Bach, Mozart, Debussy oder Schubert – wenn man an Klaviermusik denkt, falle den meisten sofort einige klassische Komponisten ein. Lange Zeit war es auch so, dass im Klavierunterricht hauptsächlich das Klassik-Repertoire gelehrt wurde. Sobald wir aber das Radio einschalten oder bei einem Streamingdienst einen zufälligen Mix aus verschiedenen populären Musikstilen starten fällt auf, dass das elegante Tastenisntrument auch in ganz anderen Genres eingesetzt wird.

Heutzutage ist das Klavier eines der beliebtesten Instrumente an Musikschulen und zugleich eines der bedeutendsten in der Geschichte der Musik. Das Klavierspielen bietet nicht nur eine gute Grundlage, um sich mit der Musiktheorie auseinanderzusetzen oder Stücke zu komponieren; auch auf die Entwicklung mancher Musikstile hatten manche Pianist*innen einen entscheidenden Einfluss.

Diese Erkenntnis ist mittlerweile auch in Musikschulen (oder im online Klavierunterricht) angekommen. Natürlich werden im Klavierunterricht weiterhin klassische Kompositionen gespielt, insbesondere wenn es sich die Schüler*innen so wünschen, aber es gibt neben Beethoven oder Chopin noch ganz andere Musik, die für das Klavier Lernen geeignet ist!

Von Pop-Balladen und Filmmusik über Blues und Rock bis hin zum Jazz; das Klavier ist in vielen Musikstilen zu Hause. Darüber hinaus kannst du auch andere Richtungen, in denen es seltener zum Einsatz kommt, ausprobieren und deine liebsten Songs nachspielen.

In diesem Artikel wollen wir dir das Klavier und seine Rolle in verschiedenen Stilen näher vorstellen. Du wirst sehen, wie vielseitig Klavierklänge sein können und schließlich vielleicht das eine oder andere selbst ausprobieren wollen.

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Das Klavier – Ein bedeutendes Instrument der Musikgeschichte

Du kennst bestimmt mindestens eine Person die die Finger nicht von den Tasten lassen kann, sobald sie an einem Klavier vorbeigeht und sofort anfängt ihr Lieblingsstück zu spielen. Wahrscheinlich ist dir auch schon mal aufgefallen, dass in überraschend vielen Haushalten ein E-Piano oder ein akustisches Klavier steht. Und hat nicht auch dein*e Musiklehrer*in euch beim Singen in der Schule immer auf dem Klavier oder sogar einem Flügel begleitet?

Häufig besuchen schon recht kleine Kinder den Klavierunterricht (z.B. Klavierunterricht Bonn) und nicht wenige Leute, die eigentlich ein anderes Instrument spielen, sind in der Lage, auch dem Piano einige schöne Klänge zu entlocken. Für musikbegeisterte Menschen scheint das Klavierspielen gewissermaßen zur Allgemeinbildung zu gehören. Aber woher kommt das? Was macht dieses Instrument so besonders?

Eine kleine Klavier-Geschichte

Werfen wir einen kurzen Blick in die Geschichte des faszinierenden Tasteninstruments. Als Geburtsstunde des Klaviers wird in der Regel die Zeit um das ausgehende 17. und beginnende 18. Jahrhundert angeben. Als Erfinder und Namensgeber gilt der italienische Instrumentenbauer Bartolomeo Cristofori, der an der Verbesserung des bis dahin recht weitverbreiteten Cembalos suchte.

Zwischen dem Klavier und dem Cembalo gibt es zwei wichtige Gemeinsamkeiten:

  • Der Klang entsteht dadurch, dass eine oder mehrere Saiten in Schwingung versetzt werden.
  • Der Vorgang, der die Saiten zum Schwingen bringt, wird durch das Drücken einer Taste ausgelöst.

Der entscheidende Unterschied zwischen den Instrumenten liegt in der Mechanik, die die Saiten in Schwingung versetzt. Beim Cembalo geschieht dies, dadurch dass sie von dornförmigen Plektren gezupft werden. Dies macht den Klang zwar recht laut und durchsetzungsstark, die Spieler*innen können aber keine dynamischen Nuancen einfließen lassen.

Vor einer Wand steht ein Klavier und darauf liegt ein großer Blumenstrauß.
Bis Klaviere so aussahen, funktionierten und klangen, wie wir es heute kennen, hat es ziemlich lange gedauert. | Quelle: Alekon Pictures via Unsplash

Genau diesen Umstand konnte Cristofori bedeutend verbessern. Er entwickelte eine Mechanik, bei der auf Tastendruck kleine Hämmer aus Leder auf die Tasten fallen. Je nachdem wie stark und wie lange die Taste gedrückt wurde, ließ sich die Lautstärke und Dauer das Klangs beeinflussen. Cristofori gab seinen Instrumenten Namen, die genau diesen Aspekt betonen: „(…) che fa il piano e il forte“ (die laut und leise spielen). In der Verkürzung daraus entstanden die Bezeichnungen Pianoforte oder eben Piano.

Dieses Prinzip in der Bauweise wurde bis heute beibehalten. Jedoch brauchte es noch eine ganze Weile und viele weitere innovative Verbesserungen, bis das Klavier gegen Ende des 18. Jahrhunderts langsam Einzug in, zunächst adlige, Privathaushalte hielt.

Im  Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Welt in eine ganz neue Richtung, was auch einen großen Einfluss auf die Geschichte des Klaviers hatte. Mit der industriellen Revolution war es einerseits möglich in kürzerer Zeit mehr und vor allem kostengünstigere Klaviere herzustellen. Andererseits gewann das Bürgertum an Bedeutung und Vermögen. So konnten sich immer mehr Menschen ein Klavier in ihren Privaträumen leisten.

Um die Jahrhundertwende gehörte ein es zum guten Ton, ein Klavier im Wohnzimmer zu haben. Es war ein Prestige-Objekt, mit dem man zeigen konnte, wie kultiviert und gebildet man ist. Und kaum ein Kind aus gutem Hause erhielt keinen privaten Klavierunterricht.

Glücklicherweise hat das Piano heute diese elitäre Stellung verloren. Obwohl die Instrumente aufgrund ihrer Größe noch immer recht teuer sind, gibt es mit hochwertigen E-Pianos oder Einsteigermodellen namhafter Hersteller sowie der Option des Mietkaufs gute Alternativen, die das Klavierspielen für einen breiteren Teil der Bevölkerung erschwinglich machen. So haben heute im Grund alle, die das möchten, die Möglichkeit den Klavierunterricht (z.B. Klavierunterricht München) zu besuchen.

Das Klavier in der Musikgeschichte

Eines der berühmtesten und heute noch von Klavierschüler*innen der ganzen Welt häufig gespielten Werke für das Piano ist die Präludien- und Fugen-Sammlung Das Wohltemperierte Clavier (BWV 846–893) von Johann Sebastian Bach, die zwischen 1722 und 1742 erstmalig erschienen ist; zu einer Zeit also, als sich das Klavier, wie wir es heute kennen noch in seiner Entwicklung befand. Es ist davon auszugehen, dass Bach unter „Clavier“ verschiedene beliebte Tasteninstrumente wie das Clavichord und das Cembalo zusammenfasste.

Das Werk ist von großer Bedeutung für die Musikgeschichte, da es die Möglichkeiten der, damals neuen, sogenannten wohltemperierten Stimmung auslotete und eindrucksvoll aufzeigte, dass alle Tonarten gleichwertig behandelt werden können.

Nahezu selbstverständlich ist, dass mit der größeren Verbreitung und Beliebtheit des Instruments auch vermehrt Musik gezielt für das Klavier komponiert wurde. Ab ungefähr 1775 begannen bedeutende Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn ausdrücklich dem Piano eigene Werke zu widmen. Von diesem Moment an finden sich in den Werkverzeichnissen der meisten klassischen Komponisten auch Stücke für Klavier.

Wenn du klassische Klaviernoten vor dir hast, lohnt es sich immer, sie in ihrem Kontext zu betrachten. Informiere dich über die Epoche, ihre Stilmittel und Kompositionsregeln, sowie ihren Urheber. So kannst du erkennen, wie die theoretischen Grundlagen dieser Zeit praktisch umgesetzt wurden und das Stück entsprechend interpretieren.

Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert begannen Welt- und Kulturgeschichtlich viele Veränderungen, die in rasantem Tempo voranschritten und bis heute anhalten. In der Musik zeigte sich dies unteranderem darin, dass sich verschiedene Strömungen in der klassischen Musik (ab diesem Zeitpunkt auch als „ernste Musik“ bezeichnet) immer schneller ablösten, vermehrt neue Musikstile entstanden und durch die technischen Möglichkeiten auch eine immer schnellere Verbreitung fanden.

Insbesondere in den aufkommenden Stilen wie Blues und Jazz spielte das Klavier eine wichtige Rolle. Mit dem Ragtime und dem Boogie-Woogie gab es sogar zwei Musikstile, die ursprünglich ausschließlich solistisch auf dem Klavier gespielt wurden. Als Begleit- und manchmal auch Soloinstrument kommt das Klavier auch in später entstandenen Genres wie dem Rock’n’Roll, der Popmusik oder auch dem Hip-Hop immer wieder zum Einsatz.

Am Klavier das Musizieren lernen

Klavierlernen ist bereits für Kinder, aber auch für Jugendliche und Erwachsene, eine tolle Möglichkeit, ein allgemeines musikalisches Verständnis zu entwickeln und gleichzeitig sein Gehirn zu trainieren (z.B. im Klavierunterricht Berlin). Schließlich müssen die Bewegungen aller Finger beider Hände miteinander koordiniert werden. Das wirkt sich positiv auf die allgemeinen motorischen Fähigkeiten und die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften aus.

Ein Kind sitzt auf einem Hocker an einem Klavier und legt seine Hände auf die Tasten.
Die Koordination beider Hände beim Klavierspielen muss erstmal geübt werden. | Quelle: Michal Parzuchowski via Unsplash

Durch das Musizieren, wird zudem automatisch das musikalische Gehör geschult. Beim Hören von Musikstücken kann man dadurch Einzelheiten besser heraushören und einordnen, außerdem werden falsche Töne besser erkannt und können schneller korrigiert werden.

Das Piano kann dir eine gute musikalische Grundlage im Allgemeinen geben. Auch wenn du später noch Gitarre, Flöte, Harfe, Geige oder Mundharmonika spielen lernen möchtest, kann dir das Klavierspielen eine solide Basis dafür geben.

Das Klavier ist ein ideales Instrument, für Anfänger*innen. Es ist weitaus einfacher auf Anhieb den richtigen Ton zu treffen und dabei einen schönen Klang zu erzeugen als auf anderen Instrumenten, bei denen man beispielsweise erst die Streich- oder Blastechnik erlernen muss.

Die weite Verbreitung des Klaviers lässt sich auch dadurch erklären, dass es in der Tastenanordnung sehr logisch aufgebaut ist. Um Grundlagen der Musiktheorie verständlich erklären zu können, ziehen viele Musiklehrer*innen eine Klaviertastatur zu Hilfe. Daran lassen sich nämlich beispielsweise der Aufbau von Tonleitern und Akkorden viel besser nachvollziehen als anhand von geschrieben Noten.

Und diese Grundlagen wirst du irgendwann einmal brauchen. Egal auf welchem Instrument und in welchem Musikstil. Wer Klassik spielen will, wird sowieso sehr schnell Noten lesen lernen; wer sich eher für Blues oder Jazz interessiert, muss ein Verständnis für Harmonien und Tonleitern haben.

Zu dem theoretischen Wissen gehört natürlich auch die Rhythmik. Da man auf dem Klavier, sogar wenn man solistisch spielt, immer auch einen Begleitpart übernimmt, ist es wichtig, ein gutes Rhythmusgefühl zu haben und auch zu wissen, welche verschiedenen Möglichkeiten es dabei gibt.

Gerade in dieser Hinsicht kann es von Vorteil sein, verschiedene Stile auf dem Klavier zu spielen. Du wirst dich beim Lernen erstmal auf die wesentlichen Eigenschaften konzentrieren und den Musikstil, den du spielen möchtest, fast klischeehaft auf seine allgemeinen Merkmale reduzieren. Diese liegen immer in erster Linie im Rhythmus und im verwendeten Tonmaterial.

Je mehr verschiedene Stile du ausprobierst, umso eher wirst du die charakteristischen Unterschiede erkennen und sie auf dem Piano umsetzen lernen. Auch damit schulst du dein musikalisches Verständnis sowie deine Fertigkeiten am Instrument.

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Klavier Lernen: Ein Klang für jeden Musikgeschmack

Kommen wir nun endlich zu unserer Eingangsfrage: Kann man jeden Musikstil auf dem Klavier spielen? Die Antwort darauf lautet grundsätzlich ja. Natürlich kannst du auf einem Akustikpiano keine elektronischen Sounds erzeugen und ein Schlagzeug ist darin auch nicht eingebaut. Darum geht es bei dieser Frage aber nicht.

Die Tastatur eines Klaviers hat viele weiße und schwarze Tasten und davor steht ein Hocker.
Auf der Klaviertastatur findest du alle Töne, die du brauchst um deinen Lieblingsmusikstil zu spielen. | Quelle: Anthony Ortiz via Unsplash

Du hast auf einem Klavier alle Töne über mehrere Oktaven zur Verfügung. Somit kannst du jeden erdenklichen Akkord, jede jemals geschriebene Melodie auch darauf nachspielen. Ein Rhythmus entsteht dadurch, dass die Tasten in Bezug auf das Taktmaß im exakt richtigen Moment, für die passende Dauer und an ausgewählten Stellen akzentuiert gedrückt werden. Da das Tonmaterial sowie die rhythmischen Eigenschaften für die meisten Musikstile bezeichnend sind, kannst du sie damit auch am Klavier entsprechend umsetzen.

Gewissen Genres, wie beispielsweise Electro, definieren sich in erster Linie durch die Art der Klangerzeugung; als in diesem Fall elektronisch. Mit deinem akustischen Klavier kannst du das natürlich nicht imitieren. Und dennoch kannst du die Harmonien, Melodien und Rhythmen von Electro-Tracks auf das Klavier übertragen. Genaugenommen spielst du dann einfach eine akustische Coverversion des Songs.

Klassische Musik

Der Ausdruck „Klassik“ führt immer mal wieder zu Verwirrung, denn einerseits wird er, vor allem in der Umgangssprache, pauschal für die europäische Kunstmusik verwendet, andererseits bezieht er sich in den Kulturwissenschaften nur auf einen ganz bestimmten Zeitraum, der in der europäischen Kunstmusik zwischen 1730 und 1830 angesiedelt ist.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist zudem die Bezeichnung E-Musik (ernste Musik) üblich, die die Kunstmusik von der Unterhaltungsmusik (U-Musik) abgrenzen soll. Eine genaue Definition ist jedoch schwierig, da eine klare Abgrenzung und Einordnung nicht immer möglich ist.

Wenn wir an klassische Klaviermusik denken, fallen uns aber meistens Namen wie Debussy, Chopin, Bach oder Beethoven ein. Sie alle haben Werke für das Piano (oder seine Vorgänger) geschrieben, die die Zeit überdauert haben und sich heute noch großer Bekanntheit und Beliebtheit erfreuen. Mit Sicherheit hast du einige davon schonmal gehört:

  • Johann Sebastian Bach: Präludium in C-Dur
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Türkischer Marsch
  • Ludwig van Beethoven: Für Elise, Mondscheinsonate
  • Frédéric Chopin: Nocturne op. 9 No. 2
  • Claude Debussy: Clair de Lune
  • Erik Satie: Gnossienne No. 1

Blues

Der Blues entwickelte sich in der Übergangszeit vom 19. auf das 20. Jahrhundert als Teil einer nach der Abschaffung der Sklaverei neu entstehender afroamerikanischer Kultur. Er geht unter anderem zurück auf folkloristische Formen wie Gospel, Spirituals und Worksongs, die Klagelieder der Sklav*innen auf den Baumwollplantagen der amerikanischen Südstaaten.

Blues-Songs erzählen von Einsamkeit, Sehnsüchten und enttäuschten Hoffnungen. Nicht nur in den Texten, sondern in der Musik selbst schwingt immer diese Melancholie oder sogar Niedergeschlagenheit mit. Im Blues geht es also in erster Linie um den Ausdruck eines Gefühls.

Die musikalischen Grundlagen sind recht simpel, ein typischer Blues benutzt nur drei Akkorde, die sich in einem vorgegebenen 12-taktigen-Schema wiederholen. Die Rhythmik ist ternär, das heißt der zweite Achtel einer Zählzeit erklingt immer einen kleinen Tick später, als in binären Rhythmen (wie sie in der Regel in der Rockmusik verwendet werden).

Das verwendete Tonmaterial stammt meistens aus der sogenannten Bluestonleiter; einer pentatonischen Tonleiter, die durch die verminderte Quinte ergänzt wird. Die für den Blues typischen Blue Notes liegen auf der kleinen Terz, der verminderten Quinte und der kleinen Septime, werden aber etwas anders intoniert, als die gleichnamigen Tonstufen. Da man beim Klavierspielen keinen Einfluss auf die Intonation (exakte Tonhöhe) hat, werden die Blue Notes häufig durch das gleichzeitige Anschlagen zweier Tasten erzeugt.

Im Laufe seiner Entwicklung hat der Blues verschiedene Formen hervorgebracht, in denen das klassische Bluesschema teilweise etwas abgewandelt oder erweitert wurde. Und dennoch hat sich der Stil einen hohen Wiedererkennungswert beibehalten.

Bluesmusik eignet sich hervorragend, um das freie Improvisieren zu lernen und üben. Aber natürlich gibt es auch unzählige tolle Songs, die du auf dem Klavier nachspielen kannst.

  • St. Louis Blues (W. C. Handy)
  • C. C. Rider (Jelly Roll Morton)
  • Baby please don’t go (Big Joe Williams)
  • Spoonfull (Howlin’ Wolf)
  • I’d rather go blind (Ellington Jordan)
  • Nobody knows you when you’re down and out (Jimmie Cox)

Jazz

Die Wurzeln des Jazz sind mit denen des etwas älteren Blues identisch. Die erste Musikrichtung, die als Jazz bezeichnet wird, entstand um 1900 in New Orleans, durch die Vermischung afroamerikanischer Folklore mit aus der weißen, europäischen Marschmusik-Tradition stammenden Blasinstrumenten. Aber auch das Piano hatte von Anfang an seinen Platz in dem neuen Musikstil.  So gilt beispielsweise der häufig als Solo-Klavierstil wahrgenommene Ragtime als einer der direkten Vorläufer des Jazz (z.B. The Entertainer von Scott Joplin)

Wer sich mit dem Genre beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es „den einen Jazz“ eigentlich nicht gibt. Die Musikrichtung ist geprägt von einer großen Experimentierfreude und damit einhergehenden schnellen Weiterentwicklungen. So sind Formen wie Swing oder dem vornehmlich von weißen Musiker*innen gespielten Dixieland für ungeübte Ohren nur schwer mit Ausprägungen des Modern Jazz, dem Free Jazz oder Fusion in Verbindung zu bringen.

Wenn du dich mit dem Jazzpiano auseinandersetzen möchtest, wirst du nicht darum herumkommen, dich etwas eingehender mit seiner Geschichte aber vor allem auch mit Musiktheorie auseinanderzusetzen. Jazz-Harmonien sind komplex, leben von Dissonanzen und ihrer Auflösung und zum Improvisieren wird Tonmaterial verwendet, das nicht nur aus den vielen Klavier-Anfänger*innen bereits bekannten Dur- und Moll-Tonleitern stammt.

Bei Jam-Sessions wird häufig auf die weitherum bekannten Jazz-Standards zurückgegriffen. Ihre Akkordfolgen können die meisten Jazz-Musiker*innen auswendig oder werden zum Nachlesen auf einem sogenannten Lead-Sheet notiert. Sie bilden die Grundlagen für das darüber gespielte Thema des Songs und natürlich auch die unumgänglichen Improvisationen.

  • Jelly Roll Blues (Jelly Roll Morton)
  • Honeysuckle Rose (Fats Waller)
  • Take the A-Train (Billy Strayhorn)
  • Round Midnight (Thelonious Monk)
  • Waltz for Debbie (Bill Evans)
  • Spain (Chick Corea)
  • Cantaloup Island (Herbie Hancock)

RnB und Soul

Ab den 1940er Jahren, entstand als Weiterentwicklung des Blues die Musikrichtung des ursprünglichen RnB, des Rhythm and Blues. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine eher schneller gespielte und rhythmisch stark akzentuierte Form des Blues.

In den 50er-Jahren entwickelte sich daraus der, vornehmlich als weißer Musikstil definierte, Rock’n’Roll. Gleichzeitig vermischten Künstler wie Ray Charles und Sam Cooke den RnB mit Gospel. Die so entstandene Musikrichtung wird als Soul bezeichnet. Aufgrund der engen Verwandtschaft sind die Stile nicht immer ganz klar von einander abzugrenzen.

Wenn du dich bereits mit der Bluesmusik auseinandergesetzt hast, wirst du dich mit RnB und Soul recht schnell anfreunden können, da die musikalischen Grundlagen sehr ähnlich sind. Die Akkordfolgen, rhythmische Eigenheiten sowie der Aufbau der Songs orientieren sich sehr stark am Vorbild.

  • Louis Jordan: Choo Choo Ch'boogie
  • Fats Domino: Ain’t That A Shame; My Blue Heaven, Kansas City
  • Ray Charles: Hit the Road Jack; I Can’t Stop Loving You; Hallelujah; I Love Her So
  • Otis Redding: (Sittin’ On) The Dock of the Bay; Respect
  • Sam Cooke: A Change Is Gonna Come; Wonderful World
  • Ben E. King: Stand By Me

Auf Superprof findest du eine große Auswahl an privaten Lehrkräften für Klavierunterricht.

Pop-Musik

Der Begriff „Popmusik“ ist nicht weniger widersprüchlich als die Bezeichnungen für so manch anderes Musikgenre, da er in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird und sich schwer definieren lässt. Häufig versteht man darunter eine eher leicht zugängliche und, besonders bei jungen Menschen, kommerziell erfolgreiche Musik. Dadurch ist der Stil unheimlich vielfältig und kann ganz unterschiedliche Einflüsse aus anderen Stilen, wie Rock, Dance oder Hip-Hop, aufweisen.

Wer Klavier spielen lernt, wird sich vor allem an den unzähligen Piano-Balladen erfreuen, die wohl jede*r kennt. Pop-Songs spielen zu lernen lohnt sich ganz besonders dann, wenn du dich selbst oder jemand anderes beim Singen begleiten möchtest.

  • Let It Be (The Beatles)
  • Candle in the Wind; Your Song (Elton John)
  • (Everything I Do) I Do It For You (Bryan Adams)
  • A Thousand Miles (Vanessa Carlton)
  • Angels (Robbie Williams)
  • Beautiful (Christina Aguilera)
  • Someone Like You (Adele)
  • All Of Me (John Legend)
  • Shallow (Lady Gaga, Bradly Cooper)
  • No Time To Die (Billie Eilish)

Reggae

Reggae ist eine Musikrichtung aus Jamaika, die während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufkam und aus den jamaikanischen Stilen Mento, Ska und Rocksteady. Neben den karibischen Wurzeln sind über das Radio die Einflüsse von RnB, Soul, Jazz und Country von Bedeutung.

Charakteristisch für den Reggea ist der stark akzentuierte Offbeat. Die Betonung liegt also immer auf dem, in vielen anderen Musikstilen unbetonten, zweiten Achtel einer Zählzeit. Übe das am besten mit einem Metronom und du wirst sehen, dass dein Spiel einfach nur durch die Rhythmik schon sehr bald nach Reggea klingt.

Das Klavier gehört nicht zu den typischen Reggea-Instrumenten. Wenn Tasteninstrumente verwendet werden, sind das eher die Hammond-Orgel oder auch mal ein Keyboard oder Synthesizer. Aber dennoch kannst du deine Lieblingssongs problemlos auf dem Piano nachspielen und aus vollem Herzen dazu singen.

  • Toots and the Maytals: Do the Reggay
  • Bob Andy: I’ve Got To Go Back Home
  • Jimmy Cliff: Many Rivers To Cross
  • Bob Marley: Get Up Stand Up; Three Little Birds, Redemption Song
  • Eric Donaldson: Cheri Oh Baby (Orig.: The Rolling Stones)

Filmmusik

Eine weitere Art von Musik, in der du die Vielseitigkeit des Klaviers auskosten kannst, ist die Filmmusik; und zwar nicht nur mit Stücken, in denen das Piano die Hauptrolle spielt. Auch für Soundtracks, die mit einem großen Orchester auftrumpfen, gibt es Partituren für Solo-Klavier. Berühmte Filmmelodien haben einen großen Wiedererkennungswert und sind so beliebt, weil sie uns sofort die dazugehörigen Bilder und Stimmungen in Erinnerung rufen.

Filmmusik ist genaugenommen kein eigenes Genre, da sie alle musikalischen Werke zusammenfasst, die zum Unterlegen von Filmbildern verwendet wird. Häufig bedient sie sich in der Kompositionstechnik und Orchestrierung an der klassischen Musik. Sie kann aber genauso gut Elemente aus anderen Stilen wie Rock, Hip-Hop, Elektro oder Volksmusik aus unterschiedlichen Regionen stammen.

In eine Auflistung der Stile, die man auf dem Klavier spielen kann, hat sie aber durchaus einen berechtigten, eigenständigen Platz, da sich viele Pianist*innen explizit dem Nachspielen von Filmmusik widmen und sie so auch zu einer Klaviermusik machen.

  • Comptine d’un autre été aus „Die Fabelhafte Welt der Amélie“ (Yann Tiersen)
  • Una Mattina aus „Ziemlich beste Freunde“ (Ludovico Einaudi)
  • Bella’s Lullaby aus „Twilight“ (Carter Burwell)
  • He’s A Pirate aus “Fluch der Karibik“ (Klaus Badelt; Hans Zimmer)
  • Hedwig’s Theme aus „Harry Potter“ (John Williams)
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Lea

hat einen Master in International Management und bloggt und übersetzt aufgrund ihres Wissensdursts und ihrer Affinität zu Sprachen unheimlich gerne.