Pulsierende Großstädte, eine lange und bewegte Geschichte, vielfältige Kultur, atemberaubende Natur von den Highlands in Schottland bis zu den romantischen Stränden im Süden. Welcome to the empire! Großbritannien ist kontrastreich! Und durch seine Kolonialgeschichte schon immer ein Immigrationsland gewesen. Man fühlt sich hier nie so richtig als Ausländer, viel mehr als einer von vielen die aus der ganzen Welt herziehen. Nirgends lassen sich Gummistiefel, Regenjacke und Schirm so elegant tragen wie in England! Und eines ist den Briten gemein: sie haben einen unvergleichlich guten Humor!
Zugegeben, was das Kulinarische anbelangt besteht ein ziemliches Gefälle. Während man in den Metropolen dank der vielen kulturellen Einflüsse das beste nur erdenkliche Essen finden kann und sich an einem Abend wie auf einem Auslandsaufenthalt in Japan und am nächsten wie in einem Leben in Frankreich fühlen kann, ohne die Stadt verlassen zu müssen, sind die Speisekarten in der Provinz immer noch ziemlich überschaubar. Und das Leben in Großbritannien ist teuer für einen niedrigen Lebensstandard als zum Beispiel in Deutschland. London gehört zu den teuersten Städten der Welt.
Aber: Fish and Chips schmeckt schließlich überall gut und der Union Jack schmückt nicht zufällig den halben Inventar von Einrichtungshäusern. England hat Kult-Potential! Ein Sprung über den Kanal lohnt sich allemal!
Lies auch unsere Übersichtsartikel zur Arbeitskultur in verschiedenen anderen Erdteilen.

Let’s talk Business!
Es ist unumgänglich, seit dem 31. Dezember 2020 lässt sich das Thema „Arbeiten in Großbritannien“ und der Brexit nicht mehr trennen. Während man als EU-Bürger in praktisch ganz Europa die Freiheit besitzt zu arbeiten wo man möchte, sei das in Frankreich oder Schweden, braucht man heute eine Arbeits-Visum um sich auf der Insel niederlassen zu können. Verfügt man erst mal über den begehrten Schein, ist er fünf Jahre gültig und lässt sich verlängern.
Um sich im Dschungel der Ausnahmeregelungen und Bedingungen einen Überblick zu verschaffen, empfiehlt sich ein Blick auf die Seite der Britischen Regierung. Hier findet man so ziemlich alles, was man zu wissen braucht.
Aber lassen wir den Papierkrieg vorerst beiseite und wenden uns den einfacheren Dingen zu.

Der Sprung über den Kanal
Bevor du dich an eine Bewerbung machst, sollte eine Sache richtig gut sitzen: die Sprache! Englisch ist Weltsprache. Niemand kommt in Großbritannien auf die Idee, dass man ihre Sprache nicht sprechen könnte. Je nach Arbeit wird sogar ein perfektes Englisch vorausgesetzt. Mehrsprachige Leute wiederum werden sehr gerne in Unternehmen aufgenommen.
Natürlich sollten deine beruflichen Qualifikationen der ausgeschriebenen Stelle entsprechen, so wie es auch in Deutschland gebräuchlich ist. In England ist man aber nicht ganz so streng. Branchenwechsel sind nicht unüblich. Gefällt dir eine Ausschreibung und fühlst du dich qualifiziert, traue dich, dich zu bewerben!
„Temps“, also temporäre Arbeitsstellen haben in Großbritannien einen besseren Ruf als in Deutschland. Sie bieten eine gute Möglichkeit, um den Schritt auf die Insel zu machen und sich dann nach einer langfristigen Stelle umzusehen.
Das ist kein Geheimnis: Wenn du dich in London niederlassen möchtest, wird es teuer. Die Hauptstadt gehört zu den teuersten der Welt, vor allem was den Wohnraum anbelangt. Sei nicht überrascht, wenn du gut verdienende Kollegen und Kolleginnen zuhause besuchst und feststellst, dass sie in einer Wohngemeinschaft leben, die Zimmer winzig klein sind und die Fahrräder den Flur versperren. Es ist schlichtweg kein Platz da, um sich auszubreiten. Für Studenten und Studentinnen ist die Situation besonders herausfordernd. Da ist es nicht unüblich, sich sogar ein Zimmer zu teilen. Aber sei beruhigt, erstens findet das Leben ohnehin hauptsächlich außerhalb der vier Wände statt. Man verbringt nicht viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Und zweites, hey, du lebst in einer Weltmetropole! Du wohnst zwar in einem Schuhkarton, dafür wirst du an jedem einzelnen Tag etwas Neues entdecken können. Pendeln ist übrigens im Großraum London sehr üblich. Viele Pendler nehmen weit über eine Stunde Arbeitsweg auf sich, um nicht im teuren Stadtzentrum wohnen zu müssen. Nicht ganz so angespannt ist die Wohnsituation in anderen britischen Städten. Es könnte sich also durchaus lohnen, die Hauptstadt links liegen zu lassen.
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Wie viel werde ich verdienen?
Nicht nur die Alltags-Kultur, auch die Arbeitswelt ist in Großbritannien kontrastreich. Sie reicht von den nadelgestreiften Banker in der City of London bis zu den Working Class Arbeitern in den Industriestädten. Und am Land geht es wiederum sehr beschaulich zu. Diese Welten haben nicht viel mit einander gemeinsam. Das Schulsystem widerspiegelt diese Trennung. Von sehr teuren Eliteunis wie Cambridge bis zum staatlichen, nicht sehr angesehenen Schulsystem gibt es ein grosses Gefälle. Viele Briten haben deshalb keine ausgesprochen gute Bildung genossen.
Das Schulsystem in Deutschland hat im Gegensatz dazu einen guten Ruf. Deutsche Arbeitskräfte sind deshalb gerne gesehen. Je nach Branche und Region kann die Bezahlung sehr unterschiedlich sein. Bei Lohnverhandlungen solle beachtet werden, dass die Lebenskosten bis zu 30% höher als in Deutschland sein können.

Britische Arbeitskultur
Höflichkeit steht an oberster Stelle!
Auch wenn es am Arbeitsplatz weitaus lockerer zugeht als man das allgemein von der britischen Kultur erwarten würde, auf Höflichkeit wird sehr großen Wert gelegt. Das selbe wirst du auch in Unternehmen in den USA erleben. In Deutschland kann der Umgangston durchaus auch mal direkt und ungeschönt sein. Vorsicht Culture Clash! Nicht so in Großbritannien! Selbst wenn man sich über einen Kunden ärgert behält man die Fassung. Seinen Unmut direkt zu äußern könnte in Großbritannien beleidigend wirken. Man fällt sich nicht ins Wort, sagt immer Bitte und Danke, entschuldigt sich lieber einmal zu viel als zu wenig und bietet seinen Kollegen einen Tee an wenn man sich selber einen macht. Engländer sind höfliche Zuhörer, auch wenn sie das Thema womöglich nicht sonderlich interessiert. Strapaziere die Aufmerksamkeit deines Gegenübers nicht zu sehr. Und Aussagen wie „….das könnte interessant sein“, heißt eher, dass das Gegenüber von der Idee nicht hundertprozentig überzeugt ist. Es ist ein wenig Geschick gefragt, zwischen den Zeilen zu lesen. Höflichkeit sollte man aber nicht mit Steifheit verwechseln. In England ist, wie zum Beispiel auch beim Arbeiten in Schweden, ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig. Spaß am Arbeitsplatz kann man in britischen Unternehmen durchaus haben!
Ein Tag in einem britischen Unternehmen
Der Arbeitstag beginnt für Deutsche relativ spät - meisten um 9.00 Uhr und endet in der Regel um 17 Uhr. Was die Pünktlichkeit anbelangt, sind auch da die Briten etwas lockerer als die Deutschen.
„Mahlzeit!“ wird man in Großbritannien nie zu hören bekommen, denn es gibt keine geregelte Mittagspause. The British lassen sich entweder etwas liefern oder holen sich einen Snack an der Ecke. Ein gemeinsames Mittagessen setzt man nur an, um Geschäfte zu machen. Dann aber sehr gerne. Generell wird geschäftliches gerne außerhalb des Büros oder zumindest nicht am Schreibtisch, sondern in der Sitzgruppe, besprochen.
Für Außenstehende etwas schwer verständlich ist die hierarchische Struktur der britischen Arbeitswelt. Die meisten Unternehmen sind immer noch sehr hierarchisch aufgebaut, was man trotz der lockeren Arbeitsatmosphäre nicht vergessen sollte. Der wirtschaftliche Druck ist groß, es wird hart gearbeitet und man setzt auf Teamgeist. Einzelkämpfer werden nicht gerne gesehen.
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Ein wichtiger Teil der Arbeitskultur ist der gemeinsame Gang ins Pub. Die Pubs sind nicht zufällig wichtige Symbole der britischen Kultur und werden auf unzähligen Fotos von Touristen festgehalten! In allen Regionen von Schottland bis Wales sieht man Abends Trauben von Leuten um die Pubs stehen. Vielleicht ersetzt er ein wenig das gemeinsame Mittagessen. Wenn du dich in deinem Arbeitsumfeld integrieren möchtest, solltest du zumindest ab und zu mitgehen. Obwohl die Sperrstunde 2002 abgeschafft wurde halten sich noch viel Pubs daran. Bereits kurz vor 23.00 gibt es den „last order", spätestens um Mitternacht wird es ruhig in den Straßen. Etwas anders ist es in den Metropolen wie London, dort schließen Pubs in der Regel um 01.00 Uhr.
Einen Überblick über die holländische Arbeitskultur haben wir hier.

Tipps für arbeiten in Nordirland und in Schottland
Romantische Natur in Schottland
Schottland ist für Abenteurer und Aussteiger ein aufregender Ort! Um sich das Leben im Norden auch leisten zu können, muss man einen Job finden und das am besten im sogenannten Central Belt zwischen Glasgow und Edinburgh. In den Highlands sieht es mit Arbeitsstellen dürftig aus, bei gleichbleibenden Lebenskosten. Es sei denn man arbeitet im Tourismus. Schottland ist ein sehr beliebtes Reiseland und der Tourismussektor unterhält laut Wikipedia ungefähr 200.000 Arbeitsplätze.
Irland - die türkise Insel
Beim Gedanken an Irland kommen einem sofort Bilder von grünen Wiesen, blauem Meer und felsigen Küsten in den Sinn! Viele Leute fühlen sich von der atemberaubenden Natur Irlands angezogen und entscheiden sich deshalb, auf die Insel auszuwandern. Im Vergleich zu England und Schweden ist Irland etwas billiger, was die Lebenshaltungskosten anbelangt.
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Besonders um die Hauptstadt Belfast sind viele industrielle Fachbetriebe angesiedelt, die es Fachkräften aus Deutschland leicht machen einen Job zu finden. Auch im Tourismussektor kann eine Stelle gefunden werden.

Egal in welchen Teil von Großbritannien es dich zieht - die Inseln sind unglaublich vielfältig und werden dein Leben in vielen Belangen bereichern. Und auch mit dem feuchten Wetter wirst du klar kommen - es ist nicht ganz so schlimm wie sein Ruf. Die Wolken ziehen so schnell über das flache Land, dass folgendes Sprichwort ziemlich wortwörtlich genommen werden kann:
"After the rain comes sun" - Smoke City (britische Band)
Wenn dich die Arbeitskultur in anderen englischsprachigen Ländern wie Australien oder Neuseeland interessiert, haben wir auch dazu Artikel!









