Unser Sonnensystem im Universum ist weit mehr als nur die Sonne und die Erde. Es umfasst acht faszinierende Planeten, die sich in Größe, Zusammensetzung und Entfernung zur Sonne stark unterscheiden.
Unser Planetensystem liegt in einem der äußeren Ausläufer der Milchstraße, einer Galaxie, die möglicherweise aus vierhundert Milliarden Sternen besteht. Vom heißen Merkur bis zum eisigen Neptun – jeder dieser Himmelskörper erzählt seine eigene Geschichte.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Besonderheiten der Planeten und ihre Plätze im großen kosmischen Puzzle.
Unser Sonnensystem
Unser Sonnensystem ist ein faszinierender Teil des Universums. Unser Sonnensystem entstand vor etwa 4,6 Milliarden Jahren aus einer rotierenden Wolke aus Gas und Staub. Aber was genau meint man eigentlich mit Sonnensystem?
Definition Sonnensystem
Auch wenn wir gerne von dem einen Sonnensystem sprechen, gibt es buchstäblich Milliarden Sonnensysteme. Das nächste ist übrigens Proxima Centauri in ungefähr 4,2 Lichtjahren Entfernung. Und was genau ist ein solches System?
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Ein Sonnensystem ist ein Zusammenschluss von Himmelskörpern, die um einen Stern – wie unsere Sonne – kreisen. Dazu gehören Planeten, Monde, Zwergplaneten, Asteroiden, Kometen und interplanetarer Staub, die alle durch die Gravitationskraft des Sterns zusammengehalten werden.
Genau wie die Erde eine Anziehungskraft besitzt, so hat sie auch jeder Planet, jeder Stern oder jedes andere Objekt im Universum. Je größer das Obkejt, desto größer die Anziehungskraft.

Deshalb dreht sich alles um die Sonne – das größte Objekt in unserem Sonnensystem. Die Planeten werden alle von der Anziehungskraft der Sonne in ihrer Bahn gehalten, weshalb wir von einem solaren System von Dingen sprechen können, die alle voneinander abhängen.
Entstehung des Sonnensystems
Wie alle Sonnensysteme, so ist auch unseres durch den Kollaps eines interstellaren Nebels oder einer molekularen Wolke entstanden. Diese großen schwebenden Wolken aus Staub und Gas verdichten sich langsam zu Klumpen durch die Gravitation der zunehmend dichteren Gase.
Das alles passierte vor:
Milliarden Jahre
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Damals entwickelte sich der Wolkenkern zu einem Protostern, der schließlich die Sonne wurde. Im Laufe der Zeit, als die Anziehungskraft der Sonne stärker wurde, begann der Nebel sich schneller zu drehen und ermöglichte so die Zusammenballung immer größerer Planeten und Objekte.
Damals gab es hunderte und tausende von Protoplaneten und Zwergplaneten und unzählige Trümmerteile überall im Sonnensystem, die entweder im Laufe der Jahre zerstört wurden oder mit anderen Planeten verschmolzen. Die Überbleibsel all dessen kann man noch im Asteroidengürtel jenseits des Mars und im Kuipergürtel jenseits des Neptun erkennen.2
Die acht Planeten des Sonnensystems
Jeder der acht Planeten in unserem Sonnensystem ist einzigartig – in Größe, Zusammensetzung, Atmosphäre und Temperatur.
Dabei gab es in den letzten Jahrzehnten viele Diskussionen über die genaue Definition eines Planeten. Dieser Diskussion ist der Status des ehemaligen Planeten Pluto zum Opfer gefallen, der nunmehr als Zwergplanet bezeichnet wird.3

Diese vier Kriterien müssen zutreffen, damit ein Objekt als Planet bezeichnet wird:
- Es muss einen Stern umkreisen oder die Überreste eines Sterns.
- Es sollte groß genug sein, dass seine Schwerkraft dazu geführt hat, dass es rund wird.
- Es sollte nicht so groß sein, dass es thermonukleare Kernfusion hervorruft – wie es ein Stern tun würde.
- Und es sollte andere Himmelskörper aus seiner näheren Umgebung entfernt haben, so dass sie es entweder umkreisen oder nicht mehr existieren.
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Die Planeten Reihenfolge hat dabei etwas mit dem Abstand zur Sonne zu tun.1 Schauen wir uns jetzt unsere Planeten Sonnensystem genauer an!
Merkur
- Typ: Gesteinsplanet
- Durchmesser: ca. 4.880 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 58 Mio. km
- Besonderheit: Kleinster und sonnennächster Planet
Der Planet, der der Sonne am nächsten ist, ist auch der kleinste Planet im Sonnensystem mit einer Umlaufbahn von ca. achtundachtzig Tagen. Merkur ist ein glühend heißer Planet mit extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.
Er besitzt keine Atmosphäre und ist übersät mit Kratern, ähnlich wie unser Mond.
Venus
- Typ: Gesteinsplanet
- Durchmesser: ca. 12.100 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 108 Mio. km
- Besonderheit: Ähnlich groß wie die Erde, aber mit extrem dichter Atmosphäre
Die Venus wird oft als „Schwesterplanet“ der Erde bezeichnet, da sie nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel ist, ist jedoch extrem lebensfeindlich. Ihre dichte CO₂-Atmosphäre verursacht einen starken Treibhauseffekt, der Oberflächentemperaturen von über 460 °C erzeugt.
Sie ist kleiner als die Erde und hat wie der Merkur keine Monde.
Erde
- Typ: Gesteinsplanet
- Durchmesser: ca. 12.742 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 150 Mio. km
- Besonderheit: Einziger bekannter Planet mit Leben
Die Erde ist unser Heimatplanet, befindet sich in der „habitablen Zone“und zeichnet sich durch flüssiges Wasser, eine stabile Atmosphäre und ein gemäßigtes Klima aus – ideale Bedingungen für Leben, wie wir es kennen.

Viele Forscher möchten herausfinden, ob es Leben außerhalb unserer Galaxie gibt.
Mars
- Typ: Gesteinsplanet
- Durchmesser: ca. 6.779 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 228 Mio. km
- Besonderheit: Wird oft als „Roter Planet“ bezeichnet
Mars ist der letzte der terrestrischen Planeten (die Planeten, die aus Fels bestehen) und besitzt eine dünne Atmosphäre sowie eine rostrote Oberfläche. Er ist ein zentrales Ziel der Raumfahrt, da er möglicherweise früher lebensfreundlich war – oder es in der Zukunft sein könnte.
Jupiter
- Typ: Gasriese
- Durchmesser: ca. 139.820 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 778 Mio. km
- Besonderheit: Größter Planet im Sonnensystem
Jupiter ist ein gewaltiger Gasplanet mit einem auffälligen roten Sturm („Großer Roter Fleck“) und über 90 bekannten Monden, der hinter dem Asteroidengürtel folgt.
Seine enorme Masse ist zweieinhalbmal so groß wie die Masse aller anderen Planeten zusammen, wodurch er die gesamte Struktur des Sonnensystems beeinflusst. Bestehend aus Gas hat er neunundsiebzig Monde, von denen einige größer sind als der Merkur.
Saturn
- Typ: Gasriese
- Durchmesser: ca. 116.460 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 1,4 Mrd. km
- Besonderheit: Auffällige Ringe aus Eis und Gestein
Saturn ist besonders bekannt für sein spektakuläres Ringsystem, das hauptsächlich aus Eispartikeln bestehen . Wie Jupiter besteht er größtenteils aus Gas und hat eine Vielzahl von Monden – darunter der eisige Titan mit dichter Atmosphäre.

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Uranus
- Typ: Eisriese
- Durchmesser: ca. 50.724 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 2,9 Mrd. km
- Besonderheit: Liegt „seitlich“ auf seiner Umlaufbahn
Er ist der erste der Eisriesen – das sind die zwei Planeten am äußersten Rand des Sonnensystems. Uranus hat eine ungewöhnliche Rotationsachse – er „rollt“ förmlich um die Sonne. Seine bläuliche Farbe stammt von Methan in der Atmosphäre. Er ist von einem schwachen Ringsystem umgeben.
Neptun
- Typ: Eisriese
- Durchmesser: ca. 49.244 km
- Entfernung zur Sonne: ca. 4,5 Mrd. km
- Besonderheit: Stärkste Winde im Sonnensystem
Neptun ist der äußerste bekannte Planet und extrem stürmisch. Seine tiefblaue Farbe und sein dynamisches Wetter machen ihn besonders faszinierend. Auch er besitzt mehrere Monde und Ringe.
Die Zwergplaneten des Sonnensystems
Neben den großen Planeten – die so gut wie jeder auswendig kennt – gibt es noch die Zwergplaneten. Das sind Himmelskörper, die nicht ganz Planeten sind, weil sie nicht den vier oben genannten Kriterien entsprechen.

Das wichtigste dieser Kriterien ist, dass die Zwergplaneten ihre „nähere Umgebung nicht gesäubert“ haben – das bedeutet, dass sie nicht gravitativ dominant in ihrer jeweiligen Region sind.
Das bekannteste Beispiel für einen Zwergplanet ist Pluto, der bis 2006 als neunter Planet galt. Nach einer Neubewertung durch die Internationale Astronomische Union wurde Pluto zum Zwergplaneten herabgestuft, da er sich seine Umlaufbahn mit vielen anderen Objekten im Kuipergürtel teilt.
Es gibt möglicherweise hunderte von Zwergplaneten im Sonnensystem, von denen aber neben Pluto nur vier weitere bestätigt wurden:
Eris
Ceres
Makemake
Haumea
Von diesen Zwergplaneten befindet sich nur Ceres im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Alle anderen befinden sich jenseits des Neptun.
Die unterschiedlichen Bereiche der Weltraumforschung befassen sich mit den Zwergplaneten.
Andere Himmelsobjekte in unserem Sonnensystem
Unser Sonnensystem besteht nicht nur aus den gut zu identifizierenden und bestätigten Planeten und Zwergplaneten. Es gibt viele weitere faszinierende Himmelskörper, die wichtige Rollen im kosmischen Gefüge spielen.
- Monde: Viele Planeten und Zwergplaneten werden von Monden begleitet, die um sie kreisen. Die Erde hat beispielsweise einen Mond, während Jupiter über 90 bekannte Monde besitzt. Monde können sehr unterschiedlich sein – von kleinen, zerklüfteten Felsbrocken bis hin zu großen, eisbedeckten Welten mit eigenen Atmosphären.
- Asteroiden: Diese meist felsigen oder metallischen Körper sind Relikte aus der Frühzeit des Sonnensystems. Der größte zusammenhängende Asteroid ist Ceres, der auch als Zwergplanet gilt. Der größte Teil der Asteroiden befindet sich im sogenannten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
- Kometen: Kometen bestehen aus Eis, Staub und Gestein. Wenn sie der Sonne nahekommen, erwärmt sich das Eis und es entsteht eine leuchtende Gas- und Staubhülle – der sogenannte Schweif, der oft spektakulär am Himmel zu sehen ist. Kometen stammen meist aus weit entfernten Regionen wie dem Kuipergürtel oder der Oortschen Wolke.
- Meteoroiden: Kleine Gesteins- oder Metallteilchen, die durch das Sonnensystem fliegen. Wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen, nennen wir sie Sternschnuppen (Meteore). Gelangen sie als feste Brocken auf die Erde, heißen sie Meteoriten.
- Ringe: Einige Planeten, vor allem die Gasriesen wie Saturn, besitzen Ringe aus Eis- und Gesteinspartikeln. Diese Ringe bestehen aus unzähligen kleinen Teilchen, die sich in einer dünnen Scheibe um den Planeten bewegen.
Es wird angenommen, dass 1.444 Millionen Asteroiden im Sonnensystem umherschwirren und es über zweihundert Monde gibt.
Das Ende des Sonnensystems wird dort angenommen, wo die Gravitation der Sonne aufhört.
Natürlich gibt es in der Galaxie auch viele Sterne, die das Zentrum anderer Sonnensysteme sind. Die hellsten von diesen sind Sirius (oder Canis Majoris), Canopus und Rigil Kentaurus, Teil des Systems Alpha Centauri (unser Nachbarstern).
Das zeigt, dass unser Sonnensystem ein dynamischer und komplexer Ort ist, der neben den Planeten viel zu bieten hat.
Quellen
- GEO. Unser Sonnensystem. https://www.geo.de/geolino/forschung-und-technik/4917-rtkl-weltraum-unser-sonnensystem
- ARD alpha. Himmelskörper im Sonnensystem. https://www.ardalpha.de/wissen/weltall/astronomie/sterngucker/planeten-sonnensystem-innere-aeussere-umlaufbahnen-kometen-100.html
- Kayser. Die Planeten unseres Sonnensystems. https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/planeten-des-sonnensystems/