Das Erlernen einer Fremdsprache geschieht auf vielen Ebenen gleichzeitig. Man setzt sich mit der Grammatik auseinander, lernt mehr und mehr Vokabeln, übt das Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen. Beim Russisch lernen beginnt vieles davon erstmal damit, das kyrillische Alphabet kennen und entziffern zu lernen.
Russische Buchstaben erkennen zu lernen ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag. Die kyrillische Schrift und das lateinische Alphabet, das für die deutsche Schriftsprache verwendet wird, haben gemeinsame Vorfahren und dadurch auch einige Ähnlichkeiten.
Bei beiden handelt es sich um eine Buchstabenschrift, bei der einzelne Laute durch ein ihnen zugeordnetes Zeichen notiert werden. Da du dieses System bereits aus der lateinischen Schrift kennst, wirst du dich schneller ins kyrillische Alphabet einfinden als in die Silben-, Wort- oder Bilderschriften, wie sie insbesondere in asiatischen Sprachen häufig vorkommen.
Russisch lesen lernen endet aber nicht mit dem erkennen der Buchstaben und entziffern von einzelnen Wörtern. Lesen heißt auch immer ganze Sätze zu verstehen und sie miteinander in Verbindung zu setzten, um auch einem längeren Text folgen zu können. In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Russisch Leseverstehen aufbauen, trainieren und vertiefen kannst.
Der erste Schritt - russisches Alphabet lernen
Wer lesen will, muss natürlich erstmal das Alphabet kennen und wissen, wie sich die einzelnen Buchstaben zu Worten zusammensetzen.
Während du beim Französisch oder Spanisch lernen die Buchstaben schon kennst und nur einige Sonderzeichen dazulernen musst, sitzt du bei manchen slawischen Sprachen, wie Russisch oder Ukrainisch, erstmal vor einem Schriftbild, das zwar schön aussieht, aber für dich noch nicht zu entziffern ist – das kyrillische Alphabet.
Das Lernen wird dir leichter fallen, wenn du dir nicht alles auf einmal einprägen willst. Du kannst dir die Buchstaben des russischen Alphabets in Gruppen einteilen, mit denen du dich nach und nach beschäftigst. Spare dir die typisch kyrillischen Schriftzeichen, die dir zu Beginn wahrscheinlich sehr fremd vorkommen, bis zuletzt auf. Sie machen nur knapp die Hälfte des russischen Alphabets aus.
Auf dem Weg dorthin lernst du bereits viele Buchstaben, die dir aus der deutschen Schrift bekannt vorkommen werden und mit denen man schon ziemlich viele Wörter bilden kann.
- Buchstaben, die du bereits kennst: A а (A); E е (Je); K к (K); M м (M); O о (O); T т (T)
- Falsche Freunde (sehen aus wie lateinische Buchstaben, werden aber anders ausgesprochen): В в (W); Н н (N); Р р (R); С с (stimmloses S); У у (U); Х х (Ch)
- Buchstaben aus dem griechischen Alphabet: Б (B); Г (G); Д (D); Ф (F); П (P); Л (L)
- Typisch kyrillische Buchstaben: З (stimmhaftes S); И (I); Й (J); Ц (Z); Ч (Tsch); Ш (Sch); Щ (Schtsch); Ы ы (zwischen U und I); Ж (stimmhaftes sch); Э (offenes e); Ю (Ju); Я (Ja); Ё (Jo)
- Besondere Zeichen: ъ (Härtezeichen); ь (Weichheitszeichen)
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Lerne auch gleich die wichtigsten Regeln zur Aussprache mit. Dadurch erklärt sich, warum es weiche und harte Vokale gibt und welche Funktion das Härte- und das Weichheitszeichen haben. Auch die Konsonanten wirst du dir leichter merken können, wenn du sie in ihrer Konsonanten-Paarung aus stimmlos und stimmhaft betrachtest.

Was alles zum Russisch Lesen Lernen dazugehört
Du bist bei diesem Artikel gelandet, weil du Russisch lesen lernen willst. Tatsächlich kann man das aber nicht isoliert lernen. Grammatik, Aussprache und Vokabular – das geht alles mit dem Lesen Hand in Hand. Ohne das Eine wird das Andere schwierig.
Als Anfänger wirst du erstmal einzelne Wörter entziffern. Um überhaupt zu verstehen, was sie bedeuten, wirst Du die deutsche Übersetzung nachschlagen. So vergrößert sich automatisch Dein Vokabular.
Damit du dir die neu gelernten Vokabeln gut besser merken kannst, übst du sie am besten nicht nur durch Lesen. Wenn Du ein online Wörterbuch benutzt, wird es wahrscheinlich, einen Button geben, den du anklicken kannst. Dir wird das Wort dann von einem Russisch Muttersprachler laut vorgelesen.
Höre dir die Aufnahme mehrmals an und versuche dann das Wort möglichst genauso nachzusprechen. Dadurch bekommst du ein Gefühl für die Aussprache, die dir nicht nur beim Hör- sondern auch beim Leseverstehen helfen wird.
Und wenn du schon dabei bist ein ganz neues Alphabet zu lernen, kannst du die Gunst der Stunde nutzen und auch gleich die russische Schreibschrift mitlernen und üben. So kannst du beim alle neu gelernten Vokabeln sofort auch aufschreiben. Damit legst du dir nicht nur eine nützliche Karteikartensammlung an, sondern intensivierst auch das Lernerlebnis. Wir können uns in der Regel die Dinge besser merken, wenn wir sie einmal von Hand aufgeschrieben haben.
Ziemlich bald wird das Entziffern einzelner Wörter langweilig und du wirst dich ganzen (zu Beginn sehr einfachen) Sätzen widmen. Ab diesem Moment kommt die Grammatik ins Spiel. Wie auch auf Deutsch, verändern sich russische Worte, wenn sie konjugiert oder dekliniert werden. Ein Substantiv im Genitiv Plural wirst du so nicht im Wörterbuch finden.
Nur mit Grundkenntnissen der russischen Grammatik, kannst du erkennen, um welche Wortart es sich handelt und in welcher Form sie steht. Du kannst die Vokabel dann in ihre Grundform zurücksetzen und diese im Wörterbuch nachschlagen.
Je mehr du das Lesen und die Grammatik übst, umso leichter wird dir das fallen. Du musst dann nicht mehr bei jedem einzelnen Wort überlegen, worum es sich handeln könnte. Die häufigsten Formen wirst du mit der Zeit sofort erkennen, was deinen Lesefluss verbessern wird. So kannst du die Länge und Schwierigkeit der Texte stetig, entsprechend deiner bereits vorhanden Grammatikkenntnisse, steigern.
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Russisch lesen lernen mit einfachen Texten
Eine Fremdsprache lernt man nicht von heute auf morgen. Eine gut strukturierte Lernmethode und regelmäßiges Üben sind der einzige Weg zum Erfolg. Insbesondere beim selbstständigen Lernen, bei dem man nicht von einer professionellen Lehrkraft angeleitet wird, gilt es, mit viel Eigenverantwortung ans Werk zu gehen. Damit stetige Fortschritte verzeichnet werden können und dabei auch der Spaß und die Motivation erhalten bleiben, heißt es die richtige Balance zwischen Herausforderungen und bewältigbaren Aufgaben zu finden.
In Bezug auf das Lesen Lernen auf Russisch bedeutet dies, dass die gewählten Texte auf das aktuelle Lernniveau zugeschnitten sein sollten; sowohl in Bezug auf die Grammatik als auch das Vokabular. Zum Beispiel: Wenn du dich noch nicht mit den Vergangenheitsformen der russischen Sprache auseinandergesetzt hast, solltest du dir erst einmal Texte raussuchen, die komplett in der Gegenwart geschrieben sind.

Es macht nichts, wenn auf jeder Seite ein, zwei Vokabeln vorkommen, die du noch nicht kennst. Du kannst sie jederzeit nachschlagen und so kontinuierlich deinen Russisch Wortschatz aufbauen. Manchmal erschließt sich die Bedeutung eines Wortes auch von alleine aus dem Zusammenhang und man versteht es, ganz ohne die Übersetzung aus dem Wörterbuch.
Wählst du aber einen Text aus, in dem du pro Satz ein oder mehrere Wörter nachschlagen musst, wird das deinen Lesefluss hindern und dich schnell frustrieren. Das Lesen wird dann zu einer mühsamen Kleinstarbeit, bei der du jeden einzelnen Satz, fast wie eine mathematische Gleichung, entschlüsseln musst. Der Aufwand, um den Gesamtzusammenhang zu verstehen, ist dann viel zu groß, um noch Freude an der Übung zu haben.
Zu Beginn wirst du dich also eher kurzen Texten mit einfachen Sätzen und wenigen Vokabeln widmen. Mach Dir keine Sorgen darum, dass du dich langweilen könntest, wenn die Geschichte nicht besonders interessant ist. Du wirst mit dem Verstehen der einzelnen Sätze schon genug zu tun haben.
Im Buchhandel findest du in der Fremdsprachenabteilung Bücher in vereinfachter Sprache. Sie wurden extra für jugendliche oder erwachsene Anfänger geschrieben und finden meistens einen sehr guten Kompromiss zwischen einfacher Sprache und interessanten oder lustigen Inhalten.
Auf dem Buchumschlag findest du genaue Angaben darüber, für welches Sprachniveau das Buch geeignet ist. Manche Ausgaben beinhalten sogar einen kurzen Anhang mit dem benutzten Vokabular und Anmerkungen zur Grammatik. So kannst du schnell überprüfen, wie viel Aufwand du in das Durchlesen des Buches investieren musst.
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Eine weitere Möglichkeit zum Lesen Lernen sind Kinderbücher. Auch sie sind meistens in sehr einfacher Sprache geschrieben und dazu noch mit Bildern illustriert. Wenn du das Bild siehst, wirst du bereits eine Idee davon haben, was daneben geschrieben steht und es schneller verstehen.

Kinderbücher kannst du sogar schon dann zu Hilfe nehmen, wenn du noch keine ganzen Sätze entziffern kannst. Dann solltest du zu einem Bilderbuch für Kleinkinder greifen, in dem immer nur das passende Wort neben jeder Abbildung steht. So kannst du die russischen Buchstaben üben und dir auch gleich einen nützlichen Grundwortschatz aufbauen.
Mittlerweile kannst du auch eine große Auswahl an Russisch Texten für Anfänger im Internet finden. Verschiedene Websites stellen Kurzgeschichten und Gedichte kostenlos zur Verfügung. Auch hier werden häufig hilfreiche Erklärungen und Kommentare zur Grammatik und zum Vokabular ergänzend eingestellt.
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So verbesserst du dein Russisch Leseverstehen
Du kannst bereits Sätze lesen, aber es fällt dir schwer einen ganzen Text nachvollziehen zu können? Lesen heißt nicht nur, die Zeichen entziffern und laut wiedergeben zu können, sondern auch zu verstehen, was da geschrieben wurde und die einzelnen Worte und Sätze gedanklich miteinander zu verknüpfen.
Das musstest du auch in deiner Muttersprache erstmal lernen und in einer Fremdsprache fängst du gewissermaßen wieder von vorne an. Wie gut und schnell du Texte gleich beim ersten Durchlesen verstehst, hängt unter anderem damit zusammen, wie viel du liest.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir das Verstehen längerer Texte auch in deiner Muttersprache schwerfällt, solltest du es erstmal in ihr trainieren. Wer in seiner Muttersprache über ein gutes Leseverstehen verfügt, hat meistens weniger Schwierigkeiten damit, es auch in einer Fremdsprache zu lernen.
Das Leseverstehen kann man also allein durch Lesen trainieren. Das funktioniert aber nur, wenn du auch wirklich darauf achtest, ob du das Gelesene verstehst. Schnelles Überfliegen ohne nachzudenken bringt nicht besonders viel. Wie kann man aber nun überprüfen, ob man einen Text wirklich verstanden hat? In der Schule hast Du die beste Übung dafür bestimmt ein paar Mal machen müssen:
- Teile den Text in überschaubare Abschnitte Wenn er bereits in kürzere Kapitel gegliedert ist, kannst du diese übernehmen. Bei längeren Kapiteln von mehreren Seiten kann es sinnvoll sein, diese nochmal in inhaltlich sinnvolle Abschnitte zu unterteilen.
- Notiere Fragen zu dem ersten Abschnitt, bevor du mit dem Durchlesen beginnst und die du danach beantworten möchtest. Zu Beginn darf es ganz einfach sein: Wer? Wo? Wann? Was? Mit der Zeit, wenn du schon etwas fortgeschrittener bist und die Texte komplizierter werden, dürfen auch die Fragen schwieriger werden.
- Nimm dir Zeit für den ersten Abschnitt. Wenn Du einen Satz nicht auf Anhieb verstehst, liest du ihn mehrmals. Du kannst die Vokabeln die du nicht kennst und allfällige Grammatikfragen jederzeit nachschlagen.
- Probiere dann die vorher notierten Fragen zu beantworten. Lege dazu den Text erstmal beiseite und versuche nur aus deiner Erinnerung die richtigen Antworten zu finden.
- Fehlen am Ende doch noch einige Antworten, kannst du dich im Text auf die Suche danach machen.
- Sobald alle Fragen beantwortet sind, geht es mit derselben Vorgehensweise an den nächsten Abschnitt. Du kannst dafür wieder dieselben Fragen nehmen wie zuvor oder dir neue ausdenken. Häufig ergeben sich aus dem zuvor gelesenen Kapitel sinnvolle Fragen für das folgende.
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Probiere, die Antworten auf Russisch zu formulieren und aufzuschreiben. Damit trainierst du auch gleich deine Ausdrucksfähigkeit und kannst das Vokabular, das du bei deiner Leseübung gelernt hast, sofort anwenden. So wirst du es schneller verinnerlichen.

Du kannst aus dem Lesetraining dein eigenes ergänzendes Lernmaterial erstellen. Halte alle neugelernten Wörter auf Vokabellisten oder Karteikarten fest, um sie in deine Wortschatzübungen zu integrieren. Fällt dir beim Lesen auf, dass du immer wieder bei einer bestimmten Wortart oder einer bestimmten grammatikalischen Form Schwierigkeiten hast, solltest du auch das nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Suche dir alle nötigen Informationen zu dem entsprechenden Thema aus deinem Lehrmittel heraus und nimm dir Zeit, nochmal ein paar Übungen dazu zu machen.
Leseübungen für den Alltag – so trainierst du dein Leseverstehen ganz nebenbei
Wie gut dein Leseverstehen ist, hängt nicht zuletzt auch mit deinem allgemeinen Sprachgefühl zusammen. Je intuitiver du die Grammatik beherrschst, je mehr umgangssprachliche Formulierungen du verinnerlicht hast, umso leichter wirst du auch geschriebene Texte verstehen.
Deshalb ist es ratsam, sich auf viele unterschiedlichen Weisen mit einer Sprache zu umgeben, um einen umfassenden Einblick in den alltäglichen und speziellen Sprachgebrauch zu erhalten. Dabei soll vor allem der Spaß im Vordergrund stehen. Das Russisch Lernen wird dabei zu einem nützlichen Nebeneffekt.
Deine persönlichen Interessen sind die besten Lernhelfer
Das kyrillische Alphabet lernen, die russische Grammatik verstehen, sich einen Grundwortschatz aufbauen – das alles sind Grundkenntnisse, die man sich durch systematisches Lernen aneignet. Sobald es aber um die Anwendung der Sprache oder das Trainieren des Lese- und Hörverstehens geht, kann das Lernprogramm deutlich freier gestaltet werden.
Du kannst dir das Russisch Lernen einfacher machen, indem du es mit Beschäftigungen kombinierst, die sowieso zu deinem Alltag gehören. Deine persönlichen Interessen sind der beste Motivator, um dein Sprachgefühl und insbesondere dein Leseverstehen ohne großen Aufwand zu verbessern.
Konkret heißt das, dass du dich mit allen Themen, die dich interessieren auch auf Russisch beschäftigen kannst. Das Internet ist die beste Fundgrube an Artikeln zu jedem erdenklichen Themengebiet, Interviews mit bekannten Persönlichkeiten und Foren, in denen sich alle austauschen können, die dieselben Interessen pflegen.

Fange auch hier erstmal ganz einfach an, um dich nicht zu überfordern. Suche nicht gleich nach neuen Informationen, sondern lies dir kurze Texte über etwas durch, womit du dich schon richtig gut auskennst. Das kann zum Beispiel ein Wikipedia-Artikel oder eine Beschreibung in einfacher Sprache auf einer Webseite für Kinder sein. Dabei kannst du dir das spezifische Vokabular zu dem Themengebiet aneignen und dich so auf schwierigere Texte vorbereiten.
Internetforen haben den Vorteil, dass die Leute meistens nur recht kurze, umgangssprachliche Texte schreiben. Andererseits solltest du dir dabei immer bewusst sein, dass nicht alle User auf eine korrekte Grammatik und Rechtschreibung achten. Lass dich davon nicht verunsichern und schau dir nicht alles ab. Sich in einer Fremdsprache in einem themenspezifischen Forum zu bewegen dient vor allem dazu, die Sprache ganz selbstverständlich in den Alltag zu integrieren und sich daran zu gewöhnen, regelmäßig die russische Schrift zu lesen.
Auf der Suche nach korrekt geschriebenen Texten ist deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wolltest du schon immer wissen, wie in russischsprachigen Medien über ein bestimmtes Thema berichtet wird? Hat dein Lieblingsstar ein Interview gegeben, das nur auf Russisch erschienen ist? Suche nach genau den Inhalten, die dich am meisten interessieren. Du wirst dann auch die nötige Motivation haben, mögliche Schwierigkeiten zu überwinden.
Brieffreundschaft: Mehr als nur ein Sprachtraining
Einer der schönsten Wege, die Anwendung einer Fremdsprache zu üben, ist der direkte Austausch mit anderen Menschen. Man kann sich dabei über ein Thema austauschen, für das sich beide interessieren oder ganz allgemein von seinem Alltag erzählen und erfahren, wie die andere Person so lebt.
Beides ist in einer Brieffreundschaft auch über eine große Distanz hinweg möglich. Heutzutage muss man auch nicht mehr unbedingt jeden Brief handschriftlich verfassen und dann wochen- wenn nicht gar monatelang auf eine Antwort warten. Eine moderne Brieffreundschaft kann auch per Mail oder eine beliebige Messenger-Programm gepflegt werden. Die passende Person für eine Brieffreundschaft auf Russisch kannst du auf entsprechenden Penpal-Vermittlungplattformen im Internet oder mit Hilfe von Apps wie Slowly finden.

Du hast Zeit, die Nachrichten in Ruhe durchzulesen und gegebenenfalls unbekannte Vokabeln nachzuschlagen. Scheue dich auch nicht nachzufragen, wenn du etwas nicht verstehst. Du kannst deine*n Brieffreud*in sogar darum bitten, die von dir geschriebenen Nachrichten zu korrigieren, damit du auch in diesem Bereich stetig verbessern kannst.
Regelmäßig gepflegter Briefkontakt kann sich zu einer Freundschaft fürs Leben entwickeln und auch gegenseitige Besuche, um sich einmal „in echt“ zu sehen und auszutauschen, sind unter langjährigen Brieffreund*innen keine Seltenheit.
Du suchst eine größere Herausforderung? – Russische Literatur in der Originalfassung lesen
Die russischsprachige Literatur ist weit über die Sprachgrenzen hinaus bekannt und geschätzt. Schriftsteller wie Puschkin, Tolstoi oder Dostojewski gehören zu den bedeutenden Autoren der Weltliteratur und ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Die großen Klassiker der russischen Literatur entführen uns in eine andere Zeit und Welt, erzählen von unterschiedlichsten Menschen, ihrem Alltag, ihren Sorgen und manchmal auch ihren Glücksmomenten. Dazu gehören unter anderem:
- Boris Godunow - Drama von Alexander Puschkin
- Anna Karenina - Roman von Leo Tolstoi
- Krieg und Frieden - Roman von Leo Tolstoi
- Verbrechen und Strafe (ältere Übersetzung: Schuld und Sühne) - Roman von Fjodor Dostojewski
- Die Brüder Karamasow - Roman von Fjodor Dostojewski
- Taras Bulba – Erzählung von Nikolai Gogol
- Väter und Söhne – Roman von Iwan Turgenew
- Die Mutter – Roman von Maxim Gorki
- Die Möwe – Drama von Anton Tschechow
Der Schwierigkeitsgrad der Texte ist in der Regel sehr hoch und für Russisch Anfänger*innen und leicht Fortgeschrittene nicht zu bewältigen. Wer aber sein Leseverstehen bereits fleißig trainiert hat, gute Kenntnisse der russischen Grammatik sowie einen großen Wortschatz hat, kann sich an das Abenteuer wagen.
Wähle dafür eine Ausgabe, die speziell für Lernende herausgegeben wurde. Darin wirst du Anmerkungen, Erklärungen und Vokabellisten finden, die dir das Lesevergnügen erleichtern. Die meisten Klassiker der russischen Literatur gibt es auch in zweisprachigen Fassungen. Damit hast du jederzeit die Möglichkeit zu überprüfen, ob du auch wirklich alles gut verstanden hast.