Kapitel
Wir haben bereits in einem anderen Artikel festgestellt, dass es zwei verschiedene Typen an Leser*innen gibt: passive und aktive Leser*innen.
Erfahrene Leser*innen lesen in der Regel sehr viel und beherrschen deshalb das speed reading, das heißt sie sind in der Lage, einen Text zügig zu lesen und dennoch die zentralen Aussagen des Textes zu erfassen und auch zu verstehen.
Zu den langsameren Leser*innen gehören für gewöhnlich Menschen, die sich sehr leicht von dem vor ihnen liegenden Text ablenken lassen. Es fällt ihnen schwer, sich auf das Thema zu konzentrieren.
Die Lesekompetenz hängt nicht zwingend mit der eigenen Intelligenz zusammen. Wobei es sich nicht leugnen lässt, dass diejenigen, die regelmäßig lesen, zwangsläufig auch mehr Informationen erfassen als diejenigen, die eben nicht so viel lesen. Begeisterte Leser*innen, die ihre eigene Lesekompetenz gerne weiter ausbauen würden, weil sie sich gerne mit dem geschrieben Wort beschäftigen und mehr Wissen aneignen möchten, sollten sich darauf einstellen, ihre Techniken und Herangehensweise an das Lesen von Grund auf zu ändern. Ebenso wie beim Meistern bestimmter Disziplinen gilt, willst Du ein kompetenter Leser bzw. eine kompetente Leserin werden, bedarf es dazu viel Zeit, Energie und vor allem Training.
Welche Vorteile hat regelmäßiges Lesen?
Worauf Du vor dem Lesen achten solltest
Die Tagträumer unter Euch sollten beim Lesen vor allem auf ein beruhigendes und komfortables Umfeld achten. Das könnte beispielsweise ein ruhiges Arbeitszimmer, Dein Schlafzimmer mit entspannender Musik, für manche aber auch mitten im Einkaufscenter sein. Also eben dort, wo Du Deine Gedanken und Konzentration am besten fokussieren kannst.
Wer eher langsam liest, hat meistens auch Probleme, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.
Je mehr Du das Lesen in diesem Umfeld trainierst, desto gewohnter wird der Vorgang für Dich. Dann kannst Du auch ohne zusätzliches Training irgendwann damit beginnen, an Deiner Lesegeschwindigkeit zu arbeiten.
Darüber hinaus ist es wichtig, herauszufinden, welches Umfeld Du beim Lesen bevorzugst. Auf diese Weise kannst Du zusätzlich an Deinem Tempo arbeiten, indem Du Dich selbst aus Deiner Wohlfühlzone begibst. Eine beliebte „Schnell Lesen Technik“ ist die Visualisierung, also das vor Augen halten. Befindest Du Dich außerhalb Deiner Komfortzone, kannst Du Dich mithilfe dieser Technik dahin zurückversetzen und alles andere um Dich herum ausblenden. Es mag nach einem Klischee klingen, dennoch ist die Kontrolle über Deinen Verstand ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum kompetenten Lesen. Jedes Mal wenn Du ein Buch öffnest, wird Dein Verstand geschärft und empfänglicher sein.

Wie kann man schnell lesen?
Zunächst solltest Du Dich einmal fragen, warum Du Deine Geschwindigkeit beim Lesen überhaupt steigern möchtest. Hast Du ein klares Ziel vor Augen, wirst Du auch beim Schnelllesen besser verstehen was im betroffenen Text steht.
Ist Dein Ziel zum Beispiel, wissenschaftliche Fiktion schneller zu lesen, um auf diese Weise fortgeschrittene Methoden in Disziplinen wie Biologie, Chemie oder Physik zu erlernen, könntest Du beim Lesen beispielsweise Verbindungsworte wie ‚und’ überfliegen und Dich vor allem auf die Schlüsselterminologie konzentrieren.
Liest Du Bücher stattdessen um eine literarische Bewertung vorzunehmen, ist das genaue Studium des Textes besonders wichtig, also jede Nuance des Textes und andere stilistische Vorlieben des Autors wahrzunehmen. Das macht es manchmal erforderlich, langsam zu lesen.
Das Lesen von Literatur erfordert gerade ein Verständnis der Nuancen!
Das Ziel zu bestimmen, warum Du liest, hilft Dir also nicht nur herauszufinden, welches Lesetempo Du erreichen solltest. Es kann sich ebenso gut herausstellen, dass Du bereits in einem vernünftigen Tempo gelesen hast!
Schnell lesen hat viele Vorteile, willst Du allerdings nur zum Spaß lesen, dann gibt es keinen Grund, warum Du Schnelllesen lernen solltest. Setzt Du Dich selbst unter Druck, in kurzer Zeit möglichst viel zu lesen, beraubst Du Dich möglicherweise selbst der Erfahrung, die Texte auch wirklich Zeile für Zeile zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten. Was bringt es Dir, schnell zu lesen, wenn Du im Endeffekt nichts davon mitnimmst?

Wie schnell lese ich?
Nicht jeder kann die gleichen Leistungen erbringen, wenn es um das Lesen geht. Manch einer kann sich Informationen besser merken, wenn er sie gelesen hat, andere müssen sie hören oder selbst schreiben. Dennoch ist es möglich, zu lernen, wie man beim Schnelllesen mehr behalten kann.
Als erstes solltest Du Dich fragen, was das akzeptable Tempo ist. Das hängt, wie bereits erwähnt, natürlich ganz davon ab, warum du liest. Jemand, der als Researcher arbeitet, sollte selbstverständlich in der Lage sein, schneller zu lesen als jemand, der nur zum eigenen Vergnügen liest. Bewirbst Du Dich für einen Job und wurdest aufgefordert, Deine aktuelle Lesegeschwindigkeit anzugeben, kannst Du Dich am folgenden Leitfaden vom Augenbewegungs-Experte Keith Raynor orientieren:
- Eine durchschnittliche Person mit Hochschulabschluss liest 200-400 Wörter pro Minute;
- Die Obergrenze liegt bei ca. 500-600 Wörtern pro Minute.
Wissenschaftler*innen argumentieren, dass alles über 500 Wörtern in 60 Sekunden eher unwahrscheinlich ist und nur mit einem hohen Verlust an Verständnis einhergehen kann. Die anatomische Möglichkeit schnell zu lesen ist durch die Bewegung und das Fixieren unserer Augen beim Lesen sowie die Verarbeitung von Informationen begrenzt.
Hast Du Dich festgelegt, wie schnell Du lesen möchtest, teste Deine speed reading Fähigkeiten selbst. Willst Du herausfinden wie viele Wörter Du in 60 Sekunden schaffst, stelle einen Timer und lese so schnell Du kannst, ohne Kompromisse bezüglich des Textverständnisses einzugehen. Wiederhole diesen Vorgang mehrmals, um Deine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit herauszufinden.
Um Deine eigene Höchstleistung zu garantieren, solltest Du den Test bzw. die Tests idealerweise unter ruhigen Bedingungen ausführen. Außerdem solltest Du den Test mit verschiedenen Texten wiederholen, um herauszufinden, wie viel Inhalt Du beim schnellen Lesen der Texte tatsächlich auch erfassen konntest.
Willst Du Dich in einer bestimmten Disziplin steigern, solltest Du natürlich ausschließlich mit Texten zu diesem Thema üben.

Hast Du Deine Geschwindigkeit beim Lesen (Wörter pro min) herausgefunden und bist mit dem Ergebnis zufrieden, kannst Du es bei Bewerbungen angeben, um potentiellen Arbeitgebern zu zeigen, dass Du ein kompetenter Leser bzw. eine kompetente Leserin bist.
Bist Du selbstständig tätig, kannst Du das Ergebnis auch auf Deiner Website veröffentlichen, wo es zukünftige Klienten eingesehen können.
Bist Du mit dem Ergebnis Deiner Tests eher unzufrieden und willst an Deinen Lesefähigkeiten arbeiten, gibt es verschiedene „Schnell lesen Übungen“, mit denen Du Dein Lesetempo steigern kannst.
Dein Kind hat noch Probleme mit dem Lesen? Finde Nachhilfe Deutsch 4 Klasse in Deiner Stadt, mit einem Nachhilfelehrer Deiner Wahl auf Superprof. Es gibt übrigens auch Deutsch Nachhilfe online per Webcam. Damit Dein Kind gut auf die weiterführende Schule vorbereitet wird!
Wie kann man schnell lesen?
Übung macht den Meister
Schnell lesen lernen bedeutet viel üben. Willst Du ein kompetenter Leser werden, solltest Du vor allem viel und regelmäßig lesen. Das bedeutet nicht, am Tag ein oder zwei Absätze zu lesen. Willst Du Dich wirklich verbessern und schneller werden, solltest Du auch wirklich bereit sein, Zeit ins Training zu investieren. Das bedeutet, Lesen wann immer möglich. Greifst Du mehrmals am Tag zum Buch oder einem Artikel, wird das Lesen mehr und mehr zur Gewohnheit und deshalb auch weniger anstrengend. Dadurch trainierst Du Dein Gehirn regelmäßig, mehr und mehr Informationen zu erfassen.
Außerdem gilt hier Quantität ist wichtiger als Qualität. Das heißt, Du solltest erstmal so viel wie möglich lesen und dabei weniger Wert auf den Inhalt oder den Schwierigkeitsgrad des Lesestoffes legen. Tatsächlich können Dich zu schwierige Texte eher verlangsamen und Deine Fortschritte hemmen. Fange deshalb mit einfachen Texten an und arbeite Dich dann langsam zu den anspruchsvolleren Texten vor, die mehr Aufmerksamkeit für Details erfordern.
Anders bei Kindern – hier zählt vor allem der Inhalt, um Kinder zum Lesen zu motivieren und zu begeistern. Denn gerade Kinder werden des Lesens schnell müde.
Viele Studien besagen, dass Du Deine Lesegeschwindigkeit verbessern kannst, indem Du Deine Reflexe trainierst. Aufgaben zum Gehirnjogging sorgen für einen schärferen Verstand. Das ist besonders nützlich, wenn es darum geht, sich beim Lesen eines Textes voll und ganz zu fokussieren.
Nützliche Hilfsmittel
Zum Glück leben wir im digitalen Zeitalter, denn das bringt reihenweise Apps mit sich, die eigens dazu konzipiert wurden, Dir zu helfen, an Deinem Lesetempo zu arbeiten.
„Schneller lesen“ ist zum Beispiel eine App, mit deren Hilfe Du Deine Lesegeschwindigkeit spielerisch anhand verschiedener interaktiver Übungen verbessern kannst. Gleichzeitig sollen die Aufgaben auch Deine Merkfähigkeit erhöhen.
Du kannst aber auch Apps mit Rätseln und Logikübungen nutzen, um Dein Gehirn zu trainieren.
Solche Apps findest Du sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig im App Store oder anderen Online Shops für Apps. Das Tolle ist, dass Du sie jederzeit und überall ganz einfach über Dein Tablet oder Smartphone nutzen kannst.
Besonders beliebt sind sie bei Studenten, die ihre Research-Fähigkeiten verbessern und effektiver lernen wollen.

Leseunterricht nehmen
Jetzt hast Du schon zwei Möglichkeiten kennengelernt, wie Du Deine Geschwindigkeit beim Lesen verbessern könntest. Aber das Beste kommt bekanntlich ja zum Schluss. Die beste Möglichkeit, an Deinem eigenen Lesetempo zu arbeiten, ist die Inanspruchnahme professioneller Hilfe.
Online findest Du zahlreiche Seminare und Kurse für Leseunterricht. Die verschiedenen Leselehrer*innen verfügen über die besten Tipps und Tricks, um Dir helfen zu können. Die online Option bietet Dir die Möglichkeit, am Leseunterricht teilzunehmen ohne tatsächlich einen Kurs besuchen zu müssen. Du kannst ganz gemütlich von zuhause aus üben.
Natürlich hast Du auch die Möglichkeit, einen Kurs in Deiner Nähe zu besuchen (z.B. Deutsch Nachhilfe Hamburg) – an Schulen, Universitäten oder anderen Bildungseinrichtungen, aber auch private Nachhilfelehrer*innen bieten Leseunterricht und Nachhilfe in Deutsch online per Webcam an.
Darüber hinaus kannst Du selbst entscheiden, ob Du lieber Privatunterricht oder Unterricht in einer Gruppe nehmen möchtest. Der Vorteil am Unterricht mit einem Privatlehrer bzw. einer Privatlehrerin ist, dass der Unterricht so individuell auf Dich abgestimmt werden kann und Du bei den verschiedenen Übungen keinerlei Hemmungen haben musst.
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