„Hast du dein Ackerschnacker dabei?“ Bestimmt hast du das, auch wenn du vielleicht nicht weißt, was mir Ackerschnacker gemeint ist. Was kompliziert klingt, ist schlicht und ergreifend die hamburgische Art, Handy zu sagen.

Dieses Wort ist nur ein Beispiel von den zahlreichen Begriffen, die ganze Wörterbücher füllen, aber im Rest Deutschlands oft nicht verstanden werden. Und tatsächlich ist ganz Deutschland übersäht von Dialekten und allein in der Hansestadt gibt es drei verschiedene Großdialekte und sogar zwei verschiedene Sprachen.

Auch wenn mittlerweile nur noch von wenigen Hamburgern der echte Hamburgische Schnack gesprochen wird, spielen die Dialekte in der Stadt und bei den Menschen eine große Rolle.

In diesem Artikel möchten wir euch den Unterschied zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch oder Platt zeigen, euch erklären, was Missingsch eigentlich ist und euch einige lustige Sprüche aus der Gegend vorstellen. Hier geht es zum Guide der Hamburger Dialekte.

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Und los geht's

Drei Dialekte, zwei Sprachen

Wir haben es bereits anklingeln lassen: Wenn wir von der Sprache in Hamburg sprechen, dann meinen wir eigentlich drei verschiedene Dialekte und genau genommen sogar zwei verschiedenen Sprachen:

Plattdeutsch

Missingsch

Hochdeutsch

Aber was davon ist jetzt eine Sprache und was ist ein Dialekt?

Plattdeutsch

Plattdeutsch entstammt aus der niederdeutschen Sprache, die in Norddeutschland und im Osten der Niederlande gesprochen wird. Niederdeutsch ist wiederum eine westgermanische Sprache, die sich in viele einzelne Dialekte aufteilt, von denen Plattdeutsch einer ist. Man kann also sagen, dass Plattdeutsch sowohl eine Sprache als auch ein Dialekt ist.

Der Begriff Platt kommt übrigens aus den Niederlanden des 16. Jahrhunderts.

Die obere Schicht der Gesellschaft sprach Latein, was ein Großteil der Bevölkerung nicht verstand. Daher bezeichneten sie ihre eigene Sprache als plat, was soviel wie „verständlich“ oder „vertraut“ bedeutet.

Ursprünglich war die offizielle Sprache in Hamburg genau diese Variante des Niederdeutschen, nämlich Hamburger Plattdeutsch. In der Hansezeit war Plattdeutsch die Schriftsprache der Wahl und wurde erst im 16. Jahrhundert vom Hochdeutsch abgelöst.

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Ein Schiff fährt am Hamburger Hafen auf der Alster entlang.
Plattdeutsch war in der Hansezeit Amtssprache. |Quelle: Jonas Tebbe via Unsplash

Unterschieden wird zwischen zwei Varianten des Niederdeutschen, die das Hamburger Platt ausmachen: das Geest-Platt und das Marsch-Platt. Als Geest-Platt wird die Mundart bezeichnet, die auf der Geest gesprochen wird. Marsch-Platt meint dagegen die Dialekte, die in der Marsch gesprochen werden. Dazu gehört auch das Hafen Platt, das rund um den Hafen in Hamburg und auf St. Pauli gesprochen wurde.

Auch wenn Plattdeutsch mal die Amtssprache war, sprechen heutzutage nur noch etwa 100.000 Hamburger Platt. Ein ganzes Wörterbuch widmet sich den besondern Begriffen dieser Sprache.

Auch beim Bairischen Dialekt gibt es viele Besonderheiten.

Missingsch

Anders als Plattdeutsch ist Missingsch keine eigene Sprache, sondern ein sogenannter Regiolekt, also eine dialektal geprägte, in einer bestimmten Region gesprochene Umgangssprache. Missingsch ist vom Hochdeutschen geprägt und lässt sich als Mischung von Standarddeutsch und Plattdeutsch verstehen.

Der Name deutet auf diese Mischung, denn der Begriff Missingsch stammt vom Messing als Legierung, was bekanntermaßen ein Gemisch ist. Entstanden ist diese Umgangssprache wahrscheinlich, weil es für Hamburger, die nur Platt sprachen, schwierig war, sich auf Hochdeutsch umzustellen. Aus dieser Schwierigkeit heraus wurde dann Missingsch.

Während der Großteil der Grammatik niederdeutsch ist, sind die Vokabeln ein Mix aus hochdeutsch und niederdeutsch.

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Hochdeutsch

Heutzutage wird in der Hansestadt fast ausschließlich Hochdeutsch, allerdings mit einigen regionalen Besonderheiten was den Wortschatz, die Grammatik und die Aussprache angehen.

Den Begriff Moin kennt wahrscheinlich auch über Hamburg hinaus jeder. Und so gibt es einige Begriffe, die einen hamburgischen Einschlag haben, auch wenn sie eigentlich zum Hochdeutsch gehören.

Dazu gehören auch Begriffe wie dat, wat, schnacken, klönen (plaudern) oder dröge. Hier zeigt sich deutlich der Einfluss vom Niederdeutschen.

Entdecke auch die Feinheiten des Schwäbischen Dialekts.

Wo spricht man die Hamburger Sprache?

Wie wir bereits festgestellt haben, wurde in Hamburg ursprünglich nicht Hochdeutsch, sondern Hamburger Plattdeutsch, also die Variante des Niederdeutschen gesprochen.

In der Hansezeit war die Sprache noch weit verbreitet, sogar in England und Russland wurde Platt gebraucht. Noch heute werden in Skandinavien viele Begriffe aus dem Plattdeutschen verwendet.

Ein Mann in Kapitänsuniform steht auf einem Segelboot und blickt in den Himmel.
Im Hohen Norden spricht man Platt! |Quelle: Philippe Oursel via Unsplash

Auch wenn Platt nicht mehr die Amtssprache ist, so sprechen doch zahlreiche Menschen immer noch in diesem Dialekt. Dabei hat jede Region ihr eigenes Platt. Das Finkenwerder Platt unterscheidet sich beispielsweise vom Harburger Platt oder dem Hafen Platt.

Insgesamt sprechen 6 Millionen Menschen in acht Bundesländern Plattdeutsch. Dabei gibt es sogar eine noch größere Zahl an mittelmäßigen Sprechern.

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Rhein-IJssel-Linie

Der Bereich des niederdeutschen Sprachraums wird von der sogenannten Rhein-IJssel-Linie gekennzeichnet. Diese umschließt neben einem großen Teil der Niederlande auch die Städte Isselburg, Dorsten, Oberhausen und Essen im Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Hier spricht man wieder eine gesonderte Variante des Niederdeutschen. Auch im Oberbergischen Kreis und im Sauerland spricht man Varianten des Plattdeutsch. 

Das Hamburger Platt und Missingsch wird dagegen nur im Norden gesprochen, wobei es auch in Bremen, Kiel und sogar Ostwestfalen Varianten des Missingsch gibt.

Der Badische Dialekt ist ebenfalls eine interessante Vermischung verschiedener Einflüsse.

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Besonderheiten der hamburgischen Sprache

Hamburger sind keine Freunde der vielen Worte und das spiegelt sich natürlich auch in der Sprache Hamburgs wieder. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Begrüßung Moin, kürzer geht es kaum!

Der Hamburger Schnack hat ganz eigene Regeln und viele Wörter, die es im Rest von Deutschland nicht gibt, kein Wunder also, dass viele Menschen die Sprache nicht so gut verstehen können. Aber was sind die Besonderheiten der Sprache?

Eine Besonderheit ist die sogenannte Lenisierung. Dieser Fach-Begriff der Linguistik beschreibt die Umwandlung eines eigentlich starken Konsonanten in einen schwachen. Diese Konsonantenschwächung kommt in der hamburgischen Sprache sehr häufig vor. 

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Ein älterer Mann mit Mütze sitzt neben einer älteren Dame auf einer Bank.
Viele ältere Menschen sprechen in Hamburg Plattdeutsch. |Quelle: Matt Bennett via Unsplash

Wir haben einige Beispiele für dich, damit du die Lenisierung besser verstehen kannst:

  • Aus Hamburg wird Hamburch
  • Aus bitte wird bidde
  • Aus Leute wird Leude
  • Aus Tag wird Tach

Auch der Sächsische Dialekt hat viele Besonderheiten.

Eine weitere Besonderheit der hamburgischen Sprache ist die Verschmelzung von sd und st zwischen zwei Vokalen. Beispielsweise wird aus „musst du“ im Dialekt mussu.

Auch im Bezug auf die Aussprache gibt es viele charakteristische Besonderheiten. Der Buchstabe g am Silbenende und vor Konsonanten wird zum Beispiel häufig durch ch ersetzt. So wird aus liegt dann eben liecht.

Hamburgisch hat eine weitere Besonderheit, nämlich den Schleifton. Ein Schleifton bezeichnet die überlangen Vokale, die viele alteingesessenen Hamburger häufig verwenden. Aus Mut wird dann Muut und aus Leute wird Loidee. Das letzte Beispiel zeigt nicht nur den Schleifton sondern auch die Lenisierung.

Wie auch beim Hessischen Dialekt gibt es einige Sonderregeln zur Aussprache.

Die Hamburgische Kultur

Sprache und Kultur gehören eng zusammen, weshalb wir dir hier einige Traditionen und ein bisschen etwas von der regionalen Kultur näherbringend möchten.

Wusstest du, dass der Adventskranz eine Hamburger Erfindung ist? Die Idee stammt tatsächlich von einem Diakon, Johann Hinrich Wichern, der 1839 die Idee hatte, verarmten Kindern die Wartezeit auf Weihnachten mit Kerzen, die er auf einem hölzernen Wagenrad befestigte, zu verkürzen.

Aber nicht nur der Adventskranz kommt aus Hamburg, auch das berühmte und beliebte Franzbrötchen hat seinen Ursprungsort in der Hansestadt. Das Fanzbrötchen ist übrigens im Sortiment jeder Hamburger Bäckerei zu finden!

Schau doch auch mal in den Fränkischen Dialekt hinein.

Auch der HSV, der traditionsreiche Fußballverein der Stadt, liebevoll Dino genannt, gehört zur Kultur der Region!

Eine Fußballmannschaft springt auf dem Rasen vor den Fans in die Höhe.
Das Herz vieler Hamburger schlägt für den HSV. |Quelle: Waldemar Brandt via Unsplash

Und natürlich ist der Hamburger Dialekt ein wichtiger Teil der Kultur. Die noch etwas 100.000 Menschen, die perfekt Plattdeutsch sprechen können, gehören zum Lebensgefühl in Hamburg dazu.

Hamburgische Wörter

Wir haben gesehen, dass es viele Feinheiten des Dialekts gibt, eine andere Aussprache und häufig sogar eine andere Grammatik.

Wie auch im Berliner Dialekt findet man eine Menge Wörter, die es nur in der Region gibt. Wir stellen euch einige davon vor:

PlattdeutschHochdeutsch
ankiekenansehen
afmarachenanstrengend
backsigklebrig
BangbüxAngsthase
BrassÄrger
Buddel Flasche
BüxHose
DeernMädchen
DödelDummkopf
een betenein bisschen
gauflink
GlimmorsGlühwürmchen
happerneinen Happen essen
kattendüster stockfinster
MitschnackerVerführer
Opfladusensich hübsch machen
PläseerVergnügen
TüddelkramUnwichtiges
vigelinschschwierig

Es gibt noch unzählige Redewendungen und Sprüche auf Plattdeutsch, Missingsch und hamburgischem Hochdeutsch.

In diesem Video kannst du dir anhören, wie das Ganze klingt:

Bekannte Redewendungen aus Hamburg und Umgebung

Jetzt mal Butter bei die Fische, jeder kennt Redewendungen, die eigentlich aus einer ganz anderen Region kommen, aber trotzdem im Alltag häufiger mal verwendet werden.

Wie auch im Pfälzischen Dialekt gibt es eine Menge regionaler Redewendungen im Norden.

Wir zeigen dir einige lustige Sprüche und Redewendungen, die in Hamburg normal sind:

  • Moin, Moin: Die perfekte Begrüßung, um in Hamburg nicht aufzufallen. Geht übrigens immer, nicht nur morgens.
  • Bist 'n plietschen Dutt: Wenn dir das ein Hamburger sagt, dann freu' dich, denn der Satz heißt so viel wie „Bist ein schlaues Kerlchen“.
  • In’n Tüddel koomm: du denkst, es ist Montag, dabei ist eigentlich schon Dienstag? Dann bist du wohl durcheinander gekommen oder auf Hamburgisch „In’n Tüddel koomm“.
  • Nich‘ viel schnacken, Kopp in Nacken: bekannt für viele Worte sind die Hamburger sowieso nicht. Das zeigt auch dieser Spruch.
  • Nu is daddeldu: Kurz und knapp, „Jetzt reicht es!“ auf Plattdeutsch.
  • Mi is so maddelig, ik kann nich op de Been stahn: Nach einer durchzechten Nacht oder bei einer Krankheit fühlen sich Hamburger matt. Oder eben maddelig.
  • Is dat weer n' Schietwedder: Das Wetter in Hamburg ist ja so eine Sache. Wenn es mal wieder nicht besonders gut ist (also immer), dann eignet sich dieser Spruch, um seinem Unmut darüber Kund zu tun.
  • Dor nich för: „Gern Geschehen“ oder auch „Dafür nicht“ auf Hamburgisch.

Es gibt so viele interessante Dialekte in Deutschland und der Hamburgische ist einer davon, der sich großer Beliebtheit erfreut.

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Elissa Semaan

Leidenschaftliche Weltenbummlerin, Köchin und Lebensgenießerin.