumplanung)
- TU Kaiserslautern (Bachelor: Raumplanung)
- weißensee kunsthochschule berlin (Master: Raumstrategien)
- FH Erfurt (Master: Stadt- und Raumplanung)
- TU Berlin (Master: Urban Development)
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Wir hoffen, dass du bald einen geeigneten Beruf findest und deine Begeisterung für Geometrie mit in deine Karriere und dein Berufsleben nehmen kannst. Möglichkeiten für eine Lehre oder ein Studium gibt es glücklicherweise genügend.










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