„Der Blues ist die Wurzel und die anderen Musikarten sind die Früchte. Man sollte die Wurzeln am Leben erhalten, weil das für bessere Früchte sorgt. Der Blues ist die Wurzel der gesamten amerikanischen Musik. Solange die amerikanische Musik überlebt, wird auch der Blues überleben."

Willie Dixon

Der Blues entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert aus afroamerikanischen Musik-Formen wie Worksongs, Gospel und Spirituals sowie Einflüssen aus karibischer, europäischer und afrikanischer Musik heraus entwickelte und im Laufe der Zeit verschiedene, oft zunächst regionale, Ausprägungen, wie den Vaudeville- oder den Country-Blues, angenommen.

Für die weitreichende, gesamtheitliche musikgeschichtliche Bedeutung des Blues sind unter anderem die Verbreitung des Radios sowie gesellschaftliche Entwicklungen in den 1950er und 60er Jahren mitverantwortlich. Nun wurde der Blues, insbesondere in Form des Rhythm & Blues, auch unter weißen, hauptsächlich jungen, Menschen bekannt und gewann rasch an Popularität.

Diese Musik faszinierte. Sie entsprach dem Lebensgefühl vieler weißer Jugendlicher, die aus den starren gesellschaftlichen und moralischen Strukturen ausbrechen wollten und dagegen aufbegehrten. Der ab den 1950er Jahren entstehende Rock ‘n‘ Roll gilt, je nach Betrachtungsweise, einerseits als weiße Form des Rhythm and Blues, andererseits aber auch als erste Musikform, in der sich die damals sehr strikte Rassentrennung aufgeweicht hat.

In der weiteren Geschichte bis hin zur Gegenwart, sind so gut wie alle populären Musikstile in ihren Ursprüngen auf den Blues und seine Weiterentwicklungen zurückzuführen. Wenn du dich beim Klavier spielen lernen also mit dem Blues auseinandersetzen möchtest, kann dir das in vielerlei Hinsicht weiterhelfen und dein musikalisches Verständnis verbessern.

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Und los geht's

Auf dem Klavier Blues spielen lernen – Die Grundlagen

In diesem Artikel wollen wir dich an das Blues Piano heranführen und dir einige Tipps mit auf den Weg geben, wie du mit dem Lernen und Üben beginnen kannst. Durch die Beschäftigung mit dem Bluesschema und der Blues-Tonleiter erwirbst du einige, gar nicht so komplizierte, musiktheoretische Kenntnisse, die dir auch beim Lernen von Pop- oder Rock-Songs von Nutzen sein werden.

Ein klassischer Blues basiert auf einem 12-taktigen Schema, in dem drei Akkorde in einer bestimmten Abfolge gespielt werden. Sie werden häufig alle als Septakkorde gespielt, was der Begleitung die bluestypische Spannung verleiht. Auch in der Melodielinie wird der typische Bluessound durch das Einfügen tonleiterfremder Töne, sogenannter Blue Notes, erzeugt.

Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Bluesmusik ist zudem die charakteristische Rhythmik. Anders als beispielsweise in der Rockmusik, wird nicht straight (gerade), sondern ternär (shuffle) gespielt. Dadurch ergibt sich diese leichte Verzögerung die selbst bei einem höheren Spieltempo noch eine gewisse Gelassenheit verbreitet.

"Blues ist einfach zu spielen, aber schwer zu fühlen."

Jimi Hendrix

Die Grundlagen des Blues Piano zu erlernen ist nicht schwer. Du kannst auch als Anfänger*in mit recht einfachen Mitteln einen tollen Sound erzeugen und bluesig klingen. Zu Beginn wirst du dich wahrscheinlich darauf konzentrieren, die Abläufe hinzukriegen und die richtigen Tasten zu treffen. Das ist auch erstmal sehr wichtig. Sobald das Geübte gut sitzt, solltest du aber nicht sofort zur nächsten technischen Herausforderung übergehen, sondern dir die Zeit nehmen, mit dem bereits Gelernten etwas Spaß zu haben.

Blues Piano spielen ist kein Wettbewerb um die beste oder beeindruckendste Technik. Es geht vielmehr um den Ausdruck des Gefühls, das diese Musik ausmacht. Probiere dich aus und trau dich an deine erste Improvisation auf dem Klavier. Oft reichen schon einige wenige Noten aus, um einen bluesigen Sound zu erzeugen.

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Das 12-taktige Blues-Schema

Natürlich gibt es sehr viele Variationen dieses Schemas und verschiedenste Möglichkeiten für harmonische Spielereien. Wir werden uns in diesem Artikel aber auf die klassische 12-taktige Form konzentrieren, um dir eine Einführung in das Thema zu geben.

Das 12-taktige Bluesschema verwendet drei Akkorde: Die Tonika, die Subdominante und die Dominante der Tonart, in der du den Blues spielst. Falls du dich noch nicht mit Musiktheorie auseinandergesetzt hast, wirst du dich jetzt vielleicht fragen, was das sein soll; deshalb hier eine kleine Einführung in das Thema.

 Ein Großteil der westlichen Musik baut auf den sogenannten Stufenakkorden auf. Dabei handelt es sich um Akkorde, die auf einer Dur- oder Moll-Tonleiter aufgebaut werden und sich dementsprechend am selben Tonmaterial bedienen.

Die Noten der Stufenakkorde in C-Dur und A-Moll.
So werden die Stufendreiklänge in C-Dur und A-Moll gebildet. Mit Hilfe des Quintenzirkels kannst du das in alle andere Tonarten übertragen.

Im Klavierunterricht Paderborn kannst du mehr über das Blues-Schema erfahren.

Du kannst nach diesem Schema natürlich in jeder beliebigen Tonart den Blues auf dem Klavier spielen. Zu diesem Zweck musst du lediglich die entsprechenden Stufenakkorde der gewünschten Tonart kennen.

Ein klassischer Blues, sowie übrigens auch viele Rock-Songs, verwendet nun ausschließlich die Akkorde auf der I., der IV. und der V. Stufe. Wie bereits erwähnt, werden sie im Blues häufig alle als Septakkorde gespielt. Das heißt, wir müssen dem Dreiklang noch die kleine Septime hinzufügen. In C-Dur sieht das dann in Noten und auf dem Klavier folgendermaßen aus:

Die drei Blues-Akkorde in C-Dur in Noten und auf der Klavier-Tastatur.
Im Blues werden häufig Septakkorde gespielt. Um sie zu bilden, wird dem Dur-Dreiklang die kleine Septime hinzugefügt.

In einem 12-Takt-Blues werden diese Akkorde nun in einer ganz bestimmten Reihenfolge aneinandergehängt. Es gliedert sich in drei jeweils viertaktige Einheiten, in denen sich die Zeit zwischen den Akkordwechseln jeweils halbiert. Du spielst zuerst vier Takte lang die Tonika, dann jeweils zwei Takte die Subdominante und danach die Tonika, schließlich jeweils einen Takt lang die Dominante, die Subdominante, die Tonika und wieder die Dominante.

Brauchst du etwas Nachhilfe in Musiktheorie? Im Klavierunterricht Bonn werden all deine Fragen beantwortet.

Das zwölftaktige Blues-Schema mit Angabe der Stufen.
Das Bluesschema lässt sich für jede beliebige Tonart verwenden.

Die letzten zwei Takte des Schemas sind der sogenannte Turnaround, der uns harmonisch wieder zum Anfang des Schemas zurückführt. Hier gibt es viele Ausgestaltungsmöglichkeiten, z.B. durch das Einfügen weiterer Akkorde oder einzelner Noten, die eine Spannung erzeugen und das Ohr zur Tonika zurückführen. Um zu einem schönen Abschluss zu gelangen, also den Song zu beenden, wird kein Turnaround gespielt und im 12. Takt des Schemas auf der Tonika verblieben.

Beim Blues wird viel Improvisiert. Aber auch Noten vom Blatt spielen zu können, kann eine nützliche Fertigkeit sein.

Die Rhythmik im Blues

Ein weiteres Merkmal der Bluesmusik ist die ternäre Rhythmik. Wenn du normalerweise Rock, Pop oder auch Klassik spielst, bist du dir gewohnt, zwei Achtel-Noten ganz exakt auf einen Viertel zu verteilen. Im Shuffle hingegen ist das Timing leicht verschoben. Der zweite Achtel erklingt immer etwas später, als man ihn erwarten würde. Das gilt sowohl für die Begleitung als auch für die Melodie.

Diese Spielweise wird ternär genannt, da sie auf einer Dreiteilung eines Schlags, also Triolen, beruht. Beim Spielen ternärer Achtel, lässt man dabei jeweils den mittleren Triolenschlag weg.

Die verschiedenen Schriebweisen für einen ternären Rhythmus.
Höre dir das Tonbeispiel an, um ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen.
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Wenn du das Bluesschema mit dieser Rhythmik durchspielst, hast du bereits ein gutes Grundgerüst für die linke Hand, auf dem du deine Improvisation aufbauen kannst. Auch in Melodielinien sind die Achtel nicht gerade, sondern ternär. In melodischen Läufen werden die Triolen häufig auch komplett ausgespielt.

Bei einer beliebten Spielweise für die Bluesbegleitung, der typischen Shuffle-Begleitung, werden mit der linken Hand nur zwei Töne gespielt: der Grundton des Akkords sowie die Quinte und die Sexte im Wechsel.

Wie das genau funktioniert, kannst du in unserem Artikel über Boogie Piano nachlesen; denn Boogie-Woogie ist, vereinfacht gesagt, nichts weiter als ein Piano-Stil, bei dem der klassische Blues in einem sehr viel höheren Tempo gespielt wird. Teilweise wird er durch seine enge Verwandtschaft zu anderen Klavier-Stilen wie Ragtime und Stride, auch dem Jazz zugeordnet.

Das Tonmaterial: Blues-Tonleiter und Blue Notes

Die Grundlage für deine Improvisation, die du mit der rechten Hand spielen wirst, bildet die pentatonische Tonleiter der Tonart, in der du den Song oder deine Improvisation spielst. Anders als beispielsweise im Jazz musst du dir also nicht in jedem Takt überlegen, welche Tonleiter du verwenden musst. Das macht die Blues-Improvisation auf dem Klavier recht anfängerfreundlich.

Da der Blues von Dissonanzen (also leicht schräg klingenden Tonkombinationen) lebt, gilt es, sich von den brav auswendig gelernten Regeln klassischer Musiktheorie zu verabschieden. Dur und Moll vermischen sich häufig und einzelne Töne werden nicht immer rein intoniert.

Das Tonmaterial der Bluesmusik stammt teilweise aus einem afrikanischen Tonsystem, das sich nicht in das europäisch-amerikanische übertragen lässt. Um die bluestypischen Töne, die zwischen zwei Noten liegen trotzdem verschriftlichen und auch auf einem Instrument wie dem Klavier spielbar machen zu können, wurde die sogenannte Bluestonleiter entwickelt.

Als Basis für die Bluestonleiter dient die Moll-Pentatonik, die sich aus dem ersten, dritten, vierten, fünften und siebten Ton der entsprechenden heptatonischen Moll-Skala bilden lässt. Dieser wird die verminderte Quinte hinzugefügt.

Auch die Blues-Tonleiter kann in jede beliebige Tonart übertragen werden.

Übe die Blues-Tonleiter mit professioneller Unterstützung, zum Beispiel im Klavierunterricht Regensburg.

Für den Blues typisch sind zudem die Blue Notes, die zwischen der großen und der kleinen Terz, der verminderten und der reinen Quinte sowie zwischen der großen und der kleinen Septime liegen. Beim Singen oder auf Saiteninstrumenten stellt dies kein Problem dar, da sich die Tonhöhe frei verändern lässt.

Auf dem Klavier hingegen ist es nicht möglich Töne, die außerhalb der chromatischen Stimmung liegen, zu erzeugen. Um sich dem Klang anzunähern werden deshalb häufig beide Töne gleichzeitig oder überlappend angespielt (durch einen Vorschlag oder einen Slide).

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Chantal

Sprachen, Literatur, Theater und Musik sind meine große Leidenschaft und waren schon immer ein wichtiger Teil meines schulischen, beruflichen und privaten Werdeganges.