Das Landgericht Köln ist eines der größten seiner Art in ganz Deutschland. Hier war unter anderem der erste Bundeskanzler der BRD, Konrad Adenauer, für einige Monate als Hilfsrichter tätig. Im Jahr 1963 war das Gericht zudem der Schauplatz des bekannten Verfahrens „Kölsch kommt aus Köln“, in dem klare Richtlinien geschaffen wurden, die ein Bier erfüllen muss, um „Kölsch“ genannt werden zu dürfen.
Auch im aktuellen Jahrtausend wurden am Landgericht Köln immer wieder Strafsachen verhandelt, die in der Öffentlichkeit Aufsehen erregten. So zum Beispiel 2011 der Kunstfälscher-Prozess, bei dem der Fälscher Wolfgang Beltracchi zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde.
Nicht nur die Ausübung des Rechts, sondern auch seine Lehre hat in Köln eine lange Tradition. Die juristische Fakultät der Universität zu Köln beruft sich auf eine Geschichte, die bis ins späte Mittelalter zurückreicht.
Wo kann man in Köln Rechtswissenschaften studieren?
Auf der Suche nach dem passenden Studiengang gilt es zunächst, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausbildungen und Abschlüssen zu kennen. Ein klassisches Jura Studium wird auch heute noch mit einem Staatsexamen abgeschlossen und führt zu einem Referendariat, auf das ein weiteres Staatsexamen folgt. Wer auch dieses besteht, darf sich als Volljurist bezeichnen und Berufe wie Rechtsanwältin, Staatsanwalt, Notar oder Richterin ausüben.
Daneben gibt es verschiedene Studiengänge, in denen die Rechtswissenschaften in Kombination mit anderen Fächern gelehrt werden. In einer solchen Ausbildung spezialisieren sich die Studierenden auf den jeweiligen Rechtsbereich und können später verschiedenste Berufe mit Rechtsbezug in der Privatwirtschaft oder dem öffentlichen Dienst ausüben. An Absolvent*innen werden die Titel Bachelor und Master of Laws vergeben. Damit sind die klassischen Tätigkeiten von Volljuristen nicht zugänglich.
Ein klassisches Jura Studium in Präsenz ist in Köln ausschließlich an der Universität zu Köln möglich. Daneben gibt es aber noch die Möglichkeit, sich an der FernUni Hagen einzuschreiben und sich in einem Fernstudium auf die Erste Juristische Prüfung vorzubereiten.

Wenn du eher an einem Bachelor- und Master-Studium in Bereichen wie Wirtschaftsrecht, Medienrecht oder Steuerrecht interessiert bist, wirst du an der Technischen Hochschule Köln und der Rheinischen Fachhochschule passende Ausbildungsgänge finden.
Die FOM Hochschule für Oekonomie & Management, die auch einen Standort in Köln hat, bietet zudem berufsbegleitende Studiengänge in Steuerrecht und Wirtschaftsrecht an, die ebenfalls mit einem Bachelor of Laws abgeschlossen werden.
Jura Studium Köln: Die verschiedenen Studiengänge im Überblick
Auf der Suche nach einem passenden Studiengang spielen natürlich auch die jeweiligen Zulassungsbedingungen und Gebühren eine wichtige Rolle. Je nachdem, ob es sich um eine staatliche oder private Einrichtung handelt und ob es eine Zulassungsbeschränkung gibt, können sich die Bewerbungsprozesse sowie die zu erwartenden Kosten stark unterscheiden.
Generell gilt, dass an staatlichen Hochschulen keine Studiengebühren gezahlt werden müssen, sondern nur ein Semesterbeitrag, in dem unter anderem Solidaritätsbeiträge und das Semesterticket inbegriffen sind. Damit du dich perfekt auf deine Bewerbung vorbereiten kannst, haben wir für dich alle wichtigen Infos zu den Studiengängen in Köln zusammengestellt.
| Uni Köln | FernUni Hagen | TH Köln | Rheinische Fachhochschule | FOM | |
|---|---|---|---|---|---|
| Voraussetzungen | Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife Berufliche Qualifikation | Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife Berufliche Qualifikation | Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife Fachhochschulreife Berufliche Qualifikation | Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife Fachhochschulreife Berufliche Qualifikation | Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife Fachhochschulreife Berufliche Qualifikation |
| NC (WS 22/23) | 1,3 | NC-frei | 2,2 | NC-frei | NC-frei |
| Bewerbungsschluss (WS 23/24) | 15. Juli | 31. Juli | 15. Juli | 15. Juli | 15. Juli |
| Einschreibegebühren | keine | keine | keine | keine | keine |
In der Folge wollen wir uns nun die einzelnen Studiengänge etwas genauer ansehen, damit du dir ein Bild davon machen und den passenden für dich auswählen kannst.
Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln
Die rechtswissenschaftliche Fakultät gibt es bereits seit der Gründung der Universität im Jahr 1388. Das Besondere an ihr ist im Vergleich zu ähnlich alten Bildungsinstitutionen, dass sie von Anfang an nicht nur kirchliches, sondern auch römisches Recht lehrte. Die zukunftsweisende Offenheit hat sich die Fakultät bis heute bewahrt; gelebt wird sie in erster Linie durch Praxisnähe und Internationalität.
Das Studienangebot umfasst neben einem klassischen Jura Studium, das auf die Erste Juristische Prüfung vorbereitet, verschiedene nationale und bi-nationale Bachelor- und Master-Studiengänge, die in Partnerschaft mit ausländischen Universitäten durchgeführt werden. Dazu gehören Unis in Paris, Florenz, Istanbul und London.
Das Studium der Rechtswissenschaften (Staatsexamen) dauert, das Prüfungssemester eingeschlossen, neun Semester und gliedert sich in zwei Hauptphasen. Während der ersten zwei Jahre wird das Grundstudium besucht, in dem die Pflichtbereiche Bürgerliches Recht, Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Strafrecht behandelt werden. Zudem müssen mindestens zwei Veranstaltungen aus dem Wahlpflichtbereich Grundlagen des Rechts belegt werden.
Im Hauptstudium, das ebenfalls auf zwei Jahre ausgelegt ist, wird das bereits erworbene Wissen in den Pflichtbereichen ausgebaut und vertieft. Daneben setzt der Schwerpunktbereich ein, in dem sich die Studierenden in einem selbstgewählten Gebiet spezialisieren können. Die Universität zu Köln bietet folgende Schwerpunktbereiche an:
- Unternehmensrecht
- Rechtspflege und Notariat
- Geistiges Eigentum und Wettbewerb
- Bank-, Kapitalmarkt- und Versicherungsrecht
- Arbeitsrecht, Sozialversicherungsrecht, Versicherungsrecht, Medizinrecht und Gesundheitsrecht
- Internationales Privat-, Wirtschafts- und Verfahrensrecht
- Rechtsentwicklungen in der Moderne
- Öffentliches Recht
- Völker- und Europarecht
- Steuerrecht und Bilanzrecht
- Religion, Kultur und Recht
- Medien- und Kommunikationsrecht
- Kriminologie, Jugendkriminalrecht, Strafvollzug
- Internationales Strafrecht, Strafverfahren, praxisrelevante Gebiete des Strafrechts
Um zur Ersten Juristischen Prüfung zugelassen zu werden, müssen die Studierenden den Besuch aller erforderlichen Veranstaltungen nachweisen können, die Zwischenprüfungen bestehen und ein Berufspraktikum absolvieren. Üblicherweise handelt es sich dabei um zwei, jeweils sechswöchige Praktika, von denen eines bei einem Rechtsanwalt und eines bei einer Behörde abzuleisten ist.
Der Semesterbeitrag der Universität zu Köln beträgt aktuell 330,20 Euro (Stand: Wintersemester 2023/24). Darin enthalten sind unter anderem Beiträge für das Studentenwerk, für das Semesterticket sowie für Nextbike Leihräder.
Erfahre hier alles über die verschiedenen Rechtsstudiengänge in Frankfurt.
Jura Studium an der FernUni Hagen
Die erste und bisher einzige staatliche Fernuniversität Deutschlands ist die FernUni Hagen. In ihrer juristischen Fakultät bietet sie sowohl einen Staatsexamens- als auch einen Bachelor- und Master-Studiengang in Rechtswissenschaften an. Da der Mehraufwand durch eine Doppelbelegung gering ist, wird empfohlen beide Abschlüsse parallel zu machen.

Wer sich an der FernUni einschreibt, kann von einem beliebigen Ort aus studieren. Das Material wird per Post zugeschickt oder immer häufiger auch online zur Verfügung gestellt. Der Studiengang Erste Juristische Prüfung dauert zehn Semester und unterteilt sich in einen Grundlagen- und einen Schwerpunktbereich. An der FernUni Hagen sind folgende Spezialisierungen möglich:
- Kriminalwissenschaften
- Staat und Verwaltung
- Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht
- Geistiges Eigentum
- Arbeit und Unternehmen
- Privatrecht in seiner historischen und internationalen Dimension
Wie alle staatlichen Hochschulen, erhebt auch die FernUni Hagen keine Studiengebühren. Die zu bezahlenden Beträge können je nach Studiengang und Fächerzusammenstellung etwas variieren. Durchschnittlich liegen sie bei 250 bis 300 Euro pro Semester.
Auch wenn du in Berlin wohnst, kannst du an der FernUni studieren.
Wirtschafts- oder Medienrecht an der TH Köln
Die Technische Hochschule Köln ist die größte Fachhochschule Deutschlands. Rund 27.000 Studierende sind für einen der über 100 Bachelor- oder Master-Studiengänge eingeschrieben. Die rechtswissenschaftlichen Ausbildungen der TH führen zum Titel Bachelor bzw. Master of Laws. Dementsprechend befähigen sie nicht zur Ausübung von Berufen, die Volljuristen vorenthalten sind.
Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsrecht dauert sechs Semester und verbindet betriebswirtschaftliche mit juristischen Inhalten. Zur idealen Berufsvorbereitung wird den Studierenden ein hoher Praxisbezug garantiert.
Wer sich danach tiefer mit rechtlichen Fragen auseinandersetzen möchte, kann zwischen zwei Master-Studiengängen wählen:
- Wirtschaftsprüfung, Steuern, Recht und Finanzen
- Medienrecht und Medienwirtschaft
Beide Ausbildungen dauern jeweils vier Semester. Auch hier wird viel Wert auf eine praxisnahe Lehre sowie eine internationale Ausrichtung gelegt.
An der TH Köln beträgt der Semesterbeitrag zur Zeit 330,20 Euro (Stand: Wintersemester 2023/24).
Entdecke deine Möglichkeiten für ein Rechtsstudium in Hamburg.
Wirtschaftsrecht an der Rheinischen Fachhochschule
Die Rheinische Fachhochschule ist eine nichtstaatliche jedoch staatlich anerkannte Fachhochschule. Das Lehrangebot erstreckt sich auf 35 Bachelor- und Master-Studiengänge in vier Fachbereichen. In ganz Nordrhein-Westfalen war die RFH die erste Hochschule, die einen Studiengang in Wirtschaftsrecht angeboten hat. Seither wurde die Ausbildung laufend weiterentwickelt, um zeitgenössischen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Das Bachelor-Vollzeit-Studium in Wirtschaftsrecht dauert sechs Semester und weist einen hohen Praxisbezug auf. Die dadurch geknüpften Kontakte sowie der gute internationale Ruf der Schule, bieten den Studierenden eine vielversprechende Perspektive. Im Weiterbildungsangebot der Rheinischen Fachhochschule findet sich zudem ein berufsbegleitender Teilzeit-Studiengang in Steuerrecht, der mit einem Master of Laws abgeschlossen wird.
Da die RFH nichtstaatlich ist, erhebt sie Studiengebühren. Bei einem Vollzeit-Studium in Wirtschaftsrecht belaufen sich diese auf 549 Euro pro Monat. Das Teilzeit-Studium in Steuerrecht kostet monatlich 499 Euro. Hinzukommt einmal pro Semester der AStA-Beitrag in Höhe von 229,30 Euro, in dem das Semesterticket enthalten ist.
Welche Universitäten und Fachhochschulen für Recht gibt es in München?
Steuerrecht und Wirtschaftsrecht an der FOM Köln
Die FOM Hochschule für Oekonomie & Management ist eine private Fachhochschule, die an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland vertreten ist. Sie ist vor allem für ihre dualen Studiengänge bekannt, die berufsbegleitend besucht werden. Berufstätige, die sich weiterbilden möchten sowie Abiturient*innen auf dem Weg zu ihrem ersten berufsqualifizierenden Abschluss sind gleichermaßen angesprochen.
Wer ein Bachelor-Studium mit Rechtsbezug sucht, kann sich zwischen zwei Optionen entscheiden: Steuerrecht und Wirtschaftsrecht. Beide Studiengänge finden an Abenden und Wochenenden in Teilzeit statt und dauern sieben Semester. Abgeschlossen werden sie mit dem Titel Bachelor of Laws. In einem weiterführenden Studium in Wirtschaftsrecht, das ebenfalls sieben Semester dauert, kann der Titel Master of Laws erworben werden.
Da die FOM privat ist, fallen Studiengebühren an. Für ein Bachelor-Studium werden insgesamt 14.490 Euro (42 Monatsraten à 345 €) in Rechnung gestellt. Ein Master-Studium an der FOM kostet 12.300 Euro (30 Monatsraten à 410 €).









