Ich interessiere mich für das eine Bild, das verschiedenen Leuten viele verschiedene Geschichten erzählt.

Josef Koudelka

Heutzutage haben wir alle mindestens einmal in unserem Leben (aber vielleicht auch dutzende oder sogar hunderte Male) auf den Auslöser einer Kamera oder eines Smartphones gedrückt, um einen wichtigen Moment einzufangen und dann das Bild auszudrucken, einzurahmen oder es im Handy abzuspeichern. Nie zuvor war die Fotografie eine so alltägliche Sache, für Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Für dich doch ganz bestimmt auch. Aber bist du dir sicher, dass du beim Fotografieren alles richtig machst?

Hinter der so einfach erscheinenden alltäglichen Handbewegung steckt eine lange Geschichte wissenschaftlicher Versuche, bis es schließlich möglich war, ein Bild physisch oder digital festzuhalten. Hinzu kommen Jahrzehnte des künstlerischen Experimentierens, um Regeln zu entwickeln, die uns helfen Fotos zu machen, die gut aussehen und einen Sinn transportieren.

Doch auf welchen Grundlagen basiert die Kunst der Fotografie? Welche Regeln verstecken sich hinter einem gelungenen Foto? In diesem neuen Superguide von Superprof entdecken wir die Welt der Fotografie und versuchen ihre Geheimnisse zu ergründen. Anschließend kannst du dein Wissen in unserem Fotografie-Quiz testen.

Bevor es ans Eingemachte geht, wollen wir deine Neugier etwas anstacheln. Hier kommen einige Anekdoten über die Fotografie, die du vielleicht noch nicht kennst...

Infografik  mit Fakten über das Fotografieren
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Und los geht's
01.

Für den Anfang: Was ist Fotografie?

Wenn man sich für ein Thema interessiert, fängt man am besten damit an, es so genau wie möglich zu beschreiben und einzugrenzen. Schauen wir uns also mal die Einträge an, die unter dem Stichwort "Fotografie" im Duden zu finden sind:

A.ohne Plural

  • 1. [Verfahren zur] Herstellung dauerhafter, durch elektromagnetische Strahlen oder Licht erzeugter Bilder
    • Beispiel: angewandte, experimentelle Fotografie
  • 2. Art des Fotografierens beim Film
    • Beispiel: die Fotografie dieses Films ist hervorragend

B.

  • einzelnes Lichtbild, Foto
    • Beispiele:
    • eine alte Fotografie
    • eine Fotografie von jemandem machen
    • jemanden auf einer Fotografie erkennen

Der Begriff hat also eine mehrfache Bedeutung, die einerseits das Ergebnis und andererseits den Prozess beschreibt. Zusätzlich bezeichnet er die Gesamtheit der künstlerischen und technischen Praxis, die zu diesem Prozess gehört.

Verschwommene schwarz-weiß Fotografie von Gebäuden
"Ponit de vue du Gras" von Nicéphore Niépce war die Geburtsstunde der Fotografie.

Aus technischer Sicht ist die Fotografie ein Prozess, der sich über die Zeit hinweg entwickelt hat. Üblicherweise wird sein Entstehungszeitpunkt auf das Jahr 1826 datiert, als der französische Ingenieur Nicéphore Niépce das erste Foto der Geschichte gemacht hat: "Point de vue du Gras" (auf deutsch auch: "Blick aus dem Arbeitszimmer"); obwohl diesem Resultat natürlich jahrhundertelanges Forschen und Experimentieren vorangegangen sind.

Zum Fotografieren Lernen gehört auch, sich eingehend mit der Geschichte und Kultur des Fotografierens zu beschäftigen. Dank zahlreicher Podcasts zum Thema Fotografieren kannst du das ganz nebenbei und auf unterhaltsame Art und Weise tun. Heute möchten wir dir exemplarisch den Fotografie Podcast von Julia x Gil vorstellen, in dem es um die Fotografie im Allgemeinen, aber auch um Themen wie Selbstständigkeit und Marketing geht.

Aber kommen wir zurück zu unserem eigentlichen Thema: Was ist ein Fotoapparat und wie funktioniert er? Ein Fotoapparat ist im Wesentlichen ein geschlossenes Gehäuse, mit einer kleinen Öffnung, durch die für eine gewisse Zeit das Licht ins Innere gelassen wird. Diese Öffnung wird vom Verschluss kontrolliert, der sich öffnen und schließen kann, um die Lichtmenge, die auf den Film oder den Sensor auftrifft, zu regulieren.

Das Licht, das ein Objekt oder Sujet reflektiert, wird von den Linsen des Objektives gefiltert und zum Film (auf dem das Bild durch eine chemische Reaktion gespeichert wird) oder zum Sensor (der das Bild in elektrische Signale umwandelt) weiterleiten. So entsteht, in wenigen Worten gesagt, eine Fotografie.

Die wichtigsten erhältlichen Kameratypen

Allerdings funktionieren nicht alle Fotoapparate auf dieselbe Art und Weise. In diesem Artikel werden wir uns nicht mit der analogen, sondern ausschließlich mit der digitalen Fotografie beschäftigen. Heutzutage lassen sich im Großen und Ganzen vier digitale Kameratypen unterscheiden:

Digitale Spiegelreflex oder DSLR (Digital Single Lens Reflex):

Der Name dieser Kameras mit austauschbarem Objektiv kommt daher, dass in ihnen ein Spiegel verbaut ist, der um 45 Grad nach oben geneigt ist. Dieser Spiegel ermöglicht es, das vom Objektiv erfasste Bild durch den Sucher zu sehen. Dieser Kameratyp ist unter Fotograf*innen der beliebteste, obwohl sich mit den Jahren der Vorsprung auf die spiegellose Apparate immer weiter verringert.

Preis: Von 250€ bis über 5000€ (um eine akzeptable Qualität zu erhalten, solltest du dich bei Modellen ab 500€ umsehen).

Spiegellose Systemkameras:

Apparate dieser Kategorie haben ebenfalls ein austauschbares Objektiv, jedoch keinen Spiegel zwischen dem Objektiv und dem Sensor. Deshalb werden sie "mirrorless" oder eben "spiegellos" genannt.

Preis: Von 250€ bis über 5000€ (um eine akzeptable Qualität zu erhalten, solltest du dich bei Modellen ab 500€ umsehen).

Kompaktkameras:

In diesen Kameras ist das Objektiv fest verbaut und nicht austauschbar. Dadurch sind sie deutlich kleiner und leichter. Kommen aber häfig mit einem größeren Zubehörpaket daher als die beiden anderen Typen.

Preis: Von 100€ für die günstigsten Modelle bis 1000€ für professionellere Geräte.

Der vierte Typ wird "Bridge" genannt, da er sozusagen eine Brücke zwischen Spiegelreflex- und Kompaktkameras zu schlagen versucht. In diesem Artikel werden wir darauf aber nicht näher eingehen, da diese Kameras heute nicht mehr so weit verbreitet sind (nach einem kurzen Erfolg Anfang der 2000er Jahre verschwanden sie langsam wieder und heute sind nicht einmal mehr 10 verschiedene Modelle auf dem Markt).

Um eine Person herum werden verschiedene Fotokameras ins Bild gehalten
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Fotokameras?

Eine wichtige Unterscheidung ist die zwischen den Spiegereflex- und spiegellosen Systemkameras mit austauschbarem Objektiv einerseits und den Kompaktkameras andererseits, die durch das fest verbaute Objektiv leichter und einfacher zu transportieren sind.

Welche Art von Fotoapparat am besten zu dir passt, hängt von deinen Bedürfnissen und Zielen ab: Wenn du auf halb-professionellem oder professionellem Niveau fotografieren möchtest, wirst du die Qualität und Präzision einer Spiegelreflex oder Systemkamera brauchen. Suchst du aber eher nach einem kleinen, handlichen Apparat, der einfach zu bedienen ist und sich gut auf Reisen mitnehmen lässt, solltest du dich nach einer Kompaktkamera umsehen.

02.

Das Licht einfangen : Die grundlegenden Techniken der Fotografie

Kommen wir nun zum Kern der Sache und schauen uns die technischen Grundlagen der Fotografie an; mit besonderem Augenmerk auf Konzepte wie dem Belichtungsdreieck und dem Weißabgleich.

Das Belichtungsdreieck

Aus rein technischer Sicht (wir versuchen hier die Kunst der Fotografie auf das Wesentliche zu reduzieren) müssen bei der Aufnahme eines Fotos drei grundlegende Aspekte berücksichtigt werden: die Öffnung der Blende, die Belichtungsdauer und die ISO-Werte. Diese drei Punkte werden unter dem Begriff "Belichtungsdreieck" zusammengefasst, da sie für die Lichtmenge, die vom optischen System der Kamera erfasst wird, verantwortlich sind.

Mehrere Lamellen schieben sich in der Blende übereinander
Die Blendenöffnung bestimmt, wie viel Licht beim Fotografieren auf den Sensor gelangt.

Die meisten auf dem Markt erhältlichen Fotoapparate können diese drei Werte je nach Helligkeit der Umgebung automatisch einstellen. Zahlreiche Modelle erlauben aber zusätzlich eine halb-automatische oder manuelle Einstellung. Bei der halb-automatischen Einstellung wird ein Wert manuell eingestellt und die anderen beiden automatisch daran angepasst. Die manuelle Funktion erlaubt es, alle drei Werte selbst einzustellen. Dies braucht natürlich etwas Hintergrundwissen und Übung bis es gut gelingt, erlaubt aber eine größere Freiheit und Präzision, insbesondere wenn du spezielle Effekte erzielen willst.

Die Öffnung der Blende

Die Blende ist ein im Objektiv verbauter Ring, der aus beweglichen Lamellen zusammengesetzt ist. Je weiter sich der Ring öffnet, umso mehr Licht dringt ins Objektiv ein und wird vom Sensor aufgenommen; und umgekehrt.

Der sogenannte Blendenwert, der angibt, wie weit die Blende geöffnet ist, wird mit dem Buchstaben f angegeben. Beachte, dass die dabeistehende Zahl nicht den Durchmesser der Öffnung angibt, sondern das Verhältnis der Öffnung zur Brennweite.

camera

Blendenwerte

Typische Blendenwerte sind :
f/1 - f/1.4 - f/2 - f/2.8 - f/4 - f/5.6 - f/8 - f/11 - f/16 - f/22 - f/32, etc...

Von einem Wert zum nächst höheren oder tieferen verdoppelt bzw. halbiert sich die Intensität des Lichts, die den Sensor erreicht.

Ohne die Sache noch komplizierter machen zu wollen: Es reicht aus zu wissen, dass die Werte genau "umgekehrt" sind, als man meinen könnte, da es sich um Brüche handelt. In der oben angegeben Skala steht f/1 für die maximale Blendenöffnung, während f/32 für die kleinste Öffnung steht.

Schließlich ist es wichtig daran zu erinnern, dass die Blendenöffnung ebenfalls die Schärfentiefe bestimmt; das heißt, die Ausdehnung des Bereichs, in dem die Objekte scharf und fokussiert abgebildet werden. Die Schärfentiefe ist umgekehrt proportional zur Blendenöffnung: Mit dem Wert f/1 wird der Apparat viel Licht ins Innere lassen, aber der Hintergrund wird verschwommen sein; umgekehrt braucht man beim Wert f/32 eine gute Beleuchtung von außen (üblicherweise wird dieser Wert bei Tageslicht verwendet), aber alle Details des Bildes werden scharf sein.

Die Belichtungsdauer

Der zweite wichtige Faktor ist die Belichtungsdauer. Das heißt, die Dauer während der der Verschluss geöffnet ist und das Licht ins Innere der Kamera eintreten lässt.

Zeitangaben unter einer Sekunde werden in Brüchen angegeben oder einfach nur durch den unteren Bruchwert (z.B. eine Zweitausendstelsekunde wird mit 1/2000 oder nur 2000 angegeben). Werte über einer Sekunde werden hingegen mit einer ganzen Zahl angegeben (z.B. 1 für eine Sekunde).

Der ISO-Wert: Die Lichtempfindlichkeit

Dieser Wert bezog sich ursprünglich auf die Lichtempfindlichkeit des Films. Verschiedene Filmarten wiesen eine unterschiedliche Lichtempfindlichkeit auf, die in aufsteigenden Werten angegeben wurden: ISO 100, ISO 200, ISO 400 und so weiter. Diese Werte konnten nicht verändert werden; war der Film einmal in die Kamera eingelegt, hatten alle Aufnahmen dieselbe ISO-Empfindlichkeit.

Viele Foto-Filme mit unterschiedlichen ISO-Werten auf einem Haufen

Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie hat sich vieles verändert: Bei den meisten heute erhältlichen Kameras kann der ISO-Wert nach Belieben verändert oder von der Kamera automatisch eingestellt werden.

Wie bereits erwähnt, fängt der Fotoapparat bei einem höheren ISO-Wert mehr Licht ein. Jedoch hast du wahrscheinlich bereits verstanden, dass die Kunst der Fotografie auf Kompromissen basiert und man nichts erhält, ohne etwas anderes dafür zu opfern.

Ein erhöhter ISO-Wert führt zu kleinen Flecken auf dem Foto, dem sogenannten Rauschen. Dieser Effekt muss nicht immer unerwünscht sein. Wenn du beispielsweise Schwarz-Weiß-Bilder aufnimmst, kann dir das Rauschen dabei helfen, einen Vintage-Effekt zu erzeugen.

Helligkeit, Temperatur und Weißabgleich

Wie die Etymologie des Wortes "Fotografie" vermuten lässt, ist das Licht das wichtigste Werkzeug für Fotograf*innen. Um richtig gute Fotos zu machen, muss man es kennenlernen und sinnvoll zu nutzen wissen. Ohne in weitere allzu detaillierte wissenschaftliche Erklärungen abzugleiten, wollen wir dir einige Eigenschaften des Lichts kurz vorstellen.

Aus fotografischer Sicht gibt es zwei verschiedene Arten von Licht:

  • Natürliches Licht: Dafür gibt es nur eine eine einzige Quelle, die Sonne. Die Intensität und die Nuancen dieses Lichts hängen vom Breitengrad, der Uhrzeit, den Wetterbedingungen, dem Verschmutzungsgrad und weiteren Faktoren ab. Als Fotograf*innen können wir das natürliche Licht zwar nicht beeinflussen, es aber studieren und zu unseren Gunsten nutzen lernen.
  • Künstliches Licht: Blitz, LED-Leuchten, Leuchtschilder und so weiter. Künstliches Licht kann von ganz unterschiedlichen Quellen kommen, von denen manche von den Fotograf*innen kontrolliert werden können, wie beispielsweise der Blitz, während andere außerhalb des Einflussbereichs liegen, wie zum Beispiel Straßenlaternen.
Eine Straße mit hellen und bunten Lichtstreifen
Um solche Lichteffekte zu erzeugen, musst du eine lange Belichtungszeit wählen.

Sowohl das Sonnenlicht als auch Licht aus künstlichen Quellen verändert sich ständig: Es hat eine Farbe, die sich auf die Temperatur der Fotografie auswirkt. Sonnenuntergangslicht tendiert zu orangefarbenen Tönen, während bei Sonnenaufgang kältere Töne vorherrschend sind.

Der Weißabgleich eines Fotoapparats korrigiert das Bild so, dass weiße Objekte weiß bleiben; unabhängig von der Lichttemperatur. Gewöhnlich gleicht eine digitale Kamera die Weißtöne automatisch aus. Wenn wir mit dem Resultat nicht zufrieden sind, ist es jederzeit möglich in der Nachbearbeitung Änderungen vorzunehmen.

Jedenfalls gibt es kein Wundermittel: Der einzige Weg, den Umgang mit dem Licht zu lernen, führt über das eigenständige Erkunden. Probiere, zu jeder erdenklichen Uhrzeit, bei Tag und bei Nacht, zu fotografieren und konzentriere dich auf jeden Aspekt der Beleuchtung: die Richtung, die Quelle, die Intensität, die Temperatur usw..

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03.

Wie macht man schöne Fotos?

Wie jede andere Kunstform auch, kann die Fotografie nicht einfach auf ein Regelwerk reduziert werden. Und doch kann dir die Kenntnis grundlegender ästhetischer Prinzipien der Fotografie für den Start eine solide Basis geben. Wenn du die Regeln kennst, wirst du sie brechen können, um deinen eigenen Stil zu finden.

Die Drittel-Regel und die Komposition

Die Drittel-Regel ist ein weit herum bekanntes Kompositionsprinzip, das nicht nur in der Fotografie genutzt wird. Auch von Maler*innen wird es seit Jahrhunderten angewandt.

Die Regel ist im Grunde ganz einfach: Bei der Komposition eines Bildes soll dieses sowohl horizontal als auch vertikal gedrittelt werden. So entstehen neun Felder und vier Schnittpunkte. Wenn nun das Hauptmotiv entlang der Linien oder auf die Schnittpunkte gelegt wird, entsteht ein optisch angenehmes und ausgeglichenes Bild.

Anfänger*innen haben häufig die Tendenz, das Motiv genau in der Mitte des Bildes zu platzieren. Dies führt aber zu sehr eintönigen und statischen Fotos. Durch Anwendung der Drittel-Regel hingegen, wird das Ergebnis dynamischer, ganz egal ob es sich um ein Landschaftsbild, ein Portrait oder etwas anderes handelt.

Wenn du beispielsweise eine Landschaft fotografierst, legst du den Horizont nicht genau in die Mitte, sondern eher auf einen oder zwei Drittel der Höhe des Bildes. Je nachdem worauf der Fokus liegen soll, gibst du dem Himmel oder der Erde mehr Raum.

Beim Ablichten einer Person probierst du wichtige Partien des Gesichts (z.B. die Augen) oder des Körpers (z.B. das Gesicht) auf einen Schnittpunkt zu legen, den du durch Anwendung der Drittel-Regel ermittelt hast.

Ein Sonnenuntergang am Strand nach der Zwei-Drittel-Regel fotografiert

Mit der Drittel-Regel kannst du deinen Fotos mehr Ausdruck verleihen. Aber vergiss nicht: Regeln sind da um überschritten zu werden und so einige der schönsten Fotos der Geschichte entsprechen in keinster Weise dieser Kompositionsregel. Wie bereits erwähnt, wer grundlegende Kompositionskenntnisse hat, kann sie nutzen um Regeln zu brechen und missachten; insbesondere dann, wenn ein bestimmtes Bild eine ungewöhnliche Einstellung verlangt, damit sich der beabsichtigte Sinn vermitteln lässt.

Mit Bildern eine Geschichte erzählen

Die besten Fotografien der Geschichte sind nicht dafür bekannt geworden, Regeln befolgt zu haben, sondern weil sie eine Geschichte erzählen; weil sie zu dem, was sie zeigen, etwas zu sagen haben. Obwohl die Fotografie im Vergleich zur Malerei und anderen visuellen Kunstformen als "objektivere" Kunst bezeichnet wird, ist der Blick des Fotografen, der Fotografin niemals neutral: Fotograf*innen beziehen immer Position zu dem, was sie fotografieren.

Ene Schwarz-Weiß-Fotografie einer großer brechenden Welle und einer Person davor
Die faszinierendsten Fotografien sind die, die eine Geschichte erzählen: Was ist davor passiert? Was wird danach geschehen?

Zahlreiche Fotografien faszinieren, weil sie Fragen aufwerfen; weil wir uns fragen, wie dieser besondere Moment entstanden ist, was währenddessen oder kurz danach wirklich passiert ist.

Probiere beim Fotografieren nicht nur den Moment einzufangen. Stelle dir auch die Frage, warum genau dieser Moment so besonders und wichtig ist, was dein Foto davon zeigen wird und was ein Geheimnis bleibt für alle die, die das Bild anschauen werden ohne den Kontext zu kennen. Ein Hauch Mysterium und erzählerischer Einfallsreichtum wird deine Fotos für die Betrachter*innen viel interessanter und faszinierender machen.

Die Grundregeln für schöne Fotos

Als Zusammenfassung für alles, was wir bisher besprochen haben, kannst du dir folgende Ratschläge in Erinnerung halten, die dir dabei helfen werden, bessere Fotos zu machen:

  1. Lerne deinen Fotoapparat kennen: Alle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten des Apparats und der verwendeten Objektive zu studieren und zu kennen, ist eine Grundvoraussetzung, um schöne Bilder zu machen. Es gibt kein Geheimrezept. Nur Üben hilft dir dabei, mit deiner Ausrüstung vertraut zu werden.
  2. Experimentiere mit dem Belichtungsdreieck: Gib dich nicht einfach mit dem automatischen Modus zufrieden, sondern erkunde auch die halb-automatischen und manuellen Einstellungsmöglichkeiten deiner Kamera. Zum Beispiel bei einer Sportveranstaltung, bei der sich die Motive schnell bewegen, kann es interessant sein, die Belichtungsdauer manuell zu verkürzen und gleichzeitig den Apparat den Blenden- und den ISO-Wert automatisch anpassen zu lassen.
  3. Vernachlässige die Komposition nicht: Wenn du die Gelegenheit dazu hast, solltest du vor dem Fotografieren die Umgebung genau betrachten und überlegen, wie du deinem Bild durch die entsprechende Komposition mehr Ausdruckskraft verleihen kannst. Behalte die Drittel-Regel in Erinnerung, um ausgewogene und doch dynamische Bilder zu kreieren.
  4. Spiele mit dem Licht: Wie erwähnt, ist das Licht das Hauptwerkzeug der Fotografie. Experimentiere mit den verschiedenen Qualitäten des natürlichen Lichts: von der Wärme des Sonnenlichts an Sommertagen bis zum sanften und flächigen Licht an wolkigen Tagen. Probiere auch künstliche Lichtquellen, wie Laternen oder den Blitz, zu nutzen, um Spezialeffekte zu erzielen.
  5. Erzähle eine Geschichte: Erinnere dich daran, dass das Ziel der Fotografie immer ist, mit den Bildern etwas zu erzählen. Probiere die Essenz der Szene oder des Motivs einzufangen: Gesichtsausdrücke, Bewegungen, Emotionen, Handlungen. Frag dich vor dem Fotografieren immer, was dich gerade besonders berührt, an dem was du siehst.
  6. Der Hintergrund ist wichtig : Versichere dich, dass der Hintergrund auch wirklich zu dem Bild, das du machen möchtest, passt und dass er nicht vom Hauptmotiv ablenkt. Probiere unerwünschte Elemente aus dem Bildausschnitt zu entfernen oder lerne, wie man sie in der Nachbearbeitung rauslöschen kann.
  7. Hab keine Angst vor der Nachbearbeitung: Nachdem du deine Fotos aufgenommen hast, kannst du Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Lightroom oder Photoshop benutzen, um die Belichtung, den Kontrast, den Weißabgleich und andere Parameter nachträglich anzupassen. Achte aber darauf, dass du es mit der Bearbeitung nicht übertreibst, denn dadurch könnte dein Bild unnatürlich wirken. (Wir gehen am Ende des Artikels noch detaillierter auf die Nachbearbeitung ein).
  8. Üben, üben und nochmal üben: Es ist kein Geheimnis, dass die Fotografie, wie alle anderen künstlerischen Disziplinen, stetig Übung braucht. Mache viele Fotos, probiere neue Techniken und Stile aus, lerne aus deinen Fehlern und aus den Kommentaren deiner Freund*innen und anderer Fotograf*innen. Je mehr du das Fotografieren übst, umso besser wirst du dich mit der Fotokunst auskennen und einen eigenen, wiedererkennbaren Stil entwickeln können.

Fotokurse mit Superprof

Du hast all unsere Ratschläge befolgt und trotzdem noch den Eindruck, dass deinen Fotos etwas fehlt oder dass du noch bessere Resultate erzielen könntest, wenn du weitere Tricks und Kniffe kennen würdest? Dann kannst du ja mal drüber nachdenken, einen Kurs bei einem Experten, einer Expertin der Kunst der Fotografie zu besuchen.

Zwei Kinder mit Fotokameras aus Holz
Hast du keine Lust mehr darauf Anfänger-Fotos zu machen? Dann probiere es mal mit einem Fotografie-Kurs über Superprof!

Wer einen Fotografie-Kurs besuchen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten: Zum einen gibt es an professionellen Fotografie-Schulen auch Kurse für Amateure, die aber häufig sehr teuer sind und einen hohen Zeitaufwand mit sich bringen.

Zum anderen kannst du ganz einfach auf Superprof private Lehrkräfte für einen Fotokurs im Einzelunterricht finden.

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Fotokurse über Superprof

Auf Superprof kannst du aus mehr als 200 Lehrkräften auswählen, die dir gerne die Grundlagen der Fotografie beibringen und ihre Geheimnisse mit dir teilen. Eine Lektion kostet durchschnittlich 36€ pro Stunde und 98% unserer Lehrkräfte bieten eine Probestunde kostenlos an!

Sobald du deinen Student Pass aktiviert hast, kannst du einen ganzen Monat lang alle Fotografie-Lehrer*innen auf der Plattform kontaktieren. Du hast Zugriff auf ihr Profil und kannst dort nachlesen, auf welchen Bereich der Fotografie sie spezialisiert sind, welche Ausbildungen, Diplome und beruflichen Erfahrungen sie mitbringen und wie ihr Unterricht abläuft.

Im Einzelunterricht entscheidest du, welche Art der Fotografie du lernen möchtest und du kannst deine*n Lehrer*in jederzeit nach detaillierten Informationen und individuellen Ratschlägen bitten. Kurz gesagt, wenn du lernen willst zu fotografieren wie ein Profi, sind unsere Privatkurse dein bester Verbündeter.

04.

Die wichtigsten Formen der Fotografie

Nachdem wir uns bis jetzt auf allgemeine Regeln und Ratschläge konzentriert haben, die auf jede Art des Fotografierens angewandt werden können, wollen wir nun etwas mehr ins Detail gehen. Wir werden die wichtigsten Formen der Fotografie genauer anschauen und auf ein paar Kniffe eingehen, die du anwenden kannst, wenn du zum Beispiel Portraits oder Landschaften fotografieren möchtest.

Die Portrait-Fotografie

Meister*innen des Fachs: Julia Margaret Cameron, Steve McCurry, Annie Leibovitz, Richard Avedon, Yusuf Karsh, Arnold Newman, Pierre & Gilles, Lee Jeffries, Nirav Patel, Pamela Hanson.

Das Erste, was es zu beachten gilt, wenn du ein Portrait machen willst, ist, dass du eine reale Person vor dir hast und alles in deiner Macht stehende tun musst, damit sie sich wohlfühlt. Kommunikation mit und Respekt vor diesem Menschen haben absolute Priorität.

Portrait-Fotografie einer Frau mit vielen Blumen

Wenn irgendwie möglich, solltest du dich im Voraus entscheiden, ob du mit natürlichem Licht arbeiten möchtest oder ob du für die Portraits lieber eine spezielle Beleuchtung oder Blitzlicht im Studio verwenden möchtest. Natürliches Licht führt in der Regel zu einer weichen, schmeichelnden Beleuchtung und vermittelt ein intimes und realistisches Gefühl. Künstliches Licht hingegen kann kreativer genutzt werden und zu originelleren Fotos führen.

Es gibt keine richtige oder falsche Wahl. Alles hängt davon ab, was du mit den Portraits erzählen möchtest.

Um die fotografierte Person richtig in Szene zu setzen, empfehlen wir eine große Belendenöffnung (z.B. f/1.4) einzustellen und anschließend die Belichtungszeit sowie die ISO-Werte anzupassen. Auf diese Weise erzeugst du eine geringere Schärfentiefe und nur das Motiv, also die Person, wird scharf zu sehen sein, während der Hintergrund und andere Elemente im Bild verschwimmen.

Nach einer kurzen Google-Bildersuche wirst du feststellen, dass die Werke der erwähnten großen Portrait-Meister*innen komplett unterschiedlich aussehen. Stelle dir eine vielfältige Sammlung mit Beispielbildern zusammen und frage in deiner Familie oder deinem Freundeskreis, wer für dich posieren möchte, damit du etwas rumexperimentieren kannst.

Die Objekt- und Tier-Fotografie

Meister*innen des Fachs: David LaChapelle, Lindsay Adler, Sharad Haksar, Erwin Olaf, Francesc Guillamet, Frans Lanting, Carl Warner, Jackie Alpers, Thomas Sharan, Markus Reugels : David LaChapelle, Lindsay Adler, Sharad Haksar, Erwin Olaf, Francesc Guillamet, Frans Lanting, Carl Warner, Jackie Alpers, Thomas Sharan, Markus Reugels

Im Vergleich zur Portrait-Fotografie ist das Fotografieren von Objekten recht einfach, da dein Motiv keine entspannte Atmosphäre braucht und du nicht um Erlaubnis fragen musst, ob du es ablichten darfst. Auf der anderen Seite ist es viel schwieriger, durch Objekte Emotionen zu vermitteln oder eine Geschichte zu erzählen. In Bezug auf Tiere ist die Situation noch einmal ganz anders. Je nach Tier kann das Unterfangen sogar ziemlich gefährlich werden ?.

Ein Eisbär steht auf den Hinterbeinen und hält eine Tatze hoch.

Die Objekt- und Tier-Fotografie lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen. Dazu gehören unter anderem:

  • Das Stillleben: Eine Kompositionsform, die ursprünglich aus der Malerei stammt und zu Beginn des 17. Jahrhunderts sehr beliebt wurde, bevor sie schließlich auch in der Fotografie ihren Platz fand. Sie inszeniert unbewegliche Objekte, wie Früchte, Blumen, Haushaltsgegenstände oder Dekorationselemente. Diese Form der Fotografie erlaubt es, mit den Details der Komposition, des Lichts und der Oberfläche der fotografierten Objekte zu spielen.
  • Die Tierfotografie: Das Tierreich ist der Protagonist in dieser Kategorie. Tiere werden üblicherweise in ihrem natürlichen Umfeld und nicht im Studio fotografiert.
  • Die kommerzielle Fotografie: Wie der Name vermuten lässt, werden mit dieser Art des Fotografierens die Schönheit und oder die speziellen Eigenheiten eines Produkts in Szene gesetzt, um es in Katalogen, auf Werbeplakaten oder in den sozialen Netzwerken zu bewerben.
  • Die kulinarische Fotografie: In dieser Unterkategorie der kommerziellen Fotografie steht die Nahrung im Mittelpunkt. Sie ist häufig dann gefragt, wenn für ein Restaurant Werbung gemacht werden oder ein Rezeptbuch bebildert werden soll. Die Fotograf*innen müssen dabei ein besonderes Augenmerk auf die Komposition und die Lichtverhältnisse legen, damit die Gerichte oder Produkte möglichst verlockend und lecker aussehen.
  • Die Makrofotografie: Diese Form der Fotografie, widmet sich sehr kleinen Objekten und Motiven, wie Blumen, Insekten oder kleinen Details eines großen Ganzen. Für die Makrofotografie ist eine spezielle Ausrüstung, wie Makro-Objektive, notwendig.
Makro-Fotografie oder Nahaufnahme einer Biene
Die Makro-Fotografie macht das normalerweise unsichtbare sichtbar.

Werke, die zu den obengenannten Kategorien gehören unterscheiden sich hinsichtlich ihres Zwecks und ihrer Absicht, der Technik sowie ihrer Motive sehr stark voneinander. Sie alle zu betrachten und miteinander zu vergleichen, wird dir eine konkretere Vorstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen Unterarten geben und dir dabei helfen herauszufinden, ob du für eine davon eine besondere Leidenschaft hegst.

Die Landschaftsfotografie: Die Natur oder städtische Umgebungen einfangen

Meister*innen des Fachs: Alex Webb, Letizia Battaglia, Dando Moriyama, Henri Cartier-Bresson, Vivian Maier, Joel Meyerowitz, Diane Arbus, Elliott Erwitt, Fred Herzog, Gordon Parks.

Eine weitere sehr beliebte Form der Fotografie ist die Landschaftsfotografie, die darauf abzielt, die Schönheit und Vielseitigkeit der Natur abzubilden: Berge, Meer, Wälder, Wüsten und andere Landschaften stehen hier im Mittelpunkt.

Die entgegengesetzte und gleichzeitig ergänzende Form ist die Städte- oder Architekturfotografie, die sich, wie der Name schon sagt, den künstlichen Landschaften und der Größe (manchmal auch Ungeheuerlichkeit) menschlicher Werke widmet.

Obwohl sie sich an unterschiedlichen Motiven bedienen, haben diese beiden Formen der Fotografie einige Merkmale gemeinsam; vor allem aus technischer Sicht. Beide verlangen ein gewisses Maß an Organisation sowie eine besondere Aufmerksamkeit auf die Bildkomposition.

Landschafts- sowie Architekturfotograf*innen studieren lange im Voraus die Örtlichkeiten und wie sie sich durch das Licht im Laufe des Tages verändern, um den Moment zu finden, der sich am besten eignet, um alle Bildelemente bestmöglich in Szene zu setzen.

Ein Baum ohne Blätter steht in einer Schneelandschaft

In dieser Form der Fotografie wird oft eine große Schärfentiefe (und damit eine große Blendenöffnung) verwendet, damit alle Elemente des Bildes scharf und klar sind. Nichtsdestotrotz ist es natürlich auch hier möglich mit der Unschärfe zu spielen um bestimmte Elemente hervorzuheben.

Aber was passiert, wenn nicht nur die architektonischen Bestandteile einer Stadt, sondern auch ihre Bewohner*innen mit aufs Bild sollen?

Die Street-Fotografie und die Fotoreportage

Meister*innen des Fachs: Alex Webb, Letizia Battaglia, Dando Moriyama, Henri Cartier-Bresson, Vivian Maier, Joel Meyerowitz, Diane Arbus, Elliott Erwitt, Fred Herzog, Gordon Parks.

Die Street-Fotografie (oder Straßenfotografie) hat zum Ziel Ausschnitte des wirklichen Lebens einzufangen und ein Gefühl der Authentizität zu vermitteln. Sie zeigt meistens öffentliche Orte in einem urbanen Umfeld, so wie Straßen, Plätze, Pärke, Märkte usw.

Eine Person hält eine Fotokamera in der Hand

Mehr als in vielen anderen Arten des Fotografierens ist hier das Timing äußerst wichtig: Ein Street Photographer kann aufmerksam beobachten und ist in der Lage, kleine Details und den entscheidenden Moment einzufangen, um mit seinen Bildern eine Geschichte zu erzählen.

Da du bei der Street Fotografie den perfekten Moment ablichten willst, kann es sinnvoll sein, den manuellen Modus der Kamera zu verwenden oder eine kurze Belichtungszeit einzustellen und den Apparat die anderen Werte automatisch anpassen zu lassen.

Bei der Street Fotografie ist es wichtig, dass du dich mit der Gesetzeslage in dem Land, in dem du fotografierst, auseinandersetzt. Es ist nicht immer und überall erlaubt, die Menschen auf der Straße ohne ihre Erlaubnis zu fotografieren und an manchen öffentlichen Orten ist das Fotografieren ganz allgemein verboten.

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Ist es legal Menschen auf der Straße zu fotografieren?

In Deutschland gibt es im Strafgesetzbuch zum Schutz der Privatsphäre den Paragraphen 201a. Darin geht es um die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“. Wer ohne Erlaubnis Fotos oder Videos von einer Person in einem besonders geschützten Raum (z.B. ihrer eigenen Wohnung) macht oder die Hilflosigkeit der Person (z.B. durch Verletzung oder Trunkenheit) ausnutzt, macht sich strafbar.
Zudem ist es nicht erlaubt, Bildaufnahmen, auf denen Menschen erkennbar zu sehen sind, die nicht ausdrücklich eingewilligt haben, zu verbreiten. Bei minderjährigen Personen ist die Zustimmung aller Erziehungsberechtigten einzuholen.

Jenseits der Frage nach der Legalität, gilt es auch die Frage nach der "Menschlichkeit" zu beachten. Auch wenn es anderswo vielleicht erlaubt ist, eine Person ohne Zustimmung zu fotografieren, solltest du das nicht als Freifahrtschein sehen. In Notsituationen zum Beispiel sollte die Hilfeleistung immer an oberster Stelle stehen. Und auch sonst ist es eine Frage des Anstandes, dass man vor dem Fotografieren einer Person ihre Erlaubnis einholt.

Um dein Wissen in der Street Fotografie zu erweitern und vertiefen, empfehlen wir dir zwei grundlegende Werke:

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Bystander: A History of Street Photography
Ein Buch von Colin Westerbeck und Joel Meyerowitz
Erstmalig im Jahr 1994 veröffentlicht und 2007 sowie 2017 aktualisiert, ist dieses Buch für viele eine Art "Bibel" der Street Fotografie geworden. Anhand von Texten und Bildern wird die Geschichte des Genres nachgezeichnet und ihre Protagonisten vorgestellt.
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Magnum Streetwise
Ein Buch von Stephen McLaren
Anhand der Werke, Essays und Anekdoten großer Fotografen der berühmten Agentur Magnum, die 1947 von Meistern der Fotografie wie Henri Cartier-Bresson und Robert Capa gegründet wurde, bietet dieses Buch einen umfassenden Überblick über die Freuden und Herausforderungen, denen sich alle angehende Straßenfotograf*innen stellen müssen.
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Die Gegenwart und die Zukunft der Fotografie

Wie alle künstlerischen Disziplinen wurde auch die Fotografie von historischen, sozialen und technischen Entwicklungen stark beeinflusst, die, ganz besonders in den letzten Jahrzehnten, unseren Blick auf die Welt verändert haben.

Die massenhafte Verbreitung von Bildbearbeitungsprogrammen und seit kurzem die Künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Bilder zu verändern oder sogar selbst herzustellen, stellen die Kunst der Fotografie von Grund auf auf den Kopf.

Die nachträgliche Bildbearbeitung

Während manche Puristen die Nachbearbeitung von Fotografien als Niedergang der Kunst bezeichnen möchten, muss man doch klarstellen, dass die Nachbearbeitung so alt ist wie die Fotografie selbst. Man denke nur daran, dass bereits 1860 der Fotograf Mathew B. Brady sein Portrait des amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln einem chemischen Verfahren unterzog, um den Kontrast und die Helligkeit zu erhöhen und so die Abbildung des Präsidenten imposanter und ausgeglichener erscheinen zu lassen.

Die digitale Revolution hat schließlich die Nachbearbeitung auf ein neues Niveau gehoben: Programme wie Adobe Photoshop, Lightroom und ähnliche Anwendungen, die ursprünglich nur im professionellen Bereich genutzt wurden, sind heute allen zugänglich. Während beispielsweise Photoshop CS6 im Jahr 2012 noch 1000€ gekostet hat, kann man heute für 12,19 € pro Monat ein Abo abschließen, mit dem man Zugriff auf Photoshop CC und Lightroom hat.

Auf einem Laptop ist das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop geöffnet
Mit Superprof kannst du auch die Grundlagen der Bildbearbeitung mit Photoshop und Lightroom erlernen.

Diese beiden Programme beinhalten umfangreiche Tools, mit denen unter anderem Bilder zugeschnitten und schärfer gemacht werden können, es lassen sich ausgewählte Partien weichzeichnen, die Hautstruktur kann korrigiert und sogar die Form eines Körpers verändert werden.

Dank der Bildbearbeitungsprogramme kann sogar ein mittelmäßiges Foto so verändert werden, dass das Bild am Ende ausgewogen und interessant ist.

Wenn du dich fürs Fotografieren interessierst, macht es durchaus Sinn, den Umgang mit Bearbeitungsprogrammen zu lernen, um deine Bilder aufzuwerten. Es ist dabei aber auch Vorsicht geboten: Durch zu viel Nachbearbeitung können die Bilder unnatürlich wirken und so die Aufmerksamkeit auf deine Defizite beim Fotografieren lenken.

Fotografie und künstliche Intelligenz

In den letzten Jahren, und vor allem den letzten Monaten, hat die Künstliche Intelligenz viel von sich reden gemacht.

Um die Auswirkungen, die sie auf die Fotografie hat, zu verstehen, muss man sich nur einmal MidJourney anschauen; ein "text to image" Algorithmus, der aufgrund textlicher Anweisungen Bilder erstellen kann.

Eine Art weiße Wolke vor blauem Hintergrund
Was wird mit der Fotografie geschehen, wenn wir mit Künstlicher Intelligenz erzeugte Bilder nicht mehr von echten Fotos unterscheiden können?

Man muss nichts weiter tun, als dem Programm zu sagen: "Schaffe ein realistisches Bild von dieser Person in einem Clownskostüm!" Und schon erhält man ein Bild, das absolut glaubwürdig aussieht. Das Programm ist sogar in der Lage, mit weitaus spezifischeren und komplexeren Anwendungen umzugehen.

Obwohl die so erzeugten Bilder keine Fotografien im eigentlichen Sinne sind, greift MidJourney doch auf einen riesigen Datensatz an Bildern zurück, zu denen auch Milliarden von Fotografien gehören. Mittlerweile sind die künstlich geschaffenen Bilder kaum noch von echten Fotografien zu unterscheiden.

Eine der letzten großen Neuheiten, die erst dieses Jahr vorgestellt wurde, ist die Photoshop-Funktion "Generative Fill", ein KI-Füllwerkzeug.

Es handelt sich dabei um ein Tool, mit dem die Nutzer*innen beliebige Bildausschnitte, wie Hintergründe, Objekte, Personen und vieles mehr, zu einem Foto hinzufügen können, um ein noch größeres und vollkommen glaubwürdiges Bild entstehen zu lassen. Die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend: Probiere es selbst aus, wenn du es nicht glauben kannst!

Der Gedanke, dass die Kunst der Fotografie und damit auch die Rolle der Fotograf*innen vollkommen von der KI ersetzt werden können, ist zwar etwas extrem und nicht besonders realitätsnah. (Genau wie Autor*innen nicht von Textgeneratoren wie ChatGPT ersetzt werden können.) Und trotzdem kann man nicht abstreiten, dass die Welt der Fotografie gerade eine große Revolution erlebt. Wer weiterhin als Fotograf*in arbeiten will, wird wohl keine andere Wahl haben, als sich mit den aktuellen Veränderungen und Entwicklungen zu beschäftigen.

Eine Person mit KI-Brille und Kopfhörern in violettem Licht

Wenn auch nicht die Künstliche Intelligenz selbst dir deine Arbeit als Fotograf*in wegstehlen wird, dann doch die Fotograf*innen, die sich ihrer zu bedienen wissen. Wir raten dir deswegen, dich immer auf dem Laufenden zu halten und, unabhängig von der Kunst, stetig mit den neusten technischen Innovationen zu experimentieren.

Nun sind wir am Ende unseres Guides für zukünftige Fotograf*innen angelangt. Wir hoffen, dass du Spaß beim Lesen hattest und wir dir viele Ideen mit auf den Weg geben konnten. Falls es nicht schon passiert ist, hast du jetzt ja vielleicht Lust gekriegt, dir einen Fotoapparat zu kaufen und anzufangen mit Fachkenntnissen im Gepäck deine ersten Bilder zu schießen. Alles Weitere kannst du gerne in den Kommentaren mit uns teilen!

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Chantal

Sprachen, Literatur, Theater und Musik sind meine große Leidenschaft und waren schon immer ein wichtiger Teil meines schulischen, beruflichen und privaten Werdeganges.