Tanzen war schon immer ein Teil der Menschheitsgeschichte. Auch die Geschichte des Balletts reicht weit in die Vergangenheit. Schließlich ist Ballett ist eine der ältesten und bekanntesten Tanzformen der Welt. Wer einen Tanz Kurs besuchen möchte, der entscheidet sich oft für eine Ballettschule.
Vom höfischen Tanz der Renaissance in Italien über die französische Entwicklung bis hin zur Perfektionierung in Russland hat Ballett viele Transformationen durchlaufen. Aber wer hat Ballett erfunden? Woher genau kommt dieser klassische Tanz?
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursprünge und bedeutende Meilensteine des klassischen Tanzes, der bis heute weltweit bewundert und praktiziert wird.
Die Ursprünge des Balletts
Bevor wir uns mit der Entstehung dieser Form von Tanzen befassen, sollten wir einen kurzen Blick auf die Etymologie, also die Wortherkunft werfen. Denn diese verrät auch schon etwas über die frühen Ursprünge dieser Tanzform.
Das Wort stammt von dem italienischen Begriff Balletto ab, der für Ballo steht und Tanz bedeutet. Das ist etymologisch mit dem lateinischen ballo, ballare verbunden, was tanzen bedeutet.
Ursprünglich war Ballett also ein Drama, dessen Handlung durch Pantomimen und Tänzer dargestellt wird.
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Der rituelle Akt des Tanzens wurde von der Antike bis zur Gegenwart allmählich zu einer Form von Kunst und Ablenkung. Aber das klassische Ballett hat, wie wir wissen, seinen Ursprung im 15. Jahrhundert, in der italienischen Renaissance. Schauen wir uns also die Entwicklung des Jahrhunderts an.
Das italienische Balletto
Während der Renaissance im 15. Jahrhundert hatten Ballette und der klassische Tanz am italienischen Hofe wie den Medici in Florenz, insbesondere bei Hochzeiten ihren großen Auftritt. Die Musiker und Tänzer wurden beauftragt, die Gäste durch ihre leichtfüßigen Schritte und Entrechats zu unterhalten.

So entstand zunächst die höfische Tanzform bei festlichen Anlässen und Feierlichkeiten. Diese frühen Tänze zeichneten sich durch elegante Bewegungen und eine starke Verbindung zur Musik aus.
Besonders unter der Förderung von Adligen und Künstlern gewann der Tanz zunehmend an Komplexität und entwickelte sich zu einer eigenständigen Kunstform, die später in ganz Europa Verbreitung fand.
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Das französische Hofballett
Als Catherine de Medici im Jahr 1533 Heinrich II. heiratete, brachte sie diese Kunst mit und entwickelte sie in Frankreich weiter. Mit ihr gelangte das Ballett an den französischen Hof, wo es bald neue Höhen erreichte und zum Vorläufer des classic Balletts wurde.
Das Komische Ballett der Königin wurde 1581 in Paris aufgeführt. Es gilt heute als das erste große Hofballett und machte Frankreich zum Zentrum der Entwicklung des Balletts. Es ist eines der Meilenstein der Ballettgeschichte.
Hier wurde Ballett zu einer echten Tanzshow mit Liedern, Versen, Sets und Kostümen. Aus diesen Hofballetten entstanden Opernballette und Comédie-ballets von Lully und Molière.
Auch wenn der klassische Tanz seinen Ursprung in Italien hat, waren es doch Frankreich und Russland, die ihn weiterentwickeln und in den Adel brachten.
Die Blütezeit des Balletts
Die Blütezeit des Balletts begann im 18. Jahrhundert, als die Kunstform aus den höfischen Festen herauswuchs und auf öffentlichen Bühnen zu einer eigenständigen Darbietung wurde. Es entstanden neue Choreografien und Tanzstile, die den Tanz in eine dramatische und ausdrucksstarke Richtung lenkten.
So entwickelte sich das klassische Ballett als Tanzform!
Die Rolle von Ludwig XIV
Zuerst geschah dies dank des Sonnenkönigs Ludwig XIV in Frankreich. Seine große Leidenschaft war der Tanz und er wollte ihn um jeden Preis als eine Kunstform wiederbeleben. Denn im 17. Jahrhundert war der Einfluss des Tanzes zurückgegangen.

Also gründete der Sonnenkönig 1661 die Académie Royale de Dance und anschließend, im Jahr 1669, die Académie Royale de Musique. Heute ist sie besser bekannt als die Pariser Oper.
Entwicklung der Tanznotation
In dieser Zeit entwickelte sich auch die Technik des Tanzes und erfuhr bedeutende Fortschritte. Als zentrale Figur des Belle Danse entwickelte der französische Hoftänzer und Choreograf Pierre Beauchamp die fünf Positionen des classic Tanzes.
Diese schrieb er auf Anregung des Königs in eine Tanznotation:
- I. Position: Füße stehen nebeneinander, Fersen berühren sich
- II. Position: Füße stehen nebeneinander, Fußabstand entspricht der Hüftbreite
- III. Position: Füße stehen voreinander, Ferse des vorderen Fußes berührt das Längsgewölbe des hinteren Fußes
- IV. Position: Füße stehen voreinander, Fußabstand entspricht einer Fußlänge. Sie kann offen (Fersen sind auf einer Höhe) oder gekreuzt sein (vordere Ferse befindet sich auf einer Höhe mit den Zehen des hinteren Fußes)
- V. Position: Füße stehen voreinander, Ferse des vorderen Fußes berührt den Großzehballen des hinteren Fußes
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So entwickelten Tänzerinnen und Tänzer eine höhere Präzision in ihren Bewegungen und es entstanden die ersten definierten Positionen und Bewegungsabfolgen, die bis heute die Grundlage des classic Balletts bilden.
Ballet d'action
Ein Meilenstein dieser Epoche war die Arbeit von Jean-Georges Noverre, einem einflussreichen Choreografen, der das Konzept des Ballet d’Action einführte. Dieses revolutionäre Prinzip betonte die Erzählung und Ausdruckskraft des Balletts, sodass Tänze nicht nur schön, sondern auch dramaturgisch sinnvoll gestaltet wurden.

Emotionen und Geschichten rückten in den Mittelpunkt, während die Musik eng mit den Bewegungen der Tänzer verwoben wurde. So wurde das Ballett im 18. Jahrhundert zu einer künstlerischen Show und war der Oper ebenbürtig.
Die Ballettaufführung Don Juan des deutschen Komponisten Gluck von 1761 war das erste Aktionsballett und gilt als der Vorgänger der großen Ballette des 19. und 20. Jahrhunderts.
Übrigens gab es zu dieser Zeit die Primaballerina noch gar nicht. Frauen waren auf Nebenrollen beschränkt, die alle mit Perücken, Korsetts und High Heels übersät waren.
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Entstehung des romantischen Balletts
Im 19. Jahrhundert festigte sich das Regelwerk des Balletts und es wurden zahlreiche Schriften zur Kunst der Choreografie sowie zur Lehre des klassischen Tanzes veröffentlicht. Diese Zeit markiert die romantische Ära des Balletts, eine Zeit, in der Emotionen, Fantasie und die Verbindung zum Übernatürlichen im Mittelpunkt standen.
Die Cecchetti-Methode
Prägend für diese Zeit war die Cecchetti-Methode als Leitfaden für den Ballettunterricht. Diese noch heute bekannte Lehrmethode wurde vom italienischen Ballettmeister Enrico Cecchetti entwickelt und begründete eine Balletttechnik.
Diese Methode basiert auf der Technik und Anatomie des classic Tänzers. Sie zielt darauf ab, die Grundlagen zu erlernen, lässt den Schüler jedoch seine eigene Tanzweise entwickeln, ohne seinen Tanzlehrer zu imitieren.
Dabei standen fließende Bewegungen und die Arbeit rund um den Körperschwerpunkt im Mittelpunkt. Die Methode umfasste fünf Schwierigkeitsgrade, die mit einer Prüfung und einem zertifizierten Diplom abgeschlossen wurden.
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Das Aufkommen der Balletttänzerin
Ein zentrales Merkmal des romantischen Balletts war die Einführung des Spitzentanzes. Tänzerinnen begannen, auf den Zehenspitzen zu tanzen, um eine schwerelose, fast übernatürliche Anmut zu erzeugen. In dieser Zeit wurden die Grundprinzipien des klassischen Tanzes geklärt:
En-dehors
Aplomb
Akribie
Diese Techniken wurde besonders in Werken wie La Sylphide (1832) eingesetzt. Dabei war die Romantik das Ideal, das erreicht werden sollte. Der Tanz wurde immer leichtfüßiger und war damit erstmals hauptsächlich Frauen vorbehalten. Männer dienten eher als Handlanger und Träger der Ballerina.

Die Spitzenschuhe, die erstmals 1801 verwendet wurden, ermöglichten es den Tänzerinnen, auf den Zehenspitzen zu stehen und noch leichtfüßiger zu wirken.
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Entwicklung in Russland
Geografisch verlagerte sich das Zentrum des Balletts im 19. Jahrhundert zunehmend nach Russland. Dort hinterließen Förderer wie Marius Petipa und Peter Tschaikowski zahlreiche Meisterwerke, die auch heute noch weltweit bekannt sind:
Schwanensee
Dornröschen
Der Nussknacker
Die romantische Ära des Balletts verlieh der Kunstform eine neue emotionale Tiefe und technische Raffinesse, die bis heute die Seele des klassischen Tanzes prägen. Übrigens tauchte das Wort klassisch erstmals 1910 bei den von Serge Diaghilev gegründeten russischen Balletten auf.
Ballett in der heutigen Zeit
Heute hat sich Ballett zu einer vielseitigen und globalen Kunstform entwickelt, die weit über die traditionellen Werke hinausgeht. Der klassische Tanz von heute ist moderner und funktioniert auch abseits der ausgetretenen Pfade.
Geprägt wird das moderne Ballett von Tänzern und Choreografen wie Maurice Béjart, Benjamin Millepied, Pina Bausch und Rudolf Nurejew. Tänzer und Kompanien experimentieren heute mit verschiedenen Stilen, Technologien und Themen, um Ballett für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.
Ein Tanzensemble ist hierarchisch aufgebaut. Vom Ballettmeister über die erste Tänzerin bis hin zum Sujet spielt jeder im Ensemble eine bestimmte Rolle.
Auch heute ist Ballett vor allem eine Schule der Strenge und Disziplin. Die Regeln und das Vokabular des Balletts unterliegen nur sehr geringen Abweichungen und sind in der Regel auf der ganzen Welt gleich.
Du kannst auch als Erwachsener mit dem Ballett beginnen. So wirst Du Teil der langen Geschichte dieser beeindruckenden Tanzform.
Guter Artikel ich tanze seit 8 Jahren bin jetzt 12. ich habe den Artikel für meinen Vortrag verwendet. Er ist simpel erklärt und leicht zum verstehen. Das 3. Bild wo man nur die Beine bei einem passe auf den spitzenschuhen sieht ist meiner Meinung nach schlecht. Warum? Ganz einfach die Übung ist nicht korrekt ausgeführt auf dem Bild bzw. schlecht fotografiert. Ansonsten Top.👍🏻👍🏻👍🏻