Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihr Kind im Alltag oder in der Schule schwerfälliger, langsamer oder unkonzentriert wirkt. Solche Verhaltensweisen können unterschiedliche Ursachen haben: Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern können durch Aufmerksamkeitsstörungen, Übermüdung, Stress, Langeweile oder unzureichende Förderung entstehen.
Länger anhaltende Konzentrationsschwierigkeiten können zu Problemen in der Schule führen, die sich langfristig negativ auswirken können.
In diesem Artikel erfährst Du, welche Gründe hinter Unkonzentriertheit und verlangsamtem Lerntempo stecken können und welche praktischen Strategien und Lösungsansätze helfen, dein Kind gezielt zu unterstützen.
Was bedeutet Konzentrationsschwäche bei Kindern?
Eine Konzentrationsschwäche bei Kindern zeigt sich darin, dass sie über längere Zeiträume Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe zu richten. Betroffene Kinder lassen sich leicht ablenken, verlieren schnell das Interesse oder wechseln häufig zwischen Tätigkeiten, ohne sie abzuschließen.

Typische Anzeichen sind:
- Häufiges Abschweifen während des Unterrichts oder bei Hausaufgaben
- Langsames Bearbeiten von Aufgaben
- Vergesslichkeit oder unorganisiertes Arbeiten
- Schwierigkeiten, Anweisungen zu folgen
Wichtig zu wissen: Konzentrationsschwäche ist keine Krankheit an sich, sondern kann ein Symptom verschiedener Ursachen sein, von natürlicher Entwicklungsphase über äußere Ablenkungen bis hin zu medizinischen oder psychologischen Faktoren wie ADHS.
Eine Konzentrationsschwäche kann zu Problemen in der Schule und im Alltag führen.
Eine frühzeitige Beobachtung und gezielte Unterstützung können helfen, die Aufmerksamkeit zu stärken und Frustration bei Kind und Eltern zu reduzieren.
Mögliche Ursachen für Konzentrationsprobleme
Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, steckt dahinter oft kein einzelner Grund, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Es ist nicht immer ein Ergebnis fehlender Motivation bei Kindern.
Es gibt verschiedene Konzentrationsschwäche Ursachen: Konzentrationsprobleme können sowohl körperliche, psychische als auch äußere Einflüsse haben, die das Aufmerksamkeitsvermögen beeinträchtigen. Im Folgenden beleuchten wir die häufigsten Ursachen näher:
Entwicklungsbedingte Faktoren
Kinder entwickeln ihre Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit nach und nach. Besonders in jüngeren Altersstufen sind kurze Aufmerksamkeitsspannen normal. Manche Kinder benötigen einfach mehr Zeit, um Aufgaben zu verstehen oder abzuschließen, oder sie sind besonders bewegungsfreudig, was das längere Stillsitzen erschwert.

Verzögerungen in der motorischen, sprachlichen oder kognitiven Entwicklung können ebenfalls die Konzentration beeinträchtigen. Wichtig ist, dass solche Unterschiede nicht automatisch pathologisch sind, sondern Teil der individuellen Entwicklung.
Medizinische Ursachen
Konzentrationsprobleme können auch körperliche oder neurologische Ursachen haben. Häufige medizinische Faktoren sind:
ADHS
Schlafstörungen
Seh- oder Hörprobleme
Nährstoffmangel
In solchen Fällen ist eine ärztliche Abklärung wichtig, um die Ursache zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Mittlerweile ist AHDS in der Gesellschaft etwas bekannter und kann daher oft schneller erkannt und dann auch therapiert werden.1 So lassen sich auch Probleme vieler hochbegabter Kinder beheben.
Psychosoziale Faktoren
Die Psyche und das soziale Umfeld beeinflussen die Konzentration stark. Solche emotionalen Belastungen können dazu führen, dass Kinder sich nur schwer auf Aufgaben konzentrieren. Dazu gehören:
Stress
Konflikte in der Familie
Überforderung in Schule/ Alltag
Auch mangelnde Motivation oder geringe Selbstorganisation wirken sich auf die Aufmerksamkeit aus. Unterstützende Gespräche, eine stabile Tagesstruktur und emotionale Sicherheit helfen, diese Ursachen zu verringern.
Wenn Kinder gerade eine stressige Situation erleben wie die Trennung der Eltern, einen Umzug oder einen Tod in der Familie, kann das die Konzentration beeinträchtigen.
Umweltbedingte Einflüsse
Umweltfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Konzentrationsfähigkeit. Heutzutage gibt es viele Quellen der Ablenkungen:
Fernsehen
Smartphone
Laute Umgebungen
Unruhige Lernplätze
All diese Faktoren erschweren das Fokussieren. Auch fehlende Rückzugsmöglichkeiten, unstrukturierte Tagesabläufe oder Überreizung können Kinder überfordern.2 Ein gut gestalteter, ruhiger Arbeitsplatz und klare Regeln für Mediennutzung fördern die Aufmerksamkeit nachhaltig.
Es gibt also viele Faktoren, die eine Lernblockade lösen können.
Auswirkungen von Konzentrationsschwäche auf den Schulalltag
Konzentrationsschwäche kann sich im Schulalltag auf vielfältige Weise bemerkbar machen und den Lernerfolg eines Kindes deutlich beeinflussen. Betroffene Kinder arbeiten oft langsamer, machen häufiger Fehler oder schaffen es nicht, Aufgaben vollständig zu bearbeiten.

Sie lassen sich leicht ablenken und haben Schwierigkeiten, den Unterrichtsinhalten zu folgen. Typische Auswirkungen sind:
- Leistungseinbußen: bei Hausaufgaben, Tests und Klassenarbeiten werden schlechtere Ergebnisse erzielt
- Verständnisprobleme: Anweisungen oder Erklärungen können nicht vollständig aufgenommen werden
- Soziale Spannungen: wenn Mitschüler schneller arbeiten oder Lehrkräfte ungeduldig reagieren, führt das zu Spannungen
- Frustration und geringes Selbstvertrauen: das Kind kann seine Aufgaben nicht wie erwartet bewältigen
Langfristig können diese Effekte zu Motivationsverlust, Schulangst oder Vermeidungsverhalten führen. Eine frühzeitige Unterstützung durch Lehrkräfte, Eltern und ggf. Fachkräfte ist daher entscheidend, um die negativen Folgen einer Konzentrationsschwäche zu verringern und das Kind zu fördern.
Diagnostik und wann professionelle Hilfe sinnvoll ist
Nicht jede Unkonzentriertheit oder langsame Arbeitsweise bei Kindern ist ein Grund zur Sorge. Dein Kind kann auch einfach unter Prüfungsangst leiden.
Professionelle Hilfe sollte dann in Anspruch genommen werden, wenn die Konzentrationsprobleme anhaltend, stark ausgeprägt oder mit deutlichen schulischen und sozialen Schwierigkeiten verbunden sind.
Diagnostische Schritte
Bevor man eine Konzentrationsschwäche Kinder professionell behandeln lässt, sollte man als Elternteil zunächst feststellen, dass es sich tatsächlich genau darum handelt.
Das geht am besten durch Beobachtung im Alltag: geht mein Kind unkonzentriert in Schule? Bei welchen Aktivitäten heißt es: Kind kann sich nicht konzentrieren?
Eine enge Kooperation zwischen Eltern, Lehrkräften und ggf. Fachkräften unterstützt das Kind gezielt und sorgt für kontinuierliche Förderung. Anfangs solltest Du die Lehrkräfte über Beobachtungen zu Konzentration und Arbeitsweise informieren. Lehrkräfte können dann Aufgaben anpassen, Pausen einplanen oder Hilfsmittel bereitstellen.
Eltern und Lehrkräfte sollten Auftreten, Dauer und Ausmaß der Konzentrationsschwierigkeiten dokumentieren. Außerdem kann folgendes helfen, die Konzentrationsschwäche zu erkennen:
- Gespräch und Anamnese: Kinderärzte oder Psychologen erfragen Entwicklungsverlauf, Schlafgewohnheiten, Ernährung, familiäre Faktoren und schulische Anforderungen.
- Leistungstests und standardisierte Fragebögen: Diese erfassen Aufmerksamkeit, Arbeitsgeschwindigkeit, Gedächtnisleistung und kognitive Fähigkeiten.
Auch Nachhilfe Berlin kann bei Problemen helfen.
Bei Verdacht auf körperliche Ursachen (z. B. ADHS, Hör- oder Sehprobleme) werden gezielte Untersuchungen durchgeführt.3
Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist
Es gibt einige Fälle, in denen es sinnvoll sein kann, sich professionelle Hilfe zu suchen. Wenn etwa die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit deutlich unter dem Altersdurchschnitt liegt, dann sollte man das abklären lassen.

Außerdem kann hier ein Profi helfen:
- Bei anhaltender Schulangst, Frustration oder Konflikten mit Lehrern und Mitschülern
- Wenn Selbstvertrauen und Motivation des Kindes stark beeinträchtigt sind
- Bei Verdacht auf neurologische oder psychische Störungen, die gezielte Behandlung erfordern
Frühzeitige diagnostische Abklärung ermöglicht gezielte Fördermaßnahmen, reduziert Frustration und unterstützt das Kind dabei, seine Konzentrationsfähigkeit langfristig zu verbessern.
Wenn Du länger Probleme beobachtest, ist es hilfreich, mit den Lehrkräften, dem Schularzt, der Schulpsychologin oder der Kinderärztin zu sprechen.
Praktische Tipps zur Förderung der Konzentration
Eltern und Bezugspersonen können die Konzentration von Kindern gezielt unterstützen, indem sie Alltag, Lernumgebung und Aufgabenaufbereitung optimal gestalten.
Auch professionelle Nachhilfe kann sehr hilfreich sein!
Wir haben einige praktische Tipps zusammengestellt, mit denen man seinem Kind zu mehr Konzentration verhelfen kann:
- Strukturierter Tagesablauf: plane feste Zeiten für Schule, Hausaufgaben, Pausen und Freizeit ein und schaffe Rituale, die deinem Kind helfen, sich auf Aufgaben einzustellen.
- Ruhige Lernumgebung: vermeide einen unruhigen Arbeitsplatz und sorge für wenig Ablenkung, gute Beleuchtung, ergonomisches Sitzen. Halte wichtige Materialien griffbereit, damit die Arbeit nicht ständig unterbrochen werden muss.
- Aufgaben in kleine Schritte unterteilen: teile große Aufgaben in überschaubare Teilziele auf und markiere die Abschnitte mit kurzen Pausen.
- Bewegung und Entspannung einbauen: kurze Bewegungspausen oder kleine Spiele helfen, Energie abzubauen und die Konzentration danach zu steigern. Atemübungen oder kurze Entspannungseinheiten fördern die innere Ruhe.
- Motivation und positive Verstärkung: lobe dein Kind für kleine Erfolge und Fortschritte, damit diese sichtbar werden. Versuche, die Aufgaben interessant zu gestalten, z. B. mit Spiel, Kreativität oder Alltagsbezug.
- Ernährung und Schlaf: achte auf ausreichend Schlaf und regelmäßige, gesunde Mahlzeiten, die die geistige Leistungsfähigkeit unterstützen. Zuckerreiche Snacks oder koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden, da sie die Aufmerksamkeit schwanken lassen können.
Achte darauf, einheitliche Regeln und Routinen zwischen Schule und Zuhause zu schaffen, die dem Kind helfen, sich besser zu organisieren.
So hilfst Du deinem Kind auch, Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.
Diese Maßnahmen unterstützen Kinder individuell, stärken ihre Aufmerksamkeit und erleichtern den Umgang mit schulischen Anforderungen.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.html
- AOK. Schulprobleme durch Konzentrationsschwäche – das können Eltern und Lehrer tun. https://www.aok.de/pk/magazin/familie/kinder/konzentrationsschwaeche-in-der-schule/
- Universitätsklinikum Bonn. ADHS im Erwachsenenalter. https://www.ukbonn.de/psychiatrie-und-psychotherapie/klinik/ambulante-behandlung/adhs-ambulanz/





