Das Einzige, was ich im Leben bereue, ist, keine Comics gezeichnet zu haben.
Pablo Picasso
Bestimmt hätte er auch gerne Tattoos selber designed... Aber das ist ein anderes Thema – seine Worte zeigen, welchen kreativen Reiz Comics ausüben.
Comics begeistern seit Jahrzehnten: Klassiker wie Asterix & Obelix oder Tim & Struppi sind genauso beliebt wie moderne Mangas aus Japan. In Deutschland machen Comics rund 10 % des Belletristik-Umsatzes aus – und der Trend wächst weiter.
Du hast eine Geschichte im Kopf und willst sie aufs Papier bringen? Dann ist dieser Artikel für dich! Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen eigenen Comic zeichnen kannst – von der Idee über die Figurenentwicklung bis zur fertigen Bildergeschichte.
Was macht Comics so beliebt?
Comics sprechen unsere Sinne direkt an – ähnlich wie ein Foto, Gemälde oder Film. Bilder schaffen Emotionen auf den ersten Blick – viel schneller als reine Textpassagen. Schon in der Steinzeit haben Menschen mit Zeichnungen Geschichten erzählt. Und bis heute sind visuelle Erzählformen in Kunst und Kultur tief verwurzelt.
Comics erzählen Geschichten durch eine Kombination aus Text und Bild. Egal ob Karikatur, Manga oder Kindercomic: Die Handlung wird sofort greifbar – und bleibt im Kopf. Besonders Kinder profitieren: Studien zeigen, dass Comics das Leseinteresse fördern und eine Brücke zwischen gesprochener Sprache und Literatur schlagen.
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Ein Comic ist eine Erzählform, die Bild und Text kombiniert, um eine Geschichte zu erzählen. Typisch für Comics sind:
🗂️ Panels – Einzelne Bildkästchen, die Schritt für Schritt die Handlung zeigen
💬 Sprechblasen – Hier sprechen oder denken die Figuren
📦 Erzählkästen – Geben zusätzliche Infos oder Gedanken zur Handlung
➡️ Sequenzen – Die Geschichte entwickelt sich von Panel zu Panel weiter
🎨 Stil & Ausdruck – Farben, Gesichtsausdrücke und Perspektiven verstärken die Wirkung
Wusstest du, dass Comics sich hervorragend zum Sprachenlernen eignen? Viele berühmte Comics stammen aus Frankreich, Belgien oder Japan – und bieten eine spielerische Möglichkeit, Französisch oder Japanisch zu lernen. Vokabeln, Redewendungen und kulturelle Einblicke inklusive!
Ob mit Donald Duck, Asterix oder Naruto: Comics bieten generationsübergreifend Unterhaltung. Während Kinder durch Bilder Lesen lernen, genießen Erwachsene den feinen Humor, schnelle Storytelling und überraschende Wendungen.
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Comics selber zeichnen: Die Grundlagen
Bevor Du loslegst und Deine erste Figur aufs Papier bringst, braucht es gute Vorbereitung. Comics sind nicht nur einzelne Zeichnungen, sondern kleine Bücher, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen – also quasi grafische Romane.
Ein gutes Comic lebt von klaren Charakteren, einem roten Faden und einem passenden Ton. Stelle Dir vorab diese Fragen:
- Wer sind meine Hauptfiguren?
Was sind ihre Eigenschaften, ihr Aussehen, ihre Beziehungen? - Welcher Ton passt zur Geschichte?
Humorvoll, dramatisch, abenteuerlich, düster? - Worum geht’s?
Welche zentrale Handlung oder Botschaft steht im Fokus? - Wie ist die Handlung aufgebaut?
Was passiert am Anfang, in der Mitte und am Ende? - Welches Format wähle ich?
Ein kurzer Comicstrip oder eine epische Serie?
Sobald Thema und Figuren feststehen, kannst Du mit einem Storyboard starten. Dabei skizzierst Du grob den Verlauf der Geschichte und verteilst Szenen auf Panels – so erhältst Du einen visuellen Fahrplan für Deinen Comic. Um dabei möglichst klar zu bleiben, hilft es, den emotionalen Zustand Deiner Figuren mit wenigen Adjektiven zu beschreiben – zum Beispiel ängstlich, stolz oder wütend. So fällt es Dir leichter, passende Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen zu zeichnen.
Auch die Dialoge solltest Du möglichst kurz und präzise halten – schließlich müssen sie in Sprechblasen passen und direkt verständlich sein. Denk daran: Weniger ist oft mehr. Achte außerdem darauf, dass jede Szene eine klare Funktion hat – ob sie die Handlung voranbringt, eine Wendung einleitet oder eine Figur charakterisiert. So bleibt Dein Comic spannend und logisch aufgebaut.
Lege dabei früh fest, wie viele Panels pro Seite erscheinen, wie sie angeordnet sind, wo Textboxen und Sprechblasen platziert werden und in welche Richtung gelesen wird – klassisch von links nach rechts oder Manga-typisch von rechts nach links.
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Wie wähle ich den richtigen Stil?
Beim Comics Zeichnen ist es wichtig, Deinen eigenen Stil zu finden – denn der entscheidet maßgeblich über die Wirkung Deiner Geschichte. Traditionell unterscheidet man drei große Comic-Stilrichtungen:
- Französisch-belgische Comics: Hierzu gehören Klassiker wie Tim & Struppi oder Asterix & Obelix. Französische und belgische Comics sind meistens große Hefte und die Art der Zeichnung klar erkennbar.
- Amerikanische Comics: Hierbei geht es meistens um eine Hauptperson. Anders als in Frankreich und Belgien sind die Comics nicht Schöpfung eines Künstlers, sondern gehören zu einem Verlag wie Marvel und die Zeichner können wechseln.
- Mangas: Jeder kennt die japanischen Comics, die auch japanische Filme stark beeinflussen. Mangahefte sind meistens in schwarz-weiß gezeichnet und das Genre ist klar an den gradlinigen Strichen und Gesichtern erkennbar.

Heute können sich Comic Zeichner von vielen Einflüssen und Zeichentechniken aus der ganzen Welt inspirieren lassen und die Genres miteinander vermischen. Daher sind die Genres und Kategorien inzwischen sehr viel weiter gefächert: Western, Abenteuer Comic, Comedy, historische Comics, Science Fiction, Manga, Fantasy, politische Comics usw. erlaubt ist, was zu Dir und Deiner Story passt.
Wie entwickle ich die Handlung für ein Comicheft?
Ob Kinofilm, Roman oder Comic – jede gute Geschichte beginnt mit einem Konzept. Im Comicbereich ist das sogenannte Storyboard das zentrale Werkzeug. Es handelt sich dabei um eine einfache visuelle Skizze der Handlung, die hilft, Struktur und Ablauf der Geschichte frühzeitig festzulegen.
Was ist ein Storyboard?
Das Storyboard ist wie das Fundament eines Hauses: Es gibt der Handlung Form und Richtung. Szenen werden in Panels aufgeteilt, grob gezeichnet und mit Notizen zu Ort, Stimmung und Dialog versehen. Dabei gilt: Je früher die Idee visualisiert wird, desto klarer wird der rote Faden.

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Drei Stufen eines Comic-Storyboards:
- Mini-Skizzen: Kleine schwarz-weiße Zeichnungen, um die Grundidee der Szene festzuhalten.
- Detailliertere Entwürfe: Auf größerem Format mit mehr Details, Farben und Perspektiven.
- Finaler Rohentwurf: Panels mit vorläufigen Sprechblasen und Dialogen, die bereits dem späteren Seitenlayout ähneln.
Der große Vorteil: Du musst kein Profi-Zeichner sein! Auch grobe Entwürfe helfen, Deine Geschichte zu strukturieren – und lassen sich wunderbar mit Freund*innen teilen, um erste Rückmeldungen zu erhalten.
Wie entwickle ich meine Comichelden und Charaktere?
Ein Comic lebt nicht nur von der Handlung, sondern vor allem von seinen Figuren. Protagonisten, Gegenspieler, Nebenrollen – sie alle formen die Welt eurer Geschichte. Deshalb ist es wichtig, euren Figuren Zeit und Raum zu geben, sich zu entwickeln – sowohl charakterlich als auch visuell.
Schritt 1: Die Idee zur Figur
Bevor ihr loszeichnet, fragt euch: Wer ist meine Figur? Wie fühlt sie, wie spricht sie, was hat sie erlebt? Achtet auf das Gesicht, aber auch auf Körpersprache. Inspirationen findet ihr überall – in Büchern, Serien, auf der Straße oder in eurem Freundeskreis. Eure Figur sollte jedoch immer einzigartig sein und eure eigene Handschrift tragen.
Schritt 2: Charakterbogen anlegen
Damit eure Figuren lebendig werden, erstellt am besten eine Übersicht mit diesen Punkten:
- Name, Alter, Geschlecht
- Aussehen (Größe, Frisur, Kleidung, besondere Merkmale)
- Persönlichkeit (z. B. mutig, sarkastisch, ängstlich)
- Biografie (Vergangenheit, Stärken, Schwächen)
- Ziel (Was will die Figur?)
- Rolle (Heldin, Gegenspielerin, Verbündete*r...)
So schafft ihr Tiefe und Wiedererkennungswert.
Schritt 3: Aussehen und Körpersprache
Beim Zeichnen sollen Haltung, Gesichtsausdruck und Bewegung zur Figur passen. Wenn es viele Kampfhandlungen gibt, ist es auch wichtig, Hände gut darstellen zu können. Helden werden oft hell und freundlich dargestellt, Antagonisten eher dunkel und kantig. Achtet auch auf Details wie Mimik oder Körpersprache in emotionalen Szenen oder Kämpfen – sie sagen oft mehr als Worte.
Comics Schritt-für-Schritt zeichnen
Du hast deine Geschichte und Charaktere? Super! Jetzt geht es ans Eingemachte: das Zeichnen deines Comics.

Ob klassisch mit Stift & Papier oder am Grafiktablet – beide Methoden haben Vorteile. Zeichnest du per Hand, beginne mit der Aufteilung der Panels. Achte dabei auf genügend Platz für Szenen und Sprechblasen. Alternativ kannst du auch einzelne Bilder zeichnen und später digital zusammenfügen – das lässt dir mehr Freiraum für Änderungen.
Starte mit Bleistift und korrigiere, bis alles stimmig ist. Erst dann: schwarze Outlines und Farbe. Für digitale Comics: Zeichnungen einscannen (mind. 600 dpi), Texte einfügen, kolorieren – z. B. mit Photoshop oder Clip Studio Paint.
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Du willst ein Comic erstellen, aber Zeichnen ist nicht gerade deine Stärke? Kein Stress! Dank moderner Software kannst du deine Comic-Ideen auch ohne ausgeprägte Zeichenkünste umsetzen.
Diese Tools helfen dir weiter:
🎭 Pixton: Baukasten-Prinzip für Figuren & Panels – ideal für den Einstieg.
🗯 Strip Generator: Einfach Comicstrips mit Sprechblasen & Figuren erstellen.
🎬 Toondoo.com: Viele Zeichenstile, vielseitige Vorlagen.
🤖 Stripcreator: Für minimalistische Cartoons mit viel Humor.
Text gehört in gut lesbare Blasen – am besten knapp und aussagekräftig. Achte auf die Leserichtung: von links nach rechts, oben nach unten. Erzähltexte platzierst du z. B. oben am Panelrand in rechteckigen Kästen.
Digital kannst du deinen Comic bequem bearbeiten und sogar online veröffentlichen – etwa über eigene Websites, Webtoon-Plattformen oder Social Media.
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Wie kann ich mein Comic Heft veröffentlichen?
Du hast dein Comic fertig gezeichnet – jetzt willst du es natürlich auch zeigen!
Eine Möglichkeit ist der klassische Weg über einen Verlag. Doch gerade für Newcomer ist das schwierig, da die Auswahl streng und der Wettbewerb groß ist. Viele Zeichner*innen entscheiden sich deshalb fürs Self-Publishing.
Online veröffentlichen
Lade dein Comic als PDF oder Bilddatei auf eine Website oder in ein Forum hoch. Teile den Link auf Social Media und erreiche so dein Publikum.
Print & DIY
Gestalte ein Fotobuch oder nutze Online-Dienste, um dein Comic drucken zu lassen – zum Beispiel als Geschenk oder für kleine Auflagen.

Tipp: Ein individuelles Logo und ein stimmiger Stil helfen dir, einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Ob digital oder analog – Hauptsache, du machst dein Comic sichtbar!
Online Comics zeichnen lernen
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch beim Comiczeichnen dürft Ihr Euch professionelle Hilfe suchen!
Eine Möglichkeit liegt natürlich in den vielen Büchern, die zum dem Thema bereits verfasst wurden. Klassiker wie „How To Draw Comics The Marvel Way“ von Stan Lee geben dir wertvolle Einblicke in Techniken und Erzählstrukturen. Für viele ein echter Geheimtipp zum Einstieg!
Ansonsten gibt es aber auch einige YouTube-Kanäle mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen:
How To Draw: Challenges & Zeichenübungen für Anfänger*innen
AkademieRuhr: Grundlagen und Tipps rund ums Zeichnen
Robert Marzullo: US-Comiczeichner mit coolen Speed Drawings
ComicWelt: Deutschsprachige Tutorials speziell für Comics
Auch Webseiten wie dragoart.com oder kunstkurs-online.de bieten Übungen, Tutorials und Inspiration – ideal zum selbstständigen Lernen!
Und wenn du persönliches Feedback möchtest, kannst du dir ganz einfach einen privaten Comic-Zeichenlehrer oder Malkurse auf Superprof suchen – viele bieten sogar eine kostenlose Probestunde an!