Vom Blatt spielen, Prima Vista oder Sight Reading. Beim Klavier Spielen Lernen wird dir bestimmt der eine oder andere dieser Begriffe schon mal begegnet sein. Die Bedeutung ist immer dieselbe: Es geht darum, ohne vorher zu üben ein Stück nach Noten zu spielen. Auf den ersten Blick, wie die italienische und die englische Bezeichnung nahelegen.
Für alle, die sich an einer Musikhochschule bewerben oder an Klavier-Wettbewerben teilnehmen möchten, gehört das Blattspiel zum Pflichtprogramm. Bei Vorspielen und Prüfungen wird fast immer verlangt, dass ein Stück vom Blatt gespielt wird.
Aber auch für alle anderen begeisterten Klavierspieler*innen kann es von großem Vorteil sein, vom Blatt spielen zu können. Stell dir einmal vor, du willst mit anderen Leuten gemeinsam Musik machen und jemand bringt Noten mit, die du noch nicht kennst. Da ist es doch ganz schön praktisch, wenn ihr gleich loslegen könnt, ohne dass du erst für dich alleine jeden Takt einzeln einüben musst.
Vom Blatt spielen lernt man natürlich nicht von heute auf morgen. Und genau das bringt dir viele weitere Vorteile. Durch das Erweitern deiner Übungsroutine durch Übungen für das Blattspiel, trainierst du ganz andere Fertigkeiten als beim Einüben eines Stückes nach Noten oder beim freien Spielen.
Konzentrationsfähigkeit
Spontanität
schnell Noten erfassen
All dies wird dir wiederum bei allen anderen Arten des Übens und Klavierspielens helfen. Durch den anderen Ansatz erweiterst und vertiefst du viele der Grundkompetenzen am Klavier. In diesem Artikel wollen wir dir das Blattspiel am Klavier näherbringen und dir verschiedene Tipps geben, wie du es trainieren kannst.
Üben! Üben! Üben!
Die Voraussetzung um vom Blatt spielen zu lernen ist, dass du bereits Noten lesen kannst und all die verschiedenen Zeichen, die auf einem Notenblatt so vorkommen können, kennst. Wenn du diese erfüllst, ist alles Weitere reine Übungssache. Nimm dir Zeit und sei geduldig mit dir selbst. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn du regelmäßig übst, strukturiert vorgehst und unsere Tipps beachtest, wirst du schon bald erste Fortschritte erkennen.
Um zu verstehen, was du da überhaupt übst, kannst du das Blattspiel mit dem spontanen, lauten Vorlesen eines Textes vergleichen und dich daran zurückerinnern, wie du Lesen gelernt hast. Das hat doch auch eine ganze Weile gedauert und ist dann irgendwann viel einfacher geworden.
Erstmal hast du die einzelnen Buchstaben kennengelernt, dann wurde dir erklärt, wie sie in bestimmten Anordnungen klingen und du hast geübt ganze Wörter auf einen Blick zu lesen. In einem weiteren Schritt hast du geübt, die Sätze, die du da liest auch wirklich in ihrem Zusammenhang zu verstehen und beim lauten Lesen richtig zu betonen.
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Auf einem Notenblatt bekommst du sogar noch mehr Informationen als in einem schriftlichen Text. Neben der Tonhöhe und des Rhythmus erfährst du unter anderem auch wie schnell und wie laut du spielen sollst. Das ist ganz schön viel auf einmal. Aber genau wie beim Lesen, geht es darum, gewisse Zusammenhänge auf einen Blick zu erkennen und umsetzen zu können. Lernen kann man das nur, indem man es immer wieder übt.
Einen ganz anderen Übungsansatz kannst du beim Blues Spielen Lernen verfolgen.
Den passenden Schwierigkeitsgrad wählen
Wenn du ein Stück vom Blatt spielen willst, darf es keine Schwierigkeiten aufweisen, mit denen du noch zu kämpfen hast. Es sollte sogar um einiges einfacher sein als das, was du zurzeit nach Noten spielen übst. Schnelle Läufe, die du über Tage hinweg trainieren musst oder komplizierte Rhythmen mit Zeichen, die du erst gerade kennengelernt hast, wirst du nicht einfach so vom Blatt spielen können.
Wenn du gerade erst mit dem Blattspiel anfängst, wählst du am besten ganz einfache Stücke ohne große Intervalle und mit einer simplen Begleitung. Auf dem Klavier ist es nämlich um einiges schwieriger vom Blatt zu spielen als auf anderen Instrumenten, da man immer zwei Notenzeilen gleichzeitig lesen und spielen muss. Fühlt du dich davon überfordert, kannst du auch das Blattspiel erstmal mit jeder Hand einzeln üben.
Versuche das richtige Gleichgewicht zwischen Erfolgserlebnissen und Herausforderungen zu finden. Fühlt sich etwas viel zu schwierig an, gehst du einen Schritt zurück. Fällt dir etwas sehr leicht, solltest du den Schwierigkeitsgrad erhöhen. So bleibst du motiviert und kannst dich stetig weiterentwickeln.
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Langsam spielen und ein Metronom benutzen
Diese zwei Tipps hast du in deinem Klavierunterricht oder in Online Tutorials wahrscheinlich schon ganz oft und zu den unterschiedlichsten Themen gehört. Und auch beim Üben vom Blatt zu spielen haben sie ihre Gültigkeit. Wenn du langsamer spielst, hast du mehr Zeit die Noten zu lesen und zu verstehen. Spielst du zu schnell, kannst du die Information gar nicht rechtzeitig verarbeiten und der Finger-Salat ist vorprogrammiert. Wähle also ein Tempo, in dem du dir zutraust, einigermaßen fehlerfrei durchzukommen.
Gleichzeitig solltest du aber auch keine Angst vor Fehlern haben. Es ist ganz normal, dass nicht alles auf Anhieb funktioniert. Spiele einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Dabei lernst du, dich nicht so schnell aus der Fassung bringen zu lassen, mit Fehlern umzugehen und wieder in das Stück zurückzufinden.

Das Metronom ist bei alledem dein bester Freund. Es zwingt dich dazu den Takt zu halten und rhythmisch exakt zu spielen. Ohne Metronom läufst du in Gefahr an schwierigeren Stellen einfach langsamer zu werden, nach einem Fehler eine Pause zu machen oder nochmal zu Beginn des Taktes zurückzuspringen. All das wollen wir beim Blattspiel vermeiden.
Wie man ein Metronom genau benutzt, kannst du beispielsweise im Klavierunterricht Oldenburg lernen.
Vorausschauen und Zusammenhänge erkennen lernen
Als du Lesen gelernt hast, hast du geübt ganze Wörter zu erkennen und zu verstehen, wo ein Satz hinführen wird. Beim Blattspiel geht es, im Kleinen, darum rhythmische Gruppen als solche auf einen Blick wahrzunehmen und, im Großen, um das Erkennen von Phrasen, die sich auch mal über zwei drei Takte hinziehen können.
Übe auf einen Blick Akkorde als solche zu erkennen, damit du nicht jeden Ton einzeln lesen und auf den Tasten suchen musst. Ein flüssiges Spiel entsteht auch dadurch, dass gewisse Abläufe automatisiert werden und beliebig abgerufen werden können.
Damit das gelingt, musst du immer etwas vorausschauen und dich nicht verkrampft auf die Note konzentrieren, die du gerade spielst. Es geht darum, auf einen Blick eine Übersicht zu erhalten, was gerade passiert und wo es hinführen wird. So spielst du nicht einfach eine Abfolge von Tönen, sondern fängst an, Musik zu machen.
Noten erst einmal genau anschauen
Auf dem Klavier vom Blatt zu spielen erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Es gilt, vieles gleichzeitig zu beachten, es schnell umzusetzen und dabei Musik entstehen zu lassen. Auch wenn Sight Reading bedeutet, auf den ersten Blick zu spielen, darfst du dir beim Üben auch erstmal etwas Zeit lassen. Diese Vorbereitungszeit, kannst du dann nach und nach verkürzen, bis du in der Lage bist, kurz nach Erhalt der Noten sofort loszuspielen.
Wertvolle Tipps zum Blattspiel erhältst du auch im Klavierunterricht Paderborn.

Selbst als geübte*r Blattspieler*in wirst du den Noten einige wichtige Informationen entnehmen, bevor du die erste Taste drückst. Die Taktart, das Tempo und die Tonart zeigen dir an, in welche Richtung es gehen wird.
Fängst du gerade erst mit dem Spiel vom Blatt an, darfst du gerne, das ganze Stück einmal durchschauen und analysieren. Achte dabei besonders auf eventuelle Ton- oder Taktartwechsel, alle Arten von Wiederholungszeichen sowie Stellen, die Vor- und Auflösungszeichen vor einzelnen Noten oder eine etwas kompliziertere Rhythmik aufweisen. Gehe sie gedanklich schon einmal durch, bevor du dich ans Spielen machst.
Mit vielseitigen Übungsansätzen kannst du ganzheitlicher lernen.
Nicht auf die Tasten schauen
Dein Ziel ist, flüssig und möglichst fehlerfrei zu spielen. Wenn du immer zwischen den Noten und den Piano-Tasten hin und her schauen musst, verlierst du sehr viel Zeit. Da du beim Blattspiel die Noten zum ersten Mal siehst, gehören ihnen deine ganze Aufmerksamkeit. Deine Finger hingegen, sollten sich auch ohne Hilfe der Augen auf den Tasten orientieren können.
Übe also ganz gezielt, „blind“ zu spielen und ein Gefühl für die Abstände zwischen den Tasten zu bekommen. Fange auch hier nicht mit einer zu hohen Schwierigkeit an und übe erstmal Stücke, bei denen du die Lage nicht verlassen musst. So gewöhnst du dir an, deine Finger zu bewegen, ohne draufzuschauen.
Auch bei dieser Übung darf und soll die Schwierigkeit in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten gesteigert werden.
Mache das Blattspielen zu einem Teil deiner täglichen Übungsroutine. Entscheide dich immer im Voraus, worauf du dich besonders konzentrieren möchte und arbeite gezielt daran. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort klappt, sondern versuche es gleich nochmal. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas zu schwierig ist, darfst du jederzeit zu einem einfacheren Stück wechseln oder das Tempo verringern.