Französisch gilt als eine der schönsten Sprachen der Welt, denn es ist melodisch, elegant und voller Klangfarben. Doch viele Lernende stoßen schnell auf eine Herausforderung: die Aussprache. Wörter werden oft nicht so gesprochen, wie sie geschrieben sind und manche Buchstaben scheinen einfach zu verschwinden.
Um nicht die häufigen Fehler im Französischen zu machen, sollte man die Ausspracheregeln Französisch beherrschen, wenn man die Sprache lernen möchte.
In diesem Artikel lernst du die wichtigsten Ausspracheregeln im Französischen kennen, von den typischen Nasallauten über die Liaison bis hin zu den stummen Endungen. Mit ein wenig Übung wirst du schon bald klingen wie ein echter Frankophone!
Die Liaison im Französischen
Ein zentrales Merkmal der französischen Aussprache ist die sogenannte Liaison. Dabei wird das Endkonsonant eines Wortes, der normalerweise stumm bleibt, mit dem Anfang des folgenden Wortes verbunden und ausgesprochen. So entsteht ein fließender, harmonischer Klang, der typisch französisch ist!
Im Französischen enden viele Wörter auf Konsonanten, die nicht ausgesprochen werden. Wenn aber das nächste Wort mit einem Vokal oder stummem „h“ beginnt, wird dieser Konsonant mitgesprochen, die Wörter „verbinden“ sich also.
Schau dir diese Beispiel an:
- les amis → [lez‿ami] („die Freunde“)
- vous avez → [vu‿zave] („ihr habt“)
Das lernst Du auch im Französisch Sprachkurs Berlin!
Die Liaison sorgt dafür, dass die Sprache fließender und natürlicher klingt. Dabei unterscheidet man drei Arten der Liaisons.
🔹 Obligatorische Liaison
In einigen Fällen ist die Liaison verpflichtend und muss ausgesprochen werden, sonst klingt der Satz unnatürlich oder falsch.

👉 Beispiele:
- les‿enfants → [lez‿ɑ̃fɑ̃]
- vous‿avez → [vu‿zave]
- un‿ami → [œ̃‿nami]
Das sind klassische Beispiele französischer Liaisons.
🔹 Optionale Liaison
Einige Liaisons sind freiwillig, wobei das oft hängt vom Sprachstil abhängt. In formeller Sprache (z. B. im Nachrichtensprechen) wird sie häufiger verwendet als im Alltag.
👉 Beispiele:
- avant‿hier → [avɑ̃‿tjɛʁ]
- très‿intéressant → [tʁɛ‿zɛ̃teʁesɑ̃]
Das kommt auch auf die Region und den Dialekt an.
🔹 Verbotene Liaison
In manchen Fällen darf keine Liaison gemacht werden, etwa nach Eigennamen, vor dem Wort et („und“) oder in bestimmten grammatischen Konstruktionen.
👉 Beispiele:
- ❌ Jean‿aime (stattdessen einfach Jean aime)
- ❌ et‿elle (richtig: et elle)
Hier wäre es schlicht ein Fehler, die Wörter verbunden auszusprechen. Das kannst Du in mit Französisch Nachhilfe üben.
Die Liaison macht dein Französisch natürlicher und zeigt, dass du die Melodie der Sprache verstanden hast. Besonders in gesprochenem Französisch sorgt sie für einen schönen, rhythmischen Sprachfluss.
Aussprache von Vokalen
Die Vokale sind das Herz der französischen Sprache und geben ihr Klang, Farbe und Ausdruck. Anders als im Deutschen unterscheidet das Französische zwischen vielen feinen Lautnuancen, die für deutsche Lernende anfangs ungewohnt sind.
Wer eine authentischen Aussprache entwickeln möchte, der sollte sich auf die Vokale konzentrieren.
Die fünf Grundvokale
Im Französischen gibt es – wie im Deutschen – die Buchstaben a, e, i, o, u, doch sie werden anders ausgesprochen:
| Buchstabe / Laut | IPA (Hauptvariante(n)) | Beispiel | Hinweis / Tipp |
|---|---|---|---|
| a | [a] | papa [papa] | Offener Vokal, ähnlich wie deutsches „a“ in „Mama“. |
| e (Mehrfachfunktion) | [ə], [e], [ɛ] | le [lə], été [ete], belle [bɛl] | Kann stumm (Schwa [ə]) oder ausgesprochen (geschlossen [e] / offen [ɛ]) sein. Schwa am Wortende wird oft weggelassen in schneller Sprache. |
| i | [i] | si [si], midi [midi] | Wie deutsches „i“ in „Liebe“ — hohe, vordere Zungenstellung. |
| o | [o], [ɔ] | rose [roz], porte [pɔʁt] | Geschlossen [o] vs. offen [ɔ] — Mundöffnung entscheidet. |
| u | [y] | lune [lyn] | Typisch französisch: Lippen rund, Zunge wie bei [i]. Kein direktes deutsches Äquivalent. |
💡 Tipp: Der Laut [y] in lune ist besonders typisch für Französisch. Übe ihn, indem du „i“ sagst und dabei die Lippen rund formst, als würdest du „ü“ sagen – aber die Zunge bleibt in der i-Position.
Beim Sprechen sollte man auch die Regeln französischer Grammatik kennen.
Kombinationen von Vokalen
Im Französischen stehen Vokale häufig in Kombination, zwei oder mehr nebeneinander ergeben dann einen neuen Laut. Diese Kombinationen nennt man Diphthonge, obwohl sie im Französischen meist nicht als echte Doppellaute (wie im Deutschen „ei“ oder „au“) gesprochen werden.

Stattdessen verschmelzen sie zu einem einzigen Klang. Hier kommen einige Beispiele:
- ai / ei → ausgesprochen [ɛ] wie in j’ai [ʒɛ] („ich habe“)
- au / eau → ausgesprochen [o] wie in eau [o] („Wasser“)
- ou → ausgesprochen [u] wie in jour [ʒuʁ] („Tag“)
- oi → ausgesprochen [wa] wie in moi [mwa] („ich“)
- ien / ion / ié → ergeben einen gleitenden Laut mit [j], z. B. piano [pjano]
Französische Vokalkombinationen sehen oft kompliziert aus, folgen aber klaren Mustern.
Nasalvokale im Französischen
Eine Besonderheit der französischen Sprache sind die Nasalvokale, also Laute, bei denen die Luft gleichzeitig durch Mund und Nase entweicht. Sie entstehen, wenn ein Vokal vor einem „n“ oder „m“ steht, das nicht ausgesprochen, sondern nasalisiert wird.
Natürlich eignen sich Französischkurse München dazu, die Aussprache zu üben.
Die vier wichtigsten Nasalvokale sind:
[ɑ̃] wie in sans [sɑ̃] („ohne“)
[ɔ̃] wie in nom [nɔ̃] („Name“)
[ɛ̃] wie in pain [pɛ̃] („Brot“)
[œ̃] wie in un [œ̃] („eins“)
Hier siehst Du noch einige bekannte Beispiele:
| Nasalvokal | Beispiel | Aussprache (IPA) | Deutsche Bedeutung |
|---|---|---|---|
| an / en | sans, blanc, enfant | [ɑ̃] | ohne, weiß, Kind |
| on | nom, bon, long | [ɔ̃] | Name, gut, lang |
| in / ain / ein / im | pain, main, vin, simple | [ɛ̃] | Brot, Hand, Wein, einfach |
| un / um | un, parfum, brun | [œ̃] | eins, Parfüm, braun |
Beim Nasalvokal bleibt der Mund leicht geöffnet, während die Luft teilweise durch die Nase entweicht. Es ist also kein „an“ oder „on“, sondern ein einziger Laut.
Vokale mit Akzenten
Akzente sind im Französischen nicht nur Schmuck, sondern verändern Aussprache und Bedeutung eines Wortes. Ein und derselbe Buchstabe kann durch einen Akzent völlig anders klingen.
Es gibt fünf verschiedene Akzentzeichen im Französischen, die hauptsächlich auf den Buchstaben e, aber auch auf a und u vorkommen können.
| Akzent | Zeichen | Beispiel | Aussprache | Erklärung |
|---|---|---|---|---|
| accent aigu | é | été | [e] | Das é wird geschlossen ausgesprochen – wie ein deutsches „e“ in „sehen“. |
| accent grave | è | père | [ɛ] | Das è klingt offen, ähnlich dem „ä“ in „Bett“. |
| accent circonflexe | ê | forêt | [ɛ] | Zeigt häufig den Verlust eines historischen Buchstabens (z. B. „forest“ → „forêt“). Die Aussprache ist meist offen. |
| tréma | ë, ï, ü | Noël, Haïti | [eə], [iə], [yə] | Beide Vokale werden getrennt ausgesprochen, z. B. „No-ël“ statt „Noel“. |
| cédille | ç | garçon | [s] | Verändert das „c“ vor „a“, „o“, „u“ zu einem weichen Laut [s]. Wird nur bei „ç“ verwendet. |
Akzente verändern nicht nur den Klang, sondern oft auch die Bedeutung eines Wortes. Ein bekanntes Beispiel:
ou - oder
mur - Mauer
la - weiblicher Artikel
où - wo
mûr - Brombeere
là - da
Beide werden ähnlich geschrieben, aber durch den Akzent völlig unterschiedlich verstanden.
Neben der Aussprache kommt es auch oft zu französischen Grammatikfehlern.
Aussprache von Konsonanten
Die französischen Konsonanten unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten von den deutschen. Viele Buchstaben werden ähnlich ausgesprochen, aber es gibt einige Besonderheiten, die für Lernende entscheidend sind, um natürlich Französisch zu sprechen.
Stumme Konsonanten am Wortende
Im Französischen werden viele Konsonanten am Wortende nicht ausgesprochen, besonders die Buchstaben s, t, d, x, z, e, p, g.

Hier einige Beispiele:
- grand → [gʁɑ̃]
- frais → [fʁɛ]
- petit → [pəti]
Das h ist im Französischen immer stumm, wie etwa bei l’hôtel (Hotel)!
⚠️ In zusammengesetzten Ausdrücken oder bei der Liaison kann der Konsonant plötzlich hörbar werden.
Besondere Konsonantenlaute
Einige französische Konsonanten unterscheiden sich stark von der deutschen Aussprache:
- r → Das französische „r“ wird meist uvular ausgesprochen ([ʁ]) und im Rachen gebildet, nicht wie das deutsche Zäpfchen-R oder Zungenspitzen-R. In einigen regionalen französischen Dialekten gilt: je tiefer im Rachen das R geformt wird, umso eloquenter der Redner.
- j → Wird wie [ʒ] gesprochen, ähnlich dem „s“ in „Vision“
- g → Vor „e“ oder „i“ weich [ʒ], ansonsten hart [g]
- c → Vor „e“ oder „i“ weich [s], sonst hart [k]
Hier kommen einige Beispiele:
- rouge → [ʁuʒ] („rot“)
- gilet → [ʒili] („Weste“)
- café → [kafe]
Es ist auch wichtig, die Regeln der französischen Rechtschreibung zu beherrschen.
Doppelkonsonanten
Doppelte Konsonanten im Französischen werden oft nicht länger ausgesprochen, im Gegensatz zum Deutschen. Beispiele hierfür sind appel → [apɛl] (nicht länger) und lettre → [lɛtʁ].
Beim Doppel-L ist das etwas anders, das wird entweder wie ein deutsches l oder wie ein j-Laut ausgesprochen. Folgt der Buchstabe auf ein i, dann wird es meist wie ein j ausgesprochen, wenn es auf einen anderen Vokal folgt, dann spricht man es einfach wie ein l aus:
Aussprache wie J
fille - Tochter
veuillez - bitte
paille - Stroh
Aussprache wie L
elle - sie
mille - tausend
ville - Stadt
Wie immer gibt es einige Ausnahmen, die man einfach lernen muss.
Kombinationen von Konsonanten
Manche Konsonantenkombinationen ergeben spezielle Laute:
- ch → [ʃ] wie „sch“ in Deutsch → chat [ʃa] („Katze“)
- gn → [ɲ] wie „ñ“ in Spanisch → montagne [mɔ̃taɲ] („Berg“)
- qu → [k] → quatre [katʁ] („vier“)
Die französische Konsonanten-Aussprache erfordert also viel Aufmerksamkeit!
Sonderlaute im Französischen
Neben den normalen Vokalen und Konsonanten gibt es im Französischen einige besondere Laute, die für Lernende häufig herausfordernd sind. Diese Sonderlaute tragen wesentlich zur typischen Klangfarbe der französischen Sprache bei.
Einige Buchstaben werden nicht wie im Deutschen gelesen:
- ç (cédille) → [s] vor a, o, u - Beispiel: garçon → [gaʁsɔ̃] („Junge“)
- ë, ï (tréma) → Vokale werden getrennt ausgesprochen - Beispiele: Noël → [nɔɛl], Haïti → [aiti]
- œ → [œ] oder [ø], eine Mischung aus „ö“ und „eu“ - Beispiel: cœur → [kœʁ] („Herz“)
Es lohnt sich auch, einen Überblick über einige Grundregeln der Aussprache zu erhalten.









