Musiktheorie, Rhythmuslehre, Notenlehre – für viele Musikinteressierte ist das eine Horrorvorstellung, die sie schließlich von Klavierspielen lernen abhält.

Schon nur das Wort „Theorie“, erinnert an die Schulzeit, an langweiligen, trockenen Unterricht in einem schlecht beleuchteten Klassenzimmer. Auch wenn dem nicht so ist und die Musiktheorie auch praxisnah und spielerisch gelehrt werden kann, genießt das Klavier spielen lernen ohne Noten zurzeit einen großen Aufschwung.

Die Notenlehre wird vor allem in der klassischen, der sogenannt „ernsten Musik“, verortet, wo sie dazu dient auch lange, komplexe Werke in schriftlicher Form festzuhalten.

Neben dem klassischen Klavier, gibt es Musikgenres wie den Rock, Pop, Jazz, Blues und Soul, in denen es weniger streng vorgeht und zu denen sich Anfänger*innen ohne Notenkenntnisse vielleicht eher hingezogen fühlen.

Wer ohne Noten Klavier spielt verlässt sich auf sein Gehör und sein musikalisches Gefühl. Es handelt sich also um eine ganz andere Art des Lernens. Dieses freie und intuitive Lernen ist quasi das Gegenteil von dem, was du erfährst, wenn du nach klassischem Klavierunterricht Karlsruhe suchst.

Verfechter der beiden Methoden streiten sich gerne darüber, welche nun die bessere sei. Sie werden sich wohl nie einig werden, und das aus gutem Grund: beide Arten des Spielens haben ihre Vorteile, die sich nicht gegeneinander aufwerten lassen. Im Idealfall beherrschen gute Pianist*innen beide.

In diesem Artikel soll es ums Klavier lernen ohne Noten gehen. Wir schauen uns an, was das überhaupt heißt, was es bringt frei spielen zu können und natürlich auch, wie Du es lernen kannst.

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Und los geht's

Was bedeutet Klavier spielen ohne Noten?

Wir müssen erstmal zwischen verschiedenen Arten des Klavierspielens ohne Noten unterscheiden. Klar ist, dass man kein Notenblatt vor sich stehen hat, auf dem jedes Detail des Stücks genau aufgeschrieben ist.

Wenn Du jemanden ohne Partitur spielen siehts, kann es sein, dass diese Person das Stück anhand von Noten geübt und danach auswendig gelernt hat. Dazu muss man aber erstmal das Noten lesen lernen. Es ist also nicht das, wofür wir uns hier interessieren.

Aber selbst, wenn es sich um einen bekannten Song handelt, muss es nicht unbedingt sein, dass er anhand von Noten gelernt wurde. Du kannst zum Beispiel auch Song-Tutorial Videos ansehen und einfach nachmachen, was Dir dort gezeigt wird. Dann musst Du Dir merken, in welcher Reihenfolge, welche Tasten gedrückt werden und Du spielst den Song auswendig nach.

Wieder andere haben selbst herausgefunden, welche Tasten sie drücken müssen, um den Song perfekt nachzuspielen. Sie haben ihn nach Gehör spielen gelernt. Dazu hört man sich ein Lied natürlich erstmal ganz genau an. Danach such man die entsprechenden Akkorde und Melodien auf den Klaviertasten. Um das zu können, muss man gedanklich jeden Ton mit der entsprechenden Taste verknüpfen können.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass kein bekannter Song gespielt, sondern frei improvisiert wird. Beim Improvisieren setzt man sich ans Klavier und an zu spielen, was einem einfällt. Beim ersten Versuch, wird das wahrscheinlich bei den meisten ziemlich schräg klingen. Aber auch das Improvisieren kann man lernen.

Was bedeutet Klavierspielen ohne Noten?
Auswendig lernen, nach Gehör spielen und improvisieren ist nicht dasselbe. | Quelle: Phil Henry via Unsplash

Klavier spielen lernen mit oder ohne Noten?

Um genau zu verstehen, was Klavier spielen ohne Noten bedeutet und worin die Vorteile liegen, müssen wir doch kurz über die klassische Methode, die Notenkenntnisse erfordert, eingehen.

Auch wenn Du selbst Klavier spielen lernst, heißt das nicht unbedingt, dass Du keine andere Wahl hast, als notenlos zu lernen. Man kann auch autodidaktisch Noten lesen lernen.

Klavier lernen mit Noten

In Klaviernoten steht viel mehr, als nur welchen Ton Du wie lange spielen sollst. Du findest darin auch Informationen zur Dynamik (Veränderung der Lautstärke), dem Tempo, Betonungen, Verzierungen usw.

Kurz: Die Notenschrift ist ein Mittel, sehr exakt zu dokumentieren, wie ein Stück gespielt werden soll. Sie ist außerdem international. Musiker*innen die nicht dieselbe Sprache sprechen, werden sofort zusammen musizieren können, wenn man ihnen die gleiche Partitur vorlegt. Diese Kenntnisse und auch die universelle Ausdrucksweise werden einem im Klavierunterricht Wuppertal zum Beispiel beigebracht.

Wenn Du Noten lesen kannst, stehen Dir viele Türen offen. Du kannst auch sehr komplizierte Klavierstücke üben, wenn Du die entsprechende Partitur hast.

Zudem hast Du die Möglichkeit, Melodien und Akkordfolgen, die Du Dir selbst ausgedacht hast, zu notieren und mit anderen zu teilen. Sie werden dann, ohne dass Du viel erklären musst, genau das nachspielen, was Du Dir ausgedacht hast.

Gerade wenn, Du die Klavierstücke klassischer Komponisten, wie Mozart oder Chopin, spielen möchtest, werden sich Deine Mühen und die Zeit, die Du in das Lernen der Notenlehre investiert hast, auszahlen.

Klavier lernen ohne Noten

Das freie Klavierspiel funktioniert ganz anders. Du orientierst Dich nicht an dem, was Du auf einem Blatt Papier abliest, sondern an dem, was Du hörst.

Diese Technik beruht also hauptsächlich auf dem Gehör. Musikalität und Intuition sind werden dabei geschult, denn ohne geht es nicht. Selbst wenn Du ein Lied anhand eines Videos nachspielen lernst, wirst Du Dir genau einprägen müssen, wie es klingen soll, damit Du es später auch auswendig spielen kannst.

Das Spielen ohne Noten kann so Deine Kreativität und Deine persönliche Ausdrucksweise fördern. Du bist dazu gezwungen, Dir selbst sehr genau zu zuhören, um Dein Spiel zu beurteilen.

Je häufiger Du das übst, umso leichter wird es Dir fallen. Wenn Du das Spielen nach Gehör einmal richtig gut beherrschst, wirst Du neue Lieder sehr schnell nachspielen können und nicht erst nach Noten suchen müssen.

Um ohne Noten Klavier spielen zu können, muss man sein Gehör schulen.
Mit der Zeit wirst Du immer schneller die richtigen Tasten finden. | Quelle: Matt Boitor via Unsplash

Auch für alle, die selbst Musik komponieren möchten, ist das Spielen nach Gehör ein guter Einstieg. Denn dabei verbindet Dein Gehirn jede Klaviertaste mit einem bestimmten Ton und nicht mit einer geschriebenen Note.

Da Du dabei weniger mechanisch spielst, wird Dir schnell auffallen, dass in unterschiedlichen Songs immer wieder ähnliche Akkordfolgen vorkommen und in den dazu passenden Melodien die gleichen Töne verwendet werden.

So lernst Du ganz intuitiv die Grundlagen der Harmonielehre. Wenn Du diese „Regeln“ einmal erkannt hat, kannst Du anfangen, sie selbst anzuwenden und das freie Spielen üben.

Dabei kann es Dir natürlich helfen, wenn Du die Begriffe kennst, mit denen Musik beschrieben wird. Für schnelle Fortschritte am Klavier muss man also nicht unbedingt Noten lesen können, aber Kenntnisse der Musiktheorie sind allemal von Vorteil.

Die vielen berühmten Musiker*innen, von denen bekannt ist, dass sie keine Noten lesen können/konnten, haben zumindest intuitiv die Harmonielehre verstanden. Das heißt, dass sie sie angewandt haben, ohne theoretisch erklären zu können, was sie genau machen.

Die Liste der berühmten Musiker*innen ohne Notenkenntnisse lässt sich sehen. Hier nur eine „kleine“ Auswahl, die Dich ermutigen sollte, es auch zu probieren:

  • Paul Mc Cartney
  • John Lennon
  • Jimi Hendrix
  • Eric Clapton
  • Elvis Presley
  • Stevie Ray Vaughan
  • Eric Clapton
  • Django Reinhardt
  • B.B King
  • Robert Johnson
  • Neil Young
  • Rory Gallagher
  • Jimmy Page
  • Jeff Beck
  • Angus Young
  • Benny Andersson
  • Stevie Ray Vaughan
  • Mark Knopfler
  • Keith Richards
  • Albert King
  • Chuck Berry
  • David Gilmour
  • Brian May
  • John McLaughlin
  • Wes Montgomery
  • Pete Townshend
  • Johnny Winter

Auch der preisgekrönte und weltbekannte Filmmusikkomponist Hans Zimmer, kann anscheinend keine Noten lesen. Es ist also absolut möglich!

Klavier spielen ohne Noten – verschiedene Methoden

Das Klavierspielen ohne Notenkenntnisse erlebt einen unglaublichen Aufschwung, seit man auch im Internet Klavier spielen lernen kann.

Das liegt einerseits daran, dass immer mehr Menschen nach Möglichkeiten suchen, etwas Neues zu erlernen, ohne dafür Unterricht besuchen zu müssen. Da das möglichst schnell und mit möglichst kleinem Aufwand gehen soll, wird gerne nach der vermeintlich einfachsten Methode gesucht.

Zudem wird, im Gegensatz zum herkömmlichen Klavierunterricht Bielefeld beispielsweise,  Theorie mit Unterricht gleichgesetzt. Viele kommen also gar nicht auf die Idee, dass sie auch eigenständig offline oder online Klaviernoten lesen lernen könnten oder haben ganz einfach keine Lust drauf. Superprof bietet dir außerdem Keyboardunterricht in der Nähe!

Es gibt viele Methoden, die Dir das Klavier spielen intuitiv beibringen.
Neuere Lernmethoden funktionieren oft nach der Idee des spielerischen Lernens. | Quelle: Benjamin Rascoe via Unsplash

Andererseits haben wir es hier auch mit einer modernen Entwicklung zu tun, die sich von altmodischen Lehrmethoden abwendet und nach neuen Ansätzen einer „natürlichen“ Art des Lernens sucht.

Bei den meisten Online-Klavierkursen, die ein notenloses Klavierlernen anpreisen, geht es darum, das Musizieren so zu erlernen, wie man als Kind sprechen und gehen lernt: durch beobachten, imitieren, ausprobieren, hinfallen und wieder aufstehen.

Online Klavier lernen ohne Noten

Neben Online Klavierunterricht per Webcam gibt es mittlerweile auch zahlreiche Websites und Apps, mit denen Du alleine Klavier spielen lernen kannst und die sich von der klassischen Notenlehre abgewandt haben. Im Grunde funktionieren sie alle ähnlich: Dir wird gezeigt, welche Tasten Du drücken musst und Du machst es nach.

Teilweise wird Dir in einem Video alles genau gezeigt und erklärt; teilweise wird Dir mit Farben auf der Klaviertastatur angezeigt, was Du zu tun hast.

Das Angebot reicht von YouTube-Playlists über Apps mit Sammlungen von Übungen für jedes Niveau bis hin zu kompletten Lehrgängen, bei denen Du zum Teil sogar über Mail oder Video Chat die online Hilfe von professionellen Klavierlehrer*innen anfordern kannst.

  • freiklavierspielen.com
  • liederlernen.de
  • Zapiano
  • Skoove
  • Yousician

Bei den kostenpflichten Kursen hat Du die Möglichkeit ein kostenloses Probeabo abzuschließen. So kannst Du verschiedene Programme ausprobieren, um herauszufinden, welches das Richtige für Dich ist.

Bei dieser Art des Lernens ist es mindesten genauso wichtig wie bei konventionellen Methoden, dass Du Dich wohl und angesprochen fühlst. Du sollst schließlich lernen wie ein kleines Kind. Dazu muss man sich von Zweifeln und zu vielem Nachdenken befreien können.

Du kannst Dir natürlich auch anhand von verschiedenen Anbietern und YouTube Tutorials Deinen eigenen ganz persönlichen Kurs zusammenstellen. Die Schwierigkeit dabei besteht darin, die Lektionen sinnvoll auszuwählen, sodass sie aufeinander aufbauen und Dich jederzeit heraus- aber nie überfordern.

Deine Aufgabe besteht dann darin genau zu betrachten, was Dir gezeigt wird, es nachzumachen und dabei wiederum Dich selbst zu beobachten. Nach jedem Lernschritt solltest Du dann probieren, das Gelernte ohne Hilfe anzuwenden. Habe dabei keine Angst vor dem Scheitern! Denke immer daran, wie oft ein kleines Kind hinfällt, bevor es sicher laufen kann.

Nach Gehör spielen lernen

Nicht erst seit der Erfindung des Internets lernen Menschen ohne Noten Musik zu machen. Die oben erwähnten Musiker*innen haben sich ihre Fähigkeiten selbst angeeignet; ohne Anleitung, ohne jahrelangen Unterricht.

Wenn Du keine Noten zum Klavierspielen hast, musst Du Dich auf Dein Gehör verlassen.
Wenn Du ohne Noten spielst, lernst Du Songs nach Gehör nach zu spielen. | Quelle: Arseny Togulev via Unsplash.

Wie haben sie das gemacht? Bestimmt auch durch das Beobachten anderer Musiker*innen, vor allem aber durch Zuhören und Nachmachen. Musik funktioniert immer über das Gehör. Du spielst, damit andere es hören, da ist es nur selbst verständlich, dass auch Du Deine Ohren einsetzen musst, um zu beurteilen, ob alles so klingt, wie Du es gerne hättest; sogar dann, wenn Du vom Notenblatt abliest.

Wer sagt, dass man nur nach Gehör spielen kann, wenn man ein außerordentliches musikalisches Talent hat, irrt gewaltig. Natürlich gibt es Menschen, denen es deutlich leichter fällt als anderen. Aber da heißt nicht, dass man es nicht lernen kann. Mit Geduld und der richtigen Herangehensweise, kannst auch Du es lernen.

Setzt Dich ans Piano und probiere verschiedene Töne nacheinander aus. Was hört sich nach einer Melodie, was nach einem wahllosen Geklimper an? Versuche zu erkennen, welche Töne besonders gut zueinander passen und welche, irgendwie störend klingen.

Wenn Du eine Starthilfe brauchst, kannst Du erstmal anfangen nur die schwarzen Tasten zu spielen. Diese bilden eine pentatonische Tonleiter und passen daher gut zusammen. Das Gleiche gilt, wenn Du nur die weißen tasten spielst. Dann hast Du nämlich eine Dur-Tonleiter.

In einem weiteren Schritt kannst Du anfangen, Töne miteinander zu kombinieren. Manche werden sehr harmonisch miteinander klingen, andere sehr schräg (dissonant). Eine Dissonanz strebt danach aufgelöst zu werden. Das kannst Du erreichen, in dem Du einen der beiden Töne veränderst.

Bei solchen Spielereien geht es darum, Deinem Gehirn die Möglichkeit zu geben, jeden gehörten Ton mit einer Taste zu verknüpfen und ein Gespür für die Musik zu bekommen. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Alles was Du tun musst, ist zu versuchen, den unterschiedlichen Charakter von verschiedenen Tastenkombinationen herauszuhören.

Wenn Du einen bekannten Song nachspielen möchtest, konzentriere Dich erstmal auf die Melodie und höre sie Dir so oft an, bis Du sie genau im Ohr hast und nachsingen oder pfeifen kannst. Suche dann auf dem Piano die passenden Tasten.

Am Anfang wirst Du Dich wahrscheinlich ziemlich oft irren, mit der Zeit wirst Du aber lernen Tonabstände (Intervalle) mit Tastenabständen zu verknüpfen und fast automatisch alles richtig machen. Fange am besten mit einfachen Melodien an. Kinderlieder eignen sich besonders gut für den Einstieg.

Mit Akkorden spielen lernen

Klavier spielen wird irgendwann langweilig, wenn man immer nur einen Ton spielt. Du hast Dir das Instrument vielleicht auch ausgesucht, weil Du den vollen Klang magst. Diesen erhältst Du indem Du mehrere Töne gleichzeitig spielst, das sind dann Akkorde.

Lerne Akkordsymbole und die dazugehörigen Klavierakkorde kennen.
Wenn Du keine Noten lesen kannst, kannst Du Dich an den Akkorden auf einem Leadsheet orientieren. | Quelle: Massimo Sartirana via Unsplash

Auch zum Akkorde lernen kannst Du natürlich nur mit Deinem Gehör arbeiten und ausprobieren, bis Du eine Tonkombination gefunden hast, die sich gut anhört. Es geht aber deutlich schneller, wenn Du Dir doch etwas Theorie zu Gemüte führst. Zu Beginn ist das auch gar nicht viel. Es reicht, wenn Du den Unterschied zwischen Dur und Moll Dreiklängen kennst und weißt, wie man sie spielt.

Dann kannst Du nämlich anfangen, die Begleitung Deiner Lieblingssongs nach Gehör nachzuspielen (genauso wie Du die Melodien geübt hast). Mit der Zeit wird Dir auffallen, dass oft ganz ähnliche Akkorde vorkommen. Damit hast Du einen entscheidenden Teil der Harmonielehre verstanden.

Mit den Dreiklängen kannst Du hemmungslos herumexperimentieren. Was passiert, wenn Du die Töne anders anordnest? Kann man einfach einen einzelnen Ton davon verändern? Und wie hört es sich an, wenn man weitere Töne dazu nimmt?

Während Notenlesen können für viele Musikgenres kein absolutes Muss ist, kann ich Dir nur raten, Dich mit den Akkordsymbolen vertraut zu machen. Diese werden nämlich verwendet, um Lieder stark vereinfacht zu notieren.

Auf einem sogenannten Leadsheet findest Du die Akkordfolge eines Songs. Damit weißt Du in welcher Reihenfolge welche Akkorde gespielt werden müssen. Den Rhythmus findest Du dann selbst. Darüber kannst Du die dazugehörige Melodie nachspielen oder improvisieren.

Musik zwischen Theorie und Praxis

Die Musik gab es vor der Theorie. Intervalle, Tonleitern, Akkord Namen und die Notenschrift sind nur dazu da, sie zu beschreiben. Gleichzeitig können wir die Theorie aber dazu gebrauchen, selbst musizieren zu lernen, wenn uns das nicht von Natur aus gegeben ist.

Musizieren ist oft ein Wechselspiel zwischen Theorie und Gefühl. Man lernt anhand der Theorie, um sie dann beim Spielen wieder los zu lassen. So kann man auch Dinge entdecken, die laut Theorie eigentlich nicht vorgesehen sind, aber trotzdem unglaublich gut klingen. Ist man dann in einer Improvisation kurz verloren und hat keine Ideen mehr, kann man wieder auf die Theorie zurückgreifen, um neuen Anlauf zu holen.

Beim Improvisieren am Klavier geht es auch um Spielfreude.
Habe keine Angst vor schiefen Tönen, Du kannst nur durch Ausprobieren lernen.. | Quelle: Jakayla Toney via Unsplash

Du kannst die Theorie also gewissermaßen als Leitfaden sehen, der aber nicht verpflichtend ist. Am besten übt man genau dieses Wechselspiel von Anfang an. Du hast bereits die pentatonische Tonleiter kennengelernt? Perfekt! Damit kann man schon sehr viel Schönes machen.

Probiere es aus. Spiele eine Melodie mit Tönen aus der pentatonischen Tonleiter, löse Dich nach einigen Takten davon und füge einzelne andere Noten ein. Wenn sie nicht gut klingen, lässt Du sie wieder weg und probierst andere aus. Du wirst welche finden, die gut zu dem passen, was Du spielen möchtest!

Erlaubt ist alles, was Dir gefällt!

Wenn Du dann später in der Theorie etwas weitergekommen bist, wirst Du vielleicht feststellen, dass Du damals als Anfänger*in mit einer lydischen Tonleiter improvisiert hast. Es wird Dir leichter fallen zu verstehen, warum man oft die Wahl zwischen mehreren Tonleitern hat, wenn Du sie selbst schon mal angewandt hast, ohne sie theoretisch zu kennen.

Wenn Du Dich der Klassik  zuwenden möchtest, wird das Notenlesen lernen unvermeidlich sein. Interessierst Du Dich eher für andere Genres, kann es zwar in manchen Fällen hilfreich sein, ist aber nicht zwingend notwendig. Es kann sogar Vorteile haben, erstmal keine Noten zu verwenden.

Es spricht also nichts dagegen, sich ohne Notenkenntnisse ans Piano zu setzen. Sträube Dich aber nicht gegen die Theorie im Allgemeinen, in kleinen Häppchen ist sie leicht verdaubar und sie wird Dir viele Türen öffnen.

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Chantal

Sprachen, Literatur, Theater und Musik sind meine große Leidenschaft und waren schon immer ein wichtiger Teil meines schulischen, beruflichen und privaten Werdeganges.