Wenn man Latein lernt, stößt man ziemlich schnell auf den Begriff Kasus. Er klingt kompliziert, ist aber eigentlich das Grundgerüst der lateinischen Grammatik. Denn die Kasus – also die Fälle – zeigen an, welche Rolle ein Wort im Satz spielt.

Wer etwas tut, wen es betrifft oder womit etwas geschieht, all das wird über den Fall gezeigt. Ohne die Kasus wäre es unmöglich, lateinische Sätze richtig zu verstehen oder zu übersetzen.

In diesem Artikel schauen wir uns lateinische Fälle an und zeigen, welche Funktion der jeweilige Fall in einem Satz übernimmt.

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Und los geht's

Was ist ein Kasus Latein?

Im Lateinischen bezeichnet der Begriff Kasus den grammatischen Fall eines Nomens, Pronomens oder Adjektivs. Jeder Fall gibt an, welche Funktion ein Wort im Satz übernimmt – etwa ob es das Subjekt, ein Objekt oder eine Ergänzung ist.

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Was ist ein Kasus Latein?

Ein Kasus (lateinisch für „Fall“) ist eine grammatische Form, die anzeigt, welche Funktion ein Wort im Satz hat.

Latein kennt insgesamt fünf Fälle, die wir gleich vorstellen werden!

Da im Lateinischen die Satzbedeutung hauptsächlich durch die Endungen der Wörter vermittelt wird, ist der Kasus besonders wichtig. Er ersetzt feste Satzstellungen, wie wir sie im Deutschen kennen, und macht den lateinischen Satzbau flexibel und vielseitig.

Wenn Du dich tiefer damit beschäftigen möchtest, lohnt sich Latein Nachhilfe Augsburg.

Der Kasus ist übrigens eine der drei Deklinationskategorien, also der Kategorien, die bestimmen, wie sich die Endungen von Wörtern verändern.1 Hier siehst Du die Kategorien der Deklination:

Kasus

Numerus

Genus

Der Kasus verrät dir im Lateinischen die Rolle eines Wortes im Satz und ist damit der Schlüssel zum richtigen Übersetzen.

Lateinische Fälle im Überblick

Anders als im Deutschen, wird die Funktion eines Satzgliedes nicht über die Reihenfolge der Wörter angegeben, sondern über die Wortendungen, die wiederum die Fälle widerspiegeln. Jetzt wissen wir, was ein Kasus Latein ist, aber welche Fälle gibt es genau?

Der Nominativ

Der Nominativ ist der erste und wohl wichtigste Fall im Lateinischen. Er zeigt an, wer oder was eine Handlung ausführt, und übernimmt damit die Rolle des Subjekts im Satz. Ohne Nominativ gibt es also keinen vollständigen Satz, denn nur durch ihn wird klar, „wer etwas macht“.

Nominativ

Subjekt im Satz

Ein Beispiel: Puer librum legit. – Der Junge liest ein Buch. Hier steht puer (der Junge) im Nominativ und ist das Subjekt, das die Handlung des Lesens vollzieht.

Inschriften auf Wand.
Der Nominativ kommt in jedem lateinischen Text vor. |Quelle: Veer Shah

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Der Nominativ wird außerdem in Prädikatsnomen verwendet, also wenn nach dem Verb sein (esse) eine Eigenschaft oder Zugehörigkeit beschrieben wird. Beispiel: Puella est amica. – Das Mädchen ist eine Freundin.

Der Genitiv

Der Genitiv ist der zweite Fall im Lateinischen und wird oft als Fall des Besitzes bezeichnet. Er beantwortet die Frage „Wessen?“ und zeigt damit eine Zugehörigkeit oder Herkunft an.

Genitiv

Fall des Besitzes

Ein einfaches Beispiel: Liber pueri – das Buch des Jungen. Hier zeigt der Genitiv pueri, dass das Buch dem Jungen gehört.

Der Genitiv wird aber nicht nur für Besitz verwendet, sondern hat auch andere wichtige Funktionen:

  • Teilungsgenitiv: Er gibt das Ganze an, von dem ein Teil genannt wird. Bsp.: Pars exercitūs – ein Teil des Heeres.
  • Objektgenitiv: Einige Substantive, Adjektive und Verben verlangen im Lateinischen einen Genitiv. Bsp.: Memoria bellī – die Erinnerung an den Krieg.
  • Genitivus qualitatis: Er beschreibt Eigenschaften. Bsp.: Vir magnae sapientiae – ein Mann von großer Weisheit.

Der Genitiv hilft also, Beziehungen zwischen Wörtern genauer auszudrücken und ist ein Schlüssel zum Verständnis vieler Satzkonstruktionen.

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Der Dativ

Der Dativ ist der dritte Fall im Lateinischen und wird oft als Fall des Empfängers bezeichnet. Er beantwortet die Frage „Wem?“ und zeigt an, für wen etwas geschieht.

Dativ

Fall des Gebens und Empfangens

Ein einfaches Beispiel: Puellae librum do – Ich gebe dem Mädchen ein Buch. Hier steht puellae im Dativ und markiert die Empfängerin.

Neben dieser Grundfunktion hat der Dativ noch weitere wichtige Verwendungen:

  • Dativus possessivus: Zeigt Besitz an, oft mit esse. Bsp.: Mihi est liber – Ich habe ein Buch (wörtlich: „Mir ist ein Buch“).
  • Dativus commodi/incommodi: Gibt an, wem etwas nützt oder schadet. Bsp.: Hoc tibi prodest – Das nützt dir.
  • Dativus finalis: Zeigt den Zweck oder die Bestimmung an. Bsp.: Auxilio venit – Er kommt zur Hilfe.
  • Dativ nach bestimmten Verben, Adjektiven und Substantiven: Manche Wörter fordern im Lateinischen den Dativ. Bsp.: Parere alicui – jemandem gehorchen.

Der Dativ macht also sichtbar, wer indirekt von einer Handlung betroffen ist, sei es als Empfänger, Besitzer oder Betroffener.

Um das zu beherrschen, solltest Du die lateinischen Adjektive beherrschen.

Der Akkusativ

Der Akkusativ ist der vierte Fall im Lateinischen und beantwortet die Frage „Wen?“ oder „Was?“. Er zeigt an, wer oder was direkt von der Handlung betroffen ist, also das direkte Objekt eines Satzes.

Akkusativ

Fall des direkten Objekts

Beispiel: Puer librum legit – Der Junge liest ein Buch. Hier steht librum im Akkusativ – es ist das, was gelesen wird.

Statue von Mann mit Umhang vor roter Wand.
Texte von Caesar lassen sich nur verstehen, wenn man auch den Kasus kennt. |Quelle: iam_os

Zusätzlich zu seiner Hauptfunktion hat der Akkusativ noch einige weitere Verwendungen:

  • Richtungsangabe / Akkusativ der Richtung (Accusativus directionis): Zeigt an, wohin etwas geschieht, oft mit Präpositionen. Bsp.: Ad villam ambulat – Er geht zum Landhaus.
  • Dauerangaben (Accusativus temporis): Drückt aus, wie lange etwas dauert. Bsp.: Tres horas laboravit – Er arbeitete drei Stunden lang.
  • Akkusativ nach bestimmten Präpositionen: Viele Präpositionen wie inadper fordern den Akkusativ. Bsp.: In urbem venit – Er kommt in die Stadt.

Der Akkusativ ist also der Fall des Geschehens, direkt betroffen oder in Bewegung und gehört zu den wichtigsten Fällen, wenn man lateinische Sätze verstehen möchte.

Die Endungen der Fälle bestimmen auch den lateinischen Satzbau.

Der Ablativ

Der Ablativ ist der sechste Fall im Lateinischen und erfüllt viele unterschiedliche Funktionen. Er beantwortet häufig die Fragen „Womit?“, „Wodurch?“, „Wo?“ oder „Wann?“.

Ablativ

vielseitiger Fall

Seine Hauptaufgabe ist, Umstände einer Handlung zu beschreiben, also das Mittel, die Art und Weise oder den Ort einer Handlung. Hier kommen einige Beispiele zu den unterschiedlichen Verwendungen:

  • Instrumental / Mittel: Gladio pugnat – Er kämpft mit dem Schwert.
  • Ursache / Grund: Timore territus est – Er ist aus Angst erschrocken.
  • Ort / Ablativus loci: In horto laborat – Er arbeitet im Garten.
  • Begleitung: Cum amico venit – Er kommt mit einem Freund.
  • Zeitangabe / Ablativus temporis: Prima luce venit – Er kommt bei Tagesanbruch.

Zudem wird der Ablativ oft in Verbindung mit Präpositionen verwendet, z. B. incumabde, um genauere Bedeutungen auszudrücken. Er zeigt also Umstände, Mittel, Zeit und Begleitung an und ist damit einer der flexibelsten und wichtigsten Fälle im Lateinischen.

Auch die lateinische Verb Konjugation solltest Du beherrschen.

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Endungen Latein Fälle

Wir haben viel darüber gesprochen, dass die Endungen der Wörter entscheidend sind. Bestimmt wird das ganze in verschiedenen Tabellen zur Deklination. Schauen wir uns die wichtigsten Endungen der Fälle im Überblick an:

 a-Deklination
feminin (Sg./Pl.)
o-Deklination
maskulin (neutrum) (Sg./Pl.)
3. Deklination
maskulin (feminin) (Sg./Pl.)
u-Deklination
maskulin (neutrum) (Sg./Pl.)
e-Deklination
feminin
Nominativ-a / -ae-um / -i (-a)- / -es (-ia)-us / -us-es / -es
Genetiv-ae / -arum-i / -orum-is / -um (-ium)-us / -uum-ei / -erum
Dativ-ae / -is-o / -is-i / -ibus-ui / -ibus-ei / -ebus
Akkusativ-am / -as-um / -os (-a)-em (-im) / -is (-es)-um (-u) / -us (-ua)-em / -es
Ablativ-a / -is-o / -is-e (-i) / -ibus-u / -ibus-e / -ebus

Jede Deklination hat also typische Endungen im Singular und Plural, die Du dir merken solltest, um zu erkennen, in welchem Fall ein Wort auf Latein steht.

Dazu gehört auch, dass Du den Wortstamm erkennen solltest, denn dieser bleibt immer gleich, nur die Endung wechselt je nach Kasus.

Die einzelnen Fälle erkennst Du an den lateinischen Deklinationen, also den Endungen der Wörter.

So erkennst Du die Latein Fälle

Die lateinischen Fälle sind das Herzstück der lateinischen Grammatik, doch wie kannst Du sie im Text erkennen? Anders als im Deutschen zeigt Latein nicht primär die Wortstellung, sondern die Endungen der Wörter, also die Kasusendungen, an.

Inschrift auf Steinplatte an Balkon neben Steinstatuen.
Durch bestimmte Fragewörter erkennst Du den Fall in einem lateinischen Text. |Quelle: Emiliano Cicero

Jedes Substantiv, Adjektiv oder Pronomen trägt eine Endung, die angibt, welche Funktion es im Satz hat, ob Subjekt, Objekt, Besitz, Mittel oder indirektes Objekt.

Fragewörter

Dabei gibt es spezifische Fragewörter, die jeweils zu den Fällen passen. Ein paar Hinweise und die passenden Fragewörter zu den Kasus Latein:

Nominativ

Subjekt

wer oder was?

Akkusativ

direktes Objekt

wen oder was?

Genitiv

Besitz oder Zugehörigkeit

wessen?

Ablativ

Mittel, Art, Ort oder Zeit

womit, wodurch, wo, wann?

Dativ

indirektes Objekt

wem?

Mithilfe von Übungen und Deklinationstabellen kannst Du die Kasusendungen schnell automatisieren und im Text sofort anwenden. Achte auch darauf, dass viele Präpositionen Hinweis auf Ablativ oder Akkusativ geben.

Ähnlich wie die wichtigsten Latein Vokabeln solltest Du dir die Endungen merken.

Regelmäßigkeit

Neben den Fragewörtern gibt es einige Regelmäßigkeiten, die man kennen sollte, da sie das Erkennen der Fälle vereinfachen:

  • Der Buchstabe "m" sagt Dir in der Regel, dass der Fall ein Akkusativ-Singular ist, also Empfänger der Aktion.
  • Der Buchstabe "s" zeigt tendenziell an, dass der Fall ein Akkusativplural ist.
  • Die Endung des Singular-Falls der 3. Deklination ist "-is", der Plural "es".
  • Die Buchstaben "um" kommen in allen Genitivpluralformen vor.
  • Die Buchstaben "is" kommen in allen Dativ- / Ablativpluralformen vor.
  • Anders als Nominativ und Akkusativ sind die Neutralen identisch mit den Maskulinen derselben Gruppe.
  • Die neutralen Nominativ- und Akkusativ-Fallendungen sehen aus wie der weibliche Singular-Nominativ. Dies ist ein Muster, das sich auch durch unregelmäßige Deklinationssätze zieht (wie in „haec“).
  • Die Genitiv-Singular-Endungen sind entweder identisch oder fast identisch mit den Nominativ-Plural-Endungen in derselben Deklinationsklasse.

Wenn Du auf diese Dinge achtest, wird es dir leichter fallen, die Latein Fälle zu beherrschen.

Quellen

  1. Hulatt, Lily/Lily Hulatt: Kasus Latein, in: StudySmarter, 08.05.2023, [online] https://www.studysmarter.de/schule/latein/latein-grammatik/kasus-latein/.
  2. Duden Lernattack. Ablativ. [online] https://learnattack.de/schuelerlexikon/latein/ablativ/.
  3. Duden Lernattack. Der Kasus in Latein. [online] https://learnattack.de/latein/kasus/.

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Elissa Semaan

Leidenschaftliche Weltenbummlerin, Köchin und Lebensgenießerin.