Der Moskauer Kreml ist dank seiner faszinierenden 47 Zarengräber zweifellos das meistbesuchte Bauwerk Russlands. Aber nicht nur er ist für den Tourismusanstieg in Russland von 21 % in 17 Jahren verantwortlich. Dass im Jahr 2017 beispielsweise fast 25 Millionen Menschen in das Land der Zaren reisten, liegt auch an der Anziehungskraft anderer russischer Sehenswürdigkeiten sowie dem niedrigeren Lebensstandard in Russland.
Ihr fragt euch jetzt sicherlich, welches diese Sehenswürdigkeiten in Russland sind, die so viele Reisende in das Land locken? Welche Denkmäler ziehen die Augen ausländischer Touristinnen und Touristen auf sich, die Russland oder einen Teil davon besuchen? Die Antwort findet ihr in diesem Artikel!
Kurze Anmerkung: Der Artikel hat keinesfalls den Anspruch, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Russland aufzuzählen. Die vorliegende Liste soll in Bezug auf Popularität und Zugänglichkeit vielfältig sein.
Der Kreml und der Rote Platz, die Must-Sees in Russland
Bei einer Reise nach Moskau ist es schwer, den Kreml oder den Roten Platz zu umgehen, die das Herz der russischen Hauptstadt bilden: Wenn es um die Nummer 1 der Sehenswürdigkeiten in Moskau geht, streiten diese beiden sich um den Titel! Der Kreml beherbergt weit mehr als nur den Staatspalast selbst (Arbeitsplatz der russischen Regierung):
- Die verschiedenen Kreml-Kathedralen als Zeichen der Russisch-Orthodoxen Kirche, inklusive der Mariä-Entschlafens-Kathedrale
- Die Waffenkammer des Kremls mit einem Museum und einer Sammlung von Juwelen und Diamanten
- Andere Paläste, wie der Große Kremlpalast (Besichtigungen nur nach vorheriger Anmeldung) oder der Staatliche Kremlpalast
- Einige Verwaltungsgebäude

Diese Sehenswürdigkeiten sind von den U-Bahn-Haltestellen Ploshchad Revolutsii (blaue Linie), Okhotny Ryad (rote Linie) oder Teatralnaya (grüne Linie) aus erreichbar.
Vom Roten Platz könnt ihr die Basilius-Kathedrale und das legendäre Einkaufszentrum GUM bewundern. Zu Weihnachten findet hier ein authentischer Markt mit einer Eislaufbahn statt, der für eine märchenhafte Atmosphäre sorgt. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich auch das Bolschoi-Theater, ein weiteres prächtiges Bauwerk.
Russland ist mehr als nur Moskau! Hier sind unsere Tipps zu tollen Städten in Russland, die einen Besuch wert sind.
Das Lenin-Mausoleum, ein historisches Symbol Russlands.
Das Lenin-Mausoleum liegt auf dem Roten Platz, direkt neben dem Kreml, und bietet eine einzigartige Erfahrung: Hier könnt ihr das Grab von Wladimir I. Lenin besuchen, dem Initiator der Russischen Revolution und Gründer der Sowjetunion.
Das 1930 errichtete Grabmal ist eine der Hauptattraktionen der russischen Hauptstadt, aber ihr müsst etwas Geduld haben, um es zu besuchen: Die Öffnungszeiten sind sehr begrenzt und die Warteschlangen unvorstellbar lang... Leider könnt ihr nur dienstags, mittwochs, donnerstags oder samstags zwischen 10:00 und 13:00 Uhr hineingehen.
Ein Tipp: Kommt gegen 8:30 Uhr, um direkt am Anfang der Warteschlange zu stehen, die am Eingang zum Roten Platz auf der Seite des Kremlevskiy Proyezd beginnt.
Der Fernsehturm Ostankino, ein einzigartiges Bauwerk in Russland
Der 540 Meter hohe Ostankino ist nicht nur der erste Rundfunk- und Fernsehturm Russlands, sondern auch der drittgrößte betriebene Fernsehturm der Welt. Er überträgt 15 Fernseh- und ebenso viele Radiokanäle.
Ganz oben befindet sich das Restaurant “7 Nebo", für das eine Reservierung erforderlich ist, aber die Aussicht ist einfach atemberaubend!

Ihr könnt den Turm ganz einfach von der U-Bahn-Station WDNCh aus erreichen. Dafür solltet ihr euer Ticket im Voraus auf der Website des Ostankino buchen und 30 Minuten vor der angegeben Uhrzeit bei der Sicherheitskontrolle sein. Dann geht’s endlich los! Bevor ihr auf die Spitze des Fernsehturms gelang, könnt ihr euch außerdem ein Museum anschauen, das dem Rundfunk gewidmet ist.
Erfahrt, wie und wo ihr in Russland am besten unterkommt.
Das Denkmal für die Eroberer des Weltraums in der Hauptstadt Moskau
Ebenfalls in der Nähe der Metro WDNCh (wirklich ganz in der Nähe) findet ihr das Denkmal für die Eroberer des Weltraums, das stolz neben dem Kosmonautenmuseum thront. Dieses Monument ist nicht ohne Grund so stark in der russischen Populärkultur vertreten: Es ist 110 Meter hoch und wurde zu Ehren des Erfolgs des sowjetischen Raumfahrtprogramms errichtet.
Wusstet ihr, dass die Sowjets 1961 mit Juri Gagarin den ersten Menschen in den Weltraum schickten? Er ist in Russland so berühmt und beliebt wie Neil Armstrong in den USA.
Die Kathedrale des Heiligen Isaak von Dalmatien, das Wahrzeichen von Sankt Petersburg
Wenn ihr eine authentische russisch-orthodoxe Kathedrale sucht, müsst ihr unbedingt die Kathedrale des Heiligen Isaak besuchen. Sie wurde 1858 nach 40 Jahren Bauzeit fertiggestellt und beeindruckt sowohl von außen als auch von innen: Für die Dekoration wurden über 400 Kilogramm Gold, 16 Tonnen Marmor, eine Tonne Bronze und 500 Kilogramm Edelsteine verwendet. Zur Information: Jede Frontsäule allein wiegt 114 Tonnen...

Ein Tipp: Auch hier lohnt es sich, die Eintrittskarten im Voraus zu buchen, um endlose Warteschlangen am Tag der Besichtigung zu vermeiden...
Um St. Petersburg zu bewundern, die Newa zu sehen oder einen Blick auf den Seehafen zu erhaschen, gibt es nur eine echte Möglichkeit: Ihr müsst durch die Kolonnade auf die Kuppel der Kathedrale steigen. Nur 262 Stufen trennen euch von einer atemberaubenden Aussicht!
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Das Eremitage-Museum, ein authentisches Denkmal der russischen Geschichte
Mit über 233.000 der Kunst gewidmeten Quadratmetern und mehr als 3 Millionen Objekten ist die Eremitage das größte Museum der Welt, was die Ausstellungen betrifft. Das 1764 erbaute Museum ist ein integraler Bestandteil des Stadtbildes von Sankt Petersburg und ist berühmt für seine ursprüngliche Farbgebung und Vergoldung. Die Eremitage ist auch für ihre zahlreichen internationalen Kooperationen im Bereich der Kunst bekannt.
Schon gewusst? Die Eremitage wird jährlich von 4,2 Millionen Touristinnen und Touristen besucht!
So beeindruckend das Äußere ist, so gilt das gleiche auch für die Warteschlange: Wenn ihr nicht voraus plant, kann die Wartezeit bis zu vier Stunden betragen.
Ein Tipp: Bucht eine Führung auf Deutsch, um das Beste aus diesem unumgänglichen Monument herauszuholen, dessen verborgene Schönheiten euch im Sommer wie im Winter sprachlos machen werden.
Die Kul-Scharif-Moschee, mitten in Kasan.
Kul-Scharif, die zweitgrößte Moschee Europas (nach Istanbul), ist ein muslimisches religiöses Gebäude, das sich im Herzen des Kremls von Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, befindet. Sie thront stolz in den Höhen der Stadt und dient auch als Islam-Museum. Jeden Tag findet hier eine Gebetsrezitation statt.
Ursprünglich stammt die Moschee aus dem frühen 16. Jahrhundert und wurde von Iwan dem Schrecklichen zerstört.
Neugierige Reisende können das Innere der Moschee kostenlos besichtigen, sofern sie ihre Beine (und bei Frauen die Haare) bedecken. Am Eingang wird euch bei Bedarf dabei geholfen, vor allem wenn ihr Probleme dabei habt, das Kopftuch richtig zu binden.
Das Goldene Tor in der authentischen russischen Kleinstadt Wladimir
Eine Reise nach Russland ist häufig auch eine Art Zeitreise, was insbesondere auf die Straßen von Kleinstädten wie Wladimir zutrifft. Wladimir liegt nur wenige Kilometer von Moskau entfernt. Hier könnt ihr eines der symbolträchtigsten Bauwerke des Oblast bewundern: das Goldene Tor. Das Tor wurde 1164 erbaut und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Goldene Tor war bei seiner Errichtung als Schutzwall gedacht, von dem es heute das einzige Überbleibsel ist.
Klingt bisher alles ganz toll, nur was kostet der Spaß eines Russland-Urlaubs?
Das Grab von Immanuel Kant in der symbolträchtigen Stadt Kalinigrad
Um ein geschichtsträchtiges Denkmal zu sehen, empfehlen wir eine Fahrt zum Grab von Immanuel Kant in Kaliningrad, einer russischen Enklave im Fernen Osten. Egal ob ihr philosophiebegeistert seid oder euch einfach nur für das Vermächtnis einer der bedeutendsten deutschen Figuren aller Zeiten interessiert: Direkt am Königsberger Dom findet ihr die berühmte Grabstätte des Schriftstellers und Philosophen.
Die Festung Schlüsselburg, im Osten von Leningrad
Wenn ihr ein wenig Abstand von der Hektik der Stadt gewinnen möchtet, könnt ihr an die Mündung des Ladogasees im Oblast Leningrad fahren, nur 35 Kilometer von St. Petersburg entfernt.
Die Festung, die seit ihrer Erbauung im Jahr 1323 als Bollwerk in der Ostsee (für Nowgorod) bekannt war, ist heute ein Museum, das der Geschichte des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist, aber auch dem Gefängnis, das sie während der Zarenzeit war.
Das Tastatur-Denkmal in Jekaterinburg
Hierbei handelt es sich nicht so sehr um ein Denkmal im Sinne eines errichteten Gebäudes, sondern vielmehr um ein Kunstwerk unter freiem Himmel. Diese monumentale Skulptur wurde 2005 von dem Künstler Anatoly Viatkin geschaffen und ist 30 Mal so groß wie ein klassisches Keyboard. Sie ist originell und definitiv einen Besuch wert, wenn ihr durch Jekaterinburg kommt!

Um all diese Sehenswürdigkeiten zu erleben, solltet ihr vor der Abreise in die Russische Föderation nicht vergessen, ein Visum für Russland zu beantragen! Ein Russisch Online Kurs kann im Vorfeld auch sehr nützlich sein.









