Das Schwimmen und Baden ist gerade im Sommer eine sehr beliebte Freizeitaktivität. Während die Einen es als Sport mit regelmäßigem Training ausüben, ist es für Andere ein gelegentliches Vergnügen. Der Aufenthalt im Wasser ist aber nicht ganz ungefährlich. Aus diesem Grund setzen Bäderbetriebe Aufsichtspersonen ein, die im Notfall erste Hilfe leisten können.
Ein Bademeister, auch Schwimmmeister genannt, ist nicht nur für die Sicherheit der Badegäste im Schwimmbecken zuständig. Auch die Wartung und Reinigung der gesamten Anlage sowie administrative Arbeiten gehören zu den Aufgaben eines Fachangestellten für Bäderbetriebe. Zudem leiten Bademeister in vielen Fällen auch Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene.
Mögliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze gibt es im öffentlichen Schwimmbad deiner Stadt, in Spaßbädern, Wellness- oder Gesundheitseinrichtungen. In Deutschland ist Bademeister ein anerkannter Ausbildungsberuf im öffentlichen Dienst mit der offiziellen Berufsbezeichnung Fachangestellter oder Fachangestellte für Bäderbetriebe.
Wir wollen dir in diesem Artikel den Weg zu diesem vielseitigen Beruf näher vorstellen. Erfahre alles über die Dauer, die Inhalte und die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Schwimmmeister in einem Badebetrieb.
Wie werde ich Bademeister?
Um Bademeister zu werden, musst du eine Berufsausbildung zum bzw. zur Fachangestellten für Bäderbetriebe absolvieren. Wie lange sie dauert, was dich dabei erwartet und wie viel du in der Ausbildung verdienst, schauen wir uns nun genauer an.
Ablauf und Dauer der Ausbildung
Fachangestellter oder Fachangestellte für Bäderbetriebe wirst du durch eine dreijährige duale Ausbildung. Das heißt also, dass du einerseits die Berufsschule besuchst und andererseits in einem Lehrbetrieb praktische Erfahrungen sammeln kannst.

Dabei gibt es je nach Schule zwei verschiedene Modelle: Entweder du besuchst zu fixen Wochentagen die Berufsschule und bist anderen im Badebetrieb oder der Unterricht findet regelmäßig in etwas zweiwöchigen Blöcken statt.
Wer bereits eine einschlägige Ausbildung mit praktischer Erfahrung oder das Abitur hat, kann eine Verkürzung der Ausbildungszeit um sechs Monate bis zu einem Jahr beantragen.
Prüfungen in der Ausbildung
In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres, also genau in der Hälfte der Ausbildung, gibt es eine Zwischenprüfung, die aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht. Im schriftlichen Teil der Prüfung können alle bisher gelernten Inhalte aus den berufsspezifischen Fächern abgefragt werden. Zum praktischen Teil gehören das Schwimmen, das Retten und das Hilfeleisten.
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Um offiziell den Titel des Fachangestellten für Bäderbetriebe tragen zu dürfen, muss das dritte Lehrjahr mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen werden. Auch diese ist wieder in einen schriftlichen und einen praktischen Teil gegliedert. In der schriftlichen Prüfung wird theoretisches Wissen aus verschiedenen Fächern abgefragt, darunter:
- Retten,
- Erstversorgung und Schwimmen,
- Badebetrieb,
- Bädertechnik sowie
- Wirtschafts- und Sozialkunde.
Der praktische Teil der Abschlussprüfung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe beinhaltet Aufgaben zur Rettung und Erstversorgung, Schwimmen sowie die Betreuung von Besuchern und die Anleitung von Schwimmunterricht.
Gehalt während der Ausbildung zum Bademeister
Da man in einer dualen Ausbildung von Anfang an in einem Badebetrieb mitarbeitet, erhält man auch schon ab dem ersten Ausbildungsjahr ein Gehalt. Die exakte Höhe kann je nach Bundesland und Art des Betriebes (öffentlich oder private) variieren. Für öffentliche Schwimmbäder gilt ein Tarifvertrag, in dem das Gehalt für Auszubildende festgelegt ist.
1. Lehrjahr:
980 bis 1.010 Euro
2. Lehrjahr:
1.040 bis 1.060 Euro
3. Lehrjahr:
1.090 bis 1.110 Euro
Direkt nach der Ausbildung verdienen Bademeister mindestens 2.000 Euro brutto im Monat. Das aber auch nur, wenn du nicht im Öffentlichen Dienst arbeitest. Dann wirst du nämlich nach Tarifvertrag vergütet und dein Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt im Schnitt bei 2.900 Euro. Mit zunehmender Erfahrung steigt natürlich auch das Gehalt.
Wo kann ich eine Ausbildung zum Bademeister machen?
Möchtest du eine Ausbildung zur oder zum Fachangestellten für Bäderbetriebe durchführen, stehen dir verschiedene Ausbildungsstätten zur Auswahl. Neben öffentlichen und privaten Frei- und Hallenbädern, sind auch See- und Strandbäder, Thermen, Wellness- und Erlebnisbäder, Fitnesszentren, Medizinische Badeeinrichtungen, Krankenhäuser wie auch Rehakliniken immer auf der Suche nach zuverlässigen Bademeistern.
Inhalte der Ausbildung zum Bademeister
In der Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe wirst du schrittweise auf den Beruf vorbereitet und erwirbst alle Kompetenzen, die später wichtig sind. In deinem Lehrbetrieb wirst du von erfahrenen Kollegen begleitet und in die praktische Arbeit eingewiesen.
Der Unterricht in der Berufsschule ist in zwei Teile gegliedert. Dabei handelt es sich zum einen um den allgemeinen Lernbereich, in dem Fächer wie Deutsch, Politik, Wirtschaft und Sport unterrichtet werden, zum anderen um den beruflichen Lernbereich, der die berufsspezifischen Fächer Bäderbetrieb, Bädertechnik sowie Schwimm- und Rettungslehre umfasst. Hier einige Inhalte der Ausbildung:
- Pflege und Wartung von Bäderbetrieben
- Erste Hilfe
- Bäderbau
- Bäderarten
- Gesundheitslehre
- Schwimmlehre
- Aufsicht führen
- Organisation von Bädern
- Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit
- Rettungsmaßnahmen im Wasser
- Wiederbelebungsmaßnahmen
- Wasserqualität bestimmen
- Physikalische und chemische Größen messen
- Technischen Betriebsablauf kontrollieren und sichern
Bäderbetrieb
Das Fach Bäderbetrieb behandelt vor allem administrative Inhalte. Du erhältst einen Einblick in die Betriebsorganisation und die Verwaltung. Du übst dich im Umgang mit verschiedenen Kassen- und Buchungssystemen und lernst das Abrechnen.
Daneben werden dir auch alle rechtlichen Grundlagen, die für einen Badebetrieb wichtig sind, vermittelt. Ein dritter Unterrichtsinhalt des Fachs ist die Öffentlichkeitsarbeit. Hier lernst du beispielsweise, wie man Werbung macht und den Internetauftritt des Schwimmbads gestalten kann.

Bädertechnik
Das Ausbildungsfach Bädertechnik widmet sich der Instandhaltung der Anlage. Diese geht weit über das gründliche Reinigen der Schwimmbecken, Garderoben und Duschen hinaus. Du lernst hier beispielsweise auch, wie man Wasserproben entnimmt und analysiert, Dichtungen und Filter auswechselt oder das Schlauch- und Rohrsystem überprüft. Natürlich wirst du in diesem Fach auch darauf vorbereitet, wie du dich im Falle eines Notfalls zu verhalten hast.
Schwimm- und Rettungslehre
Im dritten Fachbereich, der Schwimm- und Rettungslehre, dreht sich alles um die Aktivitäten im und um das Schwimmbecken. Einerseits wirst du hier auf das Erteilen von Schwimmunterricht vorbereitet und andererseits lernst du, wie du jemanden aus dem Wasser retten und Erste Hilfe leisten kannst. Damit es möglichst selten zu solchen Notfällen kommt, lernst du auch die verschiedensten Maßnahmen zur Unfallverhütung kennen und umsetzen. In Hannover kannst du zudem an Schwimmunterricht Hannover teilnehmen.
Die Voraussetzungen – Was brauche ich um Bademeister zu sein?
Du verbringst sowieso den ganzen Sommer im Freibad und bist auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig im Hallenbad anzutreffen? Sich im Schwimmbad wohlzufühlen und nicht wasserscheu zu sein, ist natürlich schon eine gute Grundlage, um sich an die Ausbildung zum Bademeister zu wagen.
Wie wir gesehen haben, machen aber Fachangestellte für Bäderbetriebe viel mehr als am Beckenrand zu stehen und die Gäste beim Schwimmen und Baden zu beobachten. Um Aufgaben wie die Überprüfung der Wasserqualität oder die Wartung der Anlage ausführen zu können, ist ein Interesse für chemische, physikalische und technische Zusammenhänge vorhanden sein.
Um Schwimmunterricht erteilen und im Notfall Menschen aus dem Wasser retten zu können, musst du körperlich fit sein und eine gute Ausdauer haben. Die administrativen Aufgaben eines Bademeisters verlangen zudem eine sorgfältige Arbeitsweise und einen geübten Umgang mit dem Computer.
Fachangestellte für Bäderbetriebe sind während der Öffnungszeiten im ständigen Kontakt mit den Badegästen. Sie weisen sie in das Schwimmbad ein, beantworten Fragen und greifen bei Konflikten oder gefährlichen Situationen sofort ein.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Ausbildung zum Bademeister ist deshalb ein aufgeschlossenes und selbstbewusstes Auftreten gegenüber anderen Menschen. Du solltest keine Scheu davor haben, Anweisungen zu erteilen und gleichzeitig ein gutes Gespür für den richtigen Tonfall haben.
Da die meisten Schwimmbäder auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet sind, musst du damit rechnen auch mal dann zu arbeiten, wenn deine Freunde frei haben. Zum Ausgleich wirst du dafür dann einmal unter der Woche einen freien Tag haben.
Klare Vorgaben zum erforderlichen Schulabschluss gibt es für den Beruf nicht. In der Regel reicht ein Hauptschulabschluss aus, um sich auf einen Ausbildungsplatz bewerben zu können. Manche Badebetriebe verlangen jedoch mindestens einen Realschulabschluss.
Wenn du die Möglichkeit dazu hast, lohnt es sich also immer auf einen höheren Abschluss hinzuarbeiten. Dieser wird dir später möglicherweise auch das Lernen in der Berufsschule etwas erleichtern, weil du einiges bereits kennst.
Hinzu kommen ein gutes Sehvermögen und eine Reihe von Soft Skills, die ebenfalls nicht fehlen dürfen, darunter gute Umgangsformen, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und ein hohes Verantwortungsbewusstsein.
Hier die wichtigsten Voraussetzungen auf einen Blick:
- Wasseraffin
- Interesse an chemischen, physikalischen und technischen Zusammenhängen
- Körperliche Fitness
- Erfahrung im Umgang mit dem Computer
- Aufgeschlossenheit und Selbstbewusstsein
- Bereitschaft, auch am Wochenende zu arbeiten
- Mindestens einen Hauptschulabschluss, besser einen Realschulabschluss
- Gutes Sehvermögen
- Soft Skills wie Aufmerksamkeit, hohes Verantwortungsbewusstsein und gute Umgangsformen
Weiterbildungen für Bademeister im Überblick
So interessant und vielseitig der Beruf des Bademeisters ist, irgendwann kommt vielleicht der Zeitpunkt, an dem du dich weiterentwickeln und noch etwas dazulernen möchtest. Als Fachangestellter für Bäderbetriebe hast du die besten Voraussetzungen dafür, dich weiterzubilden und deine Karriere noch abwechslungsreicher zu gestalten.
Wenn du dich in deinem Berufsfeld absolut wohlfühlst, aber gerne etwas mehr Verantwortung übernehmen möchtest, kannst du eine fünf- bis sechsmonatige Weiterbildung zum Geprüften Meister für Bäderbetriebe absolvieren. Diese qualifiziert dich für Führungsaufgaben innerhalb eines Schwimmbetriebs.
Vielleicht reizt dich, nur schon aufgrund seines Namens, der Beruf des medizinischen Bademeisters, der auch sehr vielseitig und spannend ist. Wenn du im Spa-Bereich eines Badeanstalt arbeiten möchtest und dir gleichzeitig eine Tür zu anderen Gesundheitseinrichtungen eröffnen möchtest, kann der Beruf als Medizinischer Bademeister durchaus eine sinnvolle Zusatzausbildung sein.
Hier besteht Verwechslungsgefahr: „Medizinischer Bademeister“ ist die geschützte Berufsbezeichnung für den Masseur bzw. Masseurin. Es handelt sich dabei um einen eigenständigen Beruf im Gesundheitswesen.
Wer seine Berufung im Unterrichten gefunden hat, kann sich auch auf dieser Ebene weiterbilden und spezialisieren. Ob Babyschwimmen oder Aqua-Fitness für Senioren oder Schwimmkurs für Erwachsene je nach Interessensgebiet, hast du die verschiedensten Möglichkeiten, deine Erfahrungen als Kursleiter zu erweitern.
Ähnlich verhält es sich mit der Ersten Hilfe und dem Rettungsschwimmen. Mit deiner Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe hast du die besten Voraussetzungen um dich in diesen Bereichen als Kursleiter fortzubilden.
Du möchtest doch noch ein Studium in Angriff nehmen? Dann könnten Sportwissenschaften oder Sportmanagement für dich in Frage kommen. In diesen Studiengängen kannst du dich in medizinischer und sportlicher Hinsicht, beziehungsweise in der Betriebsleitung weiterbilden.
Im Grunde kannst du den Schwerpunkt deiner Weiterbildung auf jeden Bereich des Berufsfelds legen. So sind auch eine zusätzliche Ausbildung in der Sanitärtechnik oder dem Bürowesen mögliche weitere Karriere-Wege.
Du siehst, mit einer Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe erlernst du nicht nur einen äußerst spannenden und vielfältigen Beruf, du legst auch eine gute Grundlage für eine spätere Weiterentwicklung auf genau dem Gebiet, das dir am meisten gefällt und am besten liegt.
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