Am Tag der Toten, auch bekannt als "Día de los Muertos", finden in ganz Mexiko große Festtagsumzüge statt - auf den Staßen ist dann die Hölle los: Als Sklelette verkleidete Mexikaner ziehen durch die Straßen und feiern mit Musik und Tanz den Tag der Toten.

Jedes Jahr sollen im Oktober und November die Toten zurückkommen, um das Land der Lebenden zu besuchen. In vielen Gemeinden nehmen die Menschen dies zum Anlass, das Leben der Verstorbenen zu feiern. Der Tag der Toten ist kein eintägiger, sondern ein mehrtägiger Feiertag. 

Er findet traditionell über drei Tage statt und beginnt am 31. Oktober. In erster Linie ist es eine Feier von Leben und Tod, bei der Familien ihrer verstorbenen Lieben gedenken. Die Ursprünge dieses Festes stammen aber aus der mesoamerikanischen Kultur und reichen Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Jahren zurück. Für viele gilt er als das älteste Fest der Welt. Die UNESCO hat den mexikanischen Feiertag 2003 zum Weltkulturerbe ernannt. 

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Eine als Catrina verkleidete und geschminkte Frau.
"La Catrina" ist die bekannteste Figur des Dia de los Muerto. | Unsplash
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Und los geht's

Die Ursprünge des Día de Muertos

Wir wissen, dass Rituale zur Ehrung der Toten von präkolumbianischen Zivilisationen durchgeführt wurden, darunter den Azteken, den Mayas, den P’urhépecha, den Olmeken und den Totonaken - und das bereits vor dreitausend Jahren!

Die Azteken widmeten den Feierlichkeiten einen ganzen Monat und verehrten die Göttin Mictecacihuatl, die Göttin des Todes, mehr als alle anderen Götter. Einige Elemente dieser alten Feiern sind in den zeitgenössischen erhalten geblieben. Die Azteken feierten ursprünglich irgendwann im August den Tod. Spanische Kolonisten änderten das Datum jedoch, um dem christlichen Fest Allerheiligen zu entsprechen. (Das Gleiche geschah übrigens anderorts mit Halloween.) Obwohl einige kommerzielle Einflüsse von Halloween den mexikanischen "Día de los Muertos" beeinflusst haben, erleben die ursprünglichen indigenen Traditionen heute eine Wiederbelebung.

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Die wichtigsten Bräuche des Día de Muertos

Es überrascht nicht, dass mit diesem Ereignis mehr als nur ein paar Traditionen und Bräuche verbunden sind. Die Vorbereitungen beginnen Wochen, manchmal Monate im Voraus.

Jeder Tag selbst hat jeweils seine eigenen Rituale und Bedeutungen:

Der 1. November ist den verstorbenen Kindern gewidmet und auch als "Día de los Inocentes" ("Tag der Unschuldigen") oder "Tag der kleinen Engel" bekannt. 

Der 2. November ist der "Tag der Toten", an dem alle Seelen zu ihren Familien, Dörfern und Städten zurückkehren. Die ganze Nacht über finden auf den Friedhöfen des Landes Mahnwachen statt, bei denen sich Familien versammeln, um das Baumharz Copal zu verbrennen, das seit präkolumbianischen Zeiten als Räucherwerk verwendet wird. Gräber sind mit Bonbonschädeln, Speisen, Getränken und Cempasúchil, orangefarbenen Ringelblumen, geschmückt. Als Symbol der Zerbrechlichkeit des Lebens werden kunstvoll gestaltete Papiergirlanden ("Papel Picados") aufgehängt.

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Von einem öffentlichen Gebäude aus sind bunte Papiergirlanden aufgereiht.
Die Papiergirlanden symbolisieren die Zerbrechlichkeit des Lebens. Unsplash

Für den "Día de los Muertos" werden überall spezielle süße Brötchen gebacken, die als "Pan de Muerto" bekannt sind. Sie haben einen leichtem Orangengeschmack und sind mit „knochenähnlichen“ Dekorationen und einer ordentlichen Zuckerschicht versehen.

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Der Bau von Altären ist vielleicht der wichtigste Brauch dieser wichtigen Feier. Sie sind oft in leuchtenden Farben dekoriert. Diese Altäre sind im Allgemeinen eher private Angelegenheiten, die zu Hause gebaut werden und auch mit persönlichen Besitztümern und Lieblingsspeisen der Toten dekoriert werden, um die Toten zurück in ihre Häuser zu führen. In vielen Gemeinden wie Pátzcuaro werden die Altäre jedoch von Familien direkt am Grab des Verstorbenen errichtet und werden heutzutage auch von den meisten öffentlichen Gebäuden vorbereitet. Die Planung kann oft Monate dauern, aber die Ergebnisse sind zugegebenermaßen spektakulär. Die Darbringung von "Ofrendas" (Opfergaben) an die Toten geht Hand in Hand mit dem Bau der Altäre, da Familien eine Vielzahl von "Ofrendas" auswählen, die den Verstorbenen ermutigen sollen, nach Hause zurückzukehren und die Gebete ihrer Lieben zu hören. Am 1. November werden für die verstorbenen Kindern Spielzeug und Süßigkeiten auf Grabsteinen und Altären in Häusern gestapelt, um die Kinder für eine Nacht im Jahr nach Hause zu locken.

Am 2. November gibt es "ofrendas" für verstorbene Erwachsene, wie Alkohol, Zigaretten, Fußballtrikots, Kerzen, "cempasúchiles" (Ringelblumen), parfümierter Anis, kandierter Kürbis, Schokolade, Obst, Mezcal, Mexikos einheimisches Getränk, und "pan de muerto".

Die Verwendung von Cempasúchiles, auch bekannt als "Flor de Muerto" ("Blume des Todes"), ist auf jeden Fall erwähnenswert. Mexikaner glauben, dass diese Blume dabei hilft, die Seele ihres geliebten Menschen zurück in die Welt der Lebenden zu führen, weil die Toten ihre Farbe besonders gut sehen können und da sie nur während der Regenzeit blüht, die dem "Tag der Toten" vorausgeht, wird sie stark mit den Feierlichkeiten in Verbindung gebracht.

Ein weiterer wichtiger Brauch ist die Herstellung oder der Kauf von Zuckerschädeln. Sie sind vielleicht das weltweit bekannteste Symbol sowohl für die Feierlichkeiten als auch für Mexiko im Allgemeinen. Zuckerschädel werden von Familien entweder gekauft oder hergestellt, um sie ihrem Altar hinzuzufügen, und der Name des Verstorbenen wird oft mit Zuckerguss auf die Stirn geschrieben. Neben den traditionellen Zuckerversionen gibt es heute auch Schokoladen- und Keks-Schädel.

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Gedeckter Tisch mit Ringelblumen und dem Brot der Toten.
Das "pan de muerto" wird speziell für den Anlass gebacken. | Unsplash

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Obwohl sich heute viele dafür entscheiden, in der Nacht des 1. November und in den frühen Morgenstunden des 2. November zu Hause zu bleiben, ist das Abhalten von Mahnwachen in vielen mexikanischen Gemeinden immer noch üblich und ist definitiv eines der wichtigsten Rituale dieser Feier. 

Von vielen mexikanischen Familien wird auch die Tradition der Grabschmückung immer noch respektiert. Diese Aufgabe umfasst normalerweise das Aufräumen des Bereichs um den Grabstein herum und das schmücken mit den bereits erwähnten Cempasúchil-Blumen und oft einem kompletten Altar. Friedhöfe werden während der Feierlichkeiten zum Tag der Toten wirklich Orte von überraschend festlichen gesellschaftlichen Zusammenkünften. Singend und tanzend feiern die Menschen das Wiedersehen mit den Seelen ihrer Verstorbenen.

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Am Tag der Toten werden in ganz Mexiko Calacas aufgestellt. Calacas sind bekleidete, geschmückte und farbenfrohe Skelettfiguren, die du bestimmt schon mal gesehen hast, deren Namen du jedoch nicht kanntest. Calacas sieht man genau wie Zuckerschädel in Mexiko an vielen Orten das ganze Jahr über aber ursprünglich gehören sie zum Tag der Toten.

Einer der eindrucksvollsten Bräuche, die während der Feierlichkeiten zum Tag der Toten stattfinden, ist das Teilen amüsanter Anekdoten und Erinnerungen über die Verstorbenen. Der Hang zum lustigen Geschichtenerzählen rührt letztlich daher, dass der Verstorbenen lieber nicht düster, sondern fröhlich gedacht werden soll. Das ist eine Tradition, die aufgrund ihrer intimen Natur oft nicht in der Öffentlichkeit stattfindet, aber sie ist repräsentativ für den allgemeinen Respekt für mündliche Überlieferungen in der mexikanischen Kultur.

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Auf einem Friedhof sitzt auf einem Grabstein ein Mann, vor ihm stehen Körbe voller Ringelblumen.
Ringelblumen kann man am "Dia de los muertos" auf jedem Friedhof kaufen. | Unsplash

Auch wenn dieser Brauch mehr oder weniger nur für Mexiko-Stadt gilt – obwohl andere Orte ihre eigene, wenn auch weniger spektakuläre Version haben – ist die Catrina-Parade eine Erwähnung wert. Eine der am weitesten verbreiteten Verkleidungen in Mexiko am Tag der Toten ist das Skelett. Die wohl bekannteste Version davon ist "La Catrina". Sie wurde ursprünglich vom mexikanischen Künstler José Guadalupe Posada erschaffen und ist zum Maskottchen des Fests avanciert. Jedes Jahr verkleiden sich Hunderte von Menschen als Catrinas und nehmen an der Catrina-Parade teil. Die Teilnehmer bemalen ihre Gesichter im typischen Stil des Catrina-Totenkopfes mit farbigen Akzenten um die Augen und Wangen und kleiden sich in dem Anlass angemessenen elegant. Um die Toten zur Feier des Tages aufzuwecken, tragen viele Menschen Muscheln oder andere Lärm verursachende Dinge am Körper.

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Orte mit besonderen Bräuchen

Obwohl im ganzen Land gefeiert wird, gibt es eine Reihe von besonderen Orten, die einen Besuch wert sind. Oaxaca, die Hauptstadt des gleichnamigen südlichen Bundesstaates, ist Gastgeber eines temperamentvollen und dramatischen Karnevals. Aber die beiden Städte, die für ihre Feierlichkeiten am bekanntesten sind, sind sicher Pátzcuaro im Bundesstaat Michoacán und San Andrés Mixquic in Mexiko-Stadt.

Wenn am 1. November die Sonne am Pátzcuaro-See untergeht, nehmen die Einwohner (zusammen mit Scharen neugieriger Touristen) Boote, die umgangssprachlich als "Mariposas" (Schmetterlinge) bekannt sind und mit Blumen und Kerzen geschmückt sind, zur Isla de Janitzio, wo sie ihre Toten auf den Friedhöfen der Insel ehren. Die Friedhöfe an den Ufern des Sees werden mit Kerzen beleuchtet, die bis zum Morgengrauen brennen. Der Anblick des Sees und seiner beleuchteten Umgebung, die Gesänge, die von der anderen Seite des Wassers ausgehen, sind ein gespenstisches Erlebnis. Tagsüber verkaufen Marktstände in Pátzcuaro Lebensmittel, Kunsthandwerk und traditionelle Waren, die mit dem Tag der Toten verbunden sind. Es erwarten dich leuchtende Farben, Pan de Muerto und natürlich jede Menge Totenköpfe.

San Andrés Mixquic im Distrito Mexiko-Stadt liegt zwei Autostunden südlich von der Innenstadt von Mexiko-Stadt und gilt immer noch als Teil der Hauptstadt des Landes. Der Tag der Toten ist die größte jährliche Feier der Stadt, mit monatelangen Vorbereitungen. Der Friedhof der Kirche San Andres Apostol steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Familien versammeln sich an den Grabsteinen ihrer Verwandten und fächern Kohlebecken auf, um Rauchströme heraufzubeschwören, die negative Energien und böse Geister verscheuchen sollen und die langsam in den Himmel treiben.

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Wenn auch diese Art der Feierlichkeiten an eine Abschiedszeremonie erinnert, ist hier kein Platz für Trauer oder Schmerz. Vielmehr ist es ein Abschied auf Zeit und die Vorfreude auf den nächsten Tag der Toten - denn in einem Jahr wird die Familie wieder zusammenkommen, tot und lebendig.

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Bertine

Ich bin studierte Ethnologin und Politikwissenschaftlerin sowie dreifache Jungs-Mama. Ich schreibe leidenschaftlich gerne und interessiere mich... eigentlich für alles. Aber ganz besonders für Reisen, Sprachen, fremde Kulturen, Geschichte und Handwerk.