Die koreanische Grammatik mag auf den ersten Blick komplex wirken – mit ihrer eigenen Schrift, Satzstruktur und Höflichkeitsformen unterscheidet sie sich deutlich von vielen europäischen Sprachen. Es gibt einige Besonderheiten der koreanischen Sprache!
Doch wer sich darauf einlässt, entdeckt ein faszinierend logisches System, das viele Möglichkeiten zur feinen Ausdrucksweise bietet. In der koreanischen Grammatik gibt es nur sehr wenige Ausnahmen von den wohldefinierten Regeln.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Grundprinzipien der koreanischen Grammatik und zeigen dir, wie du dich Schritt für Schritt zurechtfindest.
Die Satzstellung
So ziemlich jede Sprache reiht Wörter zu Sätzen zusammen. Und jeder Satz besteht (größtenteils) aus mindestens drei Komponenten:
Subjekt (S)
worum geht es in dem Satz
Verb (V)
was tut das Subjekt
Objekt (O)
womit interagiert das Subjekt
Im Großen und Ganzen brauchen wir diese drei Teile, um eine Bedeutung zu vermitteln. Wenn wir sagen, dass eine Sprache SVO ist, meinen wir, dass Sätze dazu neigen, in dieser bestimmten Reihenfolge aufzutreten: Subjekt, dann ein Verb, dann ein Objekt. Ein Beispiel dafür auf Deutsch wäre: "Hannah isst einen Keks".

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Du wirst schnell feststellen, dass sich die Satzstruktur und Wortstellung im Koreanisch teilweise vom Deutschen unterscheidet.
Einfache Sätze wie „Ich esse“, „Du gehst“ oder „Daniel kommt“ haben sowohl im Deutschen als auch im Koreanischen dieselbe Satzstruktur: Subjekt + Verb. Wenn Du jedoch ein Objekt hinzufügst, gibt es einen großen Unterschied zwischen den Satzstrukturen der beiden Sprachen.
Im Koreanischen folgen Sätze einer Grundstruktur, die das Verb ans Ende des Satzes stellt:
Subjekt + Objekt + Verb
Da das Objekt direkt nach dem Subjekt steht und das Verb immer an letzter Stelle steht, musst Du jedes Wort in einem Satz anhören, um die Bedeutung und den Kontext zu verstehen. Daher kommt der gängige koreanische Witz: „Hör dir immer alles an, was ein Koreaner sagt, denn du erfährst erst am Ende, wovon er redet“.
Hier ist eine kurze Liste grundlegender Satzstrukturen, die Du Dir merken solltest:
Subjekt + Nomen
Die Wortstellung Subjekt + Nomen ist ähnlich wie im Deutschen und wird verwendet, um zu sagen, dass das Subjekt etwas ist.
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Während wir im Deutschen das Wort „ist“ verwenden, um die Assoziation herzustellen, setzt man im Koreanischen die Wörter einfach nebeneinander und fügt 이다 (ida) – das koreanische Bindeverb – am Ende des zweiten Nomens hinzu.
Subjekt + Verb
Konzentrieren wir uns zunächst auf die Gegenwartsform von Subjekt + Verb. Verben werden im Koreanischen nicht konjugiert! Koreanische Verben ändern sich aufgrund verschiedener Faktoren, wie zum Beispiel der Zeitform und der Höflichkeitsstufe.
Aber selbst wenn sie sich ändern, ändern sie sich auf vorhersehbare Weise, basierend auf dem letzten Konsonanten (oder Vokal) des Verbs - wir kommen später noch dazu.

Alle Verbformen werden unabhängig vom Subjekt gleich verwendet.
폴은 달려요. (Poreun dalryeoyo.) – "Paul rennt."
Koreanischer Satzbau ist also nicht immer wie im Deutschen.
Subjekt + Adjektiv
In der koreanischen Grammatik können Adjektive auch als Verben verwendet werden und können sich daher je nach Zeitform ändern.
Subjekt + Objekt + Verb
Die Subjekt + Objekt + Verb-Grammatikregel ist sehr wichtig, da sie jeden Tag verwendet wird und ihre Beherrschung Deine Unterhaltungen sofort viel reibungsloser machen wird. Dieses Muster sieht im Präsens so aus:
토끼가 건초를 먹어요. (Tokkiga sagwaleul meogeoyo.) – "Ein Hase isst einen Apfel"
Vielleicht spielst Du ja sogar mit dem Gedanken, Koreanistik zu studieren?
Die Zeiten
Koreanische Zeiten sind viel einfacher als im Deutschen, wo es sechs Zeitformen gibt! Im Koreanischen gibt es nur drei Zeitformen:
Vergangenheit
Gegenwart
Zukunft
Anders als im Deutschen oder Englischen werden diese Zeiten nicht durch konjugierte Hilfsverben gebildet, sondern direkt am Verb selbst durch bestimmte Endungen markiert.
Schauen wir uns die Zeitformen für die koreanische Grammatik an.
Vergangenheitsform
Hier ist die Regel zum Konstruieren Verbform in der Vergangenheit auf Koreanisch:
Verb-/Adjektivstamm
아 / 어 oder 으
ㅆ
Beispiel: 앉다 (anta), "sitzen"
- 앉았다 (anjatda) / 앉았어 (anjasseo)
- 앉 +아 (a) + ㅆ + 다 (da)
Hier noch ein anderes Beispiel: 먹다 (meokda), "essen"
- 먹은 (meogeun)
- 먹 (meok) + ㄴ
Schau dir das mal im Video an:
Die Adjektivform der Vergangenheit wird wie folgt gebildet: Adjektivstamm + (아/어)ㅆ던
Beispiel: 예쁘다 (yeppeuda), "hübsch sein"
- 예뻤던 (yeppeutdeon)
- 예 (ye) + 뻐 (ppeo) + ㅆ + 던 (deon)
Wie Du siehst, ist das gar nicht so kompliziert.
Gegenwartsform
So lautet die Regel zum Konstruieren eines Präsenssatzes auf Koreanisch:
Verbstamm
ㄴ
Schluss
Die Adjektivform der Gegenwart wird wie folgt gebildet: Adjektivstamm + (으)ㄴ
Beispiel: 예쁘다 (yeppeuda), "hübsch sein" wird zu 예쁜 (yeppeun).
Die Verb-Form der Gegenwart wird wie folgt gebildet: Verbstamm + 는
Beispiel: 먹다 (meokda), "essen"
- 먹는 (meogneun)
- 먹 (meok) + 는 (neun)
Welche der beiden Formen verwendet wird, hängt vom Stammvokal des Verbs ab.
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Zukunftsform
Die Zukunftsform wird im Koreanischen wie folgt gebildet:
Verb-/Adjektivstamm
겠
Schluss
Beispiel:먹다 (meokda)
- 먹겠다 (meoggessda) / 먹겠어 (meoggesseo)
- 먹 (meok) + 겠 (get) + 다 (da)
Die Wahl zwischen -ㄹ und -을 richtet sich danach, ob der Verb-Stamm auf einen Vokal oder Konsonanten endet.
Pronomen und Plural
Schauen wir uns nun an, wie man ein Nomen im Singular im Plural bildet:
호수 (hosu) = ein See
언어 (eoneo) = eine Sprache
여자 (yeoja) = eine Frau
남자 (namja) = ein Mann
호수들 (hosudeul) = Seen
언어들 (eoneodeul) = Sprache
여자들 (yeojadeul) = Frauen
남자들 (namjadeul) = Männer
Während einige Pluralformen mit den Singularformen identisch sind, erfordern die meisten Wörter, dass Du 들 (deul) am Ende hinzufügst.
Koreanische Partikel
Die gute Nachricht ist, dass koreanische Partikel leicht zu erlernen sind!

Hier sind die grundlegenden Partikel, die Du beherrschen musst.
Subjekt: 는 (neun) oder 은 (eun)
Diese Partikel werden nach einem Wort platziert, um anzuzeigen, dass es sich um das Subjekt eines Satzes handelt. Die Regel, die Du Dir merken musst, ist ganz einfach:
- Wenn die letzte Silbe des Subjekts mit einem Vokal endet, verwendest Du 는 (neun). Beispiel: 토끼는 바나나를 먹는다. (Tokkineun bananaleul meogneunda.) – "Ein Hase isst eine Banane"
- Wenn die letzte Silbe des Subjekts auf einen Konsonanten endet, verwendest Du 은 (eun). Beispiel: 효선은 청소를 한다. (Hyoseoneun cheongsoreul handa.) – "Hyosun putzt das Haus"
Wenn Du die Grundlagen drauf hast, kannst Du Dich den besonderen koreanischen Höflichkeitsformen widmen.
Objekt: 를 (reul) oder 을 (eul)
Diese Partikel werden nach einem Wort platziert, um anzuzeigen, dass es sich um das Objekt eines Satzes handelt. Die Regel, die Du Dir merken musst, lautet:
- Wenn die letzte Silbe des Objekts auf einen Vokal endet, verwendest Du 를 (reul). Beispiel: 토끼는 바나나를 먹는다. (Tokkineun bananaleul eogneunda.) – "Ein Hase isst eine Banane"
- Wenn die letzte Silbe des Objekts auf einen Konsonanten endet, verwendest Du 을 (eul). Beispiel: 강아지는 물을 마신다. (Gangajineun mureul masinda.) – "Ein Hund trinkt Wasser"
Eigentlich nicht so schwer, oder?
Koreanische Artikel
Das wird ein ganz kurzer Abschnitt: Es existieren keine Artikel im Koreanischen! ¯_(ツ)_/¯
Wie Du die koreanische Grammatik schnell lernst
Damit Du die koreanische Grammatik schnell beherrschen kannst, gibt es einige Tipps, die dabei helfen:
- Baue ein solides Fundament: Beginne mit den wichtigsten Strukturen: einfache Satzbildung, Höflichkeitsformen und die Präsens- und Vergangenheitsformen. Diese Grundmuster sind der Kern der Sprache.
- Verinnerliche Satzbauregeln: Im Koreanischen steht das Verb am Satzende. Das wirkt für Deutschsprachige ungewohnt, wird aber schnell zur Gewohnheit. Übe, einfache Sätze zu bauen!
- Lerne durch echte Sprache: Nutze koreanische Serien, Podcasts oder YouTube-Videos mit Untertiteln. Höre genau auf wiederkehrende grammatische Muster.
- Weniger Regeln, mehr Beispiele: Statt Grammatik auswendig zu lernen, arbeite mit vielen Beispielsätzen. Das hilft dir, Strukturen intuitiv zu erfassen und später korrekt anzuwenden.
- Erkenne Muster: Die beste Möglichkeit, Deinem Gehirn zu helfen, die Muster der koreanischen Grammatik zu erkennen und zu lernen, ist die Verwendung von Farbcodes. Entscheide Dich gleich zu Anfang für einen Farbcode und verwende denselben Code in all Deinen Lernunterlagen.
Wir wünschen Dir viel Erfolg!
Sehr übersichtlich gestaltet. Danke hat mir sehr geholfen.
danke das war alles sehr hilfreich! Krass das es so einfach ist. ¯\_(ツ)_/¯ :)
Ihre Grammatikerklärungen sind sehr gut verständlich, klar und deutlich strukturiert. Haben mir hier in Korea sehr geholfen im Alltag
Hangukmal richtig anzuwenden sehr geholfen (sprechen, lesen und scheiben) Vielen Dank dafür!!
Ich finde es toll wie Sie das erklären es hat mir sehr geholfen da ich fast am verzweifeln war was ich nach dem hanguel machen soll. Aber jetzt weis ich das ich es schnell lernen kann wenn ich motiviert bin ( was ich natürlich immer bin ) ;)
Danke. Die Erklärungen sind deutlich übersichtlicher gemacht, als auf anderen Seiten. Ich wollte nur kurz noch mal unterstreichen, dass Japanisch keine Tonsprache ist, obwohl es viele denken. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut gelungen.
Danke für die tolle Zusammenfassung! Ich hab in meinen Netflix Serien gleich besser verstanden, was die da reden und warum sich Endungen wiederholen (z.B. „ida“). Es macht Lust auf mehr!
Typisch deutsch (ich kann auch nicht aus meiner Haut) möchte ich noch einen Hinweis mitgeben: „isst“ wird nicht mir „ß“ geschrieben, da das „i“ kurz gesprochen wird. LG!
Das ist jetzt endlich mal eine einfache und verständliche Übersicht über die koreanische Sprache! Danke. :-)
Toll, das freut uns sehr, danke Mario :-)
Das war der Beste und bei weitem übersichtlichste Artikel über die koreanische Grammatik ,den ich bisher gelesen habe! 😎😎😎Erstmal kann man sich an den Überschriften orientieren,was man zur Grammatik lernen muss und in welcher Reihenfolge und sich dazu Videos anschauen und später ,wenn man das Thema gelernt hat,kann man nochmal den Artikel als Zusammenfassung lesen und alles verstehen🤩🤩🤩Danke für diese enorme Hilfe🤗🤗🤗
Hallo,
erst mal Danke für diese Seite. Sie erscheint mir besser als andere.
Jedoch würde ich mir die Beispiele mit Sprachausgabe wünschen.
Leider weiß ich immer noch nicht, wann ich 은/는 oder 이/가 an ein Subject anfügen muss.
Hat da jemand genaue, hilfreiche Beispiele?
Grüße,
Auguste
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Danke. Hat sehr geholfen. Hab direkt alles in meinem Heft zusammengefasst.