Das Schlagzeug hat eine lange und faszinierende Geschichte, die weit über das moderne Drumset hinausgeht. Seine Ursprünge reichen bis in die frühesten Kulturen zurück, in denen einfache Trommeln und Percussion-Instrumente für rituelle, militärische oder kommunikative Zwecke genutzt wurden.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Schlagzeug als Instrument kontinuierlich weiterentwickelt, von traditionellen Instrumenten hin zu den komplexen Setups, die wir heute in der Musikszene kennen. In dieser Geschichte spiegeln sich nicht nur technologische Innovationen wider, sondern auch kulturelle und musikalische Veränderungen.
Schauen wir uns also die Geschichte der Trommeln und verschiedenen Formen von Schlaginstrumenten an, um zu sehen, wie sie sich entwickelt haben.
Die Ursprünge der Trommel
Schauen wir uns zunächst die frühsten Formen dieser Instrumente an.
Eines der frühesten bisher entdeckten Instrumente ist eine Art Raspel aus eingeschnittenen Mammutknochen – dieses Instrument wurde auf ein Alter von ca. 70.000 Jahren geschätzt und in Belgien gefunden. Auch wenn es sich definitiv um Perkussion Instrumente handelte – es waren noch keine Trommeln.
Trommeln haben einen Resonanzkörper, der den Klang verstärkt. Das bedeutet, der Körper ist von innen hohl – sei es ein Topf, ein Kürbis oder ein ausgehöhltes Holzstück. Viele Trommeln haben auch eine vibrierende Membran aus gespannten Fellen oder ähnlichem.
Im Schlagzeugunterricht kann man lernen, die verschiedenen Rhythmen und Klänge zu perfektionieren.
Es ist nahezu unmöglich, zu sagen, wer zuerst entdeckt hat, dass das Klopfen eines Stockes gegen etwas Hohles einen lauteren Klang erzeugt als das einfache Zusammenklopfen zweier Stöcke. Aber wir können uns wichtige Meilensteine in der Geschichte der Trommel anschauen!
Trommeln im Alten Ägypten und Mesopotamien
Einige der ersten archäologisch dokumentierten Trommeln stammen aus den frühen Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens. Das war eine rechteckige Rahmentrommel, eine sogenannte Tof, die ungefähr um 2700 v. Chr. bezeugt wurde.

Alle mesopotamischen Trommeln werden mit den Händen gespielt, genau wie die ägyptischen Trommeln. Im Niltal gab es bei Militärparaden lange Trommeln um die Schultern und Tänzer und Musiker spielten die Rahmentrommeln in Größe eines Tamburins.
Während diese Kulturen wahrscheinlich schon während der Jungsteinzeit Trommeln besaßen, stammen die frühesten dokumentierten Funde aus China um 5500–2350 v. Chr. – diese Trommeln waren mit Krokodilhaut bespannt.
Trommeln in Afrika
Die Trommel spielt in der afrikanischen Musik eine große Rolle. Sie wurde in verschiedenen Regionen des Kontinents früh entdeckt und weiterentwickelt.
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Schauen wir uns zunächst die afrikanische Djembé an.
Die Djembé ist aus einem Stück Hartholz geschnitzt und mit Ziegenleder bespannt. Sie kommt aus Westafrika und ist wahrscheinlich zwischen 400 und 800 Jahre alt. Traditionell erst nur in den Gegenden des alten Mali-Reiches zu finden, wurde die Djembé in den 1960er Jahren immer bekannter als Les Ballets Africains sie auf ihren Europa-Tourneen einsetzten.
Es gab sogar eine Art Trommelliteratur mit Gedichten und Geschichten in der Trommelsprache.
Kommen wir zu einer Trommel, die ihre Tradition im Senegal, Nigeria, Benin, Ghana, Nordkamerun und im westlichen Tschad hat.
Die westafrikanische Sprechtrommel ist in Form einer Sanduhr mit zwei Trommelköpfen, die durch Stränge miteinander verbunden sind. Sie kann die Klangfarbe und den Ton der menschlichen Sprache nachahmen (daher auch der Name)
Beide Formen werden noch heute verwendet, wenn auch weiterentwickelt. Sie spielen in der afrikanischen Musik noch immer eine große Rolle.
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Griechische und römische Trommeln
Das antike Griechenland hatte Rahmentrommeln (Typanon), die sich im 3. Jahrhundert n. Chr. in Rom in das Tamburin verwandelten. Seltsamerweise schienen die Römer noch nie eine Art Kesseltrommel benutzt zu haben, sondern nur kleinere Handtrommeln.
Das einzig andere Schlaginstrument, das sie benutzten, waren Hand-Becken und ihre Verwandten, die Crotales.
Moderne Geschichte der Trommel
Die meisten der wichtigsten Arten von Trommeln, die wir heute spielen, stammen aus dem Mittelalter oder entstanden kurz danach. Viele moderne Musikinstrumente kamen aus dem Nahen Osten und wurden durch die Kreuzzüge überbracht.

Schauen wir uns einige bekannte Instrumente an, die ihren Ursprung im Mittelalter hatten:
- Kesseltrommeln: Die Vorfahren der modernen Orchesterpauke kamen aus dem Mittleren Osten und kamen im 13. Jahrhundert nach Europa. Im 16. Jahrhundert wurde die Kesseltrommel zu einer beliebten Komponente neben den Trompeten.
- Snare Drum: Im Mittelalter tauchten doppelseitige Trommeln mit unter der Unterschale gespannten Seilen auf. Dazu gehörte auch eine kleine Trommel, die an der Schulter hing und mit einem Trommelstock geschlagen werden konnte. Sie wurde zum grundlegenden Instrument beim Militär.
- Basstrommel: Auch als Kick Drum bekannt, stammt die Basstrommel aus der Türkei. Sie kam mit der Expansion des Osmanischen Reichs im 18. Jahrhundert nach Europa und wurde mit Begeisterung in die Militärmusik integriert.
Im Laufe der Jahre veränderten sich auch die Bestandteile des Schlagzeuges.
Jetzt haben wir uns die Entwicklung der Trommel angeschaut, aber wie kam es zum Schlagzeug?
Die Ursprünge des modernen Schlagzeugs
Im frühen 20. Jahrhundert bestand eine Band oder Musikgruppen aus mehreren Trommlern – einer für die Basstrommel, einer für die Snare Drum und ein anderer für die Becken.
Mit der Ankunft des Jazz, wurde auch das Schlagzeug als solches, wie wir es heute kennen, populär und die Basstrommel wurde Teil des Schlagzeug-Sets. Sie wurde mit einem Trommelpedal betätigt, welches einem Schlagzeuger ermöglichte, mehrere verschiedene Instrumente gleichzeitig zu spielen.
Das Pedal wurde von ein paar kreativen Jazzmusikern erfunden, die es nach ihren Bedürfnissen zu Hause herstellten. Aber um mit schnelleren Rhythmen mithalten zu können, war ein effektiveres Pedal erforderlich.
Die Erfindung des Basstrommel Pedals
Doch 1909 revolutionierte William F. Ludwig mit seiner Erfindung des Basstrommel-Pedals die Welt der Schlaginstrumente. Dieses Pedal ermöglichte es einem einzigen Musiker, mehrere Trommeln gleichzeitig zu spielen. Die Erfindung wurde sofort populär und legte den Grundstein für das moderne Drums
Dies war der Grundstein für die besten Schlagzeuger!
Die Ankunft des New Orleans Jazz
Eine lange Zeit später und zwar zu Beginn des 19. Jahrhunderts, entstand eine Bewegung in Louisiana aus Afroamerikanern und Kreolen, die gemeinsam musizierten. Die sozio-kulturellen Unterschiede verschwanden, Musik entstand und verband.

Straßenbands und Kapellen sorgten dafür, dass sich der Jazz von New Orleans verbreitete. Und genau daraus entstand der Jazz, den wir heute kennen und lieben! Besonders wichtig war damals beim Spielen die Improvisation – später übernahm sie eine stilprägende Rolle und gilt als eines der Hauptmerkmale im Jazz.
In den 1920-er Jahren wurden während der Prohibition Jazz Clubs immer beliebter. Dort wurde Alkohol konsumiert (der zu dieser Zeit verboten war) und zum Rhythmus von improvisierter Jazzmusik getanzt. Schlagzeuger spielten eine zentrale Rolle in den Big Bands, die den Rhythmus für tanzfreudige Gäste vorgaben.
In diesem Zeitalter wurde das erste Charleston-Pedal erfunden, die ersten stimmbaren Trommeln erblickten das Tageslicht und schalldämmende Wände begrenzten den Lärm in geschlossenen Räumen.
Auch damit kann man die beliebten Schlagzeug Songs spielen.
Die Zeit des Swing
1930 verbreiteten sich die Jazz Clubs enorm und auch die Nachfrage für Jazz Outlets steigerte sich. So fanden schwarze Amerikaner und ganz besonders Schlagzeuger ihren Platz in der damaligen Musikszene. Das war der Anfang des Swing, der seinen Höhepunkt in den Swinging Sixties erreichte, die uns auch heute noch bekannt sind.
Der Swing galt als rhythmisch-dynamische Bewegungsform des Jazz, die durch kleinste rhythmische Abweichungen der Einsätze der Instrumente zustande kommt. Das moderne Schlagzeug-Set, wie wir es heute kennen, wurde immer populärer als sich das Splash Becken etablierte.
Die weißen Amerikaner begannen nun, die Musik der schwarzen Amerikaner zu imitieren und wandten sich ebenfalls dem Jazz und Swing zu, indem sie in renommierten Konzertsälen der USA spielten. Zur gleichen Zeit entwickelte sich der Gypsy-Jazz in Paris.
Ein guter Grund mit Schlagzeugunterricht anzufangen!
Der Aufstieg des Schlagzeugers als Solist
In den 1940-er Jahren fand in der Musik ein Umschwung statt: Sie wurde von nun an mit der Absicht produziert, sie eigenständig zu hören und nicht nur, um zu ihr zu tanzen. Der Schlagzeuger gewann immer mehr Solo-Rollen in Musikgruppen und Bands – dank der musikalischen Ära des Be-bop.
Der Be-bop zeichnet sich durch ein schnelles Tempo und komplexe Harmonien aus. Kenny Clarke war einer der wichtigsten Wegbereiter dieses Musikstils.
So gewann die Rolle des Schlagzeugers durch den Be-bop immer mehr an Bedeutung. Es galt nicht nur noch als Metronom, sondern trat mit den anderen Instrumenten in den Dialog.
Mit dieser neuen Ära begannen die Hersteller von Musikinstrumenten damit, komplette Schlagzeug-Sets herzustellen, die den heutigen Schlagzeug-Sets sehr ähnelten.
Die Ära des Rock 'n' Roll
In den 50-er Jahren ersetzten synthetische Trommelfelle Tierhäute, was es ermöglichte, die Trommeln an die Ansprüche des entsprechenden Trommlers anzupassen. So konnte jeder Schlagzeuger seine Vorlieben verwirklichen.
Gleichzeitig eroberte der Rock 'n' Roll die Bühnen und einige Schlagzeuger prägten die Musikszene mit ihrem kraftvollen Spiel:
Ringo Starr (The Beatles)
John Bonham (Led Zeppelin)
Die 50-er und 60-er Jahre sorgten dafür, dass Schlaginstrumente und insbesondere das Schlagzeug vor allem bei den jüngeren Generationen großen Anklang fanden – Bands wie die Beatles, Led Zeppelin und The Who waren damals sehr beliebt.
Auch das Spiel der Schlagzeuger wurde immer kraftvoller und heftiger. Hersteller dieser Instrumente mussten also solidere und zuverlässigere Instrumente herstellen.
Das Doppelpedal im Hard Rock und Heavy Metal
Langsam, aber sicher, gewann mit Bands wie AC/DC, Deep Purpple oder Guns 'n' Roses auch der Hard Rock an Popularität. Vor allem Guns 'n' Roses brachten diese Art von Musik an die Front der Pop-Szene. Daraus entwickelten sich dann Musikstile von Punk (Sex Pistols The Clash) über Progressive Rock (David Bowie, Genesis) bis hin zu Heavy Metal und Death Metal.
Ein Schlagzeug besteht aus mehreren Bestandteilen, die zusammen ein komplettes Drumset bilden. Diese Komponenten lassen sich in Trommeln, Becken und zusätzliches Zubehör unterteilen.
Das Doppelpedal erschien in den 1980-er Jahren und wird fast immer von Metal und Death Metal Bands benutzt.
Heutige Schlagzeuger genießen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: Von der Auswahl verschiedener Becken-Typen über die Hinzufügung weiterer Trommeln bis hin zu vollständig anpassbaren Konfigurationen kann das Set individuell gestaltet werden.
Diese Flexibilität macht das Schlagzeug zu einem der vielseitigsten Instrumente in der Musik.









