Zu den zahlreichen arabischen Dialekten, die es in der arabischsprachigen Welt gibt, gehört auch das Tunesisch-Arabisch, ein west-arabischer Dialekt mit etwa 13 Millionen Muttersprachlern. Es fällt dadurch auf, dass es von besonders vielen Dialekten beeinflusst wurde, wie etwa verschiedene Berbersprachen sowie Französisch und Italienisch.

Ähnlich wie Algerisch oder das Marokkanische Arabisch gehört Tunesisch zu den maghrebinischen Dialekten. Damit meint man verschiedene Varietäten des Arabischen, die im Maghreb gesprochen werden, also in nordafrikanischen Territorien.

Zwischen dem offiziellen Hocharabisch, dem im Alltag gesprochenen Tunesisch und dem allgegenwärtigen Französisch zeigt sich, wie stark verschiedene Einflüsse das Land geprägt haben. Blicken wir auf die Sprachlandschaft in Tunesien!

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Welche Sprache spricht man in Tunesien?

In Tunesien, dem Staat in Nordafrika, wird im Alltag vor allem Tunesisch-Arabisch gesprochen, ein Dialekt, der stark vom Hocharabisch abweicht und viele Einflüsse enthält:1

Französisch

Italienisch

Spanisch

Berbersprachen

Unter all den maghrebinischen Staaten ist Tunesien aus sprachwissenschaftlicher Sicht das homogenste Land, da fast die gesamte Bevölkerung Tunesisch-Arabisch spricht. Dies ist in den meisten Ländern des Maghreb nicht so. Der Dialekt variiert auch innerhalb des Landes, je nachdem, ob man in der Stadt oder auf dem Dorf ist!

Die offizielle Amtssprache ist jedoch Hocharabisch, das vor allem in Verwaltung, Bildung und den Medien verwendet wird. Die Schriftsprache wird allerdings kaum gesprochen.

Auf einem Balkon vor dem Meer mit Palme steht ein runder weißer Tisch und zwei blaue Stühle.
Die Menschen in Tunesien sprechen Tunesisch-Arabisch. |Quelle: Waldemar Brandt

Das Ägyptische Arabisch unterscheidet sich deutlich vom Tunesischen.

Darüber hinaus spielt Französisch eine wichtige Rolle, besonders im Geschäftsleben, in der Wissenschaft und im Alltag, da Tunesien lange Zeit französische Kolonie war. Viele Menschen sind bilingual und wechseln fließend zwischen Arabisch und Französisch.

Kurz gesagt: In Tunesien begegnet man einem lebendigen Sprachmix, bei dem Hocharabisch die formelle Sprache ist, Tunesisch die gesprochene Alltagssprache und Französisch eine wichtige Brücke zur internationalen Kommunikation darstellt.

Tunesisches Arabisch: Entwicklung

Die Sprachenvielfalt in Tunesien geht auch auf die bewegte Geschichte des Landes zurück. Schauen wir uns an, wie sich die einzelnen Sprachen entwickelt haben.

Von den altarabischen Varietäten zum Hocharabisch

Wenn man heute auf die diversen, sich teilweise stark unterscheidenden arabischen Dialekte blickt, die in den Ländern gesprochen werden, dann kann man sich kaum vorstellen, dass all diese Sprecher in einer separaten Sprache, nämlich dem Hocharabisch schreiben.

Entwickelt haben sich diese Varietäten aus den altarabischen Sprachvarietäten, die im Altertum gesprochen wurden. Aus diesen entwickelte sich die heute noch verwendete klassische arabische Schriftsprache, das klassische Hocharabisch.

Ausbreitung durch den Islam

Die Ausbreitung des Islams im 7. und 8. Jahrhundert durch zahlreiche Eroberungszüge sorgte für die Entstehung der heute bekannten arabischen Dialekte. Zahlreiche Einflüsse spielten in diese Entstehung mit hinein, weshalb es heute eine so große Vielfalt von Mundarten im arabischen Raum gibt.

Eine Frau mit weißem Oberteil trägt eine Kette mit zahlreichen Goldmünzen.
Im arabischen Raum werden viele verschiedene Dialekte gesprochen. |Quelle: Seif Eddin Khayat

Von der Arabischen Halbinsel breitete sich Arabisch in weite Teile Nordafrikas aus und gelangte so auch nach Tunesien!

Einfluss der Kolonialzeit

Gleichzeitig wird in dem Land aber auch Französisch als Handels- und Bildungssprache genutzt, was auf die Zeit des französischen Protektorats zurückgeht.

Als ehemalige französische Kolonie stand Tunesien lange Zeit unter französischem Einfluss, was sich auch heute noch an Hinweisschildern, Wegweisern und Preisauszeichnungen zeigt, die sowohl in arabischer, als auch in französischer Sprache angebunden werden.

gavel
Tunesien als französisches Protektorat

Tunesien stand von 1881 bis 1956 unter französischem Protektorat. Offiziell blieb es zwar ein eigenständiges Königreich, doch Frankreich kontrollierte Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bildung. In dieser Zeit prägte die französische Sprache den Alltag stark. 1956 erlangte Tunesien seine Unabhängigkeit.2

Das Libanesische Arabisch gehört übrigens in eine andere Gruppe.

In den 1990er Jahren wurde dieser Einfluss wieder zurückgedrängt und es wurde sich vermehrt auf die arabische Sprache konzentriert. Einige Bildungseinrichtungen und Verwaltungseinrichtungen sind aber heute noch zweitsprachig und generell sprechen viele Menschen in dem Land Französisch.

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Tunesisches Arabisch: Besonderheiten

Es gibt einige Besonderheiten, die diesen Dialekt von anderen unterscheidet. Wir haben einige für euch zusammengestellt:

  • Beim Indikativ fehlt das Präfix, weshalb nicht zwischen Indikativ und Konjunktiv unterschieden wird.
  • Das Pronomen inti wird zumindest in einigen Dialekten sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet und bedeutet du. Diese fehlende Geschlechtsunterscheidung ist ein großer Unterschied zu anderen Dialekten.
  • Ein Merkmal, dass man in allen maghrebinischen Dialekten findet, bezieht sich auf die Bildung der 1. Person Singular und Plural des Imperfekts. Das Präfix n ist charakteristisch für die Bildung dieser Formen und wird nicht nur in der 1. Person Plural, sondern anders als im Hocharabischen auch in der 1. Person. Singular verwendet.
  • Häufig werden Präfixe verwendet, um Verben eine passive Funktion zu geben.
  • Ein weiteres Merkmal ist die Bildung des Futur mit bestimmten Präfixen (masch oder basch).

Tunesisch hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Algerischen Arabisch.

Wir haben bereits festgestellt, dass im Tunesischen eigentlich mehrere Dialekte gesprochen werden. Diese sind untereinander aber vollständig verständlich, auch wenn dies nicht unbedingt für andere arabischsprachige Menschen gilt.

Nicht viele arabischsprachige Menschen können ein tunesisches Gespräch verstehen, was nicht zuletzt daran liegt, dass in der Sprache die kurzen Vokale fast immer weggelassen werden.

Tunesisches Arabisch: Wörter und Redewendungen

Neben den Besonderheiten der Grammatik finden sich im Tunesischen auch einige spezifische Wörter und Begriffe, die nur in der Region gesprochen werden. Dafür entfallen einige in anderen Ländern geläufige Ausdrücke, wie beispielsweise Salam aleikum, was in vielen arabischen Ländern als Begrüßungsform gilt, nicht aber in Tunesien.

Eine Frau und ein Mann sitzen inmitten zahlreicher bunter Teppiche.
In Tunesien klingt Arabisch anders als in Syrien oder Ägypten. |Quelle: Marvin Meyer

Generell finden sich im Wortschatz viele Begriffe, die von verschiedenen Sprachen beeinflusst wurden:

Berbersprachen

Lateinisch

Italienisch

Spanisch

Türkisch

Französisch

Dies ist einer der markantesten Unterschiede zum Standardarabisch. Mehrer Wörter wurden wortgleich aus einer anderen Sprache übernommen. Aus der Kolonialzeit der Franzosen und Italiener haben mehrer Lehnwörter überdauert, die noch heute von Tunesiern verwendet werden.

Auch im Syrischen Arabisch gibt es viele spezifische Besonderheiten.

Bekannte Wörter im Tunesisch Arabisch

Während das Standardarabisch die dominierende Schriftsprache darstellt, wird in der Umgangssprache ein Dialekt gesprochen, in dem sich viele Wörter von Hocharabisch unterscheiden. In dieser Liste kannst du einige Beispiele für tunesische Wörter sehen:

TunesischDeutsch
NharktaybGuten Tag
BaburSchiff
BslemähTschüss
TvflBitte
ShukranDanke
SmahnyEntschuldigung
Beyt a lehmämToilette
Alhesba balehyZahlen bitte!
KhoruujAusgang
AleeschWarum?
Barschaviel
Behigut
FluusGeld
Srunaheiß
Bischweijalangsam

Wer Guten Tag sagen möchte, der machte es mit aslemma richtig.3

Tunesische Redewendungen

Ob bei einer Reise durch das Land oder für einen längeren Aufenthalt, es kann sehr hilfreich sein, wenn Du einige Sätze beherrscht, die dir den Umgang mit Tunesiern vereinfachen:

  • Ma nhkysh tunsy: Falls Du der tunesisch-arabischen Sprache noch nicht mächtig bist, kannst Du das so zum Ausdruck bringen, denn der Satz bedeutet, dass Du kein Tunesisch sprichst.
  • Blehy nheb: mit diesem Ausdruck bittest Du jemanden um etwas oder bestellst etwas in einem Restaurant.
  • Alhesba balehy: nach der Bestellung kommt die Rechnung und nach der kannst Du mit diesen zwei Wörtern fragen.
  • Qdeesh?: wenn Du vorher wissen möchtest, wie viel du eigentlich zahlen musst, dann kannst du das so erfragen, denn das Wort bedeutet wie viel.

Lerne auch das Golf-Arabisch kennen!

Wer die Sprache lernen möchte, der sollte nicht nur diese nützlichen Sätze beherrschen, sondern auch einige der bekannten Redewendungen kennen, die im Alltag sehr häufig verwendet werden. Hier kommen einige bekannte:

  • Beharrlichkeit gräbt Löcher in die Marmorsteine.
  • Die Hoffnung und der Traum sind Brüder.
  • Es stolpern mehr Menschen über ihre Zunge als über ihre Füße.
  • Lieber Freundschaft mit einem wilden Tier als Freundschaft mit einem neugierigen Menschen.
  • Wenn eine Gazelle krank ist, schicke nicht den Löwen sie zu untersuchen.

Es gibt noch viele weitere Redewendungen im Tunesischen Arabisch.

Tunesien: Sprache und Kultur voller Einflüsse

Tunesiens Kultur ist in der arabischsprachigen Welt recht einzigartig, war vor allem daran liegt, dass das Land über die Jahrhunderte hinweg mehrere Einwanderungswellen aus arabischen Ländern, Spanien, Frankreich, der Türkei sowie verschiedenen berberischen Völkern erlebt hat.

Blick von oben auf einen Marktplatz mit Gebäuden am Meer.
Auch die Architektur in Tunesien ist von vielen Einflüssen geprägt. |Quelle: JR Harris

Dies führte zu einer unglaublich vielfältigen Kultur, die durch zahlreiche Einflüsse gekennzeichnet ist:

  • Architektur: in größeren Städten wie Tunis oder Monastir haben Gebäude unter Anderem einen maurisch-andalusischen Einschlag.
  • Literatur: in Tunesien finden sich Bücher in Arabisch und in Französisch, wobei der Großteil der Werke in Standardarabisch erscheint.
  • Musik: ist das Ergebnis einer Vermischung verschiedener Kulturen. Besonders andalusische Klänge finden sich in der Musiklandschaft wieder, wie beispielsweise im Genre Ma’luf.
  • Küche: es finden sich berberische, arabische, jüdische, türkische, französische und italienische Elemente in der Küche Tunesiens wieder.

Die Vielfalt der arabischen Dialekte zeigt sich auch in den unzähligen Redewendungen, die es in jeder Region gibt.

Quellen

  1. Berge&Meer. Tunesien: Reisetipps und Infos. https://www.berge-meer.de/info/tunesien
  2. Bundeszentrale für politische Bildung. 60 Jahre tunesische Unabhängigkeit. https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/223304/60-jahre-tunesische-unabhaengigkeit/
  3. DERTOUR. Kleines Wörterbuch. https://www.dertour-reiseleitung.com/tunesien-festland/infos-a-z/rund-um-ihr-zielgebiet/kleines-woerterbuch/

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Elissa Semaan

Leidenschaftliche Weltenbummlerin, Köchin und Lebensgenießerin.