Die Unterschiede zwischen verschiedenen deutschen Schulabschlüssen sind oft nicht für jeden einfach ersichtlich - denn unser Schulsystem ist umfassend und schnell verwirrend. Schließlich ist Bildung Ländersache und selbst beim Abitur gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.
Ein wesentlicher Unterschied besteht bundesweit zwischen dem Abitur und dem Fachabitur. Während das Abitur den Zugang zu Universitäten und allen Fachrichtungen ermöglicht, berechtigt das Fachabitur in der Regel zum Studium an Fachhochschulen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch auch ein Universitätsstudium in bestimmten Fächern möglich. Beide Abschlüsse haben ihre Vor- und Nachteile.
Abitur
Zugang zu Universitäten und Fachhochschulen
🎓
Alle Fachrichtungen wählbar
🎓
Höchster Studienabschluss in Deutschland
🎓
Dauer: i. d. R. 12–13 Jahre
🎓
Theorie- & allgemeinbildend
🎓
Mehr Studien- & Berufsmöglichkeiten
Fachabitur
Zugang zu Fachhochschulen
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Fachlich eingeschränkte Studienwahl
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Mittlerer Schulabschluss plus Fachhochschulreife
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Dauer: meist 12 Jahre
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Theorie und Praxis (oft mit Praktikum)
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Früherer Berufseinstieg möglich
Wir zeigen dir im folgenden Artikel, was genau Abitur und Fachhochschulreife sind und was die beiden Schulabschlüsse voneinander unterscheidet. Dabei erklären wir auch die Abgrenzungen zur fachgebundenen Hochschulreife und erläutern, ob das Abitur gleichbedeutend mit der Allgemeinen Hochschulreife ist.
Was ist das Abitur?
Spricht man vom Abitur ist damit in der Regel die allgemeine Hochschulreife gemeint. Der Begriff "Abitur" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Abgangsprüfung". Es handelt sich also um die Reifeprüfung, die Schüler am Ende der sogenannten Sekundarstufe II bzw. am Ende der gymnasialen Oberstufe ablegen.
Wenn du eine gute Abiturvorbereitung hinlegst, dann wirst du sicher auch eine gute Note bekommen.
Das Abitur ist die allgemeine Hochschulreife, die höchste Schulabschlussqualifikation im deutschen Bildungssystem. Es berechtigt zum Studium an Universitäten und Fachhochschulen.
Das Abitur ist der höchste Schulabschluss, der in Deutschland erlangt werden kann. Es folgt auf die mittlere Reife, die mit dem Bestehen der 9. (bei G8) bzw. 10. Klasse (G9) am Gymnasium oder dem Realschulabschluss erworben wird.
Erworben wird das Abitur in den häufigsten Fällen an einem Gymnasium. Der Abschluss kann jedoch auch an anderen Schulen erworben werden, da auch einige Berufs- und Fachoberschulen sowie Privatschulen das allgemeine Abitur anbieten. Voraussetzung dazu ist unter anderem das Belegen von mindestens zwei Fremdsprachen.

Weitere schulische Wege zur allgemeinen Hochschulreife sind die Folgenden:
- Abendschule
- Fernschule
- Kolleg
- Volkshochschule
Im Durchschnitt benötigst du auf diesen Wegen etwa zwei bis vier Jahre zur allgemeinen Hochschulreife. Die genaue Dauer ist auch davon abhängig, ob du bereits über die mittlere Reife verfügst oder nicht.
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Ebenso bieten gewisse berufliche Qualifizierungen eine Hochschulzugangsberechtigung, die der allgemeinen Hochschulreife entspricht. Dazu zählen unter anderem Meister, Fachwirte und Techniker.
Das erfolgreiche Bestehen des Abiturs berechtigt zu einem Bachelor-Studium an einer beliebigen Hochschule oder Universität - vorausgesetzt natürlich, andere Studienvoraussetzungen wie zum Beispiel ein bestimmter Numerus Clausus (NC) werden ebenfalls erfüllt.
Was ist das Fachabitur?
Die allgemeine Fachhochschulreife, im Volksmund oft als "Fachabitur" bezeichnet, ermöglicht die Aufnahme eines Bachelorstudiums an einer beliebigen Fachhochschule in Deutschland. In einigen Bundesländern kann mit der Fachhochschulreife auch ein Bachelorstudiengang an ausgewählten Universitäten aufgenommen werden.
Was genau ist also das Fachabitur?
Das Fachabitur, auch als Fachhochschulreife bekannt, ist ein Schulabschluss, der zur Aufnahme an Fachhochschulen berechtigt. Es wird durch das Bestehen von Prüfungen nach dem Besuch einer Fachoberschule oder einer entsprechenden Bildungseinrichtung erworben und ermöglicht das Studium an Fachhochschulen in spezifischen Fachrichtungen.
Es kommt ganz auf deine Zukunftsvorstellungen nach dem Abi an.
Der Erwerb der Fachhochschulreife besteht aus zwei Teilen, einem schulischen und einem praktischen Teil:
- Der schulische Teil wird mit dem erfolgreichen Bestehen der 11. (bei G8) bzw. 12. (bei G9) Jahrgangsstufe an Gymnasien oder Gesamtschulen abgeschlossen oder aber mit dem Schulabschluss an einem Berufskolleg oder einer Fachoberschule.
- Der praktische, berufsbezogene Teil kann aus einem Berufspraktikum von mehreren Monaten oder einer Berufsausbildung bestehen.
Nach erfolgreichem Abschluss sowohl des schulischen als auch des praktischen Teils wird die Fachhochschulreife erteilt.

Die Fachhochschulreife ist in jedem Bundesland in Deutschland anerkannt, jedoch nicht zwingend in jedem EU-Staat. Solltest du außerhalb Deutschlands studieren wollen, solltest du dich vorab erkundigen, ob die Fachhochschulreife den Zugang an die dortigen Hochschulen eröffnet.
Die fachgebundene Hochschulreife
Neben dem klassischen Abitur und dem Fachabitur gibt es noch einen weiteren wichtigen Abschluss, die fachgebundene Hochschulreife. Hier kann es schnell zu Verwechslungen mit dem Fachabi kommen, doch die beiden Abschlüsse sind nicht gleichzusetzen.
Du musst dich nach dem Abiball entscheiden, wohin die Reise gehen soll.
Beides wird umgangssprachlich gerne als "Fachabi" bezeichnet, meint aber etwas anderes. Die fachgebundene Hochschulreife ermöglicht auch ein Studium an einer Universität - allerdings nur für bestimmte Studiengänge. Diese sind im Abschlusszeugnis vermerkt.
Der Unterschied zum Abitur liegt vor allem darin, dass bei der fachgebundenen Hochschulreife keine zweite Fremdsprache belegt werden muss.
Neben dem Gymnasium kann man diese fachgebundene Hochschulreife auch anders erlangen:
- Berufs-Oberschule
- Fachakademie
- Berufsfachschule
- Berufskolleg
- Studienkolleg
Im Gegensatz zum allgemeinen Abitur, das zu allen Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen berechtigt, erlaubt die fachgebundene Hochschulreife den Zugang nur zu Studiengängen, die im jeweiligen Fachbereich des erworbenen Abschlusses liegen.
Unterschiede zwischen Fachhochschulreife oder Abitur
Welcher Schulabschluss der Bessere ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Hier kommt es auf die individuellen Voraussetzungen aber auch auf Pläne für nach dem Abschluss an.
Die Fachhochschulreife legt einen größeren Fokus auf Praxisorientiertheit. Dies wird vor allem daran deutlich, dass ein praktischer Teil zwingend für das Erteilen der Fachhochschulreife ist, du musst entweder eine Ausbildung oder ein längeres Berufspraktikum absolvieren.

So befähigt dich die Fachhochschulreife auch nur zu einem Studium an einer Fachhochschule, nicht aber an Universitäten. Fachhochschulreifen zeichnen sich in der Regel durch mehr Praxisbezug aus: Oftmals ist ein Praxissemester Bestandteil des Studienplans, die Inhalte sind praxisorientierter und die Lehrkräfte müssen einige Zeit in ihrem Feld gearbeitet haben.
Wie wäre es mit Nachhilfe online per Webcam an?
Das Abitur hingegen ist wissenschaftlicher ausgelegt und erlaubt daher auch ein Studium an Universitäten (oder natürlich an Fachhochschulen). Hier sind die Anforderungen akademischerer Art und Wissenschaft und Forschung haben einen höheren Stellenwert.
Im Überblick lässt sich der grundlegende Unterschied so darstellen:
Abitur
wissenschaftlicher Fokus
Fachabitur
praktischer Fokus
Welche Option für dich besser ist, hängt also unter anderem davon ab, was du für ein Lerntyp bist und wo deine Präferenzen liegen. Bist du praktisch veranlagter, reicht dir möglicherweise eine Fachhochschulreife, da du an der Fachhochschule besser aufgehoben sein könntest als an einer Universität.
Gleichzeitig spielt aber auch dein Berufswunsch eine Rolle. Manche Studiengänge werden ohnehin überwiegend an Fachhochschulen angeboten, andere hingegen eher an Universitäten. Strebst du einen Beruf wie den eines Arzts, Anwalts oder Lehrers an, kommst du an einem Universitätsstudium und dementsprechend einem Abitur nicht umher.
Studienabschlüsse von Fachhochschulen sind mittlerweile nicht mehr weniger angesehen als von Universitäten und für viele Bereiche ausreichend. Andere mögen den Flair einer großen, angesehenen Universität mit großen Vorlesungssälen und hohem akademischen Anspruch.
Wie du siehst, haben beide Abschlüsse ihre Berechtigung und es gibt kein besser oder schlechter.
Bitte nicht vergessen dass man mittlerweile mit einer Fachhochschulreife auch an Universitäten studieren kann, vorallem in Baden-Württemberg. Oftmals ist nur ein Eignungstest gefordert.
Verständlich und umfassend erklärt. Sollten sich mehr Leute durchlesen.