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"Diejenigen, welche an der Praxis ohne Wissenschaft gefallen finden, sind wie Schiffer, die ohne Steuer und Kompass fahren.”
–Leonardo Da Vinci
Die Naturwissenschaften sind logisch und ergeben für schlaue Köpfe komplett Sinn. Das Studieren jeglicher wissenschaftlicher Disziplinen, so wie Biologie, Chemie und Physik, ermöglicht es, komplexe Konzepte zu verstehen, zu denen die Menschheit vorher nicht vordringen konnte.
Manchen Menschen fällt es schwer, die Grundlagen der Naturwissenschaften zu verstehen, während andere eine tiefe Wertschätzung für wissenschaftliche Themen entwickeln und sich entscheiden, im wissenschaftlichen Bereich Karriere zu machen.
Für die, die ihre Liebe der Wissenschaft mit dem Lösen von Geheimnissen verbinden wollen, ist eine Karriere in der forensischen Wissenschaft eine tolle Option.
Aber, was macht ein Forensiker überhaupt? Superprof schaut sich jetzt eine Unterdisziplin der forensischen Wissenschaft namens Kriminalbiologie an. Schnapp Dir einen Kaffee und entspann Dich, während Wir die Grundlagen der Kriminalbiologie durchgehen, erläutern, warum Kriminalbiologie Studieren eine exzellente Idee ist und wo Du sie in Deutschland studieren kannst, sowie welche Berufe man als anerkannter Kriminalbiologe erwarten kann.
Die Grundlagen der Kriminalbiologie
CSI: Miami, Law & Order, Dexter oder auch der Tatort, das sind alles bekannte Fernsehserien die eine breite Masse an Zuschauern haben, teilweise sogar auf weltweiter Bühne. Was haben sie gemeinsam?
Sie alle zeigen regelmäßig Aspekte und bestimmte Techniken aus der Kriminalbiologie zur Durchsetzung von Strafrecht.

Was ist Forensik und Kriminalbiologie?
Kriminalbiologie ist die Anwendung von Biologie zur Aufarbeitung straf- und bürgerrechtlicher Gerichtsfälle. Es gibt einige Unterdisziplinen der Kriminalbiologie, die interessierte Studenten an Universitäten und Schulen der ganzen Welt studieren können. Schauen Wir Uns diese Grundkonzepte der Kriminalbiologie an, die jeder Wissenschaftsfan studieren kann:
- DNA-Analyse: DNA gehört zu den wichtigsten Beweismitteln, die Forensikspezialisten am Tatort entnehmen können, um ein Verbrechen aufzudecken. DNA bezeichnet man in der Forensik oft als biologischen Beweis, was das Nonplusultra der forensischen Wissenschaft bildet. DNA-Analyse lässt sich vielfach in der Biologie anwenden, etwa für Vaterschaftstests, die Identifizierung unbekannter menschlicher Überbleibsel sowie dem Zuordnen von Verdächtigen und Opfern zu Beweismitteln, Tatorten oder anderen Beteiligten.
- Forensische Anthropologie: Durch die Analyse von Überbleibseln menschlicher Skelette wird die wissenschaftliche Disziplin der Anthropologie auf die Forensik angewandt. Zum Beispiel könnte für einen bestimmten Fall ein Anthropologe zu Rate gezogen werden, um Ethnie, Geschlecht, Alter und mögliche Beschwerden zu bestimmen, die durch die Betrachtung der Skelettstrukturen bestimmt werden können.
- Forensische Odontologie: Zahnärzte können sich in der forensischen Odontologie spezialisieren und eingeladen werden, in einem Kriminallabor zu arbeiten, um bei der Identifizierung menschlicher Überreste zu helfen. Da der Zahnschmelz die härteste Substanz im menschlichen Körper ist, können Zahnärzte oder Zahn-Kieferspezialisten Überreste mit Odontogrammen vergleichen.
- Forensische Pathologie: Ein forensischer Pathologe ist ein anerkannter Arzt und Gerichtsmediziner, mit der Hauptaufgabe, Autopsien durchzuführen. Wer CSI geschaut hat erinnert sich vielleicht an Dr. Al Robbins. Ein solcher Arzt muss sich besonders gut mit dem menschlichen Körper auskennen und spielt in manchen Fällen eine entscheidende Rolle darin, die Todesursache festzustellen.
- Forensische Toxikologie: Dieser Teil der Kriminalbiologie wird in Gerichtslaboren praktiziert und nutzt Methoden der Gerichtschemie und der Biochemie, um Auskunft darüber geben, ob die Todesursache mit einer Vergiftung oder Drogenkonsum in zusammenhängt.
All diese genannten Teilbereiche sind essentiell für das wissenschaftliche Studium der Kriminalbiologie. Es gibt übrigens auch sogenannte Kriminalpsychologen und auch ein Kriminalpsychologie Studium, der Übersicht wegen konzentrieren Wir Uns aber heute auf andere Bereiche. Darüber bringen auch Mikrobiologen Fähigkeiten mit, die im forensischen Labor essentiell sind. In Unserem Artikel zu den Grundlagen der Mikrobiologie erfährst Du mehr über ihr Berufsbild.
Warum Kriminalbiologie studieren?
Bevor Du Dich für eine Karriere entscheidest, die viele Jahre an vertiefter Bildung und gewissenhaftem Lernen erfordert, solltest Du Dich mit den Vor- und Nachteilen auskennen, die Dein ausgewählter Fachbereich mit sich bringt.
Beispielsweise bringt eine Karriere als Arzt viele Vorteile mit sich, so wie die Möglichkeit, menschliche Leben zu retten und einen tiefen Einblick in das Gesundheitssystem zu bekommen. Andererseits müssen Ärzte auch ein paar Nachteile hinnehmen, darunter eine immense Verantwortung und lange Arbeitszeiten.

Ähnlich sieht es bei der Kriminalbiologie aus; Das Studium der forensischen Wissenschaft an der Uni bringt sowohl Vor- und Nachteile mit sich.
Da Wir bei Superprof aber immer optimistisch sein wollen, schauen Wir Uns heute nur ein paar der Hauptgründe und Vorteile an, die mit dem Studium von Kriminalbiologie an einer anerkannten Wissenschaftseinrichtung einhergehen:
- Eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten: In der Wissenschaft gibt es viele Karriereoptionen für Personen mit einem Diplom der Kriminalbiologie. Nichtsdestotrotz wird ein Abschluss in der forensischen Wissenschaft auch von anderen Arbeitgebern bestimmter Bereiche gern gesehen, etwa im Bildungsbereich und der Strafverfolgung.
- Entwicklung wertvoller Fähigkeiten: Im Studium der Kriminalbiologie werden ein paar unverzichtbare Eigenschaften gefördert, etwa Fähigkeiten in der Problemlösung, analytische, hermeneutische oder investigative Fähigkeiten, Geduld, Konzentration sowie die systematische Herangehensweise an eine Situation oder einen Fall.
- Eine spannende Karriere: Wer sich dafür entscheidet, forensische Wissenschaft zu studieren, zielt damit auf einen aufregenden Beruf als Tatortermittler ab, bei dem DNA und physische Beweismittel in top ausgestatteten Laboren analysiert werden, Tatverdächtigte hinterführt werden und alte Fälle neu ausgegraben werden. Wenn ein Leben ohne Schlaf und voller Adrenalin das Richtige für Dich ist, dann wirst Du Kriminalbiologie!
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Wo man Kriminalbiologie in Deutschland studieren kann
Laut statista.com gab es in Deutschland im Wintersemester 19/20 107 Universitäten und 213 Fachhochschulen. Deutsche Bürger und internationale Studenten können also in allen Bundesländern, egal ob Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein, die Grundlagen verschiedenster akademischer Bereiche erlernen.
Wie sieht es also mit der Forensik aus? Gibt es deutsche Universitäten, die den Studenten die notwendigen Fähigkeiten vermitteln, um Tatortermittler zu werden? Wie werde Ich Forensiker?
Die Antwort ist nicht ganz so eindeutig, da die Forensik so viele Berufsfelder beherbergt. Anders als in anderen Ländern gibt es beispielsweise kein vollständiges Studium der Kriminalbiologie. Zwar lassen sich Studiengänge wie “Naturwissenschaftliche Forensik” oder “Umweltmonitoring und forensische Chemie” finden, diese haben jedoch nicht die Biologie als Hauptfokus.
Hier also ein kleiner Überblick zu den Möglichkeiten, Kriminalbiologe zu werden:
- Klassisches Studium der Medizin/Zahnmedizin: Wer in der forensischer Odontologie oder als Gerichtsmediziner in der forensischen Pathologie tätig sein möchte, braucht in Deutschland ein jeweiliges Studium mit Staatsexamen und fünf Jahre Berufserfahrung als Assistenzarzt zum Erreichen des Facharzt. Um also die Todesursache einer Leiche feststellen und diese überhaupt näher untersuchen zu dürfen, solltest Du Dich für das Medizinstudium bewerben und im Anschluss auf die Facharztprüfung eine Weiterbildung im Bereich der Rechts- und Gerichtsmedizin machen. Medizin kann man in zahlreichen deutschen Städten studieren, zu berüchtigten Universitäten für das Medizinstudium gehören Heidelberg, Bonn und München. Die Zulassungsvorraussetzungen sind allerdings sehr hoch, meistens braucht man im Abitur etwa einen Schnitt von 1.0, um Medizin studieren zu können.
- Studium der Biologie oder Molekularbiologie: Auch ein klassisches Biologiestudium (Bachelor of Science) kann Dir die Tür zu einer Karriere in der Forensik öffnen. Anstatt einer Tätigkeit als Gerichtsmedizin zu folgen, bildest Du Dich hiermit aber eher für die Laborarbeit aus, etwa die Untersuchung von Fingerabdrücken, Blutspuren und Speichelresten. Du kannst im Bachelor bereits entsprechende Fokusse setzen und Dich in einem Master weiter spezialisieren. Gute Universitäten für das Biologiestudium sind die Uni Würzburg (NC-frei!) und die Uni Münster, Molekularbiologie kannst Du in Jena und an der Westfälischen Hochschule Recklinghausen studieren.
- Spezialisierter Forensik-Bachelor: Wie bereits erwähnt ist ein Bachelor in Forensik schwer zu finden in Deutschland. Wenn Du keine Lust auf den Informatik-Teil der forensischen Wissenschaft hast und nicht in die IT Forensik, sondern wirklich in die Kriminalbiologie möchtest, bringt Dir etwa der Bachelor Analytische & Digitale Forensik an der Hochschule Fresenius nicht so viel. Eher interessant könnte vielleicht der Bachelor of Science Naturwissenschaftliche Forensik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sein. Er genießt gute Bewertungen von Studenten, da die überschaubare Kursgröße und die engagierten Dozenten eine hohe Lehrqualität ermöglichen. Außerdem werden für den Abschluss einige Praktika verlangt, wodurch der praktische Bezug des Erlernten ebenfalls nicht zu kurz kommt. Der einzige Nachteil des Studiums ist, dass es sehr breit gefächert ist und somit eher als Einblick in die verschiedenen Bereiche der Forensik dient, als dass es Dich umfassend in einer Disziplin ausbildet. Hier ist also definitiv noch ein Master im Anschluss notwendig. Übrigens ist dieses Forensik Studium NC-frei, wenn es Dich also interessiert, kannst Du Dich auf der Website der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg näher dazu informieren.
Es gibt sicherlich auch andere Wege, um in der Kriminalbiologie sein Glück zu finden, das hier dient nur als erster Überblick. Alternativ gibt es natürlich auch Universitäten, an denen Du eine andere Teildisziplin der forensischen Wissenschaft studieren kannst, wie etwa Informatik und digitale Forensik. Bevor Du Dich also für ein bestimmtes Studium entscheidest, um Forensiker zu werden, solltest Du Deine Optionen gut analysieren und die für Dich beste auswählen.
Und wenn es doch nicht in die Forensik gehen soll, kannst Du an deutschen Universitäten natürlich auch andere Biologie-Studiengänge belegen, die sich etwa mit den Grundlagen der Wildbiologie & Jagdwirtschaft befassen oder interessierte Studenten zu hoch kompetenten Bioingenieuren machen.
Die besten Karriereoptionen für Studenten der Kriminalbiologie
Da auch Deutschland nicht von Kriminalität verschont ist, fällt es den meisten Absolventen mit einem Diplom der forensischen Wissenschaft leicht, direkt einen Job zu finden.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu erwähnen, dass eine Karriere als Tatortermittler nicht das einzige Berufsfeld für Absolventen der oben vorgestellten Studiengänge ist. Egal ob Du Medizin, Biologie oder Naturwissenschaftliche Forensik studieren möchtest, im Anschluss findest Du auch abseits des Kriminallabors eine Anstellung.
Hier also ein paar der besten Berufe für Absolventen der Forensik oder (Molekular-)Biologie:
- Biomedizinische Analytik
- Forensische Computer Analytik
- Forensische Wissenschaft
- Toxikologie
- Tatortermittler
Die gerade erwähnte Möglichkeiten sind nicht die die einzigen Optionen für Absolventen mit einem Abschluss in Forensik oder Biologie. Es können sich auch Karrierewege in folgenden Bereichen ergeben:
- Dozent an einer Uni mit Fokus auf Forensik
- Juristische Hilfskraft
- Polizist
- Lehrer an einer weiterführenden Schule
Trotzdem ist es essentiell, dass frische Absolventen etwas Arbeitserfahrung in Labor sammeln, um künftigen Arbeitgebern zu zeigen, dass sie die notwendigen Fähigkeiten besitzen.
Die Kriminalbiologie kann eine erfüllende Karriere mit vielen besonderen Momenten sein. Bevor Du mit Dich aber mit Deinem Abschluss an die Arbeit machst, könnte es schlau sein, Deine Gewissenhaftigkeit, Interpretationsfähgkeiten, Geduld und Konzentration zu verbessern. Dadurch verbesserst Du Deine Chancen, eine erfolgreiche und belohnende Karriere in der Kriminalbiologie zu haben. Dein Forensiker Gehalt hängt nicht zuletzt auch von solchen Faktoren ab.
Wenn Du Dich mit anderen Unterdisziplinen der Biologie beschäftigen möchtest, schau Dir Doch den Überblicksartikel von Superprof zu dem Thema an.
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