Das US Open ist traditionell das vierte und letzte Grand Slam eines Jahres. In Queens, einem Stadtteil von New York City, versammelt sich Ende August die Crème de la Crème der globalen Tennis-Profis und strebt nach dem angesehenen Sieg. Dabei treten Damen und Herren sowohl im Einzel als auch im Doppel gegeneinander an. In diesem Artikel findest du eine Übersicht über die bekanntesten und erfolgreichsten Sieger in der Geschichte der US Open.
Was es bedeutet, das US Open zu gewinnen
Für die meisten Tennisspieler erfüllt sich wohl schon allein mit der Teilnahme am US Open ein Traum. Den Wettbewerb zu gewinnen? Für viele unvorstellbar - überhaupt im Arthur Ashe Stadium auf dem Hartplatz zu stehen ist Freude, Stolz und Dankbarkeit pur. Ein Match zu gewinnen und damit, wie im K.O.-Rundensystem üblich, eine Runde weiter zu kommen, ist wohl noch ein wenig unvorstellbarer. Bis zum Finale sind es sieben Runden, die insgesamt gespielt werden müssen. Zusätzlich zu den drei Runden Qualifikation, die schon vor dem eigentlichen Turnier anstehen.
Doch am Ende gibt es immer einen Tennisprofi, der jedes Match gewinnt und sich am Ende US-Open-Sieger nennen darf. Ein erstrebenswerter Titel in der Tenniskarriere. Und natürlich kommt es auch vor, dass ein Spieler das Turnier gleich mehrfach gewinnt und mit jedem weiteren US-Open-Sieg noch mehr Respekt der Welttennisgemeinschaft verdient.

Insgesamt betrachtet waren es seit dem Geburtsjahr 1881 stammten die Sieger zumeist aus den USA, genau genommen bei 85 der bislang 141 Wettbewerbe. Das hat wohl auch damit zu tun, dass sich der Wettbewerb bis 1969 noch US National Championships nannte (bei denen jedoch auch schon Spieler anderer Staaten antreten durften). Erst seit 1968 spricht man von der "Open Era", in der nun verstärkt Spieler aus der ganzen Welt teilnehmen.
Nach den US-Amerikanern und damit den Gastgebern sind es Australier, die die meisten Siege einfahren konnten: 18 Mal gewann ein australischer Tennisprofi das US Open. Dieses zu gewinnen, erfordert übrigens einiges mehr an Konzentrationsleistung als andere Grand Slams, da die Lautstärke in Flushing Meadows, dem Austragungsort, grundsätzlich höher ist als beispielsweise im britischen Wimbledon. Das hat zum einen mit den Flugzeugen zu tun, die regelmäßig recht niedrig über dem Platz herfliegen, und zum anderen mit der allgemeinen Unruhe und Gesprächen auf den Zuschauerrängen. Viele Profis lieben aber auch genau diese lockere Atmosphäre.
Für den Sieg des US Open erhält ein Spieler 2.000 Punkte für die Weltrangliste. Er festigt damit seinen Namen und sein Ansehen in Bezug auf seine Tenniskarriere.
Die Sieger der letzten Jahre im Herren-Einzel
Die untenstehende Tabelle gibt dir eine Übersicht über die Tennisspieler, die in den letzten gut dreißig Jahren das US Open für sich entscheiden konnten.
Jahr | Sieger | Herkunft |
---|---|---|
2021 | Daniil Medwedew | Russland |
2020 | Dominik Thiem | Österreich |
2019 | Rafael Nadal | Spanien |
2018 | Novak Dokovic | Serbien |
2017 | Rafael Nadal | Spanien |
2016 | Stan Wawrinka | Schweiz |
2015 | Novak Dokovic | Serbien |
2014 | Marin Cilic | Kroatien |
2013 | Rafael Nadal | Spanien |
2012 | Andy Murray | Großbritannien |
2011 | Novak Dokovic | Serbien |
2010 | Rafael Nadal | Spanien |
2009 | Juan Martín del Potro | Argentinien |
2008 | Roger Federer | Schweiz |
2007 | Roger Federer | Schweiz |
2006 | Roger Federer | Schweiz |
2005 | Roger Federer | Schweiz |
2004 | Roger Federer | Schweiz |
2003 | Andy Roddick | USA |
2002 | Pete Sampras | USA |
2001 | Lleyton Hewitt | Australien |
2000 | Marat Safin | Russland |
1999 | Andre Agassi | USA |
1998 | Patrick Rafter | Australien |
1997 | Patrick Rafter | Australien |
1996 | Pete Sampras | USA |
1995 | Pete Sampras | USA |
1994 | Andre Agassi | USA |
1993 | Pete Sampras | USA |
1992 | Stefan Edberg | Schweden |
1991 | Stefan Edberg | Schweden |
1990 | Pete Sampras | USA |
1989 | Boris Becker | Deutschland |

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Mehrfache Sieger des US-Open-Turniers
Der Hartplatz der US Open sorgt für viele unterschiedliche Spielmöglichkeiten, in der dennoch in den meisten Fällen Spieler mit einer aggressiveren Spielweise gewinnen. Allerdings gelingt es nur wenigen, Seriensiege einzufahren und das Turnier mehrere Jahre in Folge zu gewinnen. Hin und wieder gewinnen gar Spieler, mit denen zuvor niemand gerechnet hat, wie zum Beispiel 2014 der kroatische Spieler Marin Cilic.
Dass ein Spieler im Laufe seiner Karriere mehrfach das US Open gewinnt, ist hingegen schon öfters vorgekommen. Als es noch die US National Championships waren, war der US-Amerikaner Richard Sears der erste Rekordsieger, der von 1881 bis 1887 gleich sieben Mal in Folge gewann. Ein weiterer frühe Seriensieger war William Larned, ebenfalls aus den USA stammend, der den Titel von 1907 bis 1912 fünfmal in Folge holte.
In den 1910- bis 1920er-Jahren war es Bill Tilden, der insgesamt 10 Mal im Finale stand und davon 7 Titel gewinnen konnte - sechs davon in Folge. Sein Finalgegner war gleich fünfmal sein Landsmann Bill Johnston. Dieser gewann das US Open aber nur im Jahr 1919.
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In der Open Era seit 1968 konnten folgende Spieler im Laufe ihrer Karriere oder gar hintereinander das US Open Turnier im Herreneinzel gewinnen.
5 Siege:
- Jimmy Connors (USA): 1974, 1976, 1978, 1982, 1983
- Pete Sampras (USA): 1990, 1993, 1995, 1996, 2002
- Roger Federer (Schweiz): 2004, 2005, 2006, 2007, 2008
4 Siege:
- John McEnroe (USA): 1979, 1980, 1981, 1984
- Rafael Nadal (Spanien): 2010, 2013, 2017, 2019
3 Siege:
- Ivan Lendl (Tschechoslowakei): 1985, 1986, 1987
- Novak Dokovic (Serbien): 2011, 2015, 2018
2 Siege:
- Andre Agassi (USA): 1994, 1999
- Stefan Edberg (Schweden): 1991, 1992
- Patrick Rafter (Australien): 1997, 1998

Wichtige Sieger im Herren-Doppel
Bei den US Open finden Wettbewerbe im Herren-Einzel, Damen-Einzel, Herren-Doppel, Damen-Doppel, Mixed sowie Jugendturniere statt. Über die Gewinner der Herren-Einzel hast du hier schon viel gelesen, daher soll es nun um die Herren-Doppel-Sieger gehen.
Dabei ist auf jeden Fall der US-amerikanische Spieler Mike Bryan zu nennen, der in der Open Era sechsmal das Herren-Doppel gewinnen konnte. Fünfmal davon gewann er mit seinem Zwillingsbruder Bob Bryan, nur 2018 mit seinem US-amerikanischen Kollegen Jack Sock. Vor der Open Era haben Richard Sears und Holcombe Ward, mit wechselnden Tennispartnern, ebenfalls sechsmal den Titel im Herren-Doppel erreichen können.
Hier findest du die Sieger im Herren-Doppel seit 2000:
Jahr | Sieger | Herkunft |
---|---|---|
2021 | Rajeev Ram Joe Salisbury | USA Großbritannien |
2020 | Mate Pavic Bruno Soares | Kroatien Brasilien |
2019 | Juan Sebastián Cabal Robert Farah | Kolumbien Kolumbien |
2018 | Mike Bryan Jack Sock | USA USA |
2017 | Jean-Julian Rojer Horia Tecau | Niederlande Rumänien |
2016 | Jamie Murray Bruno Soares | Großbritannien Brasilien |
2015 | Pierre-Hugues Herbert Nicolas Mahut | Frankreich Frankreich |
2014 | Bob Bryan Mike Bryan | USA USA |
2013 | Leander Paes Radek Stepanek | Indien Tschechien |
2012 | Leander Paes Radek Stepanek | USA USA |
2011 | Jürgen Melzer Philipp Petzschner | Österreich Deutschland |
2010 | Bob Bryan Mike Bryan | USA USA |
2009 | Lukáš Dlouhý Leander Paes | Tschechien Indien |
2008 | Bob Bryan Mike Bryan | USA USA |
2007 | Simon Aspelin Julian Knowle | Schweden Österreich |
2006 | Martin Damm Leander Paes | Tschechien Indien |
2005 | Bob Bryan Mike Bryan | USA USA |
2004 | Mark Knowles Daniel Nestor | Bahamas Kanada |
2003 | Jonas Björkmann Todd Woodbridge | Schweden Australien |
2002 | Mahesh Bhupathi Max Mirny | Indien Belarus |
2001 | Wayne Black Kevin Ullyett | Simbabwe Simbabwe |
2000 | Lleyton Hewitt Max Mirny | Australien Belarus |
Weitere interessante US-Open-Sieger
Ein paar weitere Sieger der US-Open-Geschichte möchten wir dir hier noch einzeln vorstellen.
Boris Becker: Der einzige deutsche Einzel-Sieger
Vielleicht bist du in der Liste oben schon über seinen Namen gestolpert, und wahrscheinlich ist er dir ohnehin nicht neu: Boris Becker. Der erste und nach wie vor einzige deutsche Tennisspieler, der in New York City den Wettbewerb im Herren-Einzel gewinnen konnte. Mittlerweile macht Boris Becker eher mit neuen Stories aus seinem Leben Schlagzeilen und nur noch wenige in Bezug zum Tennissport. Seiner Zeit war er jedoch ein legendärer deutsche Tennisprofi, der es verdient hat, in diesem Artikel erwähnt zu werden.

Arthur Ashe: Namensgeber des heutigen Stadions
Den Namen Arthur Ashe hast du schon einmal gelesen, als es um den Spielort der US Open ging. Denn nach ihm wurde das heutige Stadion in Flushing Meadows benannt. Er war ein erfolgreicher US-amerikanische Tennissportler, der in der Open Era einmal im Jahr 1968 das US Open gewann. Zuvor und danach gewann er aber auch zahlreiche andere Turniere und Meisterschaften, insgesamt immerhin fünf Grand Slam Titel im Einzel und Doppel. Außerdem war er der erste schwarze Tennisspieler der USA, der dort für das Davis-Cup-Team nominiert wurde.
Im Jahr 1993 verstarb er im Alter von 50 Jahren an AIDS, nachdem er fünf Jahre zuvor bei einer Herz-OP eine Blutreserve erhalten hatte, die mit HIV kontaminiert gewesen war. Im Andenken an sein Leben, sein humanitäres Engagement und seine sportlichen Erfolge wurde er zum Namensgeber der heutigen Austragungsstätte des US-Open-Turniers.
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Kennst du schon die berühmtesten und erfolgreichsten weiblichen Siegerinnen der US Open?