Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, sind Disziplinen, die lange Zeit von Männern dominiert wurden. Und noch immer werden MINT Studiengänge vorwiegend von Männern besucht. Auch in deutschen und internationalen Unternehmen der Wissenschaft sieht die Lage ähnlich aus.
Auch heute noch erfolgt die Berufswahl häufig anhand von bestimmten Klischees, wobei es mittlerweile viele Initiativen gibt, die genau dagegen vorgehen.
Bundesweite Initiativen, Projekte und Bildungsprogramme haben es sich auf die Fahne geschrieben, mehr Frauen in die STEM Disziplinen zu bringen, um etwas gegen die Unterrepräsentation zu machen.
Sei es, Schülerinnen zu einem Praktikum in der Forschung zu motivieren oder weibliche Bewerberinnen zu bevorzugen, es gibt viele Möglichkeiten, etwas gegen die ungleiche Verteilung zu tun. Eine weitere Möglichkeit sind Stipendien, die durch finanzielle Hilfe Studentinnen fördern.
In diesem Artikel zeigen wir euch, welche Möglichkeiten der Förderung Frauen in STEM Bereichen finden.
Warum hilft ein Stipendium?
Vor einigen Jahren hat sich die Politik in Deutschland dazu entschlossen, ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Frauen mit Abschlüssen in STEM-Fächern zu legen.
Im Englischen ist dieser Bereich unter dem Begriff STEM bekannt. STEM, das steht für science, technology, engineering und mathematics. Beginnend bei den verschiedenen Naturwissenschaften über Ingenieurwissenschaften, Informatik und Mathe deckt STEM all die Studiengänge ab, die sich mit der technischen und naturwissenschaftlichen Wissenschaften auseinandersetzen.
Die Unterrepräsentation von Frauen in dieser Sparte ist bekannt, weshalb viele Projekte und Initiativen ins Leben gerufen wurden, um das zu ändern.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beispielsweise hat das Motto „MINT ist kein Beruf, MINT ist eine Perspektive“ ins Leben gerufen, unter dem verschiedene Hochschulen in Deutschland ihre Fördermöglichkeiten für weibliche Personen gestärkt haben.

Dabei geht es nicht nur um finanziellen Support, sondern auch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Frauen, die bereits einen Abschluss in einer STEM Disziplin haben, können innerhalb dieser Initiative eine fachliche Qualifizierung erlangen, sich spezialisieren und ihre Bewerbung mithilfe eines individuellen Methodentrainings aufpolieren.
Auf einer anderen Ebene unterstützen Stipendien von einer Stiftung. Sie sollen eine besondere finanzielle Hilfestellung für Women in technischen Studiengängen bieten. Die monetäre Unabhängigkeit soll Studierende dazu verleiten, sich auf das Studium und Praktika zu fokussieren.
Neben dem ein oder anderen Euro, den man durch ein Stipendium erhält, profitieren die Stipendiatinnen auch von dem großen Netzwerk, das durch die Stiftung oder das Unternehmen garantiert wird.
Dieses Netzwerk kann eine große Rolle für die berufliche Zukunft spielen und die wichtigen Kontakte, die man knüpfen kann, kommen einem nicht nur bei der Suche nach einem Praktikum zugute. Besonders die Förderung, sei es finanziell oder persönlich, in technischen Studiengängen hat einen großen Einfluss auf die berufliche Perspektive.
Viele berühmte Mathematikerinnen konnten in ihrem Werdegang auf ein Stipendium bauen und sich so auf ihre Forschung konzentrieren.
Welche Möglichkeiten der Stipendien für Frauen in MINT gibt es?
Sei es ein naturwissenschaftliches Stipendium, eine finanzielle Hilfe am College, ein Informatik-Stipendium oder Fördermittel für einen Auslandsaufenthalt, die Auswahl für interessierte Stipendiaten ist groß. Im Studium kann man generell finanzielle Unterstützung beantragen, manche Organisationen vergeben Stipendien nur im Hinblick auf Praktika und Abschlussarbeiten.
Im www finden Studierende viele Möglichkeiten, Programme, Stiftungen und Initiativen, die alle ihre Unterstützung anbieten. Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir die wichtigsten Anbieter von Stipendien für euch zusammengestellt.
Deutschlandstipendium
Seit 2011 wird deutschlandweit das sogenannte Deutschlandstipendium an begabte Studierende staatlicher Universitäten und Hochschulen vergeben. Bei diesem Stipendium handelt es sich also nicht um ein speziell für die naturwissenschaftlichen Fächer etabliertes Förderprogramm.
Die Stipendiaten erhalten monatliche eine Finanzspritze von 300 Euro, um die Studierenden während des Studiums zu unterstützen.
Für die Bewerbung braucht man nicht nur sehr gute Ergebnisse im Abitur und im Studium, sondern muss auch die spezifischen Voraussetzungen der jeweiligen Uni erfüllen. Gesellschaftliches Engagement und wird dabei gerne gesehen
Aufstiegsstipendium des Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dieses Programm richtet sich an Frauen und Männer, die bereits Berufserfahrung in technischen Berufen haben. Sie sollen die Menschen dazu motivieren, ein Studium einer MINT-Disziplin aufzunehmen, um die beruflichen Aufstiegschancen der Fachkräfte zu fördern.

Um zu den Stipendiatinnen dieses Programms zu gehören, benötigt man eine Berufsausbildung sowie Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren. So versucht die Regierung, mehr Women in Unternehmen und Führungspositionen zu bringen.
Female Tech Talents Stipendium
Um Frauen zu unterstützen, die sich für Technik, IT und Computer begeistern, vergibt dieses Programm Stipendien an junge Frauen im Bachelor- oder Masterstudium. Auch Promovierende können hier eine Förderung bekommen.
Um den Anteil weiblicher Personen in der technischen und naturwissenschaftlichen Bildung zu fördern, richtet sich dieses Stipendium nur an Frauen.
Plus-MINT Internatsstipendium
Schülerinnen und Schüler, die in der Oberstufe überdurchschnittliche schulische Leistungen im MINT-Bereich erzielt haben, können mithilfe dieses Förderprogramms an ausgewählten Internaten in Deutschland ihrer Leidenschaft und ihrem Talent nachgehen.
Mädchen, die sich also besonders für Mathe interessieren, bei „Jugend forscht“ mitgemacht haben oder schon mal ihr eigenes Computerprogramm programmiert haben, können sich auf Internatsstipendium bewerben.
Die Förderung von jungen MINT-Talenten bereits im Jugendalter soll Interessierten unabhängig vom Einkommen der Eltern eine gezielte Weiterbildung und eine wissenschaftliche Karriere ermöglichen. Innerhalb des Internats können die Forscherinnen in Spe wichtige Kontakte knüpfen und ein Netzwerk aufbauen.
Weitere bekannte und wichtige Anbieter von Stipendien sind die Heinrich-Böll-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung, die Studienförderung der Friedrich Ebert Stiftung und die Stipendien der Hans-Böckler-Stiftung.
Auch wenn der Bachelor und Master bereits in der Tasche ist, lohnt sich ein Blick in die verschiedenen Fördermöglichkeiten, da viele Angebote auch und gerade für die Promotion gelten. Dabei geht es nicht nur um die Euro, die man überwiesen bekommt, sondern auch um Hilfe bei der Themenfindung und themengebundene Hilfe.
Um Frauen in MINT-Berufen zu fördern, lohnen sich diese Programme sehr!
Wie findet man das passende Stipendium?
Im www finden Absolventen der Hochschule und Universität zahlreiche Angebote, Möglichkeiten und Organisationen für finanziellen Support in Form von Stipendien. Aber wie findet man das passende Programm?
Um die Suche zu erleichtern, gibt es online viele Datenbanken, mit denen Interessierte ganz gezielt nach ihrem Fach, ihren Wünschen und ihren Voraussetzungen suchen können. Ob in Deutschland oder im Ausland, mithilfe der Datenbänke für Stipendien, die man im www nutzen kann, findet jeder das passende Stipendienprogramm.

Diese Seiten helfen bei der Suche nach einer Stiftung oder Organisation:
- Stipendienlotse.de: diese Datenbank wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingerichtet. Mithilfe von Filtern kann man nach Stipendien suchen, die sich nur an weibliche Bewerber richten.
- Mystipendium.de: mithilfe eines ausgeklügelten Algorithmus vergleicht diese Seite 1.500 Fördermöglichkeiten mit den Profilen der Bewerber. Es werden sowohl öffentliche als auch private Geldgeber gelistet.
- Daad.de: die Seite des Deutschen Akademischen Austauschdienstes eignet sich hervorragend, wenn man auf der Suche nach finanzieller Unterstützung für einen Auslandsaufenthalt ist.
- European-funding-guide.eu: wer sich nicht nur auf Deutschland beschränken will, der ist hier genau richtig. Die Seite bietet eine europaweite Datenbank mit mehr als 12.000 Angebote für Stipendien.
- Dfg.de: über die Seite der Deutschen Forschungsgemeinschaft finden Studierende verschiedene Förderprogrammen rund um Studien und Bildung. Die Bewerbung ist recht umfangreich.
- Stipendiumplus.de: innerhalb dieser Gemeinschaft von 13 Begabtenförderungswerken können Interessierte nach verschiedenen Stipendien suchen. Die werden in unterschiedlichen Studiengängen und Zeiträumen vergeben.
Neben diesen Seiten, auf denen man viele nützliche Informationen finden kann, gibt es noch einige wichtige Initiativen zur Vernetzung von Frauen in MINT-Berufen. Diese Initiativen gehen über den reinen finanziellen Support hinaus.
Ganz gleich, ob Studenten an der Hochschule oder Universität ihre berufliche Zukunft in einem Forschungsinstitut oder in einem Unternehmen sehen, ein gutes Netzwerk ist enorm wichtig für die berufliche Zukunft.
Der deutsche ingenieurinnenbund e.V. beispielsweise veranstaltet Vorträge, Tagungen und Meetings, die dazu dienen, den Kontakt zwischen Fachkräften zu ermöglichen und sich so ein Netzwerk aufzubauen.
Das Women in Technology Netzwerk agiert dagegen international und soll Frauen auf der ganzen Welt vernetzen, die in technischen Berufen arbeiten und forschen. Ein ähnliches Ziel verfolgt die Fachgruppe Frauen und Informatik, die Informatikerinnen untereinander vernetzen möchte.
Was muss man bei einer Bewerbung auf ein Stipendium beachten?
Um eine realistische Chance auf ein MINT-Stipendium zu haben, ist es wichtig, die geforderten Voraussetzungen zu erfüllen. Dabei muss man nicht immer die besten Noten im Semester haben, um gefördert zu werden.
Ebenso wichtig wie gute schulische und universitäre Leistungen ist die Motivation, das soziale Engagement und die Aussagekraft der Bewerbungsunterlagen.

Bei der großen Auswahl ist es sinnvoll, sich nicht nur für eine Organisation zu bewerben, sondern gleich mehrere anzuschreiben. Dabei ist es aber wichtig, nicht den Kapitalfehler zu machen und die gleichen Bewerbungsunterlagen für alle Programme zu nehmen. Stattdessen sollte man jedes Bewerbungsschreiben individualisieren und an die jeweilige Stelle anpassen.
In Deutschland gibt es mehr als 2.000 Stiftungen, die oft über zu wenige Bewerber klagen. Statt also zu denken, man habe sowieso keine Chance, lohnt sich das Erstellen von Bewerbungsunterlagen in jedem Fall.
Das wichtigste Augenmerk in der Bewerbung sollten Interessierte auf das Anschreiben legen. Hier sollte ersichtlich werden, aus welchem Grund sich Studentinnen für die Förderung interessieren und warum gerade diese spezifische Organisation zu einem passt.
Um mehr Frauen in die Mathematik und in andere MINT Bereiche zu bringen, gibt es in Deutschland viele Fördermöglichkeiten. Neben der normalen Nachhilfe Mathe kann man auch viele lokale Angebote für Mathe Nachhilfe Berlin oder Mathe Nachhilfe Hamburg finden. Klickt euch einfach durch die Angebote.