Die Amerikanische Revolution markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Moderne. Zwischen 1775 und 1783 erhoben sich die dreizehn britischen Kolonien in Nordamerika gegen die Herrschaft des Mutterlandes Großbritannien.
Was als Protest gegen ungerechte Steuern begann, entwickelte sich zu einem umfassenden Unabhängigkeitskrieg und schließlich zur Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Revolution wurde zu einem Symbol für Freiheit, Selbstbestimmung und demokratische Ideale.
Schauen wir uns den Kampf für die amerikanische Unabhängigkeit genauer an, um zu verstehen, warum die amerikanische Revolution auch weit über den Atlantik hinaus Wirkung zeigte.
Amerikanische Revolution - Ursachen und Vorgeschichte
Die Amerikanische Revolution kam, wie viele große historische Ereignisse, nicht vollkommen überraschend, sondern war vielmehr das Resultat einer langwierigen Entwicklung über mehr als 150 Jahre.
Die Amerikanische Revolution begann 1775 mit den ersten Kampfhandlungen und endete 1783 mit dem Frieden von Paris. Ihre Wurzeln reichen jedoch weiter zurück, in die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Kolonien seit dem 17. Jahrhundert.
Blicken wir auf die Ursachen der Revolution.
Wirtschaftlich Ursachen
Großbritannien verfolgte eine Politik des „salutary neglect“, also einer weitgehenden Selbstverwaltung der Kolonien. Diese genossen wirtschaftliche Freiheiten und entwickelten eigenständige Parlamente.
Doch mit der Zeit wuchs der Konflikt zwischen wirtschaftlicher Ausbeutung durch das Mutterland und dem Streben nach politischer Mitbestimmung.
Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) verschärfte sich die Lage. Um seine Kriegsschulden zu tilgen, erhob das britische Parlament neue Steuern in den Kolonien:
Zuckergesetz (1764)
Stempelgesetz (1765)
Die Kolonisten reagierten empört mit heftigen Protesten: „No taxation without representation“ wurde zur zentralen Forderung – keine Besteuerung ohne politische Mitsprache. Der britische Merkantilismus, der die Kolonien zur Rohstofflieferung und zum Absatzmarkt degradierte, sorgte zunehmend für Unmut.
Die Great Depression in den USA geht ebenfalls auf eine Vielzahl an Faktoren zurück.
Politische Ursachen
Großbritannien versuchte zunehmend, die politische Eigenständigkeit und Autonomie der Kolonien einzuschränken und die Kontrolle zu zentralisieren. Die Ernennung britischer Gouverneure und die Auflösung lokaler Parlamente führten zu wachsendem Widerstand.

Bei einem Scharmützel am 5. März 1770 zwischen Kolonialisten und britischen Soldaten, die im Hafen von Boston patrouillierten, kam es zu einem Schusswechsel und es starben fünf Zivilisten. Das als Massaker von Boston bekannte Ereignis zeigte bereits die Eskalation der Spannungen.
Am 16. Dezember 1773 warfen amerikanische Patrioten, als Indianer verkleidet, als Akt zivilen Ungehorsams und aus Protest gegen britische Steuern eine riesige Teeladung im Bostoner Hafen über Board.1
Diese Provokation, insbesondere durch die Kolonie Massachusetts und Boston, gegen die englische Krone wurde mit den „Intolerable Acts“ von 1774 beantwortet, einer Reihe von Strafmaßnahmen, die darauf abzielten, die Bevölkerung zum Gehorsam zu zwingen.
Als Reaktion solidarisierten sich alle 13 Kolonien und es kam am 5. September 1774 zum ersten Kontinentalkongress in Philadelphia. Gemeinschaftlich beschloss man eine Export- und Importsperre gegen England.
Unzufriedenheit spielte auch in der russischen Revolution eine große Rolle.
Ideologische Ursachen
Neben wirtschaftlichen und politischen Gründen spielte auch ein tiefgreifender geistiger Wandel eine Rolle. Die Ideen der Aufklärung, insbesondere die Gedanken von John Locke über natürliche Rechte, Freiheit und Selbstbestimmung, beeinflussten viele amerikanische Denker und Revolutionäre.
Sie waren überzeugt, dass eine Regierung nur mit Zustimmung der Regierten legitim sei, ein Gedanke, der direkt in die spätere Unabhängigkeitserklärung von 1776 einfloss.
Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg Verlauf
Im April 1775 kam es in Lexington und Concord zu den ersten Gefechten – der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg hatte begonnen. George Washington übernahm das Oberkommando der kolonialen Streitkräfte und führte den langwierigen Freiheitskampf an.
Schauen wir uns nun den Verlauf genauer an.
Erste Erfolge der Kolonisten
Im Waffenlager Fort Ticonderoga kam es am Morgen des 10. Mai 1775 zur ersten bedeutenden Kampfhandlung im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die amerikanischen Truppen unter Ethan Allen und Benedict Arnold eroberten das strategisch wichtige Ziel und sicherten sich dadurch Kanonen und Waffen.
Im Verlauf des Ersten Weltkriegs kam es zur Verwendung neuer Waffen.
Schlacht von Bunker Hill
Die Briten reagierten und entsandten die Generäle Sir William Howe, Sir Henry Clinton und John Burgoyne mit einer Armee nach Boston. Sie versuchten, die amerikanischen Stellungen bei Breed’s Hill zu stürmen.
Obwohl die Amerikaner ihre Positionen letztlich räumen mussten, verursachten sie den Briten schwere Verluste. Die Schlacht von Bunker Hill war ein moralischer Sieg für die Kolonisten.
George Washington am Kommando
Im Juli 1775 wurde George Washington Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee. Er begann mit dem Aufbau einer organisierten Armee, die den Kampf gegen die britischen Truppen aufnehmen konnte. Dazu rekrutierte er 20.000 Soldaten und ließ schwere Befestigungen bauen.

Die Kanonen aus Fort Ticonderoga halfen ihm, Boston ohne größere Verluste zu sichern und die Stadt zu evakuieren.
Die Unabhängigkeitserklärung
Im Januar 1776 veröffentlichte Thomas Paine den Common Sense. Darin legte er erstmalig dar, dass es Aufgabe Amerikas sei, die Unabhängigkeit zu erringen und ein neues, demokratisches Regierungssystem einzuführen, das auf den Prinzipien der Menschenrechte basierte.2
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Wer die Segnungen der Freiheit genießen will, muss sich der Mühe unterziehen dafür einzutreten.
Thomas Paine
Dieses Papier motivierte die Truppen, sodass sie im Dezember 1776 bei Trenton einen ersten Sieg errangen, der das Überleben der Unabhängigkeitsbestrebungen erst ermöglichte. Paine war es auch, der vorschlug, die neue Nation „Vereinigte Staaten von Amerika“ zu nennen.
Am 4. Juli 1776 unterzeichneten die Kolonien die Unabhängigkeitserklärung, verfasst von Thomas Jefferson. Dieses Dokument erklärte die Kolonien für unabhängig von Großbritannien und legte die Prinzipien einer demokratischen Regierung und der Menschenrechte fest.
Jefferson handelte im Auftrag des Kontinentalkongresses und schaffte damit eine überwältigende Reaktion der Bevölkerung in allen Kolonien.3
Frankreich als Verbündeter der Kolonisten
Frankreich spielte eine entscheidende Rolle als Verbündeter der amerikanischen Kolonisten im Unabhängigkeitskrieg. Nach dem Sieg der Amerikaner bei Saratoga (1777) erkannte Frankreich die Erfolgschancen der Revolution und schloss 1778 ein Bündnis mit den Vereinigten Staaten.

Frankreich unterstützte die Kolonisten mit Waffen, Geld, Soldaten und vor allem einer starken Flotte, die den Briten auf See überlegen war. Diese Hilfe war ausschlaggebend für den Sieg bei Yorktown (1781), der den Krieg praktisch entschied.
Amerikanische Revolution Zeitstrahl
Um die einzelnen entscheidenden Schritte auf dem Weg für die amerikanische Unabhängigkeit zu verstehen, schauen wir uns den restlichen Verlauf der Kämpfe im Zeitstrahl an.
1764
Zuckergesetz führt zu Protesten
Die amerikanischen Kolonien begehrten gegen die Steuergesetze der Briten auf.
1770
Boston Massacre
Unruhen entladen sich in erster gewaltsamer Eskalation.
1773
Boston Tea Party
Als Protest gegen Steuergesetze provozieren die Amerikaner die britische Krone.
1774
Erster Kontinentalkongress
Im ersten Kontinentalkongress wird die Grundlage für die spätere Unabhängigkeitserklärung gelegt.
1775
Beginn des Unabhängigkeitskrieges
Die Schlachten von Lexington und Concord leiten den gewaltsamen Unabhängigkeitskrieg ein.
1776
Amerikanische Unabhängigkeitserklärung
In Philadelphia verfasst Thomas Jefferson die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und erklärt Amerika unabhängig von den Briten.
1776
Tiefpunkt der Revolution
Die Briten nahmen mit Hilfe der hessischen Armeen Fort Lee und Fort Washington ein und gewannen damit die Kontrolle über den Hudson River und ganz New York. Die amerikanische Armee stand vor ihrer schwersten Krise.
1776-1777
Sieg der Amerikaner bei Trenton und Saratoga
Washington überquerte am 26. Dezember 1776 den Delaware River und besiegte die hessischen Truppen bei Trenton. 1777 folgte der entscheidende Sieg bei Saratoga, der Frankreich überzeugte, den Amerikanern militärische Unterstützung zu gewähren. Dies markierte einen Wendepunkt im Krieg.
1780
Einnahme von Charleston
Im Mai 1780 gelang es Henry Clinton Charleston zu übernehmen samt 5.000 amerikanischer Soldaten. Damit war die kontinentale Armee im Süden praktisch zerstört.
1781
Kämpfe im Süden
Die Briten verlagerten ihre Strategie in den Süden, um die Loyalisten zu nutzen. Die Niederlage bei Camden stellte einen erheblichen Rückschlag dar. Unter General Nathanael Greene und Daniel Morgan eroberten die Amerikaner aber strategische Siege und schwächten die britische Armee erheblich.
1781
Kapitulation der Briten bei Yorktown
Die Entscheidung fiel nach der Schlacht von Yorktown.
1783
Frieden von Paris
Großbritannien erkennt die USA an.
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Die Entscheidung in Yorktown
Washington entschied sich auf Anraten der Alliierten die Kräfte im Süden einzusetzen und die französische Flotte nach Yorktown zu schicken. Am 5. September siegten die Franzosen und erlangten die Kontrolle der Seeherrschaft um Yorktown. Damit war für die Briten der Seeweg für Verstärkungen und Nachschub abgeschnitten.

Am 25. September 1781 begannen die französischen Truppen und die aus New York angekommenen amerikanischen Truppen mit der Belagerung Yorktowns. 8500 Briten waren somit eingekesselt.
Der Versuch, der Belagerung über den Fluss am Gloucester Point zu entkommen, misslang. Am 19. Oktober 1781 wurde die britische Kapitulation in Yorktown unterzeichnet. Am 30. November 1782 wurde zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ein Vorfrieden unterzeichnet.
Der Frieden von Paris wurde am 3. September 1783 unterzeichnet und markierte das offizielle Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. In diesem Vertrag erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika an und legte die neuen Grenzen des Landes fest.
Der Vertrag wurde in Paris zwischen Vertretern der USA (darunter Benjamin Franklin, John Adams und John Jay) und Großbritannien ausgehandelt.
Gründung USA 1789
Die eigentliche Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika erfolgte bereits mit der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776, doch die junge Nation stand in den folgenden Jahrzehnten noch vor vielen Herausforderungen.
Nach dem Frieden von Paris (1783), in dem Großbritannien die Unabhängigkeit offiziell anerkannte, begann der Aufbau eines stabilen Regierungssystems.
1787 wurde in Philadelphia die US-Verfassung verabschiedet, die bis heute die Grundlage der amerikanischen Demokratie bildet. Sie schuf eine föderale Republik mit einer Gewaltenteilung zwischen:
Exekutive
Legislative
Judikative
George Washington wurde 1789 der erste Präsident der Vereinigten Staaten und verkörperte das Ideal des bürgerlichen Staatsgründers.
Die junge Nation musste sich jedoch neuen Herausforderungen stellen, darunter wirtschaftliche Stabilität, territoriale Ausdehnung und der Umgang mit der ungelösten Frage der Sklaverei.
Quellen
- Planet Wissen. Boston Tea Party. https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/trinken/tee/usa-boston-tea-party-100.html
- Bundeszentrale für politische Bildung. Eine Nation entsteht. https://www.bpb.de/themen/nordamerika/usa/10590/eine-nation-entsteht/
- Duden Learn Attack. Amerikanische Revolution. https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/amerikanische-revolution