"Ein Geiger zerreißt viele Saiten, eh' er Meister ist."
Deutsches Sprichwort
Geige spielen lernen ist keine einfache Angelegenheit. Das Streichinstrument gehört zu den am schwierigsten zu erlernenden Instrumenten. Außerdem gilt: Wenn Du ein Instrument lernen willst, musst Du Dir früher oder später ein eigenes Exemplar kaufen, und das kann manchmal ziemlich teuer sein.
Zu den beliebtesten Instrumenten gehören das Klavier, die Gitarre und die Flöte. Doch auch die Geige hat ihren festen Platz in der deutschen Musiklandschaft. Du gehörst zu den Geigenfans? Dann brauchst Du jetzt die richtige Ausstattung. Neben der Geige selbst, gilt es auch das passende Geigenzubehör zu kaufen. Wir erklären Dir, mit welchen Kosten Du rechnen musst.
Geigenart | Preis |
---|---|
Geige aus China | Ab 100 Euro |
Anfänger-Geige | 200 bis 400 Euro |
Mittelklasse-Geige | 400 bis 4.000 Euro |
Meisterklasse-Geige | 3.000 bis 10.000 Euro |
Preis einer Geige: Die wichtigsten Faktoren
Geigen gibt es in den verschiedensten Preisklassen. Für Laien ist es manchmal schwer nachzuvollziehen, wie diese unterschiedlichen Preise zu Stande kommen. Daher ist es beim Kauf einer Geige, gebraucht oder neu, wichtig zu wissen, wie sie aufgebaut ist und worin die unterschiedlichen Qualitätsmerkmale liegen.
Der Bau einer Geige dauert in der Regel bis zu zweihundert Stunden. Bei sehr guten Instrumenten kann es sogar noch länger dauern. Eine Violine besteht aus 70 bis 85 einzelnen Holzteilen, die miteinander verklebt oder ineinander eingekeilt werden.
Der Aufbau einer Violine sieht kurz zusammengefasst folgendermaßen aus: Der Körper setzt sich aus Boden, Decke und Zargen zusammen und sorgt für die Verstärkung des Tons. Der Hals verbindet den Korpus mit der Wirbel-Box, die zum Stimmen der Saiten dient. Der Steg zu guter Letzt trägt die Saiten und überträgt ihre Schwingungen auf den Korpus, während der Kinnhalter den Halt beim Spielen erleichtert.
Verarbeitung als maßgebender Kostenfaktor bei der Geige
Die Qualität, und damit auch oft der Preis einer Geige, hängt maßgeblich mit dem verwendeten Holz zusammen. Dabei spielt die Holzart tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle, denn es werden in verschiedenen Preisklassen dieselben Holzarten verwendet – vor allem Ahorn, Fichte und Ebenholz. Vielmehr geht es um dessen Verarbeitung und Lagerung.

Ein wichtiger Punkt bei der Verarbeitung des Holzes ist die Frage, ob es massiv oder laminiert ist. In der traditionellen Bauart werden Decke und Boden jeweils aus einem massiven Holzstück herausgeschnitten. Dabei wird natürlich sorgfältig darauf geachtet, dass das ausgeschnittene Stück die richtige Wölbung aufweist.
Aus Kostengründen werden aber manchmal auch Instrumente aus Sperrholz hergestellt. Dabei werden mehrere dünne Holschichten kreuzweise übereinander geleimt und nachträglich gebogen. Bei dieser Bauart spricht man von einer laminierten Decke beziehungsweise einem laminierten Boden.
Laminiertes Holz ist zwar weniger empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen als Massivholz, kann aber deutlich weniger frei schwingen, was sich negativ auf den Klang der Geige auswirkt. Der Preis einer Geige wird also nicht direkt von der verwendeten Holzart, sondern vielmehr von seiner Verarbeitung und Lagerung abhängen.
Material für das Griffbrett
Für das Griffbrett wird bei hochwertigen Geigen Ebenholz oder Palisander verwendet. Dies ist so hart, dass es der Belastung durch das Bespielen der Saiten gut standhält. Bei günstigeren Instrumenten werden manchmal andere Harthölzer verwendet, die dann schwarz eingefärbt werden.
Mit der Zeit kann die Farbe abblättern, so dass es nicht mehr schön aussieht. Ist das verwendete Holz zu weich, können durch das Runterdrücken der Saiten auch Einkerbungen im Griffbrett entstehen, die beim Spielen hinderlich sind.
Für den Geigenbau sind ausschließlich folgende Hölzer geeignet:
- Fichte: Decke
- Tanne: Decke
- Ahorn: Boden, Zargen, Hals
- Weide: Reifchen, Klötze
- Linde: Reifchen, Klötze
- Ebenholz: Griffbrett, Wirbel, Saitenhalter, Sattel
- Palisander: Griffbrett, Wirbel, Saitenhalter, Sattel
Damit das Holz zu den Instrumententeilen verarbeitet werden kann, muss es über einen längeren Zeitraum korrekt gelagert werden und trocknen. Bei den weichen Hölzern, wie Fichte, Tanne, Linde und Weide sind dafür mindestens 5 Jahre nötig. Härtere Hölzer, wie Ahorn, Ebenholz und Palisander, müssen sogar 10 Jahre gelagert werden. Bei der Lagerung ist darauf zu achten, dass sich weder Risse bilden noch Schimmel ausbreiten kann.
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Handarbeit vs. maschinelle Fertigung
Die Fertigung einer Geige hat einen erheblichen Einfluss auf ihren Preis. Ein handgearbeitetes Instrument ist aufgrund der aufwändigen, präzisen Arbeit verständlicherweise deutlich teurer als eine maschinell gefertigte Violine. Der Geigenbauer fertigt nämlich jedes Teil mit höchster Sorgfalt – vom Hals über die Decke und den Boden bis hin zu den Zargen. Und das sorgt für eine einzigartige Klangqualität.
Besonders bei altmodischen, handgefertigten Geigen aus renommierten Werkstätten steigt der Preis. Grund dafür ist die traditionelle Bauweise und die Verwendung von erstklassigen Materialien. Im Gegensatz dazu sind maschinell gefertigte Geigen kostengünstiger, da die Produktion schneller und in größerem Maßstab erfolgt.
Diese Instrumente sind oft für Anfänger und Kinder gedacht und bieten eine solide Grundlage, wenn auch nicht den gleichen individuellen Klang wie es ein handgearbeitetes Exemplar tut. Selbst Wirbel, Steg und Kinnhalter sind bei handgearbeiteten Geigen oft präziser gefertigt und der Lack wird vorsichtig aufgetragen.
PS: Lass Dich am besten dazu beraten, wenn du eine Geige kaufen möchtest.
Zubehör und Ausstattung beeinflussen den Preis der Geige
Auch Zubehör und Ausstattung einer Geige haben einen bedeutenden Einfluss auf den Preis. Ein hochwertiger Bogen, der perfekt auf das Instrument abgestimmt ist, kann den Klang und das Spielgefühl erheblich verbessern. Und das wiederum hebt den Preis an.
Steg, Kinnhalter und Wirbel, die aus edlen Materialien wie Ebenholz gefertigt sind, tragen weiter zur Wertigkeit der Geige an. Instrumente mit speziellen, langlebigen Saiten oder einer fein abgestimmten Feinstimmer-Vorrichtung sind auch oft teurer.

Darüber hinaus beeinflussen die Wahl der Saiten und deren Qualität den Klang. Instrumente mit besserer Ausstattung bieten nicht nur eine verbesserte Spielbarkeit, sondern auch eine größere Langlebigkeit. So kann die gesamte Ausstattung einer Geige den Preis deutlich beeinflussen. Ganz besonders bei hochwertigen und professionellen Modellen.
Marken kosten oft mehr
Der Preis wird zudem – wie es beispielsweise auch bei Mode der Fall ist – von der Marke und Geigenbauer beeinflusst. Geigen, die von renommierten Geigenbauern oder bekannten Marken gefertigt werden, sind nämlich oft deutlich teurer. Diese Instrumente zeichnen sich aber dafür auch durch exzellente Handwerkskunst, hochwertige Materialien und außergewöhnliche Klangqualität aus.
Berühmte Geigenmarken wie Stradivari, Amati oder Guarneri haben durch ihre jahrhundertelange Tradition einen hohen Sammlerwert und sind entsprechend kostspielig. Auch moderne Hersteller wie Steinbach oder Zygmunt genießen hohes Ansehen.
Diese Geigen bieten nicht nur herausragende Spielfähigkeiten, sondern sind auch ein Wertobjekt, das im Laufe der Jahre an Wert gewinnen kann. Der Grund dafür: die präzise Verarbeitung und die Geschichte hinter der Marke.
Geige aus China – So viel kostet sie
Geigen aus China sind in der Regel deutlich günstiger als solche aus traditionellen Geigenbau-Regionen. Ein Modell für Anfänger zum Beispiel kostet häufig zwischen 100 und 500 Euro – abhängig von der Qualität und dem Hersteller. Diese Geigen werden oft in großen Fabriken produziert, wobei maschinelle Fertigungstechniken zur Anwendung kommen.
Die Qualität der Instrumente variiert teils sehr stark. So können einige chinesische Geigen durchaus mit ihrer guten Verarbeitung und einem akzeptablen Klang überzeugen – vor allem bei Anfängern. Höherwertige Modelle, die von erfahrenen Handwerkern gefertigt werden, können zudem in der Klangqualität punkten. Doch sie erreichen nur selten die Spitzenqualität von handgefertigten Instrumenten aus Europa.
Die Produktion umfasst meist günstige Holzarten, die maschinell bearbeitet werden. Boden, Decke und Zargen werden nicht selten mit modernen Techniken hergestellt. Bei Details wie Hals und Wirbel erfolgt die Fertigung ebenfalls maschinell. So können die Kosten niedrig gehalten werden, ohne dass die Grundqualität des Instruments leidet.
Du bist Dir nicht sicher, welches das richtige Instrument für dich ist? Dann lass Dich zu diesem Thema von Deinem Geigenlehrer beraten, zum Beispiel im Geigenunterricht Köln.
Wie viel kostet eine Geige für Anfänger?
Bevor Du Dir eine Geige kaufst, solltest Du Dein Niveau kennen und einige weitere Kriterien beachten. Denn gerade als Anfänger ist die teuerste Geige nicht unbedingt auch die beste für Dich. Vorweg: Eine gute Anfängergeige gibt es schon ab etwa 200 Euro.
Viel teurer muss es gar nicht sein. Denn es macht wenig Sinn sehr viel Geld in ein Profi-Instrument zu investieren, dessen klanglichen Eigenschaften Du noch gar nicht ausnutzen kannst, wenn Du gerade erst anfängst Geige zu spielen und noch nicht weißt, ob Du da Hobby lange weiterführen wirst.
Wenn Du aber eine Geige siehst, die neu nur 50 Euro kostet, raten wir Dir eines: Lass die Finger davon! Das ist weniger ein Instrument, als ein Deko-Objekt. Natürlich sollte die Geige einige Qualitätsmerkmale aufweisen, die dafür sorgen, dass das Instrument gut klingt und Du es gut spielen kannst. Es gibt durchaus Einsteigergeigen, die diese Kriterien erfüllen.

Das andere Kriterium ist das Alter und vor allem die Größe des*r Geigenschüler*in. Für Kinder gibt es unterschiedliche Geigengrößen, die entsprechend des Alters und der Körpergröße gewählt werden.
Generell können die Preise für eine Geige ganz unterschiedlich sein: von 50 Euro – bei industriell hergestellten Billiginstrumenten-, bis zu alten geschichtsträchtigen Meistergeigen, die mehrere Millionen Euros kosten können.
Der Preis für eine neue Geige richtet sich, neben dem verwendeten Material, auch nach der Herstellungsart. Geigen, die in einer Fabrik (meist in Asien) hergestellt wurden, sind am günstigsten. Die Qualität kann jedoch je nach Geigenmarke und Hersteller strak variieren. Mit etwas Glück findet man eine für Anfänger*innen geeignete Fabrikgeige für 200 bis 400 Euro.
Meisterklasse: Wie viel kosten Geigen vom Geigenbauer?
Bei Geigen der Mittelklasse werden die Bauteile ebenfalls in einer Fabrik gefertigt, die Violine wird dann aber von einem*einer Geigenbauer*in von Hand fertiggestellt. Der Preis richtet sich unter anderem danach, wie viele Teile von letzterem stammen und kann zwischen 400 und 4.000 Euro liegen.
Zu guter Letzt gibt es noch die Meisterklasse: Geigen, die vollständig von Geigenbauern gefertigt wurden. Hier kannst Du Dir natürlich sein, dass Du Qualität und Klang hervorragend sind. Das schlägt sich aber auch im Preis nieder. Für eine neue handgemachte Violine muss man mit Kosten zwischen 3.000 und 10.000 Euro rechnen. Für Anfänger lohnt sich diese Investition in der Regel nicht.
Ein weiterer Faktor, den es in Bezug auf den Geige-Preis zu beachten gilt, ist, ob es sich um ein spielfertiges Instrument handelt oder nicht. Bei spielfertigen Geigen sind Steg, Griffbrett und Saiten bereits so eingestellt, dass der Klang ideal ist. Bei nicht-spielfertigen Geigen müssen diese Einstellungen erst noch durch eine Fachperson vorgenommen werden, wodurch weitere Kosten anfallen.
Du möchtest wie ein Virtuose auf einer Stradivari Geige spielen oder eine Meistergeige von einem Geigenbauer haben... das Geld dazu fehlt Dir aber? Dann kannst Du auch eine Geige leihen, z.B. bei Geigenverleih.de!
Eine Geige gebraucht kaufen – Die Kosten
Es muss nicht immer alles neu sein. Du kannst natürlich auch eine antike oder eine schon gebrauchte Geige kaufen. Erstmal vorweg: Der Klang wird nicht der Gleiche sein! Gerade massive Hölzer entwickeln sich mit der Zeit, was sich positiv auf den Klang der Geige auswirkt.

Jedoch gilt es auch hier zu beachten, dass nicht unbedingt jede gebrauchte Geige besser klingt als eine neue. Es gelten dieselben Qualitätsunterschiede wie für neue Instrumente.
Um eine Geige gebraucht zu kaufen, sieht man sich am besten bei Musikfachgeschäften (vor Ort oder im Internet), die gebrauchte Geigen verkaufen. Hier kannst Du Dir sicher sein, korrekte Informationen zu dem Instrument zu erhalten. Außerdem werden die angekauften Second-Hand-Geigen sorgfältig überprüft und wenn nötig repariert oder restauriert. Wie beim Kauf einer neuen Geige erhältst Du eine Garantie und ein Rückgaberecht.
Gebrauchte Geigen kannst Du natürlich auch von Privatpersonen über Kleinanzeigen finden. Hier sind jedoch einige Kenntnisse über die Qualitätsmerkmale von Geigen notwendig. Nur wenn Du den die Herstellungsart und vor allem den Zustand einer gebrauchten Geige überprüfen kannst, bist Du vor einem Fehlkauf gefeit.
Eine genaue Aussage über den Preis für eine gebrauchte Geige zu machen, ist unmöglich. Auch hier spielen die oben genannten Kriterien eine große Rolle. Du wirst also auch unter Second-Hand-Geigen Instrumente aller Preisklassen finden. In vielen Fällen werden sie etwas günstiger sein, als die entsprechende Neuware.
Jedoch gibt es auch alte Geigen, deren Wert mit der Zeit steigt. Häufig liegt das daran, dass sie einen Seltenheitswert haben, zu Sammlerobjekten werden oder eine besondere Geschichte haben. Dann können die Preise auch ins Unermessliche steigen. Bei diesen Gebrauchtgeigen ist nicht immer nur der Klang für den Preis entscheidend.
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Wie viel kostet das Geigenzubehör?
Eine Geige alleine reicht nicht. Zum Spielen und auch für die richtige Pflege brauchst Du Zubehör.
Das sind die Must-Haves des Geigenzubehörs:
- Geigenbogen
- Bogenhaar zum Wechseln
- Saiten zum Wechseln
- Kolophonium oder Bogenharz
- Schulterstütze
- Dämpfer
- Metronom
- Stimmgerät
Dieses Zubehör findest Du in allen Musikläden, vor allem Online: bei Thomann, auf arc-verona.de, paganino.de, saiten-versand.de, violin-musicstore.de, geige24.com, usw. Die unterschiedlichen Preise bei dem Geigenzubehör hängen von den Materialien, der Qualität und teilweise auch der Marke ab.
Wenn Du Dich für die günstigste Variante entscheidest, musst Du mit kleineren Einschränkungen in der Funktionalität und Langlebigkeit rechnen. Gleichzeitig brauchst Du, gerade als Anfänger*in, nicht immer das Beste und Teuerste. Vergleiche die verschiedenen Produkte und Preise, um zu entscheiden, was Du wirklich brauchst.
Der Geigenbogen ist die Basis
Zuallererst: Ohne Bogen kannst Du ein Streichinstrument nicht spielen. Ein Bogen besteht aus Pernambukholz oder aus Verbundwerkstoffen (Glas-, Aramid- oder Kohlenstofffaser u. a. in Epoxidharz oder Polyester) und ist mit Pferdehaar oder Kunststofffasern bespannt. Die Reibung zwischen den Saiten und dem Bogenhaar schafft die Vibration, die wiederum den Ton entstehen lässt.
Die Auswahl eines Geigenbogens ist sehr persönlich. Der Bogen muss Dir wirklich gefallen und zu Deiner Spielart passen. Es ist sinnvoll mehrere Bögen auszuprobieren, um den passenden zu finden. Die Preise für Bögen fangen bei 15-20 € an und können bis zu 700 € steigen!
Saiten und Bogenhaar zum Wechseln
Der Klang einer Violine entsteht durch das Schwingen der Saiten. Da diese sich abnutzen oder auch mal reißen können, ist es gut immer einen Saitensatz zum Auswechseln Zuhause zu haben. Du kannst zwischen Kunststoff- Darm- und Stahlsaiten wählen.
Jeder Saitentyp wird einen anderen Klang und andere Spieleigenschaften haben. Rechne für einen Satz Violinsaiten mit einem Preis von 40 €. Vergiss dabei nicht, dass die Saiten zur Größe der Geige (1/4, 3/4, 1/2, 1/8, 4/4) passen müssen.

Genau wie die Saiten muss auch das Bogenhaar gelegentlich erneuert werden. Für den Bogen wird häufig Naturhaar verwendet, da es eine besonders gute Haftung der Saiten ermöglicht und für einen präziseren Klang sorgt. Ein neues Set kostet um die 10 Euro.
Kolophonium sorgt für den Klang
Das Kolophonium wird aus Baumharz gewonnen und wird auf das Rosshaar des Geigenbogens gerieben. Das Kolophonium erhöht den Haftgleiteffekt, der im Anschluss beim Reiben des Bogens gegen die Saiten entsteht und somit die Saiten zum Schwingen bringt. Ohne diese Schwingung gibt es keinen Ton! Die Preise variieren abhängig von der Marke zwischen 2 € und 20 €.
Tipp: Je dunkler das Bogenharz, desto mehr wird es am Bogenhaar kleben bleiben.
Schulterstütze für die Haltung
Eine falsche Haltung kann zu Schmerzen führen. Deswegen wird Violinisten manchmal empfohlen eine Schulterstütze zu benutzen. So wird der Abstand zwischen Schulter und Kiefer sublimiert. Die Preise schwanken auch hier: Von 25 € bis 200 €.
Ein Dämpfer bewahrt den Frieden mit den Nachbarn
Wenn Du in einer Wohnung wohnst – und Deine Nachbarn sensibel auf Geräusche reagieren-, ist ein Dämpfer zu empfehlen oder eine elektrische Geige, die Du mit Kopfhörern spielen kannst. Der Dämpfer wird die Lautstärke sehr stark verringern.
Dämpfer für Streichinstrumente werden meist aus Ebenholz hergestellt, und können die Lautstärke um bis zu 80 % verringern. Der Preis? Zwischen 2,50 € und 15 €.
Geigenlehrer gesucht in deiner Heimatstadt?
Metronom für den Takt
Zu guter Letzt: Wie kannst Du Musiker*in werden, wenn Du nicht im richtigen Tempo spielst? Es nicht immer angenehm, aber Du musst Dich daran gewöhnen, mit einem Metronom zu üben. Es gibt inzwischen auch Metronom-Apps, die sehr zuverlässig funktionieren. Damit kannst Du Geld und in Deiner Tasche Platz sparen.
Stimmgerät gegen schiefe Töne
Ein Stimmgerät gehört zur Basisausstattung einer Geige, da es hilft, die Saiten präzise zu stimmen und die Klangqualität zu verbessern. Besonders für Anfänger ist es unverzichtbar, um das Gehör zu schulen. Verstauen kannst du es praktisch im Accessoirfach deines Geigenkoffers. Gute Stimmgeräte kosten etwa 15 bis 50 Euro und sind eine sinnvolle Investition.
Wenn Du mit dem Geige spielen beispielsweise im Geigenunterricht Hamburg anfangen willst, musst Du also ein Budget einplanen, das über den Preis der Geige hinausgeht. Das Gute ist: Dabei investierst Du auf lange Sicht, denn das teurere Material, wie Geige und Bogen, können Dir bei entsprechender Pflege jahrelang Freude bereiten.
Die teuerste Geige der Welt
Machen wir nun also einen kleinen Ausflug zu den Instrumenten, die sich kaum jemand leisten kann. Nicht nur in der Musikwelt ranken sich Legenden und Mythen um Streichinstrumente, die mehr als 300 Jahre alt sind, oft den Besitzer gewechselt haben und vor allem unvorstellbar gut klingen sollen: die Stradivari-Geigen.

Antonio Stradivari war ein berühmter Geigenbauer, der von ungefähr 1644 bis 1737 in der italienischen Geigenbauerstadt Cremona gelebt und gearbeitet hat. Er experimentierte mit verschiedenen Holzstärken, Lacken und Details in der Bauform. Für viele gilt er als bester Geigenbauer der Geschichte.
Kein Wunder also, dass die von Stradivari gebauten Streichinstrumente bis heute sehr begehrt sind. Bereits ab 1800 entstand ein wahrer Kult um Stradivari-Geigen und die, schätzungsweise, 600 noch erhaltenen Exemplare werden seither zu Höchstpreisen gehandelt.
In der Liste der wertvollsten Geigen taucht neben Stradivari noch ein anderer Geigenbauer auf: Guarneri del Gesù. Er lebte und wirkte zur gleichen Zeit wie Stradivari (1698 – 1744) ebenfalls in Cremona. Von ihm sind heute noch ungefähr 150 Violinen bekannt. Auch der Geigen-Virtuose Niccolò Paganini spielte eine Violine von C. Die 1743 gebaute Cannone.
Welche sind also nun die teuersten Geigen der Welt?
- Molitor Stradivari (gebaut 1697): Gerüchten zufolge soll sie eine Zeit lang im Besitz von Napoleon Bonaparte gewesen sein; 2010 wurde sie von der Violinistin Anne Akiko Meyers für 3,6 Millionen Dollar ersteigert
- Il Cannone Guarneri del Gesù (gebaut 1743): wurde von Niccolò Paganini gespielt; ist in Genua im Sitz der Stadtverwaltung ausgestellt; Versicherungswert 4 Millionen Dollar; der Verkaufswert ist geschätzt viermal so hoch
- Lord Wilton Guarneri del Gesù (gebaut 1742): gehörte Yehudi Menuhin; nach seinem Tod wurde sie 1999 für 6 Millionen Dollar versteigert
- La Pucelle Stradivari (gebaut 1709): von dem Pariser Geigenbauer Jean-Baptiste Villaume wurde auf dem Saitenhalter ein Bild von der Jungfrau von Orléans ergänzt; Wert: 6 Millionen Dollar
- Dolphin Stradivari (gebaut 1714): wurde jederzeit oft gespielt, unter anderen von Jascha Heifetz; trotzdem in sehr gutem Zustand; geschätzter Wert: 6 Millionen Dollar
- Ex-Szigeti Stradivari (gebaut 1724): wird auch Ludwig genannt; im Besitz der L-Bank Baden-Württemberg; Wert: 6 Millionen Dollar
- Mary Portman Guarneri del Gesù (gebaut 1735): unter anderen von Fritz Kreisler gespielt; heute von der Geigerin Suanne Hou; geschätzter Verkaufswert: 10 Millionen Dollar
- ex-Kochanski Guarneri del Gesù (gebaut 1741): wurde 2009 für 10 Millionen Dollar an einen unbekannten russischen Millionär verkauft
- Carrodus Guarneri del Gesù (gebaut 1743): aus dem Holz desselben Baums gebaut wie Il Cannone; im Besitz der Österreichischen Nationalbank; der Wert wird aktuell auf 10 Millionen Dollar geschätzt
- Lady Blunt Stradivari (gebaut 1721): einer der besterhaltenen Violinen Stradivaris; wurde 2011 für 15,9 Millionen Dollar verkauft
- Vieuxtemps Guarneri del Gesù (gebaut 1741): mit 16 Millionen Dollar die am teuersten versteigerte Geige aller Zeiten
- Messias Stradivari (gebaut 1716): die einzige bekannte Stradivari-Geige im Originalzustand; ausgestellt im Ashmolean Museum in Oxford; geschätzter Wert: 20 Millionen Dollar

Auch wenn Du selbst wahrscheinlich nie so eine wertvolle Geige in den Händen halten wirst, auch ein weniger teure Instrument muss gepflegt werden. Schauen wir uns also an, welches Zubehör Du zum Geige spielen brauchst und mit welchen Kosten Du dabei rechnen musst.
Du hast bereits eine Geige, kannst sie aber noch nicht spielen? Schau doch mal unter Geigenunterricht Berlin.
Vielen Dank für die ausführliche aber auch sympatische Art wie alles beschrieben wurde. Meiner Tochter, 8 Jahre, fragt mich seit ein paar Monaten beharrlich jede Woche, dass sie Geige spielen lernen will. So einer Beharrlichkeit muss nachgegangen werden, auch wenn ich selbst keine Gefühle für Geige habe, denn das ist ihr Weg. Das ist ein besonders schöner Weg. Ihren Bericht gibt ein seriösen Überblick über die Thematik Kauf. Weiter so.
Sehr schön aufgebaut und gut erklärt. Fehlen nun noch Notenständer und Übungsnoten.