Die Baritonstimme nimmt in der Welt der Musik eine ganz besondere Rolle ein. Sie liegt zwischen dem tiefen Bass und dem helleren Tenor – also genau in der Mitte und verleiht vielen Stücken ihre warme, volle Klangfarbe.
Baritone überzeugen durch eine flexible Tonlage, die sowohl kraftvolle Tiefe als auch klare Höhen ermöglicht. Ob in als Stimmlage des Operngesangs, im Musical oder in der Popmusik – die Baritonstimme ist vielseitig einsetzbar und oft genau die Stimme, die einen Song besonders ausdrucksstark macht.
In diesem Artikel schauen wir uns genauer an, was die Baritonstimmlage auszeichnet und warum sie für Sänger so spannend ist.
Was ist Bariton?
In der Musiklehre wird normalerweise zwischen sechs Stimmlagen unterschieden: drei für Männer und drei für Frauen. Die Bariton Stimme ist eine der häufigsten männlichen Stimmlagen und liegt stimmlich zwischen dem Bass und dem Tenor.
Der Begriff „Bariton“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „schwerer Ton“.
Charakteristisch für Baritone ist ein warmer, voller Klang, der sowohl tiefe als auch mittlere Tonlagen abdeckt.
Schauen wir uns kurz an, wo man den Bariton verrotten kann:
Bass
Bariton
Tenor
Der Bariton ist für Männer das, was die Singstimme Mezzosopran für Frauen ist.
Der Bariton findet dabei in vielen Stücken seinen Platz – ob in der zeitgenössischen Oper oder im klassischen Chor, der Bariton ist immer gefragt. Ursprünglich waren es italienische Komponisten, bei denen Baritone besonders hoch im Kurs standen.

Musikwissenschaftler teilen Baritone meistens in fünf Untergruppen ein. Diese sind, von hoch nach tief:
- Baritenor: zu dem auch relativ tief singende Tenöre zugeordnet werden können
- Leichte Bariton: mit einem relativ geringen Stimmvolumen und einer recht hohen Stimme (H bis a‘)
- Lyrische Bariton: mit hoher Stimmkraft, zentrale oder klassische Stimmlage, die mit einer Reichweite von A bis g‘ einen großen Teil der Tonleiter abdeckt
- Dramatische Bariton: im Klang relativ tief, erstreckt sich zwischen G und g‘ oder noch weiter
- Bassbariton: der besonders tief geht und in Chorälen oder für strenge, autoritäre Charaktere in der Oper häufig verwendet wird, zwischen F und f#‘
Im Übrigen halten sich große Komponisten nicht immer an diese klassische Einteilung der Baritone: Um sich voneinander abzuheben, verzerren die Meister des Fachs gerne die Stimmlage in alle Richtungen (mal höher, mal tiefer). Das kann eine gewisse Originalität mit sich bringen, durch die ein Komponist erkannt werden kann.
Auch die männliche Tenor Stimmlage lässt sich unterteilen.
Die Besonderheiten der Stimmlage
Die Baritonstimme zeichnet sich durch einige besondere Merkmale aus, die sie von anderen männlichen Stimmlagen unterscheiden. Im Vergleich zum Bass ist die Baritonstimme etwas höher und heller, jedoch nicht so hoch und hell wie die des Tenors.
Baritone verfügen über eine angenehme Flexibilität, die es ihnen erlaubt, eine Vielzahl von Musikstilen und Rollen mühelos zu singen:
kraftvolle, dramatische Passagen
sanfte, lyrische Töne
Die Beherztheit und Kraft in ihrer Stimme, die als besonders mannhaft gilt, kann sehr gut Emotionen hervorrufen und herüberbringen. Diese Klangfarbe verleiht Bariton-Stimmen eine gewisse Tiefe, ohne dabei zu schwer oder dunkel zu wirken.

Darüber hinaus hat die Baritonstimme oft eine besondere Präsenz und Durchsetzungsfähigkeit, die sie gerade in Ensembles und Chorstücken unverzichtbar macht. In der Oper zum Beispiel werden Baritonrollen häufig als Helden, Antagonisten oder komplexe Charaktere besetzt
Die Eigenheit des Baritons ist es, die mittleren Töne perfekt zu treffen und das mit einer mehr als gewöhnlichen Stimmkraft und einem bemerkenswerten Stimmvolumen. Der Tonumfang eines Baritons reicht normalerweise von G bis g‘, also zwei Oktaven.
Wer Opernsänger werden möchte, der muss regelmäßig üben.
Bekannte Sänger, Lieder und Rollen im Bariton
Die Baritonstimme hat in der Musikgeschichte viele eindrucksvolle Spuren hinterlassen – sei es in der Oper, im Musical, im Pop oder Jazz. Zahlreiche bekannte Sänger und ikonische Rollen zeigen, wie vielseitig und kraftvoll diese Stimmlage eingesetzt werden kann.
Baritone in der Oper
In der klassischen Oper gibt es viele Titelrollen, die auf den Schultern eines Baritons lasten. Dies kann man in den berühmtesten deutschen Opernhäusern wie der Semperoper in Dresden, der Deutschen Oper in Berlin oder im Bayreuther Festspielhaus anschauen.
Schauen wir uns einige der berühmtesten Baritonpartien an:
- Orpheus von Claudio Monteverdi
- Dido und Aeneas von Henry Purcell
- Pelléas und Mélisande von Claude Debussy
- Das Kind und der Zauberspuk von Maurice Ravel
- Die Hochzeit des Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart
- Don Pasquale von Gaetano Donizetti
- Faust von Charles Gounod
- La Bohème von Giacomo Puccini
- Carmen von Georges Bizet
- Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner
- Der Barbier von Sevilla von Gioachino Rossini
Es gibt so viele bekannte Stücke, in denen Baritone eine gewichtige Rolle spielen. Die Baritonrolle steht dabei oft zwischen Held und Bösewicht, eine interessante Position mit viel Interpretationsspielraum.
Unter den berühmten klassischen Baritonen finden sich Namen wie Dietrich Fischer-Dieskau, der für seine Liedkunst weltberühmt wurde, oder Thomas Hampson, der ebenfalls durch seine Vielseitigkeit überzeugt.
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Baritone in der modernen Musik
Auch in der modernen Musik gibt es viele bekannte Baritone. Schauen wir uns einige an:
Jimi Hendrix
Johnny Cash
Paul Simon
Jim Morrison
Frank Sinatra
Lou Reed
Bruce Springsteen
Dean Martin
Elvis Presley
Rock
Country
Folk
Acid Rock
Jazz
Blues
Rock
Jazz
Rock ’n’ Roll
Die Stimmen der aufgezählten Musiker mögen teilweise sehr unterschiedlich klingen, doch das ist nicht ungewöhnlich für Baritone. Einige begabte Bariton-Sänger können ihre Stimme auch anpassen und so je nach Lied etwas höher oder tiefer erklingen.
Baritone im Musical
Auch im Musical gibt es einige spezielle Rolle für den Bariton. Hier wird häufig der Baritenor als eine Musicalvariante gebraucht.

Im Musical glänzen Baritone in Rollen wie:
- Javert in Les Misérables
- Billy Flynn in Chicago
- Phantomrolle in The Phantom of the Opera (je nach Besetzung zwischen Tenor und Bariton)
Diese Rollen erfordern dramatisches Talent ebenso wie gesangliche Präsenz.
An der Präsenz kann man im Gesangsunterricht München arbeiten.
Woran erkennt man einen Bariton?
Einen Bariton erkennt man in erster Linie an seiner Stimmhöhe und Klangfarbe. Die typische Baritonlage liegt zwischen Tenor (hoch) und Bass (tief) – also im mittleren Bereich der männlichen Stimmen. Der Stimmumfang reicht meist von etwa G2 bis G4, kann aber individuell leicht variieren.
Was Baritone besonders macht, ist ihr voller, warmer und oft etwas „erdiger“ Klang. Die Stimme klingt satter und dunkler als die eines Tenors, aber nicht so tief und schwer wie die eines Basses. Häufig wirkt der Bariton sehr ausgeglichen – weder schrill noch dumpf, sondern angenehm rund.
Weitere Hinweise:
- In der Sprechstimme klingen Baritone oft ruhig, resonant und präsent – ein Ton, der gut in Gesprächen „trägt“.
- Beim Singen fällt auf, dass sie höhere Töne zwar erreichen, aber oft mit mehr Kraftaufwand als ein Tenor. In tieferen Lagen behalten sie dagegen Volumen und Klangstärke.
Der Klang und die Charakteristik der Stimme sagen oft schon sehr viel darüber aus, ob jemand ein Bariton ist.
Wer seine Stimmlage genau bestimmen will, sollte sich professionell einstufen lassen, etwa durch Gesangsunterricht oder eine stimmliche Analyse.
Wie trainiert man eine Baritonstimme?
Das Training einer Baritonstimme folgt im Grunde den gleichen gesangstechnischen Prinzipien wie bei anderen Stimmlagen – mit dem Unterschied, dass auf die Besonderheiten der Baritonlage gezielt eingegangen wird. Ziel ist es, Klangfülle, Stimmumfang, Flexibilität und Ausdauer zu fördern, ohne die Stimme zu überlasten.
Aufwärmen und Atemtechnik
Ein gutes Stimmtraining beginnt mit Aufwärmübungen und kontrollierter Atmung. Baritone profitieren besonders von einer tiefen Bauchatmung, die für die nötige Stütze sorgt – gerade bei tiefen Tönen oder in kraftvollen Passagen.
Tiefe und Höhe gleichmäßig trainieren
Baritone sollten sowohl an ihrer Tiefenlage als auch an den oberen Grenzen ihres Stimmumfangs arbeiten. Wichtig ist dabei, nicht nur auf Volumen zu setzen, sondern auch auf Klangqualität und Kontrolle.

Übungen mit leiser Dynamik helfen, Feinheiten zu entwickeln und die Stimme nicht zu überfordern.
Registerübergänge ausgleichen
Die Baritonstimme hat oft einen etwas herausfordernden Übergang zwischen Brust- und Kopfstimme. Durch gezielte Übungen (z. B. sanfte Glissandi, Vokalwechsel, Sirenen) lässt sich dieser „Bruch“ ausgleichen, sodass ein nahtloser Klang entsteht.
Resonanzräume nutzen
Die natürliche Wärme der Baritonstimme entfaltet sich besonders gut, wenn die Resonanzräume im Brust- und Kopfbereich bewusst eingesetzt werden. Resonanzübungen mit Nasalvokalen oder Summen können hier unterstützend wirken.
Repertoirewahl
Beim Üben sollte man auf ein Repertoire zurückgreifen, das der Stimmlage entspricht – z. B. klassische Lieder, Arien oder Popsongs in passenden Tonarten. So hast Du nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern förderst auch ein gesundes Stimmgefühl.
Regelmäßigkeit und Pausen
Wie bei jeder Stimmlage gilt: Regelmäßiges, maßvolles Training bringt langfristige Fortschritte. Überforderung, falsche Technik oder fehlende Erholung können die Stimme schädigen – gerade bei kraftvollen Baritonpassagen.
Eine Baritonstimme zu trainieren bedeutet, das vorhandene Potenzial gezielt zu entwickeln, ohne es zu forcieren. Mit einer guten Technik, Geduld und dem richtigen Repertoire kannst Du deine Bariton Stimmlage trainieren.










Sehr interessanter Beitrag.
Ich denke dabei an den Bariton
Gianluca Ginoble von IL VOLO.