Die gemütliche Kindergarten-Zeit ist bald vorbei und dein Kind wird ein Schulkind! Das bedeutet neue Freunde, ein neuer Ort, neue Regeln, Hausaufgaben, Schulranzen, Schultüte... eine ganz neue Welt! Der erste Tag in der Grundschule ist natürlich etwas ganz besonderes, jeder Schultag danach einfach Teil dieser neuen Routine.
Viele Kinder sind vor dem ersten Schultag latent nervös - und die Eltern oft unnötig gestresst.
In der Schule lernen die frischgebackenen Schulkinder Rechnen, Lesen und Schreiben - und zwar in ihrem eigenen Tempo. So wie sie in verschiedenen Altersstufen gehen und sprechen lernen, lernen sie auch Lesen und Schreiben nicht unbedingt alle gleich schnell. Die Entwicklung von Vorschulkindern kann bis zu zweieinhalb Jahre auseinanderliegen - "normal" ist also ein sehr weit gefasster Begriff.
Mach dir in den Sommerferien also keinen Stress, weil das Kind der Nachbarn schon weiter ist. Keiner verlangt, dass du dein Kind schulfertig in der Grundschule ablieferst.
Viel wichtiger ist, dass sich dein Kind auf die Einschulung freut! Mit gelassenen Eltern ist der Schulstart keine allzu schwierige Hürde.
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Die wichtigsten Voraussetzungen für die Schule
Lesen, Schreiben und Rechnen lernt dein Kind in der Grundschule. Das ist Job der Lehrer. Bei Kindern, die in der Schule Schwierigkeiten haben, sind nicht die kognitiven Fähigkeiten und Kompetenzen, sondern das Verhalten und die Einstellung das größte Problem. Du hast deinem Kind die nötige Grundausstattung mitgegeben, die es ihm ermöglicht, sich in der Schule wohl zu fühlen und zu lernen:
Die richtige Einstellung
Die Einstellung der Eltern zur Schule ist das Wichtigste überhaupt. Wenn Kinder von ihren Eltern eine positive Einstellung zum Lernen erhalten haben, dann sie werden versuchen, sich am Lernprozess zu beteiligen.
Neugier
Die natürliche Wissbegierde von Kindern ist zentral wichtig für das Lernen. Ermutige dein Kind von Anfang an, Fragen zu stellen.
Selbstvertrauen
Um Fragen zu stellen, braucht dein Kind das nötige Selbstvertrauen. Wenn Kinder von ihren Fähigkeiten überzeugt sind, sind sie eher bereit, sich auf Neues einzulassen und Herausforderungen anzugehen. Das Selbstvertrauen seines Kindes fördert man, indem man es Dinge selbst machen lässt, zum Beispiel sich selbst anziehen. Nehmt euch also morgens genug Zeit dafür. Kritisiere dein Kind nicht, wenn die Knöpfe schief geknöpft sind, sondern lobe seine Bemühungen bei jeder Gelegenheit.
Selbstständigkeit
Ein gutes Maß an Selbständigkeit ist nicht nur wichtig für das Selbstvertrauen, sondern entscheidend, um am Schulleben teilnehmen zu können. Dein Kind sollte seine Jacke alleine an- und ausziehen und aufhängen können, die Schnürsenkel selbst binden können (ansonsten Klettverschluss), die Toilette benutzen und richtig spülen können, sich die Hände waschen und sein Zimmer aufräumen können. Helfe deinem Kind, zu üben, Dinge in seine Schultasche zu stecken und herauszunehmen, seine Brotdose zu öffnen und zu schließen. Bringe ihm bei, ein Taschentuch zu benutzen. Kennzeichne die Kleidung und Gegenstände deines Kindes und hilf ihm, seine eigenen Gegenstände zu identifizieren. Dein Kind sollte auch seine Adresse kennen und eventuell deine Telefonnummer. Erlaube deinem Kind, Dinge selbstständig zu tun!
Soziale Kompetenz
Was dein Kind ebenfalls gelernt haben sollte, ist die Interaktion mit anderen. Schulkinder müssen Schlüsselkompetenzen wie teilen, sich abwechseln und ausreden lassen beherrschen. Sie sollten Respekt vor anderen haben und sich der Gefühle anderer bewusst sein. Kinder sollten auch ermutigt werden, gute Fähigkeiten im Zuhören zu entwickeln. Das klappt am besten, wenn es au Hause gelernt hat, dass man es ausreden lässt und es andere ausreden lässt. Unterricht und Anweisungen sind ein großer Teil des Schulalltags, und Schüler sollten gute Zuhörer sein.

Wie ihr euch auf die Schule vorbereitet
Es ist eine enorme Veränderung für ein Kind, das Klassenzimmer mit bis zu 30 anderen Kindern und einem Erwachsenen zu teilen. Eltern können helfen, Ängste abzubauen – sowohl bei sich selbst als auch bei ihrem Kind – indem sie gelassen bleiben und ihr Kind sanft auf die Schule vorbereiten. Alles, was du tun kannst, um das Mysterium des Ganzen im Voraus zu minimieren, wird deinem Kind helfen. Diese Vorbereitung sollte einige Wochen vor dem Beginn der Schule beginnen und schrittweise erfolgen.
Bringe wieder Rhythmus in den Schlaf
Wenn sich die Schlafenszeiten in den Sommerferien verschoben haben (und das haben sie sicher!), dann solltest du spätestens eine Woche vor Schulbeginn damit beginnen, wieder eine vernünftige Routine einzuführen, indem du jeden Abend 10 Minuten früher das Licht ausschaltest. Wenn der große Tag kommt, werdet ihr alle ausgeruht und bereit sein, die Schule zu erobern.
Investiere in etwas Besonderes
Ein neuer Rucksack, neue Schuhe oder ein neues Outfit können zukünftigen Erstklässlern den Auftrieb geben, den sie brauchen, um dem Unbekannten mutig entgegenzutreten. Kauft die Utensilien für den Schulanfang gemeinsam ein und lasse dein Kind die wichtigsten Artikel alleine auswählen - auch, wenn du das Risiko eingehst, dass eure Shoppingtour in glitzer-rosa oder spidermanigem Glück endet. Egal! Dein Kind wird sich am wohlsten fühlen, wenn es Dinge hat, die es mag.
Abschied üben
Für Kinder, die sich mit Trennung besonders schwer tun, kann es anfangs helfen, ein privates Zeichen zum Abschied zwischen euch beiden zu schaffen und zu üben – wie ein geheimer Händedruck oder ein besonderer Kuss. Oder stecke deinem Kind einen Schlüsselanhänger mit deinem Foto in sein Mäppchen und erkläre ihm, dass du immer an es denkst, wenn es den Anhänger berührt, egal wo du bist.
Ein erster Besuch in der Schule
Dein Kind sollte vorab seine neue Umgebung erkunden können. Zeige deinem Kind das Schulgebäude, wo die Toiletten sind und der Pausenhof. Danach geht ihr Eis essen.
Bereite dein Kind vor
Stelle sicher, dass du mit deinem Kind sprichst und ihm sagst, was an seinem "großen Tag" passieren wird. Das setzt natürlich voraus, dass du dich auskennst mit dem Ablauf der Einschulung. Ermutige es, mit dir über eventuelle Ängste zu sprechen, und versuche dein Bestes, um es zu beruhigen.
Finde vorab einen Freund
Es hilft ungemein, gleich am ersten Tag vertraute Gesichter zu sehen. Falls dein Kind niemanden in seiner neuen Schule kennt, stelle ihm vorab einem anderen Kind vor, das in die gleiche Schule kommt. Nur ein Kind zu kennen, kann Wunder wirken, um die Angst vor dem Schulanfang zu lindern. Frage die Nachbarn, ob sie gleichaltrige Kinder in der Schule deines Kindes kennen. Oder gehe ein wenig auf die Suche: Kinder spielen oft auf Spielplätzen und in Parks in der Nähe der Schule. Wenn du mit deinem Kind dort bist, frage einfach, ob ein anderes Kind ebenfalls nach den Ferien in die gleiche Schule gehen wird.
Bleib cool
Du solltest die Schule auch nicht "uphypen". Eltern sollten ihren Kindern ein positives, aber möglichst realistisches Bild der Schule vermitteln. Gehe mit einer ruhigen Haltung an die bevorstehende Schulzeit heran und sprich wie gewohnt.
Gute Bücher zur Vorbereitung
Es gibt viele gute Bücher, um die Nervosität zu lindern. Manchmal ist der beste Weg, einem Kind zu helfen, über Bedenken zum Schulanfang zu sprechen, gemeinsam über das Thema zu lesen. Einige beliebte Bücher für zukünftige Schulkinder sind:
- "Wir gehen zur Schule. Von Kenia bis Amerika" – Lena Schaffer
- "Emmi und Einschwein. Schulstart mit Eierkuchen" – Anna Böhm, Susanne Göhlich
- "Lasse in der ersten Klasse" – Sarah Welk, Anne – Kathrin Behl
- "Liebe" – Corrinne Averiss, Kirsti Beautyman
- "Der Ernst des Lebens. Den Schulweg gehen wir gemeinsam" – Sabine Jörg, Anne-Kathrin Behl
Sicher, dass du alles erledigt hast? Unsere Checkliste für den ersten Schultag bietet wichtige Informationen und Tipps für die Einschulung, darunter auch, was in eine Schultüte gehört!

Der erste Schultag
Wenn du selbst am großen Tag aufgeregt bist, zeige es nicht.
Bleib ruhig und positiv. Hilf deinem Kind, ein bekanntes Gesicht zu finden und ein Gespräch anzufangen. Drücke dich nicht unnötig lang um den Abschied – die Verlängerung des Trennungsmoments beruhigt ein Kind normalerweise nicht, es macht es die Sache nur noch schlimmer. In den meisten Fällen ist es am besten, sicherzustellen, dass das Kind weiß, was kommt, und es dann durchzuziehen. Verabschiede dich kurz und undramatisch von deinem Kind, eventuell mit eurem neuen geheimen Ritual. Sage ihm, dass du zum richtigen Zeitpunkt zurück sein wirst, um es abzuholen. Wenn dein Kind ängstlich ist, vertraue dem Lehrer oder der Lehrerin. Sie haben Erfahrung mit dieser Situation und wissen, wie man ein ängstliches Kind tröstet.
Ein entspannter Schulalltag
Der erste Schultag ist geschafft; jetzt ist es wichtig, dass du eine gute Routine etablierst!
Erstellt gemeinsam einen Zeitplan (mit Bildern für Nicht-Leser), damit dein Kind genau weiß, was es morgens erwartet, und sich in der Lage fühlt, so viel wie möglich selbst zu erledigen (Anziehen, Frühstücken, Zähneputzen etc).
Überprüfe, ob das Material, das dein Kind für die Schule braucht, für den nächsten Morgen bereit liegt. Gehe dabei ruhig vor, damit dein Kind nicht übermäßig aufgeregt oder ängstlich ins Bett geht.
Plane morgens reichlich Zeit zum Waschen und Anziehen ein und für ein gutes Frühstück. Wichtig ist, dass dein Kind morgens in der Schule ankommt, bevor der Unterricht beginnt, da viele Kinder es einschüchternd finden, in einen bereits laufenden Unterricht zu gehen.
Es ist ebenso wichtig, dass du pünktlich kommst, um dein Kind von der Schule abzuholen. Kinder werden gerade am Anfang nervös, wenn sie sehen, dass andere Kinder abgeholt werden und sie nicht.
Wenn du fragst: "Was hast du heute gelernt?", kommt als Antwort höchstwahrscheinlich meistens: "Nichts!". Das Lernen in der ersten Klasse ist sehr aktivitätsbasiert und Kinder verstehen unter "Lernen" nicht unbedingt das Gleiche wie Erwachsene. Fragen wie "Was hast du heute gemacht?", "Hast du gesungen?", "Hast du gezeichnet?" erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine verwertbare Antwort zu bekommen.
Es ist wichtig, eine Routine festzulegen, in der ihr eine ruhige Zeit miteinander verbringen könnt und dein Kind dennoch nicht zu spät ins Bett kommt.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind sich Sorgen um etwas macht, das mit der Schule zu tun hat, sprich mit der Lehrkraft!
Es braucht Zeit, bis dein Kind sich an den Schulalltag gewöhnt. Erwarte also nicht zu früh zu viel. Rede mit deinem Kind über das, was passiert, und erlaube ihm, auf seine eigene Weise zu reagieren.