Russisch gilt gemeinhin, wie auch Mandarin oder Arabisch, als eine Sprache, die schwierig zu erlernen sei.

Dieser Ruf führt dazu, dass verhältnismäßig wenige Menschen die russische Sprache lernen wollen. Die Unpopularität wird vor allem durch die komplizierte Grammatik, das unbekannte Alphabet und den ungewöhnlichen Akzent der Sprache erklärt.

Aber ist Russisch wirklich so schwer, wie alle sagen? Worin liegen die Schwierigkeiten denn genau? Und kann man sich das Russisch Lernen irgendwie erleichtern?

In diesem Artikel haben wir die Antworten auf all diese Fragen zusammengefasst.

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Und los geht's

So einfach kann Russisch sein!

Russisch zu lernen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Je positiver und optimistischer deine Einstellung dazu ist, umso leichter wird es dir fallen. Sobald du etwas Neues angehst, wirst du immer in irgendeiner Form auf Schwierigkeiten stoßen. Diese erscheinen dir aber überwindbarer, wenn dir bewusst ist, dass du nicht bei null anfängst, sondern ganz vieles schon kennst und nutzen kannst.

Betrachten wir das Ganze also mal von der anderen Seite und schauen uns an, welche Aspekte der russischen Sprache für deutsche Muttersprachler*innen gar nicht so neu und fremd sein werden.

Die Verwandtschaft zwischen den Sprachen

Russisch gehört zu den slawischen Sprachen und ist damit Teil der indoeuropäischen Sprachfamilie (auch indogermanische Sprachfamilie genannt), zu der auch die germanischen Sprachen wie Deutsch und Englisch sowie die italischen Sprachen wie Spanisch, Französisch und Italienisch gehören.

Obwohl die Entstehung der gemeinsamen Wurzeln mehrere tausend Jahre zurückliegt und sich die verschiedenen Sprachzweige in unterschiedlichen Regionen schnell verbreitet und auseinanderentwickelt haben, gibt es doch immer noch Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen. Wer sich mit der russischen Sprache beschäftigt, wird darin also mehr bereits Bekanntes finden, als beispielsweise in einer ostasiatischen Sprache.

Diese Gemeinsamkeiten ziehen sich durch alle Bereiche der Sprachen vom Alphabet über das Vokabular bis hin zur Grammatik durch. Sie zu entdecken kann dir nicht nur beim Russisch lernen helfen, sondern dir auch einen ganz neuen Blick auf andere Sprachen eröffnen. Das ist nur einer von vielen guten Gründen Russisch zu lernen!

Auf einem weißen Globus sind alle Länder Europas mit einer anderen Farbe dargestellt.
Die meisten in Europa und Westasien gesprochenen Sprachen haben denselben Ursprung. | Quelle: Christian Lue

Die russische Schrift: einfacher als sie scheint!

Die Grundlage zum Russisch Lernen ist natürlich, das kyrillische Alphabet lesen zu können. Auch wenn es auf den ersten Blick kaum lesbar erscheint und dadurch etwas abschreckend wirken mag, ist es doch einfacher zu lernen, als es den Anschein macht.

Das russische Alphabet besteht aus 33 Buchstaben. Das sind nur sieben mehr als das lateinische Alphabet, das wir zur Verschriftlichung von Deutsch nutzen und einige davon kennst du sogar bereits. Denn: das moderne russische und das lateinische haben das altgriechische Alphabet als gemeinsamen Vorfahren. Während sich die lateinische Schrift in mehreren Schritten aus dem griechischen Vorbild herausentwickelt hat, ist die kyrillische eine Mischform aus Buchstaben die direkt übernommen wurden und Schriftzeichen aus dem, gezielt für slawische Sprachen geschaffenen, glagolitischen Alphabet.

Das moderne russische Alphabet hat

  • 12 Schriftzeichen, die es auch im lateinischen Alphabet gibt;
    • darunter 6 Buchstaben, die auch genau gleich ausgesprochen werden: A, E, K, M, O und T
    • und 6 Buchstaben, die einem vollkommen anderen Laut entsprechen: В, Н, P, C, Y und X,
  • 6 Buchstaben, die dir aus dem griechischen Alphabet bekannt sein könnten: Б, Г, Д, Ф, П und Л,
  • 13 typisch kyrillisch Buchstaben: З, И, Й, Ц, Ч, Ш, Щ, Ы, Ж, Э, Ю, Я und Ё,
  • ein Weichheits- und ein Härtezeichen: ь und ъ.

Wenn du in der Schule bereits Altgriechisch gelernt hast, wirst du etwas mehr als die Hälfte der russischen Buchstaben also schnell gelernt haben. Alle anderen, werden sich zumindest aus dem Mathe- oder Physik-Unterricht an das eine oder andere Zeichen erinnern können.

Russisch Sprache: klare Regeln

„Fast alle schwierigen Aspekte der russischen Grammatik sind mit Stufe A2 abgehandelt. Danach ist man frei und kann die Größe und Schönheit der russischen Sprache unendlich genießen.“

Natalja Blinowa auf: Russia Beyond the Headlines

Die russische Grammatik kennt sehr klare Regeln mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen, die man auswendig lernen muss.

Russisch ist eine sehr stark flektierende Sprache. Das bedeutet, dass die Worte innerhalb eines Satzes entsprechend ihrer grammatikalischen Funktion gebeugt werden. Deutsche Muttersprachler*innen haben beim Russisch Lernen den Vorteil, dass sie das zu einem großen Teil bereits aus ihrer Muttersprache kennen. Sie sind es gewohnt, Verben zu konjugieren und Substantive, Adjektive, Pronomen und Artikel zu deklinieren. Zwar gibt es auf Russisch mehr Fälle als auf Deutsch, aber der Vorgang an sich ist bereits bekannt und deshalb leichter nachzuvollziehen.

Bei der Konjugation kannst du beruhigt sein: Die russische Konjugation ist längst nicht so komplex, wie die deutsche. Es gibt im Russischen lediglich zwei einfache Formen:

  1. Präsens
  2. Präteritum

Alle weiteren Zeitformen werden entweder mit Hilfe eines dieser beiden Konjugationsmuster oder in Kombination mit einem Hilfsverb gebildet.

Die Satzstellung ist im Russischen deutlich freier als auf Deutsch. Es gibt zwar auch dazu Regeln, jedoch müssen diese nicht immer zwingend eingehalten werden, damit der Satz verstanden wird. Dies liegt daran, dass Russisch so stark flektiert, dass die Bezüge innerhalb eines Satzes rein durch die Form klar werden.

Veränderungen in der Satzstellung werden auch dazu genutzt, um eine klare Aussage zu treffen. Im Russischen gibt es keine Artikel. Ob ein Subjekt bestimmt oder unbestimmt ist, wird durch seine Position im Satz deutlich gemacht.

In der Reihenfolge „Großmutter ist reingekommen“, ist es ganz eindeutig „die“ Großmutter, die reingekommen ist. Die Satzstellung „ist reingekommen Großmutter“ hingegen, sagt aus, dass „eine“ Großmutter reingekommen ist.

Mehrere naturbelassene Steine sind zu einem hohen Turm aufgestapelt worden.
Russisch ist eine sehr präzise Sprache, in der jedes Wort seiner Funktion entsprechend angepasst wird. | Quelle: Markus Spiske

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Worin liegen die Schwierigkeiten der russischen Sprache?

Нет дыма без огня“ (wörtlich: Kein Rauch ohne Feuer) lautet ein bekanntes russisches Sprichwort. Stimmt das auch in diesem Fall und gibt es einen guten Grund dafür, dass Russisch als so schwer zu erlernen gilt? Tatsächlich bringt die russische Sprache einige Eigenheiten mit sich, die doch so manche*n Russischschüler*in vor eine Herausforderung stellt. Wenn du weißt, worin die Schwierigkeiten liegen, kannst du sie aber gezielt angehen und dich davon nicht entmutigen lassen.

Eine ungewohnte Aussprache

Die Aussprache gehört zu den ersten Lektionen, mit denen man sich beim Lernen einer Fremdsprache beschäftig. Russisch bringt in diesem Bereich gleich einige Eigenheiten mit, die für einen deutschsprachigen Mund erstmal sehr ungewohnt sind.

Ein erster wichtiger Punkt ist die Betonung. Anders als auf Deutsch, wo die Grundwörter normalerweise auf der ersten Silbe betont werden, gibt es im Russischen keine festen Betonungsregeln. Deshalb muss die richtige Betonung bei jedem Wort einzeln mitgelernt werden muss. Bei einer falschen Betonung, kann es passieren, dass man eine ganz andere Aussage macht, als man eigentlich treffen wollte.

Zudem werden manche Vokale, insbesondere das o, je nachdem ob sie betont sind oder nicht, etwas anders ausgesprochen.

Die meisten russischen Konsonanten können hart oder weich ausgesprochen werden. Dabei ist die harte Aussprache in der Regel etwas härter, als die eines vergleichbaren deutschen Lauts. Die weiche Aussprache kommt dadurch zu Stande, dass er palatalisiert wird (der Zungenrücken wird zum harten Gaumen gehoben und die Zunge leicht nach vorne geschoben).

Um zu wissen, wie ein Konsonant ausgesprochen werden muss, schaut man sich den darauffolgenden Buchstaben an. Ist es ein harter Vokal oder ein Härtezeichen, wird er hart ausgesprochen. Eine weiche Aussprache wird durch einen weichen Vokal oder ein Weichheitszeichen angezeigt.

hart аэыоу
weichяеиёю

Wer eine Reise durch Russland unternimmt, wird schnell feststellen, dass es innerhalb des Landes verschiedene Dialekte gibt. Während du in deinem Russischkurs eine standardisierte Aussprache lernst, werden dir je nach Region Eigenheiten auffallen, die ein wenig davon abweichen. Im Vergleich zu deutschen Dialekten, sind die Unterschiede in Russland aber recht gering und die Sprecher*innen können sich mühelos untereinander verständigen.

Die russischen Aspekte

„Ich habe mir bestimmt hundertmal das Lehrbuch mit den kleinen Bildchen vorgenommen, um zu verstehen, wann es ‚prischjol‘ und wann ‚prichodil‘ (beides ‚er kam‘) heißt. Was bedeutet das? Wo ist er jetzt? Ist er geblieben oder schon wieder weg? Fürchterlich.“

Natalja Blinowa auf: Russia Beyond the Headlines

Eine wahre Knacknuss für Russisch Lernende sind die Aspektformen der russischen Verben. Die allermeisten Verben gibt es in zwei Formen: der unvollendete und der vollendeten. Die meisten Paare unterscheiden sich nur in ihrer Vorsilbe und sind sich deshalb recht leicht gegenseitig zuzuordnen. In manchen Fällen jedoch, ist auf den ersten Blick überhaupt keine Gemeinsamkeit zu erkennen. Dann heißt es: auswendig lernen!

Worin liegt nun aber der Unterschied der beiden Formen?

  • Unvollendeter Aspekt (imperfektiv): beschreibt eine Handlung in ihrem Verlauf, eine wiederholte Handlung oder eine Tatsache ohne Hinweis auf ihre Vollendung
  • Vollendeter Aspekt (perfektiv): beschreibt eine komplett abgeschlossene Handlung, das Resultat oder der Beginn einer Handlung oder einen Einzelfall

Beide Aspekte können sowohl im Präteritum als auch im Futur verwendet werden. Im Präsens kommt hingegen nur der unvollendete Aspekt zum Einsatz, da eine gegenwärtige Handlung nicht abgeschlossen sein kann.

Wie viel Zeit braucht man, um Russisch zu lernen?

Vielleicht kannst du dir bereits denken, dass wir dir auf diese Frage keine klare, allgemeingültige Antwort geben werden. Zu viele Faktoren spielen bei der Zeit, die jemand braucht um eine Fremdsprache zu lernen, eine Rolle:

  • Was bedeutet es überhaupt, die Sprache zu können?
  • Wie oft wird gelernt und geübt?
  • Welche Lernmethode wird angewandt?
  • Wie tief taucht die lernende Person in die russische Sprache und Kultur ein?
  • Welche Voraussetzungen bringen die Lernenden mit?

Die schnellsten Fortschritte wirst du erzielen, wenn du dich auf möglichst vielseitige Art und Weise mit der Sprache beschäftigst. Trockenes Studieren der Grammatik und stumpfes Auswendiglernen von Vokabeln alleine wird dich nicht besonders weit bringen. Zwar ist beides natürlich wichtig und manchmal unumgänglich, jedoch kannst du erst ein Sprachgefühl entwickeln, wenn du das Gelernte auch wirklich anwendest.

Auf einem roten Wecker vor gelbem Hintergrund stehen die Zeiger auf kurz vor neun Uhr.
Beim Russisch Lernen ist das regelmäßige, konzentriere Üben mitentscheidend für den Erfolg. | Quelle: Mostafa Mahmoudi

Wenn du wöchentlich mehrere Lektionen absolvierst, während ein bis zwei Stunden konzentriert arbeitest und dazwischen immer wieder kleine Übungseinheiten einlegst, wirst du dir nach zwei bis drei Jahren solide Grundkenntnisse angeeignet haben. Damit wirst du bereits in vielen Situationen gut zurechtkommen und dich in allgemeinen Themenbereichen präzise ausdrücken können.

Ein*e Privatlehrer*in oder ein Kurs in einer Sprachschule (z.B. im Russischunterricht Berlin) können dir dabei helfen, dein Lernen gut zu strukturieren und die einzelnen Lernschritte sinnvoll aufeinander aufzubauen. Zudem hast du in Begleitung einer professionellen Lehrkraft auch immer die Möglichkeit dazu, auch wirklich Russisch zu sprechen. Nur so kannst du deine Aussprache trainieren, die Satzbildung üben und auch dein Hörverstehen verbessern.

Die beste Methode ist, sich im Alltag so oft wie möglich mit der Sprache auseinanderzusetzen. Das kann durch das Hören von russischsprachiger Musik, das Lesen von Büchern oder Internetartikel oder das Schauen von Filmen oder Serien sein.

Wer voll und ganz in die Sprache eintauchen möchte, kann eine Sprachreise in Betracht ziehen. Dabei kommt man in allen erdenklichen Alltagssituationen mit Menschen und ihrer ganz eigenen Sprechweise in Kontakt, was das Lernen deutlich beschleunigt. Schon nach kurzer Zeit, wird dir die russische Sprache gar nicht mehr so schwer vorkommen, sondern ganz natürlich für dich werden.

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Chantal

Sprachen, Literatur, Theater und Musik sind meine große Leidenschaft und waren schon immer ein wichtiger Teil meines schulischen, beruflichen und privaten Werdeganges.