Kapitel
Egal, ob Du noch in der Schule bist, im Studium oder schon im Arbeitsleben. Überall wirst Du Dir Inhalte aneignen müssen. Aber welche Lerntypen gibt es? Und willst Du wissen, wie man am besten lernt?
Wir geben Dir gerne Lerntipps und zeigen Dir alles, was du wissen musst!
















Der Lernprozess nach Roth
Hier die 6 Schritte des Lernens nach Heinrich Roth. Na, findest Du Dich darin wieder?
- Lernschritt: Motivation
- Lernschritt: Schwierigkeiten
- Lernschritt: Lösung
- Lernschritt: Tun und Ausführen
- Lernschritt: Behalten und einüben
- Integration und Transfer
Durch das Wiederholen beim Lernen passiert Folgendes im Gehirn: Die Synapsen werden regelmäßig neu aktiviert. Dadurch werden die Kontakte zwischen den Nervenzellen verstärkt. Etwas nicht nur einmal auswendig zu lernen, sondern ab und an zu wiederholen, fördert also das langfristige Speichern im Gedächtnis.
4 Lerntypen nach Vester: Lerntypen Übersicht
Um erfolgreich zu lernen ist es wichtig zu erkennen, welchem Lerntypen Du entsprichst. Das bedeutet, ob Du eher durch Hören, Sehen, Gespräche oder Bewegung viel aufnehmen kannst. Denn je nach Lerntyp verwenden wir unterschiedliche Sinne, um Inhalte besser zu erfassen, zu verstehen und uns merken zu können. Mache doch mal einen Lerntypentest kostenlos, welchem Lerntyp/welchen Lerntypen Du entsprichst!
Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über die 4 Lerntypen:
Auditiver Lerntyp
Solltest Du also dem auditiven Lerntyp entsprechen, ist es wichtig, dass Du im Unterricht gut zuhörst und Dich möglichst nicht ablenken lässt. Dies ist ein Tipp, der für alle Studenten nützlich ist: Das Handy sollte am besten außer Reichweite und der Computer nur für Notizen benutzt werden, sonst verlierst Du sehr schnell den Faden. Das direkte Umsetzen einer Information, wie z.B. durch das Stellen einer Frage, helfen Dir, das Gelernte zu verfestigen.

Visueller Lerntyp
Bist Du nun aber der visuelle Lerntyp, heißt das, dass Du durch Lesen sehr viel aufnehmen kannst. Bilder, Illustrationen und Grafiken sprechen Dich am Meisten an! Es hilft also, gleichzeitig die Powerpoint des Professors anzuschauen während der Vorlesung bzw. diese nachzuarbeiten nach jeder Stunde. Für Deinen Lerntyp ist es auch effektiv, die Literaturvorschläge und zusätzlichen Artikel der Professoren durchzulesen. In jedem Falle hilft es Dir ebenfalls, Deine eigens verfassten Notizen und Mindmaps in der Klausurenphase durchzugehen. Auch Farbgebungen in Deinen Notizen können Deinen Lernprozess vereinfachen. Benutze für verschiedene Sachverhalte verschiedene Marker und gestalte selbst Tabellen bunt. Dies hilft Deinem Gehirn, Sachverhalte sozusagen in Schubladen zu stecken und zu verfestigen.
Kommunikativer Lerntyp
Entsprichst Du nun am ehesten dem kommunikativen Lerntyp, hilft es Dir am meisten, Dich in Lerngruppen zusammenzufinden, ein Tutorium zu besuchen oder ganz simpel viele Fragen während der Vorlesung zu stellen. Auch individuelle Nachhilfe wäre eine Möglichkeit, um Deinem Bedarf gerecht zu werden. Vielleicht kennst Du es auch noch von der Schule: Du tauschst Dich mit Deinen Klassenkameraden aus und verstehst den Unterrichtsstoff während der Diskussion besser denn je? Ein sicheres Zeichen, dass Du der kommunikative Lerntyp bist. Selbst wenn Du mit außenstehenden Personen wie z.B. Deiner Mutter über ein Studienthema redest, hilft es Dir, die Information aufzubereiten um sie zu verstehen.
Haptischer Lerntyp / Motorischer Lerntyp
Last but not least gibt es noch den motorischen Lerntypen, also jemand, der durch Bewegung und Tasten/Fühlen am Meisten lernt. Für diesen Lerntyp ist es sehr passend, handschriftlich Notizen zu verfassen anstatt am Computer. Zur Wiederholung des Gelernten während der Klausurenphase wird es, so komisch es auch vielleicht klingen mag, am Einfachsten sein, wenn Du Deinen Lernprozess mit Sport oder allgemein Bewegung verbindest. Motiviere Dich durch ein kleines Workout, lerne an einem Stehtisch oder im Gehen. Auch Ausprobieren, Rollenspiele und Gruppenaktivitäten bringen Dich so richtig in Fahrt. Dir hilft es außerdem, Rechenaufgaben mit Material auszurechnen und etwas zu bauen um es zu visualisieren.

Natürlich ist auch eine Kombination an Lernarten möglich. Vielleicht haben Dir ja auch Aspekte verschiedener Lerntypen gefallen, die Du für Dich austesten kannst. Abwechselnde Lernarten können den Spaß am Lernen aufrecht erhalten und Dich Sachverhalte von verschiedenen Seiten beleuchten lassen. Probiere es einfach mal aus :)
Weitere Lerntechniken
Clevere Notizen nach Cornell
Bei der Cornell-Technik teilst Du ein Notizblatt so auf, dass du es effektiv und nachhaltig nutzt.
Dein Blatt Papier wird in drei Abschnitte unterteilt. Der größte Teil in der Mitte ist für Notizen. Die linke Spalte ist für Fragen vorgesehen und im unteren Drittel trägst du in eigenen Worten eine Zusammenfassung ein. Das kannst du in den Stunden zum Freilernen oder in 15 Minuten nach der Schule machen.

Pareto-Prinzip
Damit wird eine Regel beschrieben, nach der du mit 20 Prozent des Aufwands 80 Prozent des Gewinns einfährst. Das lässt sich auch auf den Lernprozess übertragen. Im schlechtesten Fall kannst du stundenlang lernen und nur wenig bleibt hängen, weil du einfach zu viel auf einmal verstehen willst. Mit dieser Methode lernst Du das, was auf jeden Fall drankommt, sparst Zeit und lernst das Wichtigste, das Du dann anwenden kannst.
Mache dir während des Unterrichts ein Sternchen an deine Notizen, wenn dein Lehrer bzw. deine Lehrerin etwas als „wichtig für den Test / die Prüfung“ ansagt. Solltest du dir unsicher sein, frage nach der Stunde noch mal nach. So findest du ganz leicht heraus, was du noch am gleichen Tag zu Hause wiederholen solltest.
Der Leitner-Algorithmus
Keine Angst, dies hat nichts mit Zahlen zu tun. Mit Karteikarten und dem Algorithmus wiederholst du nur Fakten, die du noch nicht verinnerlicht hast. Dadurch sparst du Zeit.
Alles, was du für diese Lernmethode brauchst, sind Karteikarten und ein Karteikasten mit mehreren Fächern. Die Fächer im Karteikasten haben jeweils eine bestimmte Bedeutung. Karten, die im ersten Fach liegen, wiederholst du z. B. täglich. Wenn du den Lernstoff, der auf der Karte steht, weißt, wandert die Karte in das zweite Fach. Kennst du die Antwort nicht, bleibt sie im ersten Fach, damit du sie dir am nächsten Tag nochmal anschauen kannst. Die Karten im zweiten Fach wiederholst du nur jeden zweiten oder dritten Tag. Karten im dritten Fach schaust du dir nur einmal die Woche an, usw.
Aufmerksamkeitsübungen
Um während des Unterrichts, der Vorlesung oder während Deiner Lern-Session am Ball zu bleiben, können Dir verschiedene Übungen helfen. Muskelan- und entspannungsübungen zum Beispiel. Spanne nacheinander einzelne Muskeln von den Zehen bis zum Nacken an und entspanne sie danach. Dabei können Vorstellungen, wie „ich hebe einen Gegenstand auf“ oder „ich knacke eine Nuss“, etc. durchgespielt werden.
Auch Atemübungen können die Konzentration steigern. Atme tief ein, halte Deinen Atem für 3 Sekunden, und atme wieder aus. Dies wiederholst du mehrere Male.

Farbpunkt – Hier sitzt du bequem, die Augen sind geschlossen. Dann denkt man sich einen Punkt in seiner Lieblingsfarbe, der immer größer wird und dann wieder kleiner.
Wichtig ist es natürlich auch, die Pausen zu nutzen um das Gehirn wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Gute Möglichkeiten sind also Rausgehen an die frische Luft, Bewegung zwischendurch oder neue Energie schöpfen durch einen kleinen, gesunden Snack und einen Plausch mit Freunden.
Eine gute Strategie um aufmerksam zu bleiben, ist es, sich nicht von seinem Handy ablenken zu lassen und den Computer auch nur für Notizen zu nutzen. Fängst Du einmal an, Deine Social Media zu checken, ist es mit der Konzentration schnell vorbei.
Hast Du mal über online Nachhilfe nachgedacht?
Lernpausen
Pausen sind wichtig, um sich zu erholen. Zwar ist das Gehirn bei Schülern besonders gut aufnahmefähig, jedoch benötigt es auch ausreichende Regenerationsphasen, damit die aufgenommen Informationen optimal verarbeitet werden können. Mache einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft oder spiel zum Beispiel mit Deinen Geschwistern, um kurz durchzuatmen.
Die beste Lernzeit fürs Vokabellernen ist zum Beispiel kurz vor dem Schlafengehen. So stört nämlich kein Fernsehen, kein Computer und kein anderer Input mehr das „Abspeichern“ der Informationen. Natürlich brauchst du nach dem Lernen erst noch ein bisschen Zeit zum Runterkommen, damit du schlafen kannst. Achte aber darauf, dass du in dieser Zeit dein Gedächtnis nicht noch mit anderen Reizen und Informationen blockierst.
Für mehr Tipps zum Vokabeln lernen haben wir noch mehr Informationen für Dich parat.
Wir wünschen Dir viel Erfolg! 🍀