Du möchtest Niederländisch lernen und fragst dich, wie kompliziert die Grammatik ist? Die niederländische Grammatik ist zwar in einigen Aspekten ein wenig kompliziert, aber im Grunde deutlich einfacher als in den Nachbarländern.
Wenn wir Deutsch und Niederländisch vergleichen, fällt etwa auf, dass es keine Fälle gibt. Viele Strukturen ähneln dem Deutschen, was dir den Einstieg deutlich erleichtert.
In diesem Artikel geben wir einen verständlichen Überblick über die wichtigsten grammatikalischen Regeln im Niederländischen – von Satzbau bis Zeitformen und die verschiedenen Themengebiete zur Grammatik der niederländischen Sprache.
Besonderheiten niederländischer Nomen
Im Niederländischen spielen Nomen – also Hauptwörter – eine zentrale Rolle, genau wie im Deutschen.
Aber keine Sorge: Der Umgang mit ihnen ist meist unkomplizierter. Es gibt nur zwei grammatische Geschlechter und die Regeln für Artikel und Pluralbildung sind gut nachvollziehbar.
Niederländische Artikel
Artikel, bzw. Lidwoorden, sind auf Niederländisch ziemlich einfach. Anders als im Deutschen gibt es keine Fälle, die sie zu einer komplizierten Fehlerfalle machen. Es gibt im Grunde genommen drei Artikel in der niederländischen Sprache.

Diese werden in bepaald (bestimmt) und onbepaald (unbestimmt) unterteilt. Es gelten prinzipiell die folgenden Regeln:
de
bestimmt
für maskuline und feminine Nomen
het
unbestimmt
ein/eine vor einem Nomen
een
bestimmt
für neutrale Nomen ohne Geschlecht
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Wir veranschaulichen das nochmal mithilfe eines Beispiels:
- De man loopt over straat. – Auf Deutsch: Der Mann läuft über die Straße.
- Een man loopt over straat. – Auf Deutsch: Ein Mann läuft über die Straße.
Das ist schon mal deutlich übersichtlicher als im Deutschen, wenn auch etwas komplizierter als im Englischen, wo the für alle Nomen verwendet wird.
Obwohl een unabhängig vom Geschlecht verwendet wird, solltest du wissen, ob es sich bei dem Nomen um ein de- oder ein het-Wort handelt. Das ist deshalb wichtig, weil sich die Schreibweise eines Adjektivs vor dem Nomen verändert, wenn ein het-Wort in ein een-Wort umgewandelt wird. Auch das zeigen wir dir an einem Beispiel:
- Het grote raam (das große Fenster) – een groot raam
- De grote stoel (der große Stuhl) – een grote stoel
Diese unterschiedliche Buchstabierung tritt bei jedem het-Wort auf, die etwa ein Drittel aller niederländischen Nomen ausmachen! Um dir das etwas einfacher zu machen, merke dir dass das für alle Diminutive (Verkleinerungen / Verniedlichungen) und alle Verben, die als Nomen verwendet werden (zum Beispiel: het wandelen) gilt.
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Kombinierte Nomen
Die niederländische Sprache hat einen außergewöhnlich hohen Anteil an kombinierten Nomen (wohl in etwa so viele wie im Deutschen). Hier haben wir dir ein paar Beispiele aufgelistet:
Computerspelletjes
Rekeningnummer
Gezondheidscentrum
Computerspiele
Kontonummer
Gesundheitszentrum
Wie du siehst, ist bei diesen Wörtern die Ähnlichkeit zur deutschen Sprache nicht zu übersehen (oder überhören)!

Das macht die niederländische Sprache natürlich um einiges leichter zu verstehen und zu lesen. Einige der Wortkombinationen musst Du natürlich, trotz aller Nähe zum Deutschen, auswendig lernen – wie in jeder neuen Sprache.
Wenn Du mal über ein sehr langes niederländisches Wort stößt, kannst Du es in kleine Einzelwörter unterteilen, um die Bedeutung schneller zu begreifen.
Diminutive in der niederländischen Sprache
Im Niederländischen gibt es viele Diminutive! Im Deutschen wären das etwa -chen oder -lein.
Diminutive sind Verkleinerungsformen von Nomen – also Wörter, die ausdrücken, dass etwas kleiner, niedlicher oder liebevoller gemeint ist.
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Du kannst die Diminutive der niederländischen Sprache in Kategorien einteilen, die wir hier vorstellen:
- Endung -etje: Das betrifft alle Wörter, die auf m, n, ng oder l enden, bei denen der letzte Vokal vor dem finalen Konsonanten ein kurzer ist (gummetje, kinnetje, balletje). Wenn nach dem Vokal ein Konsonant steht, wird dieser verdoppelt. Auch bei Wörtern, die auf -ing enden und die Betonung nicht auf der letzten Silbe liegt, folgt diese Endung (etwa wie bei leerlingetje, oefeningetje). So auch bei einem Wort, das nur aus einer Silbe besteht, einen kurzen Ton enthält und auf -r endet (karretje, porretje). Schließlich gilt das auch bei kombinierten Nomen (minibarretje, filmsterretje)
- Endung -pje: Wenn ein Wort auf m, lm oder rm endet und es einen langen Ton enthält (albumpje, riempje)
- Endung -kje: Wenn ein Wort mehr als eine Silbe hat, auf -ing endet und die Betonung auf der Silbe vor -ing liegt, das letzte g wird dann weggelassen (puddinkje, beloninkje, bestellinkje)
- Endung -je: Wörter, die auf p, t, k, d, s oder d enden (popje, streepje, taartje, hoekje)
Wir können nicht leugnen, dass diese Regeln ziemlich kompliziert sind. Die meisten Niederländer wenden sie automatisch an ohne darüber nachzudenken – wahrscheinlich kennen die meisten die Regeln im Detail nicht einmal. Du musst sie leider auswendig lernen.
Niederländische Verben konjugieren
Die Konjugation niederländischer Verben folgt klaren Regeln. Es gibt regelmäßige und unregelmäßige Verben, wobei die regelmäßigen nach einem festen Muster gebildet werden.

Schauen wir uns das Beispiel werken (arbeiten) als regelmäßiges Verb an: ik werk - jij werkt - hij/zij werkt - wij werken.
In der Gegenwart werden meist einfache Endungen wie -t und -en verwendet. Für die Vergangenheit gibt es starke (unregelmäßige) und schwache (regelmäßige) Formen – ähnlich wie im Deutschen.
Die gute Nachricht: Es gibt keine Konjunktivformen wie im Deutschen und die Zeiten sind überschaubar. Auch Hilfsverben wie „hebben“ (haben) und „zijn“ (sein) werden oft ähnlich gebraucht wie im Deutschen.
Die Konjugation der niederländischen Verben ist also nicht so kompliziert, wie man denkt.
Die Zeitformen in der niederländischen Grammatik
Auf Niederländisch gibt es acht verschiedene Zeitreferenzen. Vier davon sind Perfekt und vier sind Imperfekt.
Perfekt bedeutet, dass die Aufgabe oder Handlung zu der Zeit, wenn du den Satz schreibst oder sprichst, bereits abgeschlossen ist. Das Perfekt wird im Niederländischen immer mit einem der Verben hebben oder zijn gebildet, das sind die niederländischen Äquivalente zu haben oder sein.
Das Imperfekt zeigt an, dass eine bestimmte Aktion noch nicht vollendet wurde, aber auch, wenn es irrelevant ist, ob die Aktion beendet wurde oder nicht.
Schauen wir uns die Zeitformen an:
Imperfekt
oonvoltooid tegenwoordige tijd
Präsens
onvoltooid verleden tijd
einfache Vergangenheit
onvoltooid tegenwoordige toekomende tijd
Imperfekt Präsens-Futur
onvoltooid verleden toekomende tijd
Imperfekt-vergangene-Zukunft
Perfekt
voltooid tegenwoordige tijd
Präsens Perfekt
voltooid verleden tijd
Plusquamperfekt
voltooid tegenwoordige toekomende tijd
Perfekt Futur
voltooid verleden toekomende tijd
Perfekt Futur Konjunktiv
In einem Satz solltest Du immer bei einer Zeitform bleiben. Du kannst die Zeit in einem Satz an den verwendeten Verben erkennen. Wie vorab erwähnt, erkennst du das Perfekt immer an den Verben hebben oder zijn. Die Zukunftsform enthält immer das Wort zullen.
Satzbau im Niederländischen
Der Satzbau im Niederländischen erinnert stark an das Deutsche – besonders im Hauptsatz:
Subjekt
Verb
Objekt
Beispiel: „Ik lees een boek“ (Ich lese ein Buch). Auch in Nebensätzen wandert das Verb wie im Deutschen ans Ende: „Ik weet dat hij komt“ (Ich weiß, dass er kommt).

Besonders praktisch: Die Wortstellung ist oft weniger komplex als im Deutschen. Modalverben, trennbare Verben und Verneinungen funktionieren ähnlich. Die Regel „Verb an zweiter Stelle“ im Hauptsatz ist genauso wichtig wie im Deutschen.
Wer den niederländischen Satzbau verstehen möchte, der sollte die Grundlagen beherrschen.
Deutsch vs. Niederländisch
Deutsch und Niederländisch gehören beide zur westgermanischen Sprachfamilie – und das merkt man! Viele Wörter klingen ähnlich oder sind fast identisch: „huis“ ist das „Haus“, „brood“ ist das „Brot“.
Auch grammatikalische Strukturen wie der Gebrauch von Artikeln kommen uns Deutschsprachigen bekannt vor. Sowohl im Deutschen als auch im Niederländischen gibt es trennbare Verben wie aufstehen / opstaan.
Beide Sprachen haben bestimmte und unbestimmte Artikel.
Trotzdem gibt es Unterschiede: Im Niederländischen entfällt zum Beispiel der Kasus – es gibt also keine vier Fälle wie im Deutschen.
Im Niederländischen werden Pluralformen meist mit -en oder -s gebildet, das ist einfacher als im Deutschen, wo es viele verschiedene Pluralendungen gibt.
Auch die Aussprache kann herausfordernd sein, etwa bei den typisch niederländischen Lauten wie dem „G“. Insgesamt gilt Niederländisch aber als vergleichsweise leicht zu lernen – besonders, wenn man bereits Deutsch spricht.













Sehr verständlich und nüchtern erklärt gefällt mir sehr gut