Bei der Berufsbezeichnung „Bademeister“ denken wohl die meisten zuerst an eine Person, die im Schwimmbad arbeitet und die Badenden beaufsichtigt. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um einen anerkannten Beruf des Gesundheitswesens. Medizinische Bademeister*innen sind Masseur*innen, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und mit verschiedenen Therapieformen die medizinischen Therapien die Beschwerden ihrer Patienten lindern.
Sie arbeiten in Gesundheitseinrichtungen wie Rehabilitationskliniken, Physiotherapie-Praxen oder Seniorenheimen, aber auch in Wellness-Einrichtungen wie Bädern, Saunen, Fitnesszentren oder Hotels. Wir wollen dir in diesem Artikel den abwechslungsreichen Beruf näher vorstellen. Erfahre alles über das Tätigkeitsfeld, die Ausbildung, das durchschnittliche Gehalt und die Karrierechancen medizinischer Bademeister.
Berufsbild: Was mach ein medizinischer Bademeister?
In der Umgangssprache wird für den Beruf des medizinischen Bademeisters häufig ausschließlich die Bezeichnung „Masseur“ verwendet, da ihre Haupttätigkeit in der Durchführung von Massagen liegt. Da „Masseur“ aber keine geschützte Berufsbezeichnung ist und dementsprechend kein spezifisches Diplom notwendig ist, um sich als solcher zu bezeichnen, gilt für den geschützten Beruf weiterhin die offizielle Bezeichnung „medizinischer Masseur“. Es hat also nichts mit dem Beruf zu tun, in dem die Badeaufsicht übernommen wird oder Schwimmkurse geleitet werden.
Der Tätigkeit ist eng mit der Physiotherapie verwandt, beinhaltet im Gegensatz zu dieser jedoch keine Krankengymnastik. Medizinische Bademeister führen verschiedene Arten von Massagen durch, bei denen auch manchmal technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen, verabreicht Packungen und Inhalationen sowie, wenn nötig, auch Medikamente.
Als Anfänger kannst du vom Schwimmtraining Berlin profitieren.
Um die richtige Behandlung für jeden Patienten zu finden, arbeiten sie eng mit Ärzten und Physiotherapeuten zusammen. Sie führen zu Beginn und im Laufe der Therapie Beratungsgespräche durch und dokumentieren genaustens ihr Vorgehen und die Entwicklung der Beschwerden. Diese Aufzeichnungen dienen einerseits als Erinnerungsstütze, andererseits aber auch als Therapie-Nachweise für Krankenkassen und Sozialversicherungsträger, bei denen die Leistungen abgerechnet werden.
Neben den Behandlungen und den administrativen Arbeiten gehört natürlich auch die Pflege, Instandhaltung und Reinigung aller Arbeitsgeräte und -Materialien zu den alltäglichen Aufgaben von Masseur*innen.

Lerne verschiedene Bademeister-Berufe kennen.
Wie wird man medizinischer Bademeister und Masseur: Die Ausbildung
Die Ausbildung zum medizinischen Bademeister und Masseur dauert zweieinhalb Jahre und findet an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Schule oder Akademie statt. Sie umfasst rund 2.200 Stunden theoretischer Unterricht und 800 Stunden praktische Anwendung. Wird die Ausbildung, wie üblich, in Vollzeit absolviert, besucht man zwei Jahre lang für jeweils 40 Wochenstunden die Schule und macht anschießend ein sechsmonatiges Fachpraktikum. In Teilzeit verlängert sich die Ausbildungsdauer auf fünf Jahre.
Die Abschlussprüfung gliedert sich in einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil. Damit die Prüfung als bestanden gilt, muss jeder einzelne Teil mindestens mit der Note 4 (ausreichend) bewertet werden. Bei Nichtbestehen ist unter bestimmten Voraussetzungen ein einmaliges Wiederholen der Prüfung möglich.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Der Beruf des medizinischen Bademeisters verlangt einen entspannten und souveränen Umgang mit Menschen sowie einen teilweise recht hohen körperlichen Einsatz. Zwei wichtige Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung sind also Offenheit gegenüber fremden Personen sowie eine gewisse Sportlichkeit und Fitness.
Um überhaupt einen Ausbildungsplatz zu erhalten, musst du ein ärztliches Attest vorlegen, das deine gesundheitliche Eignung für den Beruf bescheinigt. Darüber hinaus wird in der Regel ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt, das belegt, dass du dich nicht strafbar gemacht hast.
Schau mal nach Schwimmunterricht in Bonn.
Die schulische Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss. Mit einer höheren Schulbildung und oder guten Noten in Biologie, Physik und Chemie, erhöhen sich deine Chancen, an deiner Wunschschule oder -Akademie aufgenommen zu werden. Wer keinen Hauptschulabschluss vorweisen kann, hat die Möglichkeit durch den Nachweis einer mindestens einjährigen Berufsausbildung, im besten Falle in einem verwandten Bereich, doch noch einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
Wenn du den Körperkontakt mit fremden Menschen nicht scheust, offen und einfühlsam kommunizieren kannst, deine Hände geschickt einsetzen kannst und Büro- und Dokumentationsarbeiten sorgfältig erledigst, könnte medizinischer Bademeister und Masseur der richtige Beruf für dich sein.

Interessierst du dich für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe? Dafür besucht man eine dreijährige duale Ausbildung.
Inhalte der Ausbildung
Während der zwei Jahre in der Berufsschule lernen angehende Masseur*innen, alle theoretischen und praktischen Grundlagen, die für den Beruf wichtig sind. Der Unterricht ist dabei in fachspezifische und allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Englisch und Wirtschaft aufgeteilt. Im berufstheoretischen und fachpraktischen Unterricht werden folgende Themenbereiche behandel:
- Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
- Anatomie und Physiologie
- Allgemeine und spezielle Krankheitslehre
- Hygiene und Desinfektion
- Physikalisch-therapeutische Befundtechnik
- Erste Hilfe und Verbandstechnik
- Angewandte Physik und Biomechanik
- Sprache und Schrifttum
- Psychologie, Pädagogik und Soziologie
- Prävention und Rehabilitation
- Bewegungserziehung
- Physikalisch-therapeutische Befundtechniken
- Klassische Massage-Therapie und Sonderformen der Massage-Therapie
- Reflexzonentherapie
- Elektro-, Licht- und Strahlentherapie
- Hydro-, Balneo-, Thermo- und Inhalationstherapie
Im Fachpraktikum wird das Gelernte dann umgesetzt und der Umgang mit Patienten geübt. Die Auszubildenden legen schon bald auch selbst Hand an, werden dabei aber immer von einer dafür qualifizierten Person begleitet und betreut.
Die Kosten der Ausbildung
Ob die Ausbildung für medizinische Bademeister etwas kostet, hängt von der Schule ab, die sie besuchen. Ist diese staatlich oder öffentlich ist der Besuch des Unterrichts entgeltfrei; es fällt lediglich bei manchen Schulen am Ende des zweiten Jahres eine Prüfungsgebühr. Diese liegt bei 100 bis 500 Euro. An einer privaten Akademie kann es vorkommen, dass ein Schulgeld in der Höhe von monatlich 50 bis 500 Euro verlangt wird. Die Informationen dazu erhältst du jeweils direkt bei der Schule.
Manche Bundesländer, wie beispielsweise Berlin, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen haben in den letzten Jahren entschieden, dass alle Ausbildung in Gesundheitsberufen schulgeldbefreit sein sollen. Darunter fällt auch die Ausbildung zum medizinischen Bademeister und Masseur. Die Monatsbeiträge für eine private Akademie werden seither vom Land übernommen.

Wenn du über die Finanzierung deiner Ausbildung nachdenkst, solltest du immer im Blick behalten, dass du eventuell eine Wohnung in der Nähe der Schule oder Akademie brauchst. Eine kostengünstige Alternative sind Studentenwohnheime und Wohngemeinschaften. Zuzüglich werden auch Kosten für Material und Arbeitskleidung anfallen. Da die Ausbildung staatlich anerkannt ist, kann dafür BAföG beantragt werden.
Das Fachpraktikum wird in der Regel bezahlt. Wenn es in einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes geleistet wird, erhalten die Praktikant*innen 1.595 Euro brutto pro Monat. In privaten Betrieben, die sich nicht an die Tarifvereinbarungen des öffentlichen Dienstes anlehnen, fällt das Praktikumsgehalt häufig niedriger aus.
Karrierechancen als medizinischer Bademeister und Masseur
Medizinische Bademeister und Masseure sind gefragt. Da der Beruf sowohl im Sektor der Gesundheit als auch dem der Wellness ausgeübt werden kann, stehen die verschiedensten potentiellen Arbeitgeber von Rehakliniken über Physiotherapie-Praxen bis hin zu Luxus-Hotels und Erholungsbädern zur Auswahl. Natürlich hast du auch die Möglichkeit, dich nach der Ausbildung selbstständig zu machen und deine eigene Praxis zu eröffnen.

Das Gehalt: Was verdienen Masseure?
So vielseitig die unterschiedlichen Arbeitsorte sein können, so uneinheitlich ist auch das Gehalt für staatlich geprüfte medizinische Bademeister. Wenn du im öffentlichen Dienst arbeitest, gilt ein Tarifvertrag. Wie viel Lohn dir tatsächlich zusteht, hängt unter anderem vom Bundesland ab. Durchschnittlich wird als Einstiegsgehalt zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto gezahlt. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt natürlich auch das Gehalt.
In privaten Einrichtungen ist das Gehalt häufig etwas niedriger. Gerade für Masseur*innen lässt sich dies aber nur schwer Verallgemeinern, da sie in sehr unterschiedlichen Branchen arbeiten können, deren finanzielle Möglichkeiten und Gepflogenheiten teilweise stark von einander abweichen.
Übrigens, auch Fachangestellte für Bäderbetriebe werden nach Tarifvertrag bezahlt.
Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung
Als staatlich geprüfter Masseur stehen dir verschiedenste Wege zur Fort- und Weiterbildung offen. Wenn du in deinem Beruf bleiben und dich darin weiterentwickeln möchtest, kannst du regelmäßig Kurse und Seminare zu neuen Massage-Techniken und Therapien besuchen. Dabei lernst du einerseits etwas Neues, kannst aber auch dein bereits vorhandenes Wissen mal wieder auffrischen.
Ein beliebter Weiterbildungsweg für medizinische Bademeister ist die Physiotherapie. Da die beiden Berufe sehr eng miteinander verwandt sind, bringen geprüfte Masseure bereits eine gute Grundlage mit und können in der Regel eine verkürzte Ausbildungszeit beantragen.
Wer bereits einige Jahre Berufserfahrung hinter sich hat und gerne Führungsaufgaben übernehmen möchte, kann sich zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Bereich Fitness weiterbilden. Eine Weiterbildung dieser Art dauert in der Regel einige Monate bis ein ganzes Jahr. Sobald sie abgeschlossen ist, steht dir die Tür zu einer noch größeren Auswahl an Jobs und auch einem etwas höheren Gehalt offen.