„Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Ausblick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet.”
Frank Harris
Französisch klingt sexy… Okay! Das stimmt!
Aber was spricht noch dafür, so früh wie möglich mit dem Französisch Lernen anzufangen?
Und ist es überhaupt gut, einem Kind im frühen Alter eine Fremdsprache beizubringen oder sorgt das nur für Verwirrung?
Wir erklären Euch, welche positiven Aspekte frühes Französisch Lernen mit sich bringt und auf was bei Französischunterricht für Kinder zu achten ist.
Zuerst wollen wir auf die Bedeutung der Französischen Sprache in der Welt eingehen, um uns ein besseres Bild davon machen zu können.
Englischkenntnisse sind heute unverzichtbar, aber sind es Französischkenntnisse auch?
In einer von der Englischen Sprache dominierten Welt stellt sich uns Deutschen sicher die Frage, ob Französisch Sprechen Lernen überhaupt Sinn macht.
Ja das macht es!
Hier einige Fakten:
Französisch ist eine Weltsprache und wird nicht nur in Europa gesprochen. | Quelle: Pexels
Zusammengefasst heißt das: Französisch wird eine große politische, diplomatische wie auch wirtschaftliche Bedeutung beigemessen.
Natürlich bei weitem nicht so viel wie Englisch, aber Französisch ist neben Spanisch nicht ohne Grund oft die zweite Fremdsprache an deutschen Schulen.
Im Kindesalter bereits die Grundlagen für die Französische Sprache zu legen, macht also durchaus Sinn, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind.
Was heißt das genau?
Einen perfekten Zeitpunkt um Französisch zu lernen, gibt es so nicht.
Allerdings ist es empfehlenswert bis zur vollständigen Reife des Gehirns (bis zur Pubertät) mit einer Zweitsprache zu beginnen, da der Spracherwerb im jungen Alter einfacher ist.
Die Forschung geht davon aus, dass Kinder Sprachgenies sind.
Sie können im ersten Lebensjahr jede beliebige Sprache lernen und ergreifen unbewusst deren Regeln.
Am besten ist es sogar von Geburt an eine zweite Sprache zu lernen, was aber oft nur zweisprachigen Familien oder Familien mit Bezug zur Französischen Sprache vorbehalten ist.
Vielmehr als der Zeitpunkt, spielt die Qualität und die Art und Weise für erfolgreiches Sprachenlernen eine Rolle.
Das heißt die Sprache altersgerecht zu vermitteln und Lerninhalte an die Interessen des Kindes zu richten.
Braucht Ihr noch Tipps, wie Ihr Kindern Französisch beibringen könnt und das auch amüsante Weise?
Am kindgerechtesten erweist sich das Immersionslernen, wenn es um das lernen einer Fremdsprache geht.
Dabei kommt das Prinzip „Eine Person – eine Sprache“ zum Tragen.
Immersion bedeutet das „Eintauchen“ in eine Sprache durch ein fremdsprachiges Umfeld.
Das tiefe Eintauchen in eine Kultur ist nur über die Sprache möglich. | Quelle: Unsplash
Das kann durch ein Elternteil, durch Bekannte oder Verwandte, einen französischsprachigen Babysitter oder eine französische Kindereinrichtung oder auch in einer zweisprachigen Schule, die bilingualen Unterricht anbietet, umgesetzt werden.
Beim Immersionslernen wird die Französische Sprache konsequent genutzt und die Sprache wird quasi nebenbei erworben.
Die Kinder erschließen sich das Vokabular eigenständig Stück für Stück.
Folgt man nun dem Prinzip der Immersionsmethode, solltet Ihr von Anfang an die Rollen in der Familie klar definieren (wer spricht welche Sprache) und so viel wie möglich auf Französisch mit Eurem Kind von Geburt an sprechen und Französische Bücher vorlesen.
Eventuell ist eine französische Erzieherin oder ein französischsprachiges Aupair für Euch eine Option, so dass Euer Kind einen weiteren emotionalen Bezug zur französischen Sprache aufbauen kann.
Ab dem Alter von 3 Jahren können gezielte Fördermaßnahmen, spielerische Kurse sowie Freundschaften zu anderen französischsprachigen Kindern Eure zweisprachigen Erziehung unterstützen.
Auch aus den großen Möglichkeiten Französisch online zu lernen und das speziell für Kinder dürft Ihr nun ab diesem Alter schöpfen.
Indem Ihr Eurem Sprössling von Klein auf Französisch beibringt, legt Ihr bereits die besten Grundlagen für den Französischunterricht in der Schule und für spezielle Angebote für sprachbegabte Kinder.
Französischer Satzbau sowie französische Aussprache hat Euer Kind bis zum schulfähigen Alter bereits intuitiv aufgeschnappt, so dass das Sprechen auf Französisch keine Hürde darstellen wird.
Vielleicht spricht Euer Kind sogar akzentfrei, wenn es bis dahin in einer intensiven französischen Sprachumgebung gelebt hat.
Allerdings wird im Regelfall kaum Französisch für Grundschulen angeboten, es sei denn Ihr lebt in Baden-Württemberg oder in der Schweiz, wo bereits in der 3. Klasse Französisch unterrichtet wird.
Den Vorsprung Eures Kindes in Französisch macht es möglich spezielle Französische Schule oder Abi-Bac Schulen zu besuchen. | Quelle: Visualhunt
Damit Euer Kind seinen Vorsprung im Französischen nutzen kann und früh Französisch Schreiben lernt, macht es Sinn, auf die Suche nach einer bilingualen Grundschule, einer Schule mit besonderem Französischfokus, wie zum Beispiel die Abi-Bac Schulen oder einem Lycée Français, zu gehen, um Euren Schützling in der Französischen Sprache weiter zu fördern.
Eine Liste französischer Schulen in Deutschland findet Ihr auf der Webseite des Institut Français.
In regulären Schulen wird Französisch oft ab der 6. Klasse angeboten, so dass 5 Schuljahre vergehen würden, ohne das Französisch in der Schule behandelt werden würde.
Wer keine Möglichkeit spezieller französischer Bildungsangebote hat, kann diese Zeit auch immer mit außerschulischen Angeboten, wie auch mit Privatlehrern oder erfahrenen Muttersprachlern im Heimunterricht überbrücken.
Auf Superprof zum Beispiel gibt es auch Lehrer, die Französisch für die Jüngsten anbieten.
Schon so oft hat man den Satz gehört: „Sprachen lernen, hält das Gehirn fit!“
Aber was steckt genau dahinter und was bedeutet das ganz genau für Kinder, die beispielsweise mit Deutsch und Französisch aufwachsen?
Wer mehr als nur eine Sprache lernt, hat nicht nur einen Kommunikationsvorteil, sondern auch andere Fähigkeiten werden indirekt geschult.
Mehrsprachigkeit macht etwas mit unserem Gehirn und Forscher versuchen in Experimenten herauszufinden, was das genau ist.
Schon ab einem Alter von zwei Jahren sind mehrsprachige Kinder besser darin, sich in die Perspektive von anderen hineinzuversetzen, laut Psychologin Kinzler der University of Chicago im Interview mit der WELT.
Da darf man staunen! Französisch als Zweitsprache von klein auf zu lernen, hält ein Leben lang fit und macht unsere Kinder obendrein einfühlsamer und smarter.| Quelle: Pexels
Das Gehirn von Mehrsprachigen arbeitet effizienter.
Das liegt laut Forschern daran, dass das Gehirn die jeweils andere, konkurrierende Sprache unterdrücken bzw. kontrollieren muss.
Diese frühe sehr gute „kognitive Kontrolle“ sorgt dafür, dass ab dem Kleinkindalter mehr Nervenzellen angelegt werden.
Bestimmte Bereiche des Gehirns werden dadurch leistungsfähiger.
Diese sind aber nicht nur für die Sprache verantwortlich, sondern unterstützen auch Aufmerksamkeit, Lösung von Konflikten und ermöglichen Empathie oder Impulse zu unterdrücken.
Im Endeffekt heißt das, dass Zweisprachigkeit nicht nur den Intellekt, sondern auch soziale Kompetenzen von Kindern fördert.
Im Alter schützt Mehrsprachigkeit übrigens vor geistigem Abbau.
Es konnte in unterschiedlichen Studien bewiesen werden, dass sich bei Mehrsprachigen die Demenzerkrankung um 5 Jahre nach hinten verschiebt.
Nun weiß man woher der Spruch „Sprachen lernen hält fit“ kommt.
Ihr erzieht Euer Kind zweisprachig und braucht konkrete Tipps, wie bilinguale Kinder Französisch lernen?
Französisch gehört genau wie Portugiesisch, Rumänisch, Italienisch und Spanisch zu den romanischen Sprachen.
Alle romanischen Sprachen stammen vom sogenannten Vulgärlatein ab.
Französisch ist deshalb eine gute Ausgangssprache um weitere, vor allem romanische Sprachen zu lernen.
Französischsprachigen fällt es viel leichter z.B. Spanisch oder Italienisch zu lernen, da Grammatik und Teile des Wortschatzes durch die gemeinsamen Wurzeln sehr ähnlich sind.
Fließend Spanisch zu lernen ist mit Französischkenntnissen gleich viel einfacher. | Quelle: Unsplash
Nehmen wir zum Beispiel die Spanische Sprache.
Grammatische Strukturen, wie der Subjuntivo/Subjonctif oder die Zeiten von Gegenwart bis Futur ähneln sich stark.
Auch die lexikalische Ähnlichkeit dh. die Gemeinsamkeiten der Wörter in beiden Sprachen ist sehr hoch, so dass man beim Spanisch lernen viel aus dem Französischen ableiten kann.
Deutlich wird das an Wörtern, wie Brot (pan/pain), Land (país/pays) oder Kühlschrank (refrigerador/réfrigérateur) zum Beispiel.
Nicht zuletzt die Nutzung von Akzentzeichen im Spanischen, wie auch im Französischen zur Veränderung der Betonung bestimmter Buchstaben deutet auf die gemeinsamen Wurzeln hin.
Übrigens: Da ein großer Teil des Englischen Wortschatzes auch aus dem Französischen stammt, profitiert man auch im Englischen von Französischkenntnissen (und umgekehrt…)!
Nun gibt es natürlich noch viel mehr Gründe, die dafür sprechen Französisch zu lernen und von denen Euer Kind später profitieren kann:
Nichts ist schöner als im Urlaub in Frankreich alles verstehen und sich austauschen zu können. | Quelle: Pexels
Wie Ihr seht, wird frühes Sprachenlernen mittlerweile von Forschern als unbedenklich, wenn nicht sogar als großes Glück bewertet.
Das zwei Sprachen zur Verwirrung und fehlerhaftem Lernen führen würden, sind alte Sichtweisen, die überholt sind.
Fazit des Ganzen: Frühes Französischlernen bringt viele positive Aspekte mit sich, insofern die Sprache konkret erlebt werden kann.
Denn nur so ist das Sprachenlernen erfolgreich.
Nicht nur im Kindesalter, in den Schul – und Studienjahre und im Berufsleben, sondern auch im Alter haben Mehrsprachige offensichtlich Vorteile.
Alors, c’est parti!
Zögert nicht Eurem Kind die Französische Sprache beizubringen, wenn Ihr die perfekten Bedingungen dafür vorfindet oder schaffen könnt.
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