Viele Studierende stehen vor ihrer Abschlussarbeit und wissen nicht genau, wie sie Plagiate sicher vermeiden können. Das Thema ist heikel: Schon kleine Fehler beim Zitieren oder Paraphrasieren können als geistiger Diebstahl gewertet werden.
Dabei entstehen die meisten Plagiate unbewusst – aus Unsicherheit oder fehlendem Wissen über die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens. Wer die gängigen Formen kennt und sorgfältig mit Quellen umgeht, kann Risiken leicht minimieren.
In diesem Artikel zeigen wir praxisnahe Tipps, erklären typische Fallen und geben Hilfestellungen, wie du deine Abschlussarbeit korrekt belegst, Zitierfehler vermeidest und wissenschaftlich sauber arbeitest.
Definition und Bedeutung des Plagiats
Der Duden definiert ein Plagiat als eine „unrechtmäßige Aneignung von Gedanken, Ideen o. Ä. eines anderen auf künstlerischem oder wissenschaftlichem Gebiet und ihre Veröffentlichung“ sowie als „Diebstahl geistigen Eigentums“.
Ein Plagiat entsteht also, wenn du Ideen, Forschungsergebnisse oder Formulierungen anderer übernimmst und diese in deiner Arbeit verwendest, ohne die jeweilige Quelle korrekt anzugeben. Das gilt für einzelne Sätze genauso wie für Abschnitt oder ganze Kapitel. Auch das Paraphrasieren fremder Inhalte ohne Quellenangabe gilt als Plagiat.
Ein Plagiat ist, wenn du die Ideen, Texte oder Forschungsergebnisse anderer übernimmst, ohne die Quelle korrekt anzugeben.
Die korrekte Zitierung ist der zentrale Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens. Jede Information, die nicht auf deinem eigenen Wissen basiert, muss belegt werden. Unterlässt du dies, kann deine Arbeit als Plagiat gewertet werden – mit möglichen ernsthaften Konsequenzen, von Punktabzug bis hin zu rechtlichen Problemen.
Plagiate gefährten nicht nur die eigene akademische Reputation, sondern untergraben auch die Integrität und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft insgesamt. Deshalb ist es entscheidend, sorgfältig mit Quellen umzugehen und sich frühzeitig mit den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens vertraut zu machen.
Arten von Plagiaten mit Beispielen
Plagiate können auf vielfältige Weise auftreten, und nicht immer ist es auf den ersten Blick offensichtlich, wann Grenzen überschritten werden. Oft entstehen sie unbewusst – etwa durch unsaubere Quellenangaben oder ungenaue Paraphrasen. Umso wichtiger ist es, die unterschiedlichen Plagiatsformen zu kennen, damit du sie gezielt vermeiden kannst:
| Art des Plagiats | Erklärung | Beispiel |
|---|---|---|
| Vollplagiat | Eine komplette fremde Arbeit wird unter deinem Namen abgegeben | Du gibst die Hausarbeit eines Kommilitonen als deine eigene ab |
| Teilplagiat (Copy-and-Paste) | Einzelne Textstellen oder Abschnitte aus fremden Arbeiten werden übernommen, ohne zu zitieren | Du kopierst Passagen aus einem Buch oder Artikel in deine Arbeit, ohne die Quelle anzugeben |
| Selbstplagiat | Eigene frühere Texte werden erneut verwendet, ohne darauf hinzuweisen | Du nutzt Teile einer Hausarbeit in deiner Bachelorarbeit, ohne dich selbst als Quelle zu nennen |
| Strukturplagiat | Die Gliederung oder der Aufbau einer fremden Arbeit wird übernommen | Du orientierst dich stark an der Kapitalstruktur einer anderen Arbeit, ohne Quellenangaben |
| Ideenplagiat | Ideen, Argumentationslinien oder Forschungskonzepte anderer werden als die eigenen ausgegeben | Du übernimmst das Studiendesign eines veröffentlichten Artikels, ohne den Autor zu nennen |
| Übersetzungsplagiat | Texte aus einer fremdsprachigen Quelle werden übersetzt und übernommen, ohne zu zitieren | Du übersetzt einen englischen Fachartikel und gibst ihn als eigene Arbeit aus |
| Ghostwriting | Du lässt eine fremde Person die Arbeit für dich schreiben und trittst selbst als Autor auf | Du bezahlst jemanden, der deine Hausarbeit schreibt, und reichst sie unter deinem Namen ein |
Du siehst also, selbst deine eigenen Ideen und Texte können als Plagiat gelten, wenn du sie nicht richtig zitierst bzw. darauf verweist. Durch die Kenntnis dieser Plagiatsarten kannst du gezielt prüfen, welche Situationen in deiner Arbeit problematisch sein könnten und wie du sie korrekt vermeiden kannst.
Ja, Ghostwriting gilt als Plagiat, wenn du die Arbeit einer anderen Person als deine eigene einreichst. Auch wenn du den Text nicht wörtlich kopierst, übernimmst du fremde geistige Leistung ohne Quellenangabe. Dadurch verletzt du die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens und riskierst Konsequenzen.
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Woran erkennt man ein Plagiat?
An vielen Hochschulen erfolgt nach Abgabe einer Abschlussarbeit eine Plagiatsprüfung mithilfe einer speziellen Software. Solche Softwares verfügen über riesige Datenbanken mit sämtlichen bereits publizierten Arbeiten. Mit diesen gleichen sie deine Arbeit ab und markieren Stellen, bei denen du plagiiert hast.
Wenn es sich um offen zugängliche Internetquellen handelt, reicht deinen Professoren schon eine Suchmaschine, um ein Plagiat zu erkennen. Doch auch ohne technische Unterstützung sind Professoren in der Lage, grobe Plagiate zu erkennen – beispielsweise anhand des Schreibstils.

Wenn an einer oder mehreren Stellen in deiner Arbeit ein plötzlicher Stilbruch zu erkennen ist, liegt der Plagiatsverdacht auf der Hand. Dann braucht es nur noch eine kurze Recherche, um die Originalquelle auszumachen. Besonders auffällig sind dabei auch Formatierungsfehler – wenn du also beim Copy-und-Paste nicht bedacht hast, Schriftgröße und Schriftart anzupassen.
So erkennt man Plagiate zuverlässig:
- Plagiatssoftware: Spezielle Programme vergleichen Texte automatisch mit Datenbanken und erkennen Übereinstimmungen.
- Suchmaschinen: Markante Textstellen oder ganze Sätze lassen sich per Google und Co. überprüfen, um Originalquellen zu finden.
- Stilbruch: Plötzliche Unterschiede im Schreibstil, Vokabular oder Niveau können auf fremde Textpassagen hinweisen.
- Formatierung: Inkonsistente Schriftarten, Abstände, Fußnoten oder Zitierstile deuten manchmal auf kopierte Abschnitte hin.
- Ungewöhnliche Quellen: Seltene oder thematisch unpassende Quellen, die nicht zum restlichen Text passen, können verdächtig sein.
- Logische Brüche: Plötzlich auftauchende, unverbundene Argumente oder Themenwechsel können ebenfalls auf ein Plagiat hindeuten.
Sei dir darüber im Klaren, dass dein Professor großen Wert auf die Quellenangaben und dein Literaturverzeichnis legen wird. Den meisten sind diese Aspekte wichtiger als ein herausragender Schreibstil. Immerhin sollst du mit deiner Arbeit beweisen, dass du im Stande bist, wissenschaftlich zu arbeiten. Dazu gehört eben das korrekte Zitieren.
Gründe für Plagiate
Wie eingangs bereits angesprochen, entstehen nicht alle Plagiate bewusst und beabsichtigt. Beim Vollplagiat, dem Selbstplagiat und dem Ghostwriting ist das natürlich anders – hier plagiierst du mit voller Absicht und nimmst die Gefahren in Kauf.
Mögliche Gründe für das absichtliche Plagiieren sind die folgenden:
📈 Wirtschaftlichkeit:
Du möchtest deine Arbeit möglichst schnell und ohne großen (Eigen-)Aufwand fertigstellen und abgeben
⭐ Statusstreben:
Du möchtest mit deiner Arbeit in erster Linie einen Abschluss (Bachelor / Master / Doktor) erlangen und so einen gesellschaftlich höheren Rang
⚡ Überforderung:
Das wissenschaftliche Arbeiten überfordert dich, du hast womöglich eine Schreibblockade und du siehst keine andere Möglichkeit als zu plagiieren
Häufiger ist aber nach wie vor das Versehen, das zu einem Plagiat führt. Dahinter steht Unwissenheit über korrekte Zitierregeln und Quellenangaben sowie Flüchtigkeit, die zu Fehlern führt.
Konsequenzen von Plagiaten
Unabhängig vom Grund, warum Studierende ein Plagiat einreichen, kann dieser Tatbestand ernsthafte Konsequenzen haben. Es handelt sich dabei immerhin nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um Diebstahl von fremden geistigen Eigentum.
Für Studierende kann ein Plagiat – je nach Umfang und Absicht – nicht nur bedeuten, dass sie im jeweiligen Fach oder der Abschlussarbeit durchfallen. Die Täuschung kann sogar zum Verlust des Studienplatzes führen!
Ein Plagiat kann ernsthafte Folgen haben: Notenabzug, Nichtbestehen der Arbeit oder sogar Exmatrikulation sind möglich. Außerdem kann es rechtliche Konsequenzen geben und die eigene akademische Reputation dauerhaft beschädigt werden. Wissenschaftliche Integrität und Vertrauen gehen dadurch verloren.
Grundsätzlich verstößt du mit einem Plagiat gegen das Urheberrechtsgesetz (UrhG). Der Verfasser der Originalquelle hat damit das Recht, Klage einzureichen oder Unterlassen sowie Schadensersatz zu verlangen. Da das jedoch hauptsächlich publizierende Wissenschaftler betrifft und bei Hochschularbeiten quasi nie vorkommt, sei das hier nur am Rande zum Zwecke der juristischen Einordnung erwähnt.
In jedem Fall aber schadest du bei jedem Plagiieren der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft. Schon allein deshalb ist den Lehrenden an der Universität so viel daran gelegen, dass Studierende eigenständige Arbeiten verfassen und saubere Quellenarbeit leisten.
Strategien zur Vermeidung von Plagiaten
Um einen Plagiatsvorwurf zu vermeiden, musst du dich beim wissenschaftlichen Schreiben im Prinzip nur an folgende Schritte und Tipps halten. So verfasst du eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit, die sämtlichen Plagiatskontrollen standhält.
Richtig paraphrasieren
Paraphrasieren bedeutet, fremde Inhalte zusammengefasst in eigenen Worten wiederzugeben. Man kann hier auch vom indirekten Zitat sprechen. Du setzt deinen Textabschnitt dabei nicht in Anführungszeichen, gibst aber am Ende der Paraphrase in Klammern oder als Fußnote die Quelle (Autor, Jahr, Seitenzahl) an.
Wichtig ist, dass du nicht nur einzelne Wörter austauschst, sondern den gesamten Satzbau und die Formulierungen eigenständig gestaltest. Paraphrasieren zeigt, dass du den Inhalt verstanden hast und in deine Argumentation einordnen kannst. Ein häufiger Fehler ist, zu nah am Originaltext zu bleiben – dies kann trotzdem als Plagiat gewertet werden.
Richtig zitieren
Für ein direktes Zitat übernimmst du wörtlich einen Teilsatz, Satz oder Abschnitt eines fremden Autors. Das Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt und direkt dahinter mit der Quellenangabe versehen. Direkte Zitate eignen sich besonders, wenn der Originalwortlaut wichtig für deine Argumentation oder die Aussagekraft des Textes ist.
Achte darauf, dass Zitate sinnvoll in deinen eigenen Text eingebettet werden und nicht einfach wahllos aneinandergereiht erscheinen. Kürze längere Zitate bei Bedarf mit „[…]“ und passe die Formatierung an die Zitierregeln deiner Hochschule an.
Vollständiges Literaturverzeichnis
Am Ende deiner Hausarbeit befindet sich dein Literaturverzeichnis, welches sämtliche verwendeten und zitierten Quellen beinhaltet. Hier gibst du die vollständigen Quellenangaben an, also nicht nur die im Fließtext angegebene Kurzfassung.
Ein vollständiges Literaturverzeichnis ermöglicht es anderen, deine Quellen nachzuvollziehen und sorgt für Transparenz in der Wissenschaft. Es sollte einheitlich nach einem Zitierstil (z. B. APA, Chicago, Harvard) formatiert sein. Prüfe am Ende sorgfältig, ob alle Quellen aus dem Text auch im Verzeichnis enthalten sind und keine Angaben fehlen.
Bemühe dich um die Originalquellen
Die Literaturrecherche kann eine lästige Angelegenheit sein. Insbesondere bei manchen Themen lassen sich oft in erster Linie Quellen finden, die sich selbst an den Erarbeitungen anderer Wissenschaftler bedienen. Bei solchen spricht man von Sekundärquellen.
Um aber die Gefahr auszuschließen, dass die Sekundärquellen die Originalquelle nicht richtig wiedergegeben haben oder du beim Umschreiben wieder nah an den Originaltext gelangst, solltest du stets bemüht sein, selbst die Originalquelle (sogenannte Primärquelle) ausfindig zu machen.
Setz dich umfassend mit deinem Thema auseinander
Umso besser du dich mit deinem gewählten Thema auskennst und quasi einen Expertenstatus erreichst, desto leichter wird es dir fallen, Quellen in eigenen Worten wiederzugeben. Das Verwenden der Originalquellen ist oft ein Zeichen dafür, dass der Autor nicht tief genug im Thema drin ist, um den Inhalt eigenständig zu reproduzieren.

Nimm dir außerdem so viel Zeit für deine Hausarbeit bzw. Abschlussarbeit, dass du nicht aufgrund von Zeitnot in Versuchung gerätst, unsauber mit deinen Quellen umzugehen oder schnell ganze Sätze oder Abschnitte zu kopieren.
Kenne die Zitierregeln
Bevor du überhaupt mit dem Schreiben beginnst, solltest du dich intensiv mit den von deiner Hochschule geforderten Zitierregeln beschäftigt haben. In der Regel gibt deine Uni einen eigenen Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten heraus, an den du dich halten musst. Indem du weißt, wo und wie du zitieren musst, verhinderst du, aus Unwissenheit ein Plagiat zu produzieren.
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Führe selbst eine Plagiatsprüfung durch
Gerade wenn es sich um eine Abschlussarbeit handelt, kannst du davon ausgehen, dass dein Professor deine Arbeit durch eine Plagiatsprüfung laufen lässt. Und zwar noch bevor er sie liest. Um dort eine unangenehme Überraschung für alle Beteiligten zu umgehen, kannst du deine Arbeit auch vorab schon selbständig auf Plagiate prüfen – entweder manuell oder elektronisch.
Mindestens eine Korrekturrunde solltest du dafür einplanen, all deine Quellen im Fließtext und im Literaturverzeichnis zu überprüfen:
- Ist jede Quellenangabe im Text auch im Literaturverzeichnis angegeben?
- Stimmen die Autoren und Jahreszahlen überein?
- Hast du (wenn zutreffend) auch die Seitenzahl angegeben?
- Befindet sich an jedem fremden Gedanken ein Beleg?
Anschließend kannst du ein kostenloses Programm im Internet verwenden, um eine Plagiatsprüfung durchzuführen.
Bleib gelassen
Da es sich „nur“ um eine Studienarbeit handelt, darfst du getrost eine gute Portion Gelassenheit beibehalten. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Studierender aufgrund von einzelnen, versehentlichen Plagiatsfehlern ernsthafte Konsequenzen hatte.
Das ist natürlich etwas anderes, wenn du eine komplette fremde Arbeit abgibst oder einen Ghostwriter beauftragst. In einem solchen Fall bist du an einem Hochschulverweis oder dem Nicht-Bestehen selbst schuld.
Dass eine elektronische Plagiatsprüfung bei der Arbeit eines Studierenden aber immer eine gewisse Anzahl an kleineren Plagiaten ausfindig machen wird, ist den Professoren bewusst. Meist gibt es eine gewisse Toleranzgrenze.
Fazit: Mit Sorgfalt auf der sicheren Seite
Es ist durchaus empfehlenswert, sich beim Verfassen einer Studienarbeit mit den Hintergründen und Konsequenzen von Plagiaten auseinanderzusetzen. In Sorge verfallen musst du aber nicht.
Wenn du dich gut mit den Zitierregeln auskennst und diese anwendest, dir Zeit für deine Arbeit nimmst und Experte in deinem Themengebiet bist, wird das auch dein Professor merken. Hier und da eine kleine Ungenauigkeit in der Quellenangabe hat noch niemandem den Abschluss gekostet.
Arbeite mit viel Sorgfalt und Genauigkeit und hab vor allem das Selbstvertrauen, dass du in der Lage bist, eigenständig eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen, ohne auf das Klauen fremder Inhalte und Gedanken zurückgreifen zu müssen.
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Quellen
- Vgl. Duden, https://www.duden.de/rechtschreibung/Plagiat (abgerufen am 05.11.2025)
- Vgl. Arten von Plagiaten – Übersicht über alle Formen, in: Bachelorprint, 2022, https://www.bachelorprint.de/plagiate/arten/ (abgerufen am 05.11.2025)
- Vgl. Wie prüfen Dozierende Plagiate, in: 1a-studi, 2025, https://www.1a-studi.de/plagiate/wie-pruefen-dozenten-plagiate (abgerufen am 05.11.2025)
- Vgl. Plagiate – Definition, Konsequenzen, Vermeidung, in Bachelorprint, 2017, https://www.bachelorprint.de/plagiate/ (abgerufen am 05.11.2025)





