Kapitel
- 01. Die Vielseitigkeit des Pianos
- 02. Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
- 03. Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
- 04. Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
- 05. Die Vielseitigkeit des Pianos
- 06. Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
- 07. Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
- 08. Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
- 09. Die Vielseitigkeit des Pianos
- 10. Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
- 11. Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
- 12. Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
- 13. Die Vielseitigkeit des Pianos
- 14. Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
- 15. Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
- 16. Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
Das Klavier ist ein unglaublich vielseitiges Instrument. Nicht nur, weil es auf der ganzen Welt geschätzt und gespielt wird, sondern auch, weil es in fast allen Arten von Musik zum Einsatz kommen kann. Natürlich, ist es in dem einen oder anderen Stil häufiger vertreten und du wirst dafür auch mehr Noten oder Tutorials finden, aber das Schöne an der Musik, ist die kreative Freiheit, die dir erlaubt, alles auszuprobieren, was dir so einfällt.
Während das Klavier im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Art Prestige-Instrument war, das in keinem gehobenen Haushalt fehlen durfte aber gleichzeitig auch weiterhin den einkommensstärkeren Schichten vorbehalten war, ist es in den letzten Jahrzehnten, unter anderem dank der Erfindung des E-Pianos, einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich geworden.
Je mehr Leute Klavier spielen lernen konnten, umso vielseitiger wurde auch sein Einsatzbereich. So fand das Piano im Laufe des 20. Jahrhunderts seinen Weg aus der, oft elitären, Klassik hinaus in die vielfältige Welt der populären Musik.
Egal, ob du noch darüber nachdenkst, Klavierunterricht zu nehmen und dich fragst, ob das Instrument auch wirklich für dein liebstes Musikgenre geeignet ist, oder ob du bereits gut Klavier spielen kannst und auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bist; wir wollen dir in diesem Artikel einige Wege aufzeigen, die dir mit dem Pianospiel offenstehen.
Wir stellen dir das Klavier in all seinen Facetten näher vor. Du erfährst, warum das Piano in der Musik so weit verbreitet ist und in welchen Musikstilen es am häufigsten eingesetzt wird; du lernst mögliche Einsatzbereiche des Klaviers kennen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich erscheinen; und schließlich wollen wir uns die Frage stellen, was es überhaupt bringt, verschiedene Musikrichtungen auszuprobieren und wie man das Lernen und Üben am besten angeht.
Die Vielseitigkeit des Pianos
An deutschen Musikschulen ist das Klavier seit vielen Jahren das beliebteste Instrument bei den Schüler*innen. Auch in vielen anderen Teilen der, insbesondere westlichen, Welt lässt sich diese Tendenz erkennen. Der Ursprung dieser Beliebtheit liegt im 18. Jahrhundert, als die Hammermechanik soweit ausgereift war, dass sich auch schwierigere Stücke flüssig und mit einer dynamischen musikalischen Interpretation spielen ließen.
Einen rasanten Aufschwung erlebte das Klavier in der Zeit zwischen 1760 und 1900. Innovative Klavierbauer verbesserten sowohl sie Bespielbarkeit als auch den Klang und schafften es gleichzeitig immer kleinere Instrumente zu bauen, die auch in privaten Haushalten gut unterzubringen waren. Die industrielle Revolution und das Entstehen von Fabriken taten das Ihre dazu. Klaviere konnten nun zu verhältnismäßig geringeren Kosten hergestellt und auch für das aufsteigende Bürgertum erschwinglich werden.
Damals war die klassische Musik, das bedeutende Musikgenre für alle, die sich den Luxus leisten konnten, in Konzerte zu gehen oder selbst zu Hause zu musizieren. Und, die meisten bedeutenden Komponisten schrieben Klaviermusik oder setzten das Piano zur Begleitung von Soloinstrumenten ein. Auch heute noch gehören Werke wie Beethovens Für Elise oder Chopins Balladen, Nocturnes und Préludes zu den viel und gern gespielten Stücken.
Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert setzten in der Musik im Allgemeinen große Veränderungen ein. Durch die zunehmende Verbreitung von Schallplatten wurde sie zu einem verfügbareren Konsumgut und die Art und Weise des Musizierens wandelte sich. Gleichzeitig entstanden in dieser Zeit auch neue Musikrichtungen, die sich rasant weiterentwickelten und, auch dank Schallplatten und Radios, schnell große Verbreitung fanden.

Ob in den neuen, populären Musikstilen oder der aus der Klassik entwachsenen sogenannten ernsten Musik, stand zunehmend nicht mehr das gespielte Werk, sondern die musikalische Interpretation im Vordergrund. Diese Entwicklung öffnete auch dir Tür für die an Bedeutung gewinnenden Improvisation.
Im Blues sowie im gerade entstehenden Jazz, nahm das Klavier eine wichtige Rolle ein. Mit dem Ragtime und dem Boogie-Woogie wurden ihm sogar zwei eigene Solostile gewidmet, die in der Musikgeschichte der Jahrhundertwende von großer Bedeutung sind und einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Rock und Pop hatten.
Das Klavier wird in all diesen Stilen, von Klassik und E-Musik über Jazz bis hin zu Rock und Pop, auch heute weiterhin gerne und vielseitig eingesetzt. Natürlich steht dabei nicht immer ein imposanter Flügel auf der Bühne oder im Studio. Gerade die Erfindung des E-Pianos hat neue Möglichkeiten im Spiel mit Klangeigenschaften mitgebracht.
Von besonderer Bedeutung ist das Klavier auch in Bezug auf die Musiktheorie. Nicht umsonst, ist Klavierunterricht ein obligatorischer Bestandteil der meisten musikalisch ausgerichteten Studiengänge, ganz egal welches Instrument als Hauptfach gelernt wird. Tonleitern, Akkorde und Harmonien lassen sich an den Klaviertasten deutlich einfacher nachvollziehen als an irgendeinem anderen Instrument oder anhand von Noten und theoretischen Erklärungen. So kann man sich am Piano ein theoretisches Wissen und grundlegendes musikalisches Verständnis aneignen, das sich auf alle anderen Instrumente übertragen lässt.
Die Grundlagen der Musiktheorie, Noten lesen lernen inklusive, gehören beim Klavierlernen einfach dazu; dabei spielt es keine Rolle, ob du die Klavierstunden in einer Musikschule, bei dir zu Hause oder als Klavierunterricht online besuchst. Das Gelernte wird dir in jeder Musikrichtung weiterhelfen.
Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
Das Klavier spielt also in vielen verschiedenen Musikrichtung und teilweise auch deren Entwicklung eine wichtige Rolle. Aber welche Genres sind nun die bekanntesten und beliebtesten beim Klavier Lernen? In erster Linie sind es genau dieselben Stile, in denen uns Pianoklänge am häufigsten begegnen: klassische Stücke, Pop-Balladen aber auch Jazz und Blues.
Wer gerade erst mit dem Klavierspielen beginnt, wird sich natürlich nicht gleich an komplexe Werke oder herausfordernde Improvisationen wagen, die eine hohe Fingerfertigkeit und erweiterte theoretische Kenntnisse verlangen. In einer ersten Phase des Klavierunterrichts geht es darum, das Instrument kennenzulernen, zu verstehen, wie man geschriebene Noten auf die Tasten überträgt oder selbstständig die Töne zu den gewünschten Harmonien kombiniert und vor allem die Koordination zwischen den einzelnen Fingern und den beiden Händen verbessert.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich ausschließlich mit trockenen Übungen oder einfachen, nicht besonders interessanten, Stücken herumschlagen muss. Damit du auch wirklich Spaß an deinem Klavier Unterricht (z.B. Klavierunterricht München) hast oder dir die Motivation beim selbstständigen Lernen nicht vergeht, kannst du durchaus von Anfang an einen Musikstil wählen, der dir besonders gut gefällt.

Gleichzeitig kann es aber auch nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich auf eine Musikrichtung einzulassen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt. Denn dadurch erweiterst du deine musikalische Allgemeinbildung und wirst flexibler in deiner Spielweise.
Klassische Musik
Egal ob Mozart, Chopin oder Liszt, die Auswahl an klassischen Komponisten, die Klaviermusikgeschrieben haben ist riesig! Auch wenn die Klassik vielleicht nicht unbedingt in deiner persönlichen Playlist zu finden ist, wirst du einige berühmte Werke ziemlich sicher bereits kennen. Beispielsweise Für Elise oder die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven haben auch viele nichtklassikaffine Menschen bereits irgendwo einmal gehört.
Sich beim Klavierlernen mit klassischer Musik auseinanderzusetzen, bedeutet wichtige Grundlagen des Klavierspiels zu erlernen, sich mit den Ursprüngen der Klaviermusik vertraut zu machen sowie deren weitere Entwicklungen zu verstehen. Gerade wenn, du dich Stücken aus verschiedenen Epochen widmest, beschäftigst du dich mit einem wichtigen Teil europäischer Kulturgeschichte, die auch heute noch unsere Kunst und Kultur prägt.
Für kaum ein anderes Musikgenre gibt es so viele Noten und Übungsmaterialien wie für die Klassik. Da sie lange Zeit als DIE alles bestimmende Musikrichtung galt, bildete sie auch die Basis für jede Form von Instrumentalunterricht. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es auch für schwierigere Stücke Partituren gibt, die stark vereinfacht wurden und auch für Anfänger*innen spielbar sind.
Lerne Noten lesen im Klavierunterricht Bonn.
Blues
Die Ursprünge des Blues in den Südstaaten der USA zu verorten. Der Musikstil entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem aus Worksongs, Gospel und Spirituals herausentwickelte. Er gilt als eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore und wurde zugleich im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Musikformen überhaupt.
Der Blues durchlief im Laufe der Jahrzehnte Entwicklungen in verschiedene Richtungen und tauchte immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen wie dem Delta-Blues oder dem Country-Blues auf. Unabhängig von seiner Rolle als eigenständiges Genre ist der Blues insbesondere für seine Auswirkungen auf andere Musikrichtungen bekannt. So wird er unter anderem als Wurzel für die Rockmusik in all ihren Formen gesehen und auch im Jazz, Soul, der Popmusik und sogar im Hip-Hop hallt der Blues bis heute nach.
Durch diese nahe Verwandtschaft zu anderen Stilen kann dir der Blues beim Klavierspielen Lernen solide Grundlagen vermitteln, die dein Verständnis für den Aufbau von Songs verbessern. Ein klassischer Blues besteht aus 12 Takten, während derer sich lediglich drei Akkorde nach einem vorgegebenen Schema wiederholen. Diese zwölftaktige Bluesfolge findet sich, natürlich manchmal mit gewissen Variationen und Erweiterungen, in unzähligen Rock- und Pop-Songs wieder.
Auch wenn du das Improvisieren lernen willst, bietet dir der Blues einen guten Einstieg dazu. Das Schema kann man sich recht leicht einprägen und auf die Tasten übertragen. Zudem basiert eine Bluesimprovisation auf der sogenannten Bluestonleiter. Diese ist nichts weiter als eine pentatonische (fünftönige) Tonleiter, die um die verminderte Quinte, die sogenannte Blue Note, ergänzt wird.
Du brauchst also nicht besonders viele verschiedene Töne und vor allem keine tiefgründigen Musiktheoriekenntnisse über die verschiedenen Modi, um eine Blues-Impro auf dem Klavier spielen zu können.

Jazz
Der Jazz hat sich aus frühen Formen des Blues herausentwickelt, weswegen man auch von einer Verwandtschaft zwischen den beiden Genres spricht. Sehr schnell hat er jedoch seinen eigenen Weg genommen und ist zu einem der vielseitigsten und auch undurchschaubarsten Musikstile überhaupt geworden. Rasend schnell wandelte sich der New Orleans und Chicago Jazz über den Swing und Bebop zu Formen wie Modern Jazz, Fusion und Free Jazz.
Für Klavier-Anfänger*innen bietet der Jazz nicht gerade den idealen Einstieg. Wenn du aber bereits einige theoretische Vorkenntnisse hast und dich beim Spielen einigermaßen sicher fühlst, kannst du vom Jazz unglaublich vieles dazu lernen und eine Spielfreude der ganz anderen Art entdecken. Die Improvisation ist eines der wichtigsten Elemente in den meisten Jazzformen. Da die Harmonien deutlich komplexer sind als in anderen Stilen, muss man sich an anderem Tonmaterial bedienen als der Pentatonik oder den weitherum bekannten Dur- und Moll-Tonleitern.
Sich mit Jazz auseinanderzusetzen bedeutet also, einerseits tiefer in die Musiktheorie einzutauchen aber andererseits auch, sich zu befreien und beim Spielen seine Gefühle, insbesondere die Freude an den erzeugten Klängen und dem Zusammenspiel mit anderen, in den Mittelpunkt zu stellen.
Wenn du mit dem Jazz Spielen auf dem Klavier anfangen möchtest, empfehlen wir dir, dich erstmal mit bekannten Standards auseinanderzusetzen. Sie erlauben es dir, dich mit jazztypischen Akkordfolgen und Abläufen vertraut zu machen und erste Improvisationen zu wagen. Da du von einigen dieser Songs die Haupt-Melodie wahrscheinlich schon gut kennst, hast du bereits eine gute Basis. Probier’s also mal aus mit Fly Me To The Moon oder Autumn Leaves.
Jazz spielen lernen kannst du zum Beispiel im Klavierunterricht Berlin.
Pop-Balladen
Wenn man sich anschaut, welches die beliebtesten Piano-Tutorials auf YouTube sind, wird schnell klar, dass die Pop-Balladen ganz weit vorne mit dabei sind. Überraschend ist das nicht. In keiner anderen Art von Musik, der wir oft im Alltag begegnen, ist das Piano so präsent wie in langsamen Popsongs. Es ist also ganz normal, dass wir Klavierklänge fast automatisch mit romantischen Liebesliedern oder traurigen Balladen assoziieren.
Viele Klavier-Anfänger*innen möchten am liebsten Songs spielen, die sie gut kennen. Nicht nur, um sich selbst und Freund*innen damit eine Freude zu machen (vielleicht sogar indem sie zu der Klavierbegleitung singen), sondern auch, weil es eine kluge Art ist, mit dem Klavierlernen zu beginnen. Je besser wir ein Stück kennen, umso leichter können wir es selbst spielen lernen und umso besser können wir unser eigenes Spiel beurteilen.
Wenn du einen Song lernst, denn du schon oft gehört hast, wirst du also falsche Töne oder Ungenauigkeiten im Rhythmus viel eher heraushören und dich eigenständig korrigieren können.

Sei es Let it be von den Beatles, Candle in the Wind von Elton John, Angels von Robbie Williams, Someone Like You von Adele oder No Time To Die von Billie Eilish, mit dem beliebten Klavier-Genre kannst du musikalisch durch die Jahrzehnte reisen.
Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
Wir wollen uns in diesem Artikel keineswegs nur auf die gängigsten Stile und Genres begrenzen. Unser Ziel ist es ja schließlich, dir ein möglichst umfassendes Bild deiner Möglichkeiten zu geben und dich vielleicht sogar zum Ausprobieren zu inspirieren. Die Hauptsache ist, dass du Spaß am Musikmachen hast. Gerade Musikstile, in denen man das Klavier nur sehr selten bis gar nicht hört, können dir zu neuen Erfahrungen verhelfen und dir neue klangliche Horizonte eröffnen.
Wie das gehen kann wollen wir uns anhand dreier beliebter Genres etwas genauer ansehen. In diesem Abschnitt widmen wir uns
- Hip-Hop
- Elektronischer Musik
- Reggea
Hip-Hop entstand in den 1970er Jahren in den USA auf sogenannten Block Parties, auf denen die Bewohner eines Häuserblocks zusammenkamen und gemeinsam feierten. Schnell wurde der Musikstil gemeinsam mit dem Beatboxing, Breakdance und Graffiti-Writing zu einer eigenen Subkultur der afroamerikanischen Ghettos in New York City, von wo aus sie in den folgenden Jahrzehnten die weltweite Popkultur eroberte.
Die musikalischen Wurzeln des Stils liegen hauptsächlich im afroamerikanischen Funk und Soul. Die Basis für jeden Hip-Hop-Song ist der sogenannte Beat; die Begleitmusik, auf die der Rap (Sprechgesang) gelegt wird. Neben einer deutlich akzentuierten Rhythmik im Viervierteltakt ist eine eingängige harmonische Begleitung charakteristisch für den Stil.
Nicht selten kommt in Hip-Hop-Beats sogar ein Klavier oder ein Keyboard zum Einsatz; aber auch Songs, die andere Instrumente verwenden lassen sich gut auf dem Piano nachspielen. Da die sie in der Regel spieltechnisch nicht besonders kompliziert sind, können sich auch Anfänger*innen an Hip-Hop-Songs heranwagen. Dich erwarten schöne Harmonien und eingängige Melodien.

Bei Electro denkt man natürlich nicht sofort an akustische Instrumente wie das Klavier; definiert sich doch der Stile gerade dadurch, dass dir Klänge elektronisch erzeugt werden. Die Hauptinstrumente des Electro sind demnach der Synthesizer und der Drum-Computer. Entstanden ist die Elektromusik ab den 1970er Jahren. Besonders in Europa ist Elektromusik heute, auch durch seine Subgenres House und Techno sehr beliebt.
Obwohl Electro als Tanzmusik sehr stark von dem Beat lebt, lassen sich viele Stücke auf dem Klavier nachspielen, die sie sich an wiedererkennbaren Harmonien und Melodien bedienen und in einer repetitiven Schlaufe zu ihrer Basis machen. Elektromusik auf dem Piano nachzuspielen kann eine tolle Erfahrung sein, da du dabei deiner Interpretationsfreude freien Lauf lassen kannst. Da du von Beginn an weißt, dass deine Version ganz anders klingen wird als das Original, bist du zum Ausprobieren und Experimentieren aufgefordert.
Der Reggea entstand in den 1960er Jahren auf Jamaica und ist ein Mix aus Jazz, Soul, RnB und traditioneller und populärer jamaikanischer Musik. Das Klavier gehört nicht zur Standardbesetzung einer Reggea-Band, jedoch kommen das Keyboard oder die Hammond-Orgel immer wieder zum Einsatz.
Auf dem Klavier Reggea zu spielen macht nicht nur Spaß, wenn man den Musikstil besonders gerne mag. Aufgrund der charakteristischen Rhythmik, bei der die in vielen anderen Musikstilen unbetonten Offbeats betont werden. Man spielt also auf „Und“, während die Takt-Zählzeiten unbetont oder gar nicht gespielt werden. Schnapp dir ein Metronom und probiere es einfach einmal aus. Auch wenn Reggea nicht zu deinen Lieblingsstilen gehört, wir dir diese Übung größere rhythmische Sicherheit geben.
Deine favorisierte Musikrichtung war nicht dabei? Probiere sie trotzdem einmal aus, wenn du dich auf die charakteristische Rhythmik und die typischen Harmonien konzentrierst, lässt sich fast jede Musik auf dem Klavier spielen.
Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
Das Klavier ist musikalisch unglaublich vielseitig einsetzbar und dem Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt. Aber was bringt es verschiedene Musikstile spielen zu können und wie kann man sie lernen? Zunächst einmal gilt es zu verstehen, worin die Unterschiede in den verschiedenen Stilen liegen.
Klassische Stücke folgen den harmonischen Regeln, die für die Epoche ihrer Entstehung charakteristisch sind. Man spielt sie relativ streng nach Noten und hat neben einem kleinen Interpretationsspielraum sehr wenige Freiheiten.
Jazz hingegen ist das andere Extrem. Normalerweise gibt es ein Leadsheet, auf dem lediglich die Akkordfolge notiert ist. Wie diese Akkorde genau ausgestaltet werden liegt im Ermessen der Musiker*innen. Während das Hauptmotiv noch klar erkennbar sein sollte, lebt die Improvisation von Spontaneität und Experimentierfreude. Im Jazz wird viel mit erweiterten oder alterierten Akkorden gearbeitet, was immer mal wieder zu Dissonanzen führt.
Anderer populärer Musikstile wie Blues, Pop und Rock oder Reggea befinden sich irgendwo in der Mitte dieser beider Pole. Wenn du einen bekannten Song nachspielen willst, wirst du darauf achten, dass er schnell erkennbar ist. Jedoch hast du weit mehr gestalterische Freiheiten als in der Klassik und kannst in einem Instrumentalteil auch mal improvisieren.

Wenn du einen neuen Stil auf dem Klavier spielen lernen willst, wirst du dich erstmal mit seinen Eigenheiten beschäftigen.
Im Blues ist das einerseits das Blues-Schema mit drei Akkorden sowie das Tonmaterial aus der Blues-Tonleiter. Zudem ist der Shuffle charakteristisch für den Stil. Das bedeutet, dass die Achtel nicht exakt auf einen Schlag verteilt sind (binärer Rhythmus), sondern der zweite immer leicht versetzt gespielt wird (ternärer Rhythmus). Wenn du all dies beachtest, wird es sehr schnell nach Blues klingen.
Anders ist es im Reggae. Dort gibt es nicht die Eine typische Akkordfolge. Viele bekanntes Songs verwenden nur zwei Akkorde, andere aber auch bis zu fünf. Die Wiedererkennbarkeit des Stils liegt in erster Linie in der Rhythmik. Die meisten Reggea-Songs sind im Viervierteltakt geschrieben und werden in einem eher gemächlichen Tempo von unter 100 bpm gespielt. Die treibende Kraft ist der akzentuierte Off-Beat.
Durch das Lernen verschiedener Stile tust du dir in vielerlei Hinsicht einen Gefallen. Zum einen eröffnest du dir natürlich neue Möglichkeiten in der Auswahl der Songs, die du spielen kannst. Zum anderen erweiterst du dein musikalisches Verständnis und verbesserst deine Spieltechnik.
In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Genres tauchst du automatisch tiefer in die Musiktheorie und auch die Musikgeschichte ein. Indem du Akkordfolgen, oder Melodielinien übst, die ganz anders klingen, als die, die du bisher kennst, schulst du dein musikalisches Gehör. Und nicht zuletzt kannst du durch das sorgfältige Einüben sehr unterschiedlicher Rhythmus-Pattern, dein Taktgefühl sowie deine Koordination zwischen den beiden Händen trainieren.
Musikrichtungen, die du auf dem Klavier spielen kannst
Das Klavier ist ein unglaublich vielseitiges Instrument. Nicht nur, weil es auf der ganzen Welt geschätzt und gespielt wird, sondern auch, weil es in fast allen Arten von Musik zum Einsatz kommen kann. Natürlich, ist es in dem einen oder anderen Stil häufiger vertreten und du wirst dafür auch mehr Noten oder Tutorials finden, aber das Schöne an der Musik, ist die kreative Freiheit, die dir erlaubt, alles auszuprobieren, was dir so einfällt.
Während das Klavier im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Art Prestige-Instrument war, das in keinem gehobenen Haushalt fehlen durfte aber gleichzeitig auch weiterhin den einkommensstärkeren Schichten vorbehalten war, ist es in den letzten Jahrzehnten, unter anderem dank der Erfindung des E-Pianos, einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich geworden.
Je mehr Leute Klavier spielen lernen konnten, umso vielseitiger wurde auch sein Einsatzbereich. So fand das Piano im Laufe des 20. Jahrhunderts seinen Weg aus der, oft elitären, Klassik hinaus in die vielfältige Welt der populären Musik.
Egal, ob du noch darüber nachdenkst, Klavierunterricht zu nehmen und dich fragst, ob das Instrument auch wirklich für dein liebstes Musikgenre geeignet ist, oder ob du bereits gut Klavier spielen kannst und auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bist; wir wollen dir in diesem Artikel einige Wege aufzeigen, die dir mit dem Pianospiel offenstehen.
Wir stellen dir das Klavier in all seinen Facetten näher vor. Du erfährst, warum das Piano in der Musik so weit verbreitet ist und in welchen Musikstilen es am häufigsten eingesetzt wird; du lernst mögliche Einsatzbereiche des Klaviers kennen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich erscheinen; und schließlich wollen wir uns die Frage stellen, was es überhaupt bringt, verschiedene Musikrichtungen auszuprobieren und wie man das Lernen und Üben am besten angeht.
Die Vielseitigkeit des Pianos
An deutschen Musikschulen ist das Klavier seit vielen Jahren das beliebteste Instrument bei den Schüler*innen. Auch in vielen anderen Teilen der, insbesondere westlichen, Welt lässt sich diese Tendenz erkennen. Der Ursprung dieser Beliebtheit liegt im 18. Jahrhundert, als die Hammermechanik soweit ausgereift war, dass sich auch schwierigere Stücke flüssig und mit einer dynamischen musikalischen Interpretation spielen ließen.
Einen rasanten Aufschwung erlebte das Klavier in der Zeit zwischen 1760 und 1900. Innovative Klavierbauer verbesserten sowohl sie Bespielbarkeit als auch den Klang und schafften es gleichzeitig immer kleinere Instrumente zu bauen, die auch in privaten Haushalten gut unterzubringen waren. Die industrielle Revolution und das Entstehen von Fabriken taten das Ihre dazu. Klaviere konnten nun zu verhältnismäßig geringeren Kosten hergestellt und auch für das aufsteigende Bürgertum erschwinglich werden.
Damals war die klassische Musik, das bedeutende Musikgenre für alle, die sich den Luxus leisten konnten, in Konzerte zu gehen oder selbst zu Hause zu musizieren. Und, die meisten bedeutenden Komponisten schrieben Klaviermusik oder setzten das Piano zur Begleitung von Soloinstrumenten ein. Auch heute noch gehören Werke wie Beethovens Für Elise oder Chopins Balladen, Nocturnes und Préludes zu den viel und gern gespielten Stücken.
Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert setzten in der Musik im Allgemeinen große Veränderungen ein. Durch die zunehmende Verbreitung von Schallplatten wurde sie zu einem verfügbareren Konsumgut und die Art und Weise des Musizierens wandelte sich. Gleichzeitig entstanden in dieser Zeit auch neue Musikrichtungen, die sich rasant weiterentwickelten und, auch dank Schallplatten und Radios, schnell große Verbreitung fanden.

Ob in den neuen, populären Musikstilen oder der aus der Klassik entwachsenen sogenannten ernsten Musik, stand zunehmend nicht mehr das gespielte Werk, sondern die musikalische Interpretation im Vordergrund. Diese Entwicklung öffnete auch dir Tür für die an Bedeutung gewinnenden Improvisation.
Im Blues sowie im gerade entstehenden Jazz, nahm das Klavier eine wichtige Rolle ein. Mit dem Ragtime und dem Boogie-Woogie wurden ihm sogar zwei eigene Solostile gewidmet, die in der Musikgeschichte der Jahrhundertwende von großer Bedeutung sind und einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Rock und Pop hatten.
Das Klavier wird in all diesen Stilen, von Klassik und E-Musik über Jazz bis hin zu Rock und Pop, auch heute weiterhin gerne und vielseitig eingesetzt. Natürlich steht dabei nicht immer ein imposanter Flügel auf der Bühne oder im Studio. Gerade die Erfindung des E-Pianos hat neue Möglichkeiten im Spiel mit Klangeigenschaften mitgebracht.
Von besonderer Bedeutung ist das Klavier auch in Bezug auf die Musiktheorie. Nicht umsonst, ist Klavierunterricht ein obligatorischer Bestandteil der meisten musikalisch ausgerichteten Studiengänge, ganz egal welches Instrument als Hauptfach gelernt wird. Tonleitern, Akkorde und Harmonien lassen sich an den Klaviertasten deutlich einfacher nachvollziehen als an irgendeinem anderen Instrument oder anhand von Noten und theoretischen Erklärungen. So kann man sich am Piano ein theoretisches Wissen und grundlegendes musikalisches Verständnis aneignen, das sich auf alle anderen Instrumente übertragen lässt.
Die Grundlagen der Musiktheorie, Noten lesen lernen inklusive, gehören beim Klavierlernen einfach dazu; dabei spielt es keine Rolle, ob du die Klavierstunden in einer Musikschule, bei dir zu Hause oder als Klavierunterricht online besuchst. Das Gelernte wird dir in jeder Musikrichtung weiterhelfen.
Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
Das Klavier spielt also in vielen verschiedenen Musikrichtung und teilweise auch deren Entwicklung eine wichtige Rolle. Aber welche Genres sind nun die bekanntesten und beliebtesten beim Klavier Lernen? In erster Linie sind es genau dieselben Stile, in denen uns Pianoklänge am häufigsten begegnen: klassische Stücke, Pop-Balladen aber auch Jazz und Blues.
Wer gerade erst mit dem Klavierspielen beginnt, wird sich natürlich nicht gleich an komplexe Werke oder herausfordernde Improvisationen wagen, die eine hohe Fingerfertigkeit und erweiterte theoretische Kenntnisse verlangen. In einer ersten Phase des Klavierunterrichts geht es darum, das Instrument kennenzulernen, zu verstehen, wie man geschriebene Noten auf die Tasten überträgt oder selbstständig die Töne zu den gewünschten Harmonien kombiniert und vor allem die Koordination zwischen den einzelnen Fingern und den beiden Händen verbessert.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich ausschließlich mit trockenen Übungen oder einfachen, nicht besonders interessanten, Stücken herumschlagen muss. Damit du auch wirklich Spaß an deinem Klavier Unterricht (z.B. Klavierunterricht München) hast oder dir die Motivation beim selbstständigen Lernen nicht vergeht, kannst du durchaus von Anfang an einen Musikstil wählen, der dir besonders gut gefällt.

Gleichzeitig kann es aber auch nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich auf eine Musikrichtung einzulassen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt. Denn dadurch erweiterst du deine musikalische Allgemeinbildung und wirst flexibler in deiner Spielweise.
Klassische Musik
Egal ob Mozart, Chopin oder Liszt, die Auswahl an klassischen Komponisten, die Klaviermusikgeschrieben haben ist riesig! Auch wenn die Klassik vielleicht nicht unbedingt in deiner persönlichen Playlist zu finden ist, wirst du einige berühmte Werke ziemlich sicher bereits kennen. Beispielsweise Für Elise oder die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven haben auch viele nichtklassikaffine Menschen bereits irgendwo einmal gehört.
Sich beim Klavierlernen mit klassischer Musik auseinanderzusetzen, bedeutet wichtige Grundlagen des Klavierspiels zu erlernen, sich mit den Ursprüngen der Klaviermusik vertraut zu machen sowie deren weitere Entwicklungen zu verstehen. Gerade wenn, du dich Stücken aus verschiedenen Epochen widmest, beschäftigst du dich mit einem wichtigen Teil europäischer Kulturgeschichte, die auch heute noch unsere Kunst und Kultur prägt.
Für kaum ein anderes Musikgenre gibt es so viele Noten und Übungsmaterialien wie für die Klassik. Da sie lange Zeit als DIE alles bestimmende Musikrichtung galt, bildete sie auch die Basis für jede Form von Instrumentalunterricht. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es auch für schwierigere Stücke Partituren gibt, die stark vereinfacht wurden und auch für Anfänger*innen spielbar sind.
Blues
Die Ursprünge des Blues in den Südstaaten der USA zu verorten. Der Musikstil entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem aus Worksongs, Gospel und Spirituals herausentwickelte. Er gilt als eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore und wurde zugleich im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Musikformen überhaupt.
Der Blues durchlief im Laufe der Jahrzehnte Entwicklungen in verschiedene Richtungen und tauchte immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen wie dem Delta-Blues oder dem Country-Blues auf. Unabhängig von seiner Rolle als eigenständiges Genre ist der Blues insbesondere für seine Auswirkungen auf andere Musikrichtungen bekannt. So wird er unter anderem als Wurzel für die Rockmusik in all ihren Formen gesehen und auch im Jazz, Soul, der Popmusik und sogar im Hip-Hop hallt der Blues bis heute nach.
Durch diese nahe Verwandtschaft zu anderen Stilen kann dir der Blues beim Klavierspielen Lernen solide Grundlagen vermitteln, die dein Verständnis für den Aufbau von Songs verbessern. Ein klassischer Blues besteht aus 12 Takten, während derer sich lediglich drei Akkorde nach einem vorgegebenen Schema wiederholen. Diese zwölftaktige Bluesfolge findet sich, natürlich manchmal mit gewissen Variationen und Erweiterungen, in unzähligen Rock- und Pop-Songs wieder.
Auch wenn du das Improvisieren lernen willst, bietet dir der Blues einen guten Einstieg dazu. Das Schema kann man sich recht leicht einprägen und auf die Tasten übertragen. Zudem basiert eine Bluesimprovisation auf der sogenannten Bluestonleiter. Diese ist nichts weiter als eine pentatonische (fünftönige) Tonleiter, die um die verminderte Quinte, die sogenannte Blue Note, ergänzt wird.
Du brauchst also nicht besonders viele verschiedene Töne und vor allem keine tiefgründigen Musiktheoriekenntnisse über die verschiedenen Modi, um eine Blues-Impro auf dem Klavier spielen zu können.

Jazz
Der Jazz hat sich aus frühen Formen des Blues herausentwickelt, weswegen man auch von einer Verwandtschaft zwischen den beiden Genres spricht. Sehr schnell hat er jedoch seinen eigenen Weg genommen und ist zu einem der vielseitigsten und auch undurchschaubarsten Musikstile überhaupt geworden. Rasend schnell wandelte sich der New Orleans und Chicago Jazz über den Swing und Bebop zu Formen wie Modern Jazz, Fusion und Free Jazz.
Für Klavier-Anfänger*innen bietet der Jazz nicht gerade den idealen Einstieg. Wenn du aber bereits einige theoretische Vorkenntnisse hast und dich beim Spielen einigermaßen sicher fühlst, kannst du vom Jazz unglaublich vieles dazu lernen und eine Spielfreude der ganz anderen Art entdecken. Die Improvisation ist eines der wichtigsten Elemente in den meisten Jazzformen. Da die Harmonien deutlich komplexer sind als in anderen Stilen, muss man sich an anderem Tonmaterial bedienen als der Pentatonik oder den weitherum bekannten Dur- und Moll-Tonleitern.
Sich mit Jazz auseinanderzusetzen bedeutet also, einerseits tiefer in die Musiktheorie einzutauchen aber andererseits auch, sich zu befreien und beim Spielen seine Gefühle, insbesondere die Freude an den erzeugten Klängen und dem Zusammenspiel mit anderen, in den Mittelpunkt zu stellen.
Wenn du mit dem Jazz Spielen auf dem Klavier anfangen möchtest, empfehlen wir dir, dich erstmal mit bekannten Standards auseinanderzusetzen. Sie erlauben es dir, dich mit jazztypischen Akkordfolgen und Abläufen vertraut zu machen und erste Improvisationen zu wagen. Da du von einigen dieser Songs die Haupt-Melodie wahrscheinlich schon gut kennst, hast du bereits eine gute Basis. Probier’s also mal aus mit Fly Me To The Moon oder Autumn Leaves.
Pop-Balladen
Wenn man sich anschaut, welches die beliebtesten Piano-Tutorials auf YouTube sind, wird schnell klar, dass die Pop-Balladen ganz weit vorne mit dabei sind. Überraschend ist das nicht. In keiner anderen Art von Musik, der wir oft im Alltag begegnen, ist das Piano so präsent wie in langsamen Popsongs. Es ist also ganz normal, dass wir Klavierklänge fast automatisch mit romantischen Liebesliedern oder traurigen Balladen assoziieren.
Viele Klavier-Anfänger*innen möchten am liebsten Songs spielen, die sie gut kennen. Nicht nur, um sich selbst und Freund*innen damit eine Freude zu machen (vielleicht sogar indem sie zu der Klavierbegleitung singen), sondern auch, weil es eine kluge Art ist, mit dem Klavierlernen zu beginnen. Je besser wir ein Stück kennen, umso leichter können wir es selbst spielen lernen und umso besser können wir unser eigenes Spiel beurteilen.
Wenn du einen Song lernst, denn du schon oft gehört hast, wirst du also falsche Töne oder Ungenauigkeiten im Rhythmus viel eher heraushören und dich eigenständig korrigieren können.

Sei es Let it be von den Beatles, Candle in the Wind von Elton John, Angels von Robbie Williams, Someone Like You von Adele oder No Time To Die von Billie Eilish, mit dem beliebten Klavier-Genre kannst du musikalisch durch die Jahrzehnte reisen.
Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
Wir wollen uns in diesem Artikel keineswegs nur auf die gängigsten Stile und Genres begrenzen. Unser Ziel ist es ja schließlich, dir ein möglichst umfassendes Bild deiner Möglichkeiten zu geben und dich vielleicht sogar zum Ausprobieren zu inspirieren. Die Hauptsache ist, dass du Spaß am Musikmachen hast. Gerade Musikstile, in denen man das Klavier nur sehr selten bis gar nicht hört, können dir zu neuen Erfahrungen verhelfen und dir neue klangliche Horizonte eröffnen.
Wie das gehen kann wollen wir uns anhand dreier beliebter Genres etwas genauer ansehen. In diesem Abschnitt widmen wir uns
- Hip-Hop
- Elektronischer Musik
- Reggea
Hip-Hop entstand in den 1970er Jahren in den USA auf sogenannten Block Parties, auf denen die Bewohner eines Häuserblocks zusammenkamen und gemeinsam feierten. Schnell wurde der Musikstil gemeinsam mit dem Beatboxing, Breakdance und Graffiti-Writing zu einer eigenen Subkultur der afroamerikanischen Ghettos in New York City, von wo aus sie in den folgenden Jahrzehnten die weltweite Popkultur eroberte.
Die musikalischen Wurzeln des Stils liegen hauptsächlich im afroamerikanischen Funk und Soul. Die Basis für jeden Hip-Hop-Song ist der sogenannte Beat; die Begleitmusik, auf die der Rap (Sprechgesang) gelegt wird. Neben einer deutlich akzentuierten Rhythmik im Viervierteltakt ist eine eingängige harmonische Begleitung charakteristisch für den Stil.
Nicht selten kommt in Hip-Hop-Beats sogar ein Klavier oder ein Keyboard zum Einsatz; aber auch Songs, die andere Instrumente verwenden lassen sich gut auf dem Piano nachspielen. Da die sie in der Regel spieltechnisch nicht besonders kompliziert sind, können sich auch Anfänger*innen an Hip-Hop-Songs heranwagen. Dich erwarten schöne Harmonien und eingängige Melodien.

Bei Electro denkt man natürlich nicht sofort an akustische Instrumente wie das Klavier; definiert sich doch der Stile gerade dadurch, dass dir Klänge elektronisch erzeugt werden. Die Hauptinstrumente des Electro sind demnach der Synthesizer und der Drum-Computer. Entstanden ist die Elektromusik ab den 1970er Jahren. Besonders in Europa ist Elektromusik heute, auch durch seine Subgenres House und Techno sehr beliebt.
Obwohl Electro als Tanzmusik sehr stark von dem Beat lebt, lassen sich viele Stücke auf dem Klavier nachspielen, die sie sich an wiedererkennbaren Harmonien und Melodien bedienen und in einer repetitiven Schlaufe zu ihrer Basis machen. Elektromusik auf dem Piano nachzuspielen kann eine tolle Erfahrung sein, da du dabei deiner Interpretationsfreude freien Lauf lassen kannst. Da du von Beginn an weißt, dass deine Version ganz anders klingen wird als das Original, bist du zum Ausprobieren und Experimentieren aufgefordert.
Der Reggea entstand in den 1960er Jahren auf Jamaica und ist ein Mix aus Jazz, Soul, RnB und traditioneller und populärer jamaikanischer Musik. Das Klavier gehört nicht zur Standardbesetzung einer Reggea-Band, jedoch kommen das Keyboard oder die Hammond-Orgel immer wieder zum Einsatz.
Auf dem Klavier Reggea zu spielen macht nicht nur Spaß, wenn man den Musikstil besonders gerne mag. Aufgrund der charakteristischen Rhythmik, bei der die in vielen anderen Musikstilen unbetonten Offbeats betont werden. Man spielt also auf „Und“, während die Takt-Zählzeiten unbetont oder gar nicht gespielt werden. Schnapp dir ein Metronom und probiere es einfach einmal aus. Auch wenn Reggea nicht zu deinen Lieblingsstilen gehört, wir dir diese Übung größere rhythmische Sicherheit geben.
Deine favorisierte Musikrichtung war nicht dabei? Probiere sie trotzdem einmal aus, wenn du dich auf die charakteristische Rhythmik und die typischen Harmonien konzentrierst, lässt sich fast jede Musik auf dem Klavier spielen.
Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
Das Klavier ist musikalisch unglaublich vielseitig einsetzbar und dem Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt. Aber was bringt es verschiedene Musikstile spielen zu können und wie kann man sie lernen? Zunächst einmal gilt es zu verstehen, worin die Unterschiede in den verschiedenen Stilen liegen.
Klassische Stücke folgen den harmonischen Regeln, die für die Epoche ihrer Entstehung charakteristisch sind. Man spielt sie relativ streng nach Noten und hat neben einem kleinen Interpretationsspielraum sehr wenige Freiheiten.
Jazz hingegen ist das andere Extrem. Normalerweise gibt es ein Leadsheet, auf dem lediglich die Akkordfolge notiert ist. Wie diese Akkorde genau ausgestaltet werden liegt im Ermessen der Musiker*innen. Während das Hauptmotiv noch klar erkennbar sein sollte, lebt die Improvisation von Spontaneität und Experimentierfreude. Im Jazz wird viel mit erweiterten oder alterierten Akkorden gearbeitet, was immer mal wieder zu Dissonanzen führt.
Anderer populärer Musikstile wie Blues, Pop und Rock oder Reggea befinden sich irgendwo in der Mitte dieser beider Pole. Wenn du einen bekannten Song nachspielen willst, wirst du darauf achten, dass er schnell erkennbar ist. Jedoch hast du weit mehr gestalterische Freiheiten als in der Klassik und kannst in einem Instrumentalteil auch mal improvisieren.

Wenn du einen neuen Stil auf dem Klavier spielen lernen willst, wirst du dich erstmal mit seinen Eigenheiten beschäftigen.
Im Blues ist das einerseits das Blues-Schema mit drei Akkorden sowie das Tonmaterial aus der Blues-Tonleiter. Zudem ist der Shuffle charakteristisch für den Stil. Das bedeutet, dass die Achtel nicht exakt auf einen Schlag verteilt sind (binärer Rhythmus), sondern der zweite immer leicht versetzt gespielt wird (ternärer Rhythmus). Wenn du all dies beachtest, wird es sehr schnell nach Blues klingen.
Anders ist es im Reggae. Dort gibt es nicht die Eine typische Akkordfolge. Viele bekanntes Songs verwenden nur zwei Akkorde, andere aber auch bis zu fünf. Die Wiedererkennbarkeit des Stils liegt in erster Linie in der Rhythmik. Die meisten Reggea-Songs sind im Viervierteltakt geschrieben und werden in einem eher gemächlichen Tempo von unter 100 bpm gespielt. Die treibende Kraft ist der akzentuierte Off-Beat.
Durch das Lernen verschiedener Stile tust du dir in vielerlei Hinsicht einen Gefallen. Zum einen eröffnest du dir natürlich neue Möglichkeiten in der Auswahl der Songs, die du spielen kannst. Zum anderen erweiterst du dein musikalisches Verständnis und verbesserst deine Spieltechnik.
In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Genres tauchst du automatisch tiefer in die Musiktheorie und auch die Musikgeschichte ein. Indem du Akkordfolgen, oder Melodielinien übst, die ganz anders klingen, als die, die du bisher kennst, schulst du dein musikalisches Gehör. Und nicht zuletzt kannst du durch das sorgfältige Einüben sehr unterschiedlicher Rhythmus-Pattern, dein Taktgefühl sowie deine Koordination zwischen den beiden Händen trainieren.
Musikrichtungen, die du auf dem Klavier spielen kannst
Das Klavier ist ein unglaublich vielseitiges Instrument. Nicht nur, weil es auf der ganzen Welt geschätzt und gespielt wird, sondern auch, weil es in fast allen Arten von Musik zum Einsatz kommen kann. Natürlich, ist es in dem einen oder anderen Stil häufiger vertreten und du wirst dafür auch mehr Noten oder Tutorials finden, aber das Schöne an der Musik, ist die kreative Freiheit, die dir erlaubt, alles auszuprobieren, was dir so einfällt.
Während das Klavier im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Art Prestige-Instrument war, das in keinem gehobenen Haushalt fehlen durfte aber gleichzeitig auch weiterhin den einkommensstärkeren Schichten vorbehalten war, ist es in den letzten Jahrzehnten, unter anderem dank der Erfindung des E-Pianos, einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich geworden.
Je mehr Leute Klavier spielen lernen konnten, umso vielseitiger wurde auch sein Einsatzbereich. So fand das Piano im Laufe des 20. Jahrhunderts seinen Weg aus der, oft elitären, Klassik hinaus in die vielfältige Welt der populären Musik.
Egal, ob du noch darüber nachdenkst, Klavierunterricht zu nehmen und dich fragst, ob das Instrument auch wirklich für dein liebstes Musikgenre geeignet ist, oder ob du bereits gut Klavier spielen kannst und auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bist; wir wollen dir in diesem Artikel einige Wege aufzeigen, die dir mit dem Pianospiel offenstehen.
Wir stellen dir das Klavier in all seinen Facetten näher vor. Du erfährst, warum das Piano in der Musik so weit verbreitet ist und in welchen Musikstilen es am häufigsten eingesetzt wird; du lernst mögliche Einsatzbereiche des Klaviers kennen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich erscheinen; und schließlich wollen wir uns die Frage stellen, was es überhaupt bringt, verschiedene Musikrichtungen auszuprobieren und wie man das Lernen und Üben am besten angeht.
Die Vielseitigkeit des Pianos
An deutschen Musikschulen ist das Klavier seit vielen Jahren das beliebteste Instrument bei den Schüler*innen. Auch in vielen anderen Teilen der, insbesondere westlichen, Welt lässt sich diese Tendenz erkennen. Der Ursprung dieser Beliebtheit liegt im 18. Jahrhundert, als die Hammermechanik soweit ausgereift war, dass sich auch schwierigere Stücke flüssig und mit einer dynamischen musikalischen Interpretation spielen ließen.
Einen rasanten Aufschwung erlebte das Klavier in der Zeit zwischen 1760 und 1900. Innovative Klavierbauer verbesserten sowohl sie Bespielbarkeit als auch den Klang und schafften es gleichzeitig immer kleinere Instrumente zu bauen, die auch in privaten Haushalten gut unterzubringen waren. Die industrielle Revolution und das Entstehen von Fabriken taten das Ihre dazu. Klaviere konnten nun zu verhältnismäßig geringeren Kosten hergestellt und auch für das aufsteigende Bürgertum erschwinglich werden.
Damals war die klassische Musik, das bedeutende Musikgenre für alle, die sich den Luxus leisten konnten, in Konzerte zu gehen oder selbst zu Hause zu musizieren. Und, die meisten bedeutenden Komponisten schrieben Klaviermusik oder setzten das Piano zur Begleitung von Soloinstrumenten ein. Auch heute noch gehören Werke wie Beethovens Für Elise oder Chopins Balladen, Nocturnes und Préludes zu den viel und gern gespielten Stücken.
Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert setzten in der Musik im Allgemeinen große Veränderungen ein. Durch die zunehmende Verbreitung von Schallplatten wurde sie zu einem verfügbareren Konsumgut und die Art und Weise des Musizierens wandelte sich. Gleichzeitig entstanden in dieser Zeit auch neue Musikrichtungen, die sich rasant weiterentwickelten und, auch dank Schallplatten und Radios, schnell große Verbreitung fanden.

Ob in den neuen, populären Musikstilen oder der aus der Klassik entwachsenen sogenannten ernsten Musik, stand zunehmend nicht mehr das gespielte Werk, sondern die musikalische Interpretation im Vordergrund. Diese Entwicklung öffnete auch dir Tür für die an Bedeutung gewinnenden Improvisation.
Im Blues sowie im gerade entstehenden Jazz, nahm das Klavier eine wichtige Rolle ein. Mit dem Ragtime und dem Boogie-Woogie wurden ihm sogar zwei eigene Solostile gewidmet, die in der Musikgeschichte der Jahrhundertwende von großer Bedeutung sind und einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Rock und Pop hatten.
Das Klavier wird in all diesen Stilen, von Klassik und E-Musik über Jazz bis hin zu Rock und Pop, auch heute weiterhin gerne und vielseitig eingesetzt. Natürlich steht dabei nicht immer ein imposanter Flügel auf der Bühne oder im Studio. Gerade die Erfindung des E-Pianos hat neue Möglichkeiten im Spiel mit Klangeigenschaften mitgebracht.
Von besonderer Bedeutung ist das Klavier auch in Bezug auf die Musiktheorie. Nicht umsonst, ist Klavierunterricht ein obligatorischer Bestandteil der meisten musikalisch ausgerichteten Studiengänge, ganz egal welches Instrument als Hauptfach gelernt wird. Tonleitern, Akkorde und Harmonien lassen sich an den Klaviertasten deutlich einfacher nachvollziehen als an irgendeinem anderen Instrument oder anhand von Noten und theoretischen Erklärungen. So kann man sich am Piano ein theoretisches Wissen und grundlegendes musikalisches Verständnis aneignen, das sich auf alle anderen Instrumente übertragen lässt.
Die Grundlagen der Musiktheorie, Noten lesen lernen inklusive, gehören beim Klavierlernen einfach dazu; dabei spielt es keine Rolle, ob du die Klavierstunden in einer Musikschule, bei dir zu Hause oder als Klavierunterricht online besuchst. Das Gelernte wird dir in jeder Musikrichtung weiterhelfen.
Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
Das Klavier spielt also in vielen verschiedenen Musikrichtung und teilweise auch deren Entwicklung eine wichtige Rolle. Aber welche Genres sind nun die bekanntesten und beliebtesten beim Klavier Lernen? In erster Linie sind es genau dieselben Stile, in denen uns Pianoklänge am häufigsten begegnen: klassische Stücke, Pop-Balladen aber auch Jazz und Blues.
Wer gerade erst mit dem Klavierspielen beginnt, wird sich natürlich nicht gleich an komplexe Werke oder herausfordernde Improvisationen wagen, die eine hohe Fingerfertigkeit und erweiterte theoretische Kenntnisse verlangen. In einer ersten Phase des Klavierunterrichts geht es darum, das Instrument kennenzulernen, zu verstehen, wie man geschriebene Noten auf die Tasten überträgt oder selbstständig die Töne zu den gewünschten Harmonien kombiniert und vor allem die Koordination zwischen den einzelnen Fingern und den beiden Händen verbessert.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich ausschließlich mit trockenen Übungen oder einfachen, nicht besonders interessanten, Stücken herumschlagen muss. Damit du auch wirklich Spaß an deinem Klavier Unterricht (z.B. Klavierunterricht München) hast oder dir die Motivation beim selbstständigen Lernen nicht vergeht, kannst du durchaus von Anfang an einen Musikstil wählen, der dir besonders gut gefällt.

Gleichzeitig kann es aber auch nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich auf eine Musikrichtung einzulassen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt. Denn dadurch erweiterst du deine musikalische Allgemeinbildung und wirst flexibler in deiner Spielweise.
Klassische Musik
Egal ob Mozart, Chopin oder Liszt, die Auswahl an klassischen Komponisten, die Klaviermusikgeschrieben haben ist riesig! Auch wenn die Klassik vielleicht nicht unbedingt in deiner persönlichen Playlist zu finden ist, wirst du einige berühmte Werke ziemlich sicher bereits kennen. Beispielsweise Für Elise oder die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven haben auch viele nichtklassikaffine Menschen bereits irgendwo einmal gehört.
Sich beim Klavierlernen mit klassischer Musik auseinanderzusetzen, bedeutet wichtige Grundlagen des Klavierspiels zu erlernen, sich mit den Ursprüngen der Klaviermusik vertraut zu machen sowie deren weitere Entwicklungen zu verstehen. Gerade wenn, du dich Stücken aus verschiedenen Epochen widmest, beschäftigst du dich mit einem wichtigen Teil europäischer Kulturgeschichte, die auch heute noch unsere Kunst und Kultur prägt.
Für kaum ein anderes Musikgenre gibt es so viele Noten und Übungsmaterialien wie für die Klassik. Da sie lange Zeit als DIE alles bestimmende Musikrichtung galt, bildete sie auch die Basis für jede Form von Instrumentalunterricht. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es auch für schwierigere Stücke Partituren gibt, die stark vereinfacht wurden und auch für Anfänger*innen spielbar sind.
Blues
Die Ursprünge des Blues in den Südstaaten der USA zu verorten. Der Musikstil entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem aus Worksongs, Gospel und Spirituals herausentwickelte. Er gilt als eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore und wurde zugleich im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Musikformen überhaupt.
Der Blues durchlief im Laufe der Jahrzehnte Entwicklungen in verschiedene Richtungen und tauchte immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen wie dem Delta-Blues oder dem Country-Blues auf. Unabhängig von seiner Rolle als eigenständiges Genre ist der Blues insbesondere für seine Auswirkungen auf andere Musikrichtungen bekannt. So wird er unter anderem als Wurzel für die Rockmusik in all ihren Formen gesehen und auch im Jazz, Soul, der Popmusik und sogar im Hip-Hop hallt der Blues bis heute nach.
Durch diese nahe Verwandtschaft zu anderen Stilen kann dir der Blues beim Klavierspielen Lernen solide Grundlagen vermitteln, die dein Verständnis für den Aufbau von Songs verbessern. Ein klassischer Blues besteht aus 12 Takten, während derer sich lediglich drei Akkorde nach einem vorgegebenen Schema wiederholen. Diese zwölftaktige Bluesfolge findet sich, natürlich manchmal mit gewissen Variationen und Erweiterungen, in unzähligen Rock- und Pop-Songs wieder.
Auch wenn du das Improvisieren lernen willst, bietet dir der Blues einen guten Einstieg dazu. Das Schema kann man sich recht leicht einprägen und auf die Tasten übertragen. Zudem basiert eine Bluesimprovisation auf der sogenannten Bluestonleiter. Diese ist nichts weiter als eine pentatonische (fünftönige) Tonleiter, die um die verminderte Quinte, die sogenannte Blue Note, ergänzt wird.
Du brauchst also nicht besonders viele verschiedene Töne und vor allem keine tiefgründigen Musiktheoriekenntnisse über die verschiedenen Modi, um eine Blues-Impro auf dem Klavier spielen zu können.

Jazz
Der Jazz hat sich aus frühen Formen des Blues herausentwickelt, weswegen man auch von einer Verwandtschaft zwischen den beiden Genres spricht. Sehr schnell hat er jedoch seinen eigenen Weg genommen und ist zu einem der vielseitigsten und auch undurchschaubarsten Musikstile überhaupt geworden. Rasend schnell wandelte sich der New Orleans und Chicago Jazz über den Swing und Bebop zu Formen wie Modern Jazz, Fusion und Free Jazz.
Für Klavier-Anfänger*innen bietet der Jazz nicht gerade den idealen Einstieg. Wenn du aber bereits einige theoretische Vorkenntnisse hast und dich beim Spielen einigermaßen sicher fühlst, kannst du vom Jazz unglaublich vieles dazu lernen und eine Spielfreude der ganz anderen Art entdecken. Die Improvisation ist eines der wichtigsten Elemente in den meisten Jazzformen. Da die Harmonien deutlich komplexer sind als in anderen Stilen, muss man sich an anderem Tonmaterial bedienen als der Pentatonik oder den weitherum bekannten Dur- und Moll-Tonleitern.
Sich mit Jazz auseinanderzusetzen bedeutet also, einerseits tiefer in die Musiktheorie einzutauchen aber andererseits auch, sich zu befreien und beim Spielen seine Gefühle, insbesondere die Freude an den erzeugten Klängen und dem Zusammenspiel mit anderen, in den Mittelpunkt zu stellen.
Wenn du mit dem Jazz Spielen auf dem Klavier anfangen möchtest, empfehlen wir dir, dich erstmal mit bekannten Standards auseinanderzusetzen. Sie erlauben es dir, dich mit jazztypischen Akkordfolgen und Abläufen vertraut zu machen und erste Improvisationen zu wagen. Da du von einigen dieser Songs die Haupt-Melodie wahrscheinlich schon gut kennst, hast du bereits eine gute Basis. Probier’s also mal aus mit Fly Me To The Moon oder Autumn Leaves.
Pop-Balladen
Wenn man sich anschaut, welches die beliebtesten Piano-Tutorials auf YouTube sind, wird schnell klar, dass die Pop-Balladen ganz weit vorne mit dabei sind. Überraschend ist das nicht. In keiner anderen Art von Musik, der wir oft im Alltag begegnen, ist das Piano so präsent wie in langsamen Popsongs. Es ist also ganz normal, dass wir Klavierklänge fast automatisch mit romantischen Liebesliedern oder traurigen Balladen assoziieren.
Viele Klavier-Anfänger*innen möchten am liebsten Songs spielen, die sie gut kennen. Nicht nur, um sich selbst und Freund*innen damit eine Freude zu machen (vielleicht sogar indem sie zu der Klavierbegleitung singen), sondern auch, weil es eine kluge Art ist, mit dem Klavierlernen zu beginnen. Je besser wir ein Stück kennen, umso leichter können wir es selbst spielen lernen und umso besser können wir unser eigenes Spiel beurteilen.
Wenn du einen Song lernst, denn du schon oft gehört hast, wirst du also falsche Töne oder Ungenauigkeiten im Rhythmus viel eher heraushören und dich eigenständig korrigieren können.

Sei es Let it be von den Beatles, Candle in the Wind von Elton John, Angels von Robbie Williams, Someone Like You von Adele oder No Time To Die von Billie Eilish, mit dem beliebten Klavier-Genre kannst du musikalisch durch die Jahrzehnte reisen.
Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
Wir wollen uns in diesem Artikel keineswegs nur auf die gängigsten Stile und Genres begrenzen. Unser Ziel ist es ja schließlich, dir ein möglichst umfassendes Bild deiner Möglichkeiten zu geben und dich vielleicht sogar zum Ausprobieren zu inspirieren. Die Hauptsache ist, dass du Spaß am Musikmachen hast. Gerade Musikstile, in denen man das Klavier nur sehr selten bis gar nicht hört, können dir zu neuen Erfahrungen verhelfen und dir neue klangliche Horizonte eröffnen.
Wie das gehen kann wollen wir uns anhand dreier beliebter Genres etwas genauer ansehen. In diesem Abschnitt widmen wir uns
- Hip-Hop
- Elektronischer Musik
- Reggea
Hip-Hop entstand in den 1970er Jahren in den USA auf sogenannten Block Parties, auf denen die Bewohner eines Häuserblocks zusammenkamen und gemeinsam feierten. Schnell wurde der Musikstil gemeinsam mit dem Beatboxing, Breakdance und Graffiti-Writing zu einer eigenen Subkultur der afroamerikanischen Ghettos in New York City, von wo aus sie in den folgenden Jahrzehnten die weltweite Popkultur eroberte.
Die musikalischen Wurzeln des Stils liegen hauptsächlich im afroamerikanischen Funk und Soul. Die Basis für jeden Hip-Hop-Song ist der sogenannte Beat; die Begleitmusik, auf die der Rap (Sprechgesang) gelegt wird. Neben einer deutlich akzentuierten Rhythmik im Viervierteltakt ist eine eingängige harmonische Begleitung charakteristisch für den Stil.
Nicht selten kommt in Hip-Hop-Beats sogar ein Klavier oder ein Keyboard zum Einsatz; aber auch Songs, die andere Instrumente verwenden lassen sich gut auf dem Piano nachspielen. Da die sie in der Regel spieltechnisch nicht besonders kompliziert sind, können sich auch Anfänger*innen an Hip-Hop-Songs heranwagen. Dich erwarten schöne Harmonien und eingängige Melodien.

Bei Electro denkt man natürlich nicht sofort an akustische Instrumente wie das Klavier; definiert sich doch der Stile gerade dadurch, dass dir Klänge elektronisch erzeugt werden. Die Hauptinstrumente des Electro sind demnach der Synthesizer und der Drum-Computer. Entstanden ist die Elektromusik ab den 1970er Jahren. Besonders in Europa ist Elektromusik heute, auch durch seine Subgenres House und Techno sehr beliebt.
Obwohl Electro als Tanzmusik sehr stark von dem Beat lebt, lassen sich viele Stücke auf dem Klavier nachspielen, die sie sich an wiedererkennbaren Harmonien und Melodien bedienen und in einer repetitiven Schlaufe zu ihrer Basis machen. Elektromusik auf dem Piano nachzuspielen kann eine tolle Erfahrung sein, da du dabei deiner Interpretationsfreude freien Lauf lassen kannst. Da du von Beginn an weißt, dass deine Version ganz anders klingen wird als das Original, bist du zum Ausprobieren und Experimentieren aufgefordert.
Der Reggea entstand in den 1960er Jahren auf Jamaica und ist ein Mix aus Jazz, Soul, RnB und traditioneller und populärer jamaikanischer Musik. Das Klavier gehört nicht zur Standardbesetzung einer Reggea-Band, jedoch kommen das Keyboard oder die Hammond-Orgel immer wieder zum Einsatz.
Auf dem Klavier Reggea zu spielen macht nicht nur Spaß, wenn man den Musikstil besonders gerne mag. Aufgrund der charakteristischen Rhythmik, bei der die in vielen anderen Musikstilen unbetonten Offbeats betont werden. Man spielt also auf „Und“, während die Takt-Zählzeiten unbetont oder gar nicht gespielt werden. Schnapp dir ein Metronom und probiere es einfach einmal aus. Auch wenn Reggea nicht zu deinen Lieblingsstilen gehört, wir dir diese Übung größere rhythmische Sicherheit geben.
Deine favorisierte Musikrichtung war nicht dabei? Probiere sie trotzdem einmal aus, wenn du dich auf die charakteristische Rhythmik und die typischen Harmonien konzentrierst, lässt sich fast jede Musik auf dem Klavier spielen.
Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
Das Klavier ist musikalisch unglaublich vielseitig einsetzbar und dem Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt. Aber was bringt es verschiedene Musikstile spielen zu können und wie kann man sie lernen? Zunächst einmal gilt es zu verstehen, worin die Unterschiede in den verschiedenen Stilen liegen.
Klassische Stücke folgen den harmonischen Regeln, die für die Epoche ihrer Entstehung charakteristisch sind. Man spielt sie relativ streng nach Noten und hat neben einem kleinen Interpretationsspielraum sehr wenige Freiheiten.
Jazz hingegen ist das andere Extrem. Normalerweise gibt es ein Leadsheet, auf dem lediglich die Akkordfolge notiert ist. Wie diese Akkorde genau ausgestaltet werden liegt im Ermessen der Musiker*innen. Während das Hauptmotiv noch klar erkennbar sein sollte, lebt die Improvisation von Spontaneität und Experimentierfreude. Im Jazz wird viel mit erweiterten oder alterierten Akkorden gearbeitet, was immer mal wieder zu Dissonanzen führt.
Anderer populärer Musikstile wie Blues, Pop und Rock oder Reggea befinden sich irgendwo in der Mitte dieser beider Pole. Wenn du einen bekannten Song nachspielen willst, wirst du darauf achten, dass er schnell erkennbar ist. Jedoch hast du weit mehr gestalterische Freiheiten als in der Klassik und kannst in einem Instrumentalteil auch mal improvisieren.

Wenn du einen neuen Stil auf dem Klavier spielen lernen willst, wirst du dich erstmal mit seinen Eigenheiten beschäftigen.
Im Blues ist das einerseits das Blues-Schema mit drei Akkorden sowie das Tonmaterial aus der Blues-Tonleiter. Zudem ist der Shuffle charakteristisch für den Stil. Das bedeutet, dass die Achtel nicht exakt auf einen Schlag verteilt sind (binärer Rhythmus), sondern der zweite immer leicht versetzt gespielt wird (ternärer Rhythmus). Wenn du all dies beachtest, wird es sehr schnell nach Blues klingen.
Anders ist es im Reggae. Dort gibt es nicht die Eine typische Akkordfolge. Viele bekanntes Songs verwenden nur zwei Akkorde, andere aber auch bis zu fünf. Die Wiedererkennbarkeit des Stils liegt in erster Linie in der Rhythmik. Die meisten Reggea-Songs sind im Viervierteltakt geschrieben und werden in einem eher gemächlichen Tempo von unter 100 bpm gespielt. Die treibende Kraft ist der akzentuierte Off-Beat.
Durch das Lernen verschiedener Stile tust du dir in vielerlei Hinsicht einen Gefallen. Zum einen eröffnest du dir natürlich neue Möglichkeiten in der Auswahl der Songs, die du spielen kannst. Zum anderen erweiterst du dein musikalisches Verständnis und verbesserst deine Spieltechnik.
In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Genres tauchst du automatisch tiefer in die Musiktheorie und auch die Musikgeschichte ein. Indem du Akkordfolgen, oder Melodielinien übst, die ganz anders klingen, als die, die du bisher kennst, schulst du dein musikalisches Gehör. Und nicht zuletzt kannst du durch das sorgfältige Einüben sehr unterschiedlicher Rhythmus-Pattern, dein Taktgefühl sowie deine Koordination zwischen den beiden Händen trainieren.
Musikrichtungen, die du auf dem Klavier spielen kannst
Das Klavier ist ein unglaublich vielseitiges Instrument. Nicht nur, weil es auf der ganzen Welt geschätzt und gespielt wird, sondern auch, weil es in fast allen Arten von Musik zum Einsatz kommen kann. Natürlich, ist es in dem einen oder anderen Stil häufiger vertreten und du wirst dafür auch mehr Noten oder Tutorials finden, aber das Schöne an der Musik, ist die kreative Freiheit, die dir erlaubt, alles auszuprobieren, was dir so einfällt.
Während das Klavier im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Art Prestige-Instrument war, das in keinem gehobenen Haushalt fehlen durfte aber gleichzeitig auch weiterhin den einkommensstärkeren Schichten vorbehalten war, ist es in den letzten Jahrzehnten, unter anderem dank der Erfindung des E-Pianos, einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich geworden.
Je mehr Leute Klavier spielen lernen konnten, umso vielseitiger wurde auch sein Einsatzbereich. So fand das Piano im Laufe des 20. Jahrhunderts seinen Weg aus der, oft elitären, Klassik hinaus in die vielfältige Welt der populären Musik.
Egal, ob du noch darüber nachdenkst, Klavierunterricht zu nehmen und dich fragst, ob das Instrument auch wirklich für dein liebstes Musikgenre geeignet ist, oder ob du bereits gut Klavier spielen kannst und auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bist; wir wollen dir in diesem Artikel einige Wege aufzeigen, die dir mit dem Pianospiel offenstehen.
Wir stellen dir das Klavier in all seinen Facetten näher vor. Du erfährst, warum das Piano in der Musik so weit verbreitet ist und in welchen Musikstilen es am häufigsten eingesetzt wird; du lernst mögliche Einsatzbereiche des Klaviers kennen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich erscheinen; und schließlich wollen wir uns die Frage stellen, was es überhaupt bringt, verschiedene Musikrichtungen auszuprobieren und wie man das Lernen und Üben am besten angeht.
Die Vielseitigkeit des Pianos
An deutschen Musikschulen ist das Klavier seit vielen Jahren das beliebteste Instrument bei den Schüler*innen. Auch in vielen anderen Teilen der, insbesondere westlichen, Welt lässt sich diese Tendenz erkennen. Der Ursprung dieser Beliebtheit liegt im 18. Jahrhundert, als die Hammermechanik soweit ausgereift war, dass sich auch schwierigere Stücke flüssig und mit einer dynamischen musikalischen Interpretation spielen ließen.
Einen rasanten Aufschwung erlebte das Klavier in der Zeit zwischen 1760 und 1900. Innovative Klavierbauer verbesserten sowohl sie Bespielbarkeit als auch den Klang und schafften es gleichzeitig immer kleinere Instrumente zu bauen, die auch in privaten Haushalten gut unterzubringen waren. Die industrielle Revolution und das Entstehen von Fabriken taten das Ihre dazu. Klaviere konnten nun zu verhältnismäßig geringeren Kosten hergestellt und auch für das aufsteigende Bürgertum erschwinglich werden.
Damals war die klassische Musik, das bedeutende Musikgenre für alle, die sich den Luxus leisten konnten, in Konzerte zu gehen oder selbst zu Hause zu musizieren. Und, die meisten bedeutenden Komponisten schrieben Klaviermusik oder setzten das Piano zur Begleitung von Soloinstrumenten ein. Auch heute noch gehören Werke wie Beethovens Für Elise oder Chopins Balladen, Nocturnes und Préludes zu den viel und gern gespielten Stücken.
Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert setzten in der Musik im Allgemeinen große Veränderungen ein. Durch die zunehmende Verbreitung von Schallplatten wurde sie zu einem verfügbareren Konsumgut und die Art und Weise des Musizierens wandelte sich. Gleichzeitig entstanden in dieser Zeit auch neue Musikrichtungen, die sich rasant weiterentwickelten und, auch dank Schallplatten und Radios, schnell große Verbreitung fanden.

Ob in den neuen, populären Musikstilen oder der aus der Klassik entwachsenen sogenannten ernsten Musik, stand zunehmend nicht mehr das gespielte Werk, sondern die musikalische Interpretation im Vordergrund. Diese Entwicklung öffnete auch dir Tür für die an Bedeutung gewinnenden Improvisation.
Im Blues sowie im gerade entstehenden Jazz, nahm das Klavier eine wichtige Rolle ein. Mit dem Ragtime und dem Boogie-Woogie wurden ihm sogar zwei eigene Solostile gewidmet, die in der Musikgeschichte der Jahrhundertwende von großer Bedeutung sind und einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Rock und Pop hatten.
Das Klavier wird in all diesen Stilen, von Klassik und E-Musik über Jazz bis hin zu Rock und Pop, auch heute weiterhin gerne und vielseitig eingesetzt. Natürlich steht dabei nicht immer ein imposanter Flügel auf der Bühne oder im Studio. Gerade die Erfindung des E-Pianos hat neue Möglichkeiten im Spiel mit Klangeigenschaften mitgebracht.
Von besonderer Bedeutung ist das Klavier auch in Bezug auf die Musiktheorie. Nicht umsonst, ist Klavierunterricht ein obligatorischer Bestandteil der meisten musikalisch ausgerichteten Studiengänge, ganz egal welches Instrument als Hauptfach gelernt wird. Tonleitern, Akkorde und Harmonien lassen sich an den Klaviertasten deutlich einfacher nachvollziehen als an irgendeinem anderen Instrument oder anhand von Noten und theoretischen Erklärungen. So kann man sich am Piano ein theoretisches Wissen und grundlegendes musikalisches Verständnis aneignen, das sich auf alle anderen Instrumente übertragen lässt.
Die Grundlagen der Musiktheorie, Noten lesen lernen inklusive, gehören beim Klavierlernen einfach dazu; dabei spielt es keine Rolle, ob du die Klavierstunden in einer Musikschule, bei dir zu Hause oder als Klavierunterricht online besuchst. Das Gelernte wird dir in jeder Musikrichtung weiterhelfen.
Musikrichtungen für das Klavier: Die Klassiker
Das Klavier spielt also in vielen verschiedenen Musikrichtung und teilweise auch deren Entwicklung eine wichtige Rolle. Aber welche Genres sind nun die bekanntesten und beliebtesten beim Klavier Lernen? In erster Linie sind es genau dieselben Stile, in denen uns Pianoklänge am häufigsten begegnen: klassische Stücke, Pop-Balladen aber auch Jazz und Blues.
Wer gerade erst mit dem Klavierspielen beginnt, wird sich natürlich nicht gleich an komplexe Werke oder herausfordernde Improvisationen wagen, die eine hohe Fingerfertigkeit und erweiterte theoretische Kenntnisse verlangen. In einer ersten Phase des Klavierunterrichts geht es darum, das Instrument kennenzulernen, zu verstehen, wie man geschriebene Noten auf die Tasten überträgt oder selbstständig die Töne zu den gewünschten Harmonien kombiniert und vor allem die Koordination zwischen den einzelnen Fingern und den beiden Händen verbessert.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich ausschließlich mit trockenen Übungen oder einfachen, nicht besonders interessanten, Stücken herumschlagen muss. Damit du auch wirklich Spaß an deinem Klavier Unterricht (z.B. Klavierunterricht München) hast oder dir die Motivation beim selbstständigen Lernen nicht vergeht, kannst du durchaus von Anfang an einen Musikstil wählen, der dir besonders gut gefällt.

Gleichzeitig kann es aber auch nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich auf eine Musikrichtung einzulassen, die man vielleicht noch nicht so gut kennt. Denn dadurch erweiterst du deine musikalische Allgemeinbildung und wirst flexibler in deiner Spielweise.
Klassische Musik
Egal ob Mozart, Chopin oder Liszt, die Auswahl an klassischen Komponisten, die Klaviermusikgeschrieben haben ist riesig! Auch wenn die Klassik vielleicht nicht unbedingt in deiner persönlichen Playlist zu finden ist, wirst du einige berühmte Werke ziemlich sicher bereits kennen. Beispielsweise Für Elise oder die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven haben auch viele nichtklassikaffine Menschen bereits irgendwo einmal gehört.
Sich beim Klavierlernen mit klassischer Musik auseinanderzusetzen, bedeutet wichtige Grundlagen des Klavierspiels zu erlernen, sich mit den Ursprüngen der Klaviermusik vertraut zu machen sowie deren weitere Entwicklungen zu verstehen. Gerade wenn, du dich Stücken aus verschiedenen Epochen widmest, beschäftigst du dich mit einem wichtigen Teil europäischer Kulturgeschichte, die auch heute noch unsere Kunst und Kultur prägt.
Für kaum ein anderes Musikgenre gibt es so viele Noten und Übungsmaterialien wie für die Klassik. Da sie lange Zeit als DIE alles bestimmende Musikrichtung galt, bildete sie auch die Basis für jede Form von Instrumentalunterricht. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es auch für schwierigere Stücke Partituren gibt, die stark vereinfacht wurden und auch für Anfänger*innen spielbar sind.
Blues
Die Ursprünge des Blues in den Südstaaten der USA zu verorten. Der Musikstil entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem aus Worksongs, Gospel und Spirituals herausentwickelte. Er gilt als eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore und wurde zugleich im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Musikformen überhaupt.
Der Blues durchlief im Laufe der Jahrzehnte Entwicklungen in verschiedene Richtungen und tauchte immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen wie dem Delta-Blues oder dem Country-Blues auf. Unabhängig von seiner Rolle als eigenständiges Genre ist der Blues insbesondere für seine Auswirkungen auf andere Musikrichtungen bekannt. So wird er unter anderem als Wurzel für die Rockmusik in all ihren Formen gesehen und auch im Jazz, Soul, der Popmusik und sogar im Hip-Hop hallt der Blues bis heute nach.
Durch diese nahe Verwandtschaft zu anderen Stilen kann dir der Blues beim Klavierspielen Lernen solide Grundlagen vermitteln, die dein Verständnis für den Aufbau von Songs verbessern. Ein klassischer Blues besteht aus 12 Takten, während derer sich lediglich drei Akkorde nach einem vorgegebenen Schema wiederholen. Diese zwölftaktige Bluesfolge findet sich, natürlich manchmal mit gewissen Variationen und Erweiterungen, in unzähligen Rock- und Pop-Songs wieder.
Auch wenn du das Improvisieren lernen willst, bietet dir der Blues einen guten Einstieg dazu. Das Schema kann man sich recht leicht einprägen und auf die Tasten übertragen. Zudem basiert eine Bluesimprovisation auf der sogenannten Bluestonleiter. Diese ist nichts weiter als eine pentatonische (fünftönige) Tonleiter, die um die verminderte Quinte, die sogenannte Blue Note, ergänzt wird.
Du brauchst also nicht besonders viele verschiedene Töne und vor allem keine tiefgründigen Musiktheoriekenntnisse über die verschiedenen Modi, um eine Blues-Impro auf dem Klavier spielen zu können.

Jazz
Der Jazz hat sich aus frühen Formen des Blues herausentwickelt, weswegen man auch von einer Verwandtschaft zwischen den beiden Genres spricht. Sehr schnell hat er jedoch seinen eigenen Weg genommen und ist zu einem der vielseitigsten und auch undurchschaubarsten Musikstile überhaupt geworden. Rasend schnell wandelte sich der New Orleans und Chicago Jazz über den Swing und Bebop zu Formen wie Modern Jazz, Fusion und Free Jazz.
Für Klavier-Anfänger*innen bietet der Jazz nicht gerade den idealen Einstieg. Wenn du aber bereits einige theoretische Vorkenntnisse hast und dich beim Spielen einigermaßen sicher fühlst, kannst du vom Jazz unglaublich vieles dazu lernen und eine Spielfreude der ganz anderen Art entdecken. Die Improvisation ist eines der wichtigsten Elemente in den meisten Jazzformen. Da die Harmonien deutlich komplexer sind als in anderen Stilen, muss man sich an anderem Tonmaterial bedienen als der Pentatonik oder den weitherum bekannten Dur- und Moll-Tonleitern.
Sich mit Jazz auseinanderzusetzen bedeutet also, einerseits tiefer in die Musiktheorie einzutauchen aber andererseits auch, sich zu befreien und beim Spielen seine Gefühle, insbesondere die Freude an den erzeugten Klängen und dem Zusammenspiel mit anderen, in den Mittelpunkt zu stellen.
Wenn du mit dem Jazz Spielen auf dem Klavier anfangen möchtest, empfehlen wir dir, dich erstmal mit bekannten Standards auseinanderzusetzen. Sie erlauben es dir, dich mit jazztypischen Akkordfolgen und Abläufen vertraut zu machen und erste Improvisationen zu wagen. Da du von einigen dieser Songs die Haupt-Melodie wahrscheinlich schon gut kennst, hast du bereits eine gute Basis. Probier’s also mal aus mit Fly Me To The Moon oder Autumn Leaves.
Pop-Balladen
Wenn man sich anschaut, welches die beliebtesten Piano-Tutorials auf YouTube sind, wird schnell klar, dass die Pop-Balladen ganz weit vorne mit dabei sind. Überraschend ist das nicht. In keiner anderen Art von Musik, der wir oft im Alltag begegnen, ist das Piano so präsent wie in langsamen Popsongs. Es ist also ganz normal, dass wir Klavierklänge fast automatisch mit romantischen Liebesliedern oder traurigen Balladen assoziieren.
Viele Klavier-Anfänger*innen möchten am liebsten Songs spielen, die sie gut kennen. Nicht nur, um sich selbst und Freund*innen damit eine Freude zu machen (vielleicht sogar indem sie zu der Klavierbegleitung singen), sondern auch, weil es eine kluge Art ist, mit dem Klavierlernen zu beginnen. Je besser wir ein Stück kennen, umso leichter können wir es selbst spielen lernen und umso besser können wir unser eigenes Spiel beurteilen.
Wenn du einen Song lernst, denn du schon oft gehört hast, wirst du also falsche Töne oder Ungenauigkeiten im Rhythmus viel eher heraushören und dich eigenständig korrigieren können.

Sei es Let it be von den Beatles, Candle in the Wind von Elton John, Angels von Robbie Williams, Someone Like You von Adele oder No Time To Die von Billie Eilish, mit dem beliebten Klavier-Genre kannst du musikalisch durch die Jahrzehnte reisen.
Das Klavier kennt keine Genre-Grenzen: Auch diese Stile kannst du auf dem Piano spielen
Wir wollen uns in diesem Artikel keineswegs nur auf die gängigsten Stile und Genres begrenzen. Unser Ziel ist es ja schließlich, dir ein möglichst umfassendes Bild deiner Möglichkeiten zu geben und dich vielleicht sogar zum Ausprobieren zu inspirieren. Die Hauptsache ist, dass du Spaß am Musikmachen hast. Gerade Musikstile, in denen man das Klavier nur sehr selten bis gar nicht hört, können dir zu neuen Erfahrungen verhelfen und dir neue klangliche Horizonte eröffnen.
Wie das gehen kann wollen wir uns anhand dreier beliebter Genres etwas genauer ansehen. In diesem Abschnitt widmen wir uns
- Hip-Hop
- Elektronischer Musik
- Reggea
Hip-Hop entstand in den 1970er Jahren in den USA auf sogenannten Block Parties, auf denen die Bewohner eines Häuserblocks zusammenkamen und gemeinsam feierten. Schnell wurde der Musikstil gemeinsam mit dem Beatboxing, Breakdance und Graffiti-Writing zu einer eigenen Subkultur der afroamerikanischen Ghettos in New York City, von wo aus sie in den folgenden Jahrzehnten die weltweite Popkultur eroberte.
Die musikalischen Wurzeln des Stils liegen hauptsächlich im afroamerikanischen Funk und Soul. Die Basis für jeden Hip-Hop-Song ist der sogenannte Beat; die Begleitmusik, auf die der Rap (Sprechgesang) gelegt wird. Neben einer deutlich akzentuierten Rhythmik im Viervierteltakt ist eine eingängige harmonische Begleitung charakteristisch für den Stil.
Nicht selten kommt in Hip-Hop-Beats sogar ein Klavier oder ein Keyboard zum Einsatz; aber auch Songs, die andere Instrumente verwenden lassen sich gut auf dem Piano nachspielen. Da die sie in der Regel spieltechnisch nicht besonders kompliziert sind, können sich auch Anfänger*innen an Hip-Hop-Songs heranwagen. Dich erwarten schöne Harmonien und eingängige Melodien.

Bei Electro denkt man natürlich nicht sofort an akustische Instrumente wie das Klavier; definiert sich doch der Stile gerade dadurch, dass dir Klänge elektronisch erzeugt werden. Die Hauptinstrumente des Electro sind demnach der Synthesizer und der Drum-Computer. Entstanden ist die Elektromusik ab den 1970er Jahren. Besonders in Europa ist Elektromusik heute, auch durch seine Subgenres House und Techno sehr beliebt.
Obwohl Electro als Tanzmusik sehr stark von dem Beat lebt, lassen sich viele Stücke auf dem Klavier nachspielen, die sie sich an wiedererkennbaren Harmonien und Melodien bedienen und in einer repetitiven Schlaufe zu ihrer Basis machen. Elektromusik auf dem Piano nachzuspielen kann eine tolle Erfahrung sein, da du dabei deiner Interpretationsfreude freien Lauf lassen kannst. Da du von Beginn an weißt, dass deine Version ganz anders klingen wird als das Original, bist du zum Ausprobieren und Experimentieren aufgefordert.
Der Reggea entstand in den 1960er Jahren auf Jamaica und ist ein Mix aus Jazz, Soul, RnB und traditioneller und populärer jamaikanischer Musik. Das Klavier gehört nicht zur Standardbesetzung einer Reggea-Band, jedoch kommen das Keyboard oder die Hammond-Orgel immer wieder zum Einsatz.
Auf dem Klavier Reggea zu spielen macht nicht nur Spaß, wenn man den Musikstil besonders gerne mag. Aufgrund der charakteristischen Rhythmik, bei der die in vielen anderen Musikstilen unbetonten Offbeats betont werden. Man spielt also auf „Und“, während die Takt-Zählzeiten unbetont oder gar nicht gespielt werden. Schnapp dir ein Metronom und probiere es einfach einmal aus. Auch wenn Reggea nicht zu deinen Lieblingsstilen gehört, wir dir diese Übung größere rhythmische Sicherheit geben.
Deine favorisierte Musikrichtung war nicht dabei? Probiere sie trotzdem einmal aus, wenn du dich auf die charakteristische Rhythmik und die typischen Harmonien konzentrierst, lässt sich fast jede Musik auf dem Klavier spielen.
Verschiedene Musikrichtungen auf dem Klavier spielen lernen
Das Klavier ist musikalisch unglaublich vielseitig einsetzbar und dem Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt. Aber was bringt es verschiedene Musikstile spielen zu können und wie kann man sie lernen? Zunächst einmal gilt es zu verstehen, worin die Unterschiede in den verschiedenen Stilen liegen.
Klassische Stücke folgen den harmonischen Regeln, die für die Epoche ihrer Entstehung charakteristisch sind. Man spielt sie relativ streng nach Noten und hat neben einem kleinen Interpretationsspielraum sehr wenige Freiheiten.
Jazz hingegen ist das andere Extrem. Normalerweise gibt es ein Leadsheet, auf dem lediglich die Akkordfolge notiert ist. Wie diese Akkorde genau ausgestaltet werden liegt im Ermessen der Musiker*innen. Während das Hauptmotiv noch klar erkennbar sein sollte, lebt die Improvisation von Spontaneität und Experimentierfreude. Im Jazz wird viel mit erweiterten oder alterierten Akkorden gearbeitet, was immer mal wieder zu Dissonanzen führt.
Anderer populärer Musikstile wie Blues, Pop und Rock oder Reggea befinden sich irgendwo in der Mitte dieser beider Pole. Wenn du einen bekannten Song nachspielen willst, wirst du darauf achten, dass er schnell erkennbar ist. Jedoch hast du weit mehr gestalterische Freiheiten als in der Klassik und kannst in einem Instrumentalteil auch mal improvisieren.

Wenn du einen neuen Stil auf dem Klavier spielen lernen willst, wirst du dich erstmal mit seinen Eigenheiten beschäftigen.
Im Blues ist das einerseits das Blues-Schema mit drei Akkorden sowie das Tonmaterial aus der Blues-Tonleiter. Zudem ist der Shuffle charakteristisch für den Stil. Das bedeutet, dass die Achtel nicht exakt auf einen Schlag verteilt sind (binärer Rhythmus), sondern der zweite immer leicht versetzt gespielt wird (ternärer Rhythmus). Wenn du all dies beachtest, wird es sehr schnell nach Blues klingen.
Anders ist es im Reggae. Dort gibt es nicht die Eine typische Akkordfolge. Viele bekanntes Songs verwenden nur zwei Akkorde, andere aber auch bis zu fünf. Die Wiedererkennbarkeit des Stils liegt in erster Linie in der Rhythmik. Die meisten Reggea-Songs sind im Viervierteltakt geschrieben und werden in einem eher gemächlichen Tempo von unter 100 bpm gespielt. Die treibende Kraft ist der akzentuierte Off-Beat.
Durch das Lernen verschiedener Stile tust du dir in vielerlei Hinsicht einen Gefallen. Zum einen eröffnest du dir natürlich neue Möglichkeiten in der Auswahl der Songs, die du spielen kannst. Zum anderen erweiterst du dein musikalisches Verständnis und verbesserst deine Spieltechnik.
In der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Genres tauchst du automatisch tiefer in die Musiktheorie und auch die Musikgeschichte ein. Indem du Akkordfolgen, oder Melodielinien übst, die ganz anders klingen, als die, die du bisher kennst, schulst du dein musikalisches Gehör. Und nicht zuletzt kannst du durch das sorgfältige Einüben sehr unterschiedlicher Rhythmus-Pattern, dein Taktgefühl sowie deine Koordination zwischen den beiden Händen trainieren.
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