Ob tief unter Wasser, auf waghalsigen Felsvorsprüngen oder im olympischen Becken – der Mensch hat im nassen Element schon unglaubliche Rekorde aufgestellt. Manche davon wirken fast übermenschlich: Minutenlang ohne Luft unter Wasser bleiben, aus über 50 Metern in die Tiefe springen oder hunderte Kilometer durchs offene Meer schwimmen. Andere zeigen, wie präzise und schnell wir uns durchs Wasser bewegen können – bis auf die Hundertstelsekunde genau.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die beeindruckendsten Weltrekorde rund ums Wasser. Von der längsten getauchten Strecke bis zur schnellsten geschwommenen Zeit – hier erfährst du, welche Menschen die Grenzen des Machbaren verschoben haben. Und vielleicht entdeckst du dabei auch, was in dir steckt.
Apnoetauchen: Rekorde im Luftanhalten, Tief- und Streckentauchen
Apnoetauchen ist ein Extremsport, der ganz ohne Sauerstoffgerät auskommt – getaucht wird nur mit einem Atemzug. Dabei testen Athlet*innen ihre physischen und mentalen Grenzen unter Wasser. Statt Technik zählen hier Lungenvolumen, Konzentration und Körperkontrolle. Apnoe bedeutet wörtlich „nicht atmen“ – und genau darum geht es: Wer kann am längsten ohne Atem ausharren, am weitesten schwimmen oder am tiefsten tauchen?
Disziplin | Frauen | Männer |
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STA (Luftanhalten, statisch) | Heike Schwerdtner (DE), 9:07 min | Stéphane Mifsud (FR), 11:35 min |
DYN (mit Monoflosse) | Magdalena Solich-Talanda (PL), 277 m | Jin Ming (CN), 307 m |
DNF (ohne Flossen) | Julia Kozerska (PL), 213 m | Mateusz Malina (PL), 250 m |
DYNB (mit Bifins) | Magdalena Solich-Talanda (PL), 243 m | Mateusz Malina (PL), 290 m |
CWT (konst. Gewicht, Flossen) | Alessia Zecchini (IT), 123 m | Alexey Molchanov (RU), 136 m |
CNF (konst. Gewicht, ohne Flossen) | Kateryna Sadurska (UA), 84 m | William Trubridge (NZ), 102 m |
CWTB (konst. Gewicht, Bifins) | Alenka Artnik (SI), 111 m | Alexey Molchanov (RU), 125 m |
FIM (am Seil, ohne Flossen) | Fatima Korok (HU), 102 m | Petar Klovar (HR), 135 m |
VWT (variables Gewicht) | Nanja van den Broek (NL), 130 m | Alexey Molchanov (RU), 115 m |
NLT (No Limit) | Tanya Streeter (US), 160 m | Herbert Nitsch (AT), 214 m |
Der Sport gliedert sich in drei Hauptbereiche: Statisches Apnoe (Luftanhalten in Ruhe), dynamisches Apnoe (Streckentauchen im Pool) und Tieftauchen (Tiefenrekorde im offenen Meer). Jede Disziplin stellt andere Anforderungen: absolute Ruhe, effiziente Bewegung oder Mut zur Tiefe. Wer seine Technik im Wasser weiter verfeinern möchte, kann im Schwimmunterricht in Berlin zusätzliches Training in Anspruch nehmen.
Insgesamt gibt es zehn international anerkannte Wettkampfdisziplinen, die von der AIDA (Association Internationale pour le Développement de l’Apnée) geregelt werden. Alle Rekordversuche müssen strengen Sicherheitsstandards genügen – denn der Sport kann gefährlich werden, wenn Körper und Geist nicht perfekt zusammenspielen und kein gutes Sicherungsteam dabei ist.
Weltrekord Klippenspringen: Der höchste Sprung ins Wasser
Klippenspringen ist eine spektakuläre Extremsportart, bei der Athletinnen aus großer Höhe kunstvolle Sprünge ins Wasser vollführen – oft von Felsen, Plattformen oder Gebäuden. Der Sport vereint Mut, Körperkontrolle und akrobatisches Können. Beim Absprung aus bis zu 27 Metern – oder mehr – erreichen Springerinnen Geschwindigkeiten von über 85 km/h und haben nur wenige Sekunden, um Salti, Schrauben und perfekte Haltungen zu zeigen.
Im Unterschied zum klassischen Turmspringen geht es beim High Diving vor allem um die Kombination aus Höhe und Technik. Männer springen aus 27 Metern, Frauen aus 20 Metern Höhe. Bewertet werden Schwierigkeitsgrad und Ausführung, ähnlich wie beim Kunstturnen.
Doch es gibt auch den Kampf um den reinen Höhenrekord. Der aktuelle Weltrekord stammt von Laso Schaller (CH/BR), der 2015 aus unglaublichen 58,8 Metern in die Tiefe sprang. Der Sprung dauerte 3,6 Sekunden, bei der Landung wirkte das Vielfache seines Körpergewichts auf ihn ein. Ein riskantes, aber kontrolliertes Abenteuer. Dabei hatte Laso Schutzausrüstung, Schuhe, einen Helm und einen Neoprenanzug an und trotzdem blieb er nicht unverletzt.
Auch extrem ist das Todesspringen (Dødsing) aus Norwegen – dabei geht es nicht um Eleganz, sondern um Mut. 2024 stellte Côme Girardot (FR) hier mit 44,3 Metern einen weiteren atemberaubenden Rekord auf – nur in Badehose.
Extremschwimmen: Die längste geschwommene Strecke im Freiwasser
Der Weltrekord im Freiwasserschwimmen? Hängt ganz davon ab, wen man fragt. Denn während das Guinness-Buch der Rekorde auf medienwirksame Superlative setzt, gelten bei der World Open Water Swimming Association (WOWSA) deutlich strengere Maßstäbe. Zwei Rekorde, zwei Welten – beide faszinierend, aber nicht vergleichbar.
Nach Guinness World Records hält Ross Edgley den aktuellen Rekord: 2024 schwamm er 510 Kilometer im Yukon River – in 62 Stunden, mit Neoprenanzug und Unterstützung vom Begleitteam. Guinness erkannte den Rekord offiziell an – auch wenn Pausen erlaubt waren.
Ähnlich wie beim Bergsteigen gibt es auch für Extremschwimmer die ultimativen Ziele: Die Oceans Seven:
🌊 English Channel: Verbindet England und Frankreich – etwa 33 km Distanz. Kaltes Wasser und starke Strömungen machen ihn zur bekanntesten Herausforderung im Extremschwimmen.
🌊 North Channel: Zwischen Irland und Schottland, rund 34,5 km – berüchtigt für eisige Temperaturen, Quallenplagen und wechselhaftes Wetter.
🌊 Strait of Gibraltar: Von Spanien nach Marokko, etwa 14,4 km – kürzer, aber mit starkem Schiffsverkehr und Strömung eine echte Prüfung.
🌊 Catalina Channel: 32,3 km zwischen Santa Catalina Island und der kalifornischen Küste – berüchtigt für hohe Wellen, Kälte und Nachtstarts.
🌊 Molokaʻi Channel (Kaiwi): Die „Welle der Knochen“ in Hawaii – rund 42 km offener Pazifik mit hohen Wellen und Haigefahr.
🌊 Cook Strait: Zwischen Nord- und Südinsel Neuseelands – etwa 22,5 km durch strömungsreiche Gewässer, oft begleitet von Delfinen und Seehunden.
🌊 Tsugaru Strait: Rund 19,5 km zwischen Honshu und Hokkaidō (Japan) – starker Wind und plötzliche Wetterwechsel sind hier die größten Gegner.
🏅 Wer alle sieben Meerengen durchschwimmt, darf sich Ocean’s Seven Finisher nennen – eine der härtesten Ausdauerleistungen der Welt.
WOWSA sieht das anders. Sie erkennt nur Schwimmleistungen an, die ohne Neoprenanzug, ohne Landkontakt und ununterstützt (unassisted) erfolgen. In dieser Kategorie ist der Argentinier Ricardo Hoffmann Rekordhalter: 1981 schwamm er 481,5 Kilometer durch den Paraná River – nonstop, in 84 Stunden und 37 Minuten. Diese Leistung bleibt bis heute der Maßstab für „reines“ Extremschwimmen.
Beide Rekorde zeigen: Ob mit oder ohne Hilfe – solche Distanzen sind körperlich wie mental absolute Ausnahmeprestationen. Und wer sich ihnen stellt, schwimmt nicht nur durch Wasser – sondern durch Schmerz, Müdigkeit und manchmal an die Grenze des Möglichen.
Wer ist der schnellste Schwimmer der Welt?
Diese Frage lässt sich eigentlich nicht beantworten, denn im Schwimmsport gibt es nicht den einen Weltrekord – sondern gleich Dutzende. Denn geschwommen wird auf zwei Bahnlängen (50 m = Langbahn, 25 m = Kurzbahn), in vier verschiedenen Schwimmstilen (Freistil, Brust, Rücken, Schmetterling), mit Staffelvarianten und in Distanzen von 50 bis 1500 Metern. Weltrekorde werden deshalb getrennt geführt – aktuell in 43 Disziplinen für Männer und Frauen sowie in mehreren Mixed-Staffeln.
Was alle vereint: Es geht um Hundertstel-Sekunden und absolute Höchstleistungen. Manche Rekorde sind über ein Jahrzehnt alt – wie der Langbahn-Rekord von César Cielo Filho (20,91 Sekunden über 50 m Freistil, 2009), andere sind brandneu – etwa Jordan Crooks, der 2024 als erster Mensch unter 20 Sekunden auf der Kurzbahn blieb (19,90 Sekunden über 50 m Freistil). Auch bei den Frauen zeigen Stars wie Sarah Sjöström und Gretchen Walsh Weltklasse-Leistungen: Letztere stellte 2024 gleich elf Weltrekorde bei einem einzigen Wettkampf auf. Interessierte, die ihre eigene Schwimmleistung steigern wollen, können im Schwimmunterricht in Frankfurt professionelle Unterstützung finden.
I am really grateful for my God, my coaches, my family and everyone who has helped me along this journey. It means a lot to see this come to light. This is awesome.
Jordan Crooks
Ob Lang- oder Kurzbahn, Sprint oder Langstrecke – Schwimmrekorde sind ein faszinierender Spiegel von Technik, Ausdauer und mentaler Stärke.