Es ist nicht leicht, den richtigen Preis für einen privaten Zeichenkurs festzulegen. Schließlich muss ein privater Zeichenlehrer hierbei viele verschiedene Faktoren miteinbeziehen und darauf achten, dass er für ihn und seine Schüler faire Preise verlangt.
Wo findet der Malerei Unterricht oder Zeichenkurs statt? Ist für das Material gesorgt (Pinsel, Farbe, Leinwand etc.) oder muss der Schüler alles selbst mitbringen? Welche Ziele kann der Schüler mit dem Unterricht erreichen?
Diese und viele weitere Fragen müsst Ihr Euch als Mallehrer stellen, wenn Ihr sichergehen wollt, dass Ihr attraktive Preise für Eure Zeichenkurse festlegt und ausreichend viele Interessenten findet. In diesem Artikel erklären wir Euch, wie Euch das ganz einfach gelingt.
Den richtigen Tarif für Malkurse festlegen: Welches Niveau hat der Schüler?
Je nachdem, ob Ihr Malen für Kinder zum Spaß unterrichtet oder jemanden für eine Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule vorbereitet, werden sich Eure Tarife natürlich stark unterscheiden.
Schließlich sind die genutzten und unterrichteten Techniken unterschiedlich anspruchsvoll und nur gute Zeichenlehrer können die schwierigsten Techniken unterrichten. Außerdem müsst Ihr nicht nur technisch fit sein, sondern auch als persönlicher Coach fungieren können. Aber natürlich könnt Ihr Eure Schüler auch einfach zum Spaß unterrichten, ohne ein größeres Ziel zu verfolgen.

Das wichtigste Prinzip, dass Ihr immer im Kopf haben wird, ist das der Win-Win-Situation. Klar, als Zeichenlehrer ist Kunst Eure Leidenschaft und Ihr wollt diese gerne weitergeben. Allerdings müsst Ihr natürlich auch Geld verdienen. Je nachdem, wie intensiv Ihr Malerei oder Zeichnen unterrichtet, werdet Ihr unter Umständen auch Steuern auf Eure Einnahmen zahlen müssen.
Es sollte also zwischen Euch und Eurem Schüler klar sein, dass das Tarif Verhältnis für beide fair ist. Wenn Ihr viel weiterzugeben habt, dann könnt Ihr auch mehr verlangen, allerdings solltet Ihr Eure Stunden nicht viel teurer machen, als sie wert sind. So werden Eure Schüler schnell mit Euren Preisen einverstanden sein und Euch auch an Freunde oder Verwandte weiterempfehlen.
Aber verkauft Euch auch bloß nicht unter Wert!
Legt Euren Preis auf Grundlage Eurer Diplome und Zertifikate fest
Als unabhängige Zeichenlehrer solltet Ihr wie in jedem anderen Beruf Eure Kenntnisse mit Diplomen und Zertifikaten nachweisen können. Ein erfahrender Künstler, der schon eigene Ausstellungen hatte und alle Vorgaben erfüllt, kann schließlich mehr verlangen als ein Student, der sich selbst das Zeichnen beigebracht hat oder nur aus Spaß malt.
Wissen und Erfahrung haben ihren Preis, und deswegen müsst Ihr Eurem Lebenslauf als Künstler einen Wert geben. Wenn Ihr in Eurem privaten Zeichenunterricht bestimmte Techniken weitergeben könnt, die Ihr in einer jahrelangen Ausbildung intensiv gelernt habt, dann könnt Ihr hierfür auch mehr Geld verlangen als für etwas, dass Ihr Euch selbst beigebracht habt.
Generell könnt Ihr Euch an diesen groben Preisstrukturen orientieren:
- Ohne offizielle Ausbildung könnt Ihr ca. 15€ pro Stunde verlangen.
- Als Student an einer Kunsthochschule solltet Ihr mindestens 20€ die Stunde verdienen.
- Ausgebildete Künstler können 35€ die Stunde verlangen.
Eure Schüler sollten selbstverständlich die Möglichkeit haben, sich ein paar Eurer Werke anzuschauen, bevor sie sich für Euch entscheiden. So könnt Ihr schon mal ein bisschen zeigen, was Ihr als Maler oder Zeichner so draufhabt und dass Euer Preis sich bezahlt macht.

Wenn Eure Schüler unbedingt Malen mit Aquarellfarben lernen wollen, Euer Spezialgebiet aber das Zeichnen mit Kohle ist, dann passt es vielleicht von beiden Seiten aus nicht. Es ist wichtig, dass so etwas von vornherein klargestellt wird, damit beide ihre Zeit (und ihr Geld) nicht verschwenden.
Unter anderem aus diesem Grund empfehlen wir Euch, Euren Schülern eine kostenlose Probestunde anzubieten, damit Ihr die wichtigsten Details erst einmal besprechen und Euch gegenseitig kennenlernen könnt.
Mit Superprof könnt Ihr als Mal- oder Zeichenlehrer ganz einfach mit potenziellen Schülern in Verbindung treten. Gestaltet Euer Lehrerprofil besonders ansprechend und interessant, um von vielen Schülern kontaktiert zu werden. Wähle eine griffige Beschreibung wie Zeichenkurs Frankfurt, um Schüler*innen auf dich aufmerksam zu machen.
Wenn Ihr für den Malunterricht zum Schüler nach Hause fahrt, könnt Ihr Euch natürlich die Fahrtkosten über eine Kilometerpauschale anrechnen lassen. Das ist besonders sinnvoll, wenn Ihr in einer eher ländlichen Gegend lebt und häufig weitere Strecken zurücklegen müsst.
Bietet Euren Zeichenkurs inklusive der Materialien an
Wenn Ihr Malerei oder Zeichnen unterrichtet, dann habt Ihr die Wahl, ob Eure Schüler ihre Materialien selber mitbringen oder ob Ihr alles Nötige für Euren Kurs (wie bspw. Zeichenkurs München) zur Verfügung stellt. Schauen wir uns mal an, wie viel Zeichenmaterialien und Malerei Utensilien so kosten:
- Ein Set professionelle Buntstifte kostet zwischen 30 und 80 Euro, je nach Qualität und Marke.
- Eine Tube Acrylfarbe kostet zwischen 2,50€ und 5€.
- Ein Malpinsel kostet zwischen 4 und 45€, je nach Qualität des Holzes, der Pinselfäden (Plastik oder nicht), der Feinheit etc.
- Ein Block mit Zeichenpapier kostet mindestens 5 Euro.
- Eine Leinwand kostet um die 15 bis 45 Euro, je nach Größe.
Für Schüler, die auch außerhalb Eures Unterrichtes zuhause viel Malen, ist es sinnvoll, wenn sie sich eigene Materialien anschaffen.

Jede Unterdisziplin der Malerei oder des Zeichnens benötigt ihr eigenes spezifisches Material. Für Aquarellbilder benötigt Ihr z.B. spezielle Pinsel und natürlich die Farben. In jedem Fall solltet Ihr aber immer auf den Unterricht vorbereitet sein und mindestens Leinwände, Zeichenpapier, Pinsel, Stifte und Farben zur Verfügung haben, auch falls Eure Schüler mal etwas vergessen.
Die richtigen Materialien sind die Grundlage für den Zeichenkurs. Ihr als leidenschaftliche Künstler werdet aber wahrscheinlich ohnehin eine gewisse Grundausstattung immer zuhause haben. Je nachdem, was uns wie viel Ihr Euren Schülern zur Verfügung stellt, müsst Ihr Eure eigenen Materialkosten unbedingt in Euren Tarif miteinberechnen. Sollten Eure Schüler sich wundern, könnt Ihr ihnen das ganz einfach erklären.
Besprecht ruhig mit Euren Schülern einzeln, wie viele und welche Materialien sie selber besorgen möchten und worum Ihr Euch kümmert. So könnt Ihr sicher gehen, dass Ihr wieder einmal die gute alte Win-Win-Situation erreicht.
Lohnt sich ein Abo für regelmäßigen Mal- und Zeichenunterricht?
Um Eure Schüler langfristig als Kunden an Euch zu binden, könnt Ihr Kurskarten oder Abonnements für Euren Zeichenkurs anbieten.
Anstatt Kurs für Kurs mit Euren Schülern einzeln zu vereinbaren, ohne immer zu wissen, ob Euer Schüler nächste Woche wiederkommt, solltet Ihr Euch richtig organisieren. Mit regelmäßigen Kursen und einem ausgeklügelten System könnt Ihr Eure Termine, aber auch Euer Budget besser planen.
Ihr könnt eine Art Kundenkarte oder Punktekarte für Eure Zeichenkurse einführen und Euch so von der Konkurrenz abheben. Belohnt Eure Schüler nach einer bestimmten Anzahl Kurse mit Geschenken oder einem Gratis Kurs und sichert Euch so ihr Vertrauen, ihre Treue und Sympathie.
Wir haben Euch ein paar Ideen zusammengesucht, wie Ihr sichergehen könnt, dass Eure Schüler langfristig Malstunden bei Euch nehmen:
- Nach 10 Unterrichtseinheiten gibt es den 11. Kurs zum halben Preis, eine kostenlose Zeichenstunde oder sogar ein kleines Geschenk in Form von Malutensilien.
- Wer eine 10er Karte kauft bekommt den Eintritt in ein Museum geschenkt, welches Ihr mit ihm besucht, damit er dort eine Statue abmalen kann.
- Wer eine 20er Karte kauft, bekommt die nächsten 5 Kurse um 20% vergünstigt.
- Freunde werben Freunde: Wer einen Freund vermittelt, bekommt einen Kurs für den halben Preis.
Es gibt keine bessere Rechtfertigung für die Tarife für Euren Unterricht, als kommerzielle Angebote und Belohnungen für Treue. So gebt Ihr Euren Schülern auch Lust, bei Euch zu bleiben und womöglich sogar, ihre Freunde an Euch zu vermitteln.

Auf jeden Fall solltet Ihr aber sicherstellen, dass Eure eigenen Kosten mit Eurem Preis gedeckt sind, damit Ihr am Ende keinen Verlust macht. Auch als kreative Frohnatur müsst Ihr Euch wenigstens einmal rational Gedanken über Euren Verdienst und eine eventuelle Anmeldung Eures Gewerbes machen.
Wir hoffen, dass Ihr jetzt wisst, wie Ihr den Preis für Euren Zeichenunterricht als privater Lehrer festlegt. Ihr müsst Eure eigenen Erfahrungen, Eure Zertifikate, Materialkosten und das Niveau Eurer Schüler und ihre Ziele in Betracht ziehen.
Viel Spaß beim Unterrichten!










Sehr schön erklärt.
Es hatt mir sehr geholfen.
Sehr gute und praktische Ideen.
Vielen Dank